Wing Bagging f. Seglerflächen

Wattsi

User
Hallo,
Ich möchte Flächen für einen Segler bauen mit SPW 3,3m mit Profil S3010 ca.10% Dicke. Kern ist Roofmate. Welche Lagen benötige ich dazu?
Von aussen zum Kern habe ich mir folgende Glasgewebelagen gedacht:
49
80 diagonal
80 diagonal
80 diagonal
Das gibt dann eine Dicke von 0,34mm und ein Gewicht von 541g/m^2
Ist das ausreichend oder genügen 2x80? Kohle möchte ich wegen der Kosten vermeiden.
Holm bis 1/3 der Fläche.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar, da ich mit dieser Bauweise noch keine Erfahrung habe, ausser einer kleinen Versuchsfläche, wobei mir die Oberfläche und die einfache Bauweise sehr gut gefallen haben. Daher etwas größeres...
Gruß
Wolfgang
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Wolfgang,

hier wurde schon ein wenig im Forum zu geschrieben:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=65740&highlight=gfk

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=61844&highlight=roofmate

http://www.charlesriverrc.org/articles.htm#On-Line Plans

http://www.favonius.com/soaring/bagging/bagging.htm

http://www.favonius.com/soaring/bagging/tail_end.htm

Rund 0,35 mm sind viel zu heftig für eine FVK-Deckschicht, zumal auch bei Roofmate als Kernmaterial die Beulempfindlichkeit erheblich geringer ist, als z.B. bei Exporit oder ähnlichen EPS-Schäumen mit vergleichbaren Raumgewichten (17 -18kg/m3).

Halte Dich an die Belegungen von der Supra von Mark Drela. Dieser verwendet Aramid in 61 g entsprechend abgestuft für seine Skins. Alternativ würde ich das mit Glas 80 g + 49 g versuchen zu substituieren. Das Ganze ist allerdings sehr empfindlich und vor allem torsionsweich

Hier http://www.aerodesign.de/design/positivbauweise_gfk.htm gibt´s nen guten Aufsatz über das Für und Wider von Kohle

Wenn Gewichtsersparnis nicht das größte Ziel (was aus Deinem post eigentlich ganz klar hervorgeht) wäre, dann könntest Du auch im Mittelteil die 80er Glaslage doppeln - weiter würde ich aber generell nicht gehen, sonst solltest Du Dir mal ernsthafte Gedanken über Deine angestrebte Bauweise (evtl. Holzbeplankung) machen

Viel hilft nicht (immer) viel!
 

Wattsi

User
Hallo
Danke für die vielen links. HAbe mir das alles angeschaut. Die Idee mit der verstärkten Nasenleiste finde ich gut, hatte ich aber auch ohnehin beabsichtigt. Mir ist eingefallen, dass ich mit meiner Schneidemaschine den Nasenbereich um die Zusatzverstärkung dünner schneiden könnte, wodurch ich einen weitgehend glatten Übergang erhalten sollte. Kann ich die 49er Deckschicht weglassen? Die Fläche wird ohnehin gespachtelt/lackiert? Bloß geht es mir ein wenig wie im Gasthaus: Welche Speise nehme ich denn jetzt am besten? Werde als nochmal den "Ober" fragen: Was empfehlen Sie denn heute? Und wenn der sagt: Nimmst du 2cm UD Kohle für Nase, nimmst du Kohlegurt, nimmst du Holm.... wäre mir das am liebsten
Gruß
Wolfgang
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wattsi schrieb:
Kann ich die 49er Deckschicht weglassen? Die Fläche wird ohnehin gespachtelt/lackiert?

Mach ne Beplankung aus 1 -1,5 mm Balsa drauf, dann hast Du noch genügend "Fleisch" zum Schleifen

Holz gibt´s hier: http://www.thomabalsa.de/

Die klassische Positiv-Bauweise hat den Lack schon auf den Mylars drauf, anders herum ist wohl etwas umständlich

Holmauslegung gibt´s hier:
http://www.cb-roter-baron.de/Holmberechnung 22-01-2007.zip

http://www.cb-roter-baron.de/Holmberechnung BS1 04-03-2008.zip

Weiter Info´s über Auslegung und Bau hier:
http://www.aerodesign.de/design/flaps_design.htm

http://www.aerodesign.de/design/holmaufbau.htm

http://www.aerodesign.de/design/positivbauweise.htm

http://www.aerodesign.de/design/verbinder.htm
 

PIK 20

User
"Wing Bagging f. Seglerflächen"

Hallo Wolfgang,
3 x diagonal ist Widersinn.
Besser ist diagonal, orthogonal, diagonal.
Heinz
 

Wattsi

User
Hallo Gideon,
ich hoffe ich nerve dich nicht zu viel, natürlich kann ich das Mylar direkt lackieren, Balsa wollte ich aber vermeiden,wg. der empfindlichen Oberfläche und mit Schleifen habe ich es auch nicht so...Deswegen habe ich mich ja begeistert über die erzielte Oberfläche der Teststücke geäußert. Thoma Balsa kenne ich persönlich, sehr kompetente und freundliche Beratung dort. Ich werde es also mal versuchen: Probieren geht über Studiern. Die Materialkosten sind ja im Vergleich zu Balsa gering.
Gruß
Wolfgang
 
Fläche Supra

Fläche Supra

Hallo Gideon,

Auf jeden Fall hatte die Supra-Fläche ein super gewicht aber auch Flatter-Probleme. Also ein bischen mehr darfs sein.

Gruß

Andi C.
 

Wattsi

User
Danke einstweilen für eure Tipps, werde das so machen wie Pik empfiehlt.
Es muß ja nicht ultraleicht sein, Alltagstauglichkeit geht vor und wenn ich mit dem Gewicht zw. Balsa und Abachi zu liegen komme bin ich zufrieden.
Gruß Wolfgang
 
variante

variante

ich hab' mir eine grosse glasplatte besorgt (balkontüre aus einem umbau).
-einwachsen
-lackieren (achtung: system hinterglasmalerei!)
-49 glas
-1 x kohle unidirektional
-1 x glas 80 diagonal
-diverse örtliche verstärkungen
-abreissgewebe
-aushärten lassen

lässt sich anschliessend prima vom glas lösen, ergibt individuell aufgebaute "furniere",
die ich im vakuum auf kerne (roofmate / PS 20) klebe.

nasenleiste aus 3mm kohlerohr oder glasstab
zuerst unterseite beplanken, dann verkastungen , holm usw.
mit den heizdraht ausschneiden (abbrand = laminatstärke ,gewebeschlauch)
dann holmgurten stege verstärkungen z.b. für ruderhörner usw. einbringen und zubeplanken.
nase ist dann perfekt, 5 x mit 300 schleiffpapier drüber
endleiste sauber abtrennen, entgraten, fertig
für die randbögen die äussersten 5 mm ausfräsen und mit matsch füllen, schleifen

klappt prima

christoph
 
Ich hab auch noch eine Frage zum Wing Bagging

Ich hab auch noch eine Frage zum Wing Bagging

Ich habe mehrere Segmente, so dass es sich nach aussen hin an einer Stelle kräftiger zuspitzt, muss ich dann Sorge haben, dass das Vakuum die Mylars nicht gescheit anlegt? Oder gibts dann Wellen?
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Bei der Haftung /dem Anlegen am Kern hab ich bisher noch keine Probleme gehabt, auch nicht an stärker zugespitzten Randbögen. Die Gefahr von Wellen an den Segmentübergängen ist aber sehr hoch, da die beiden aneinander liegenden Kernprofile nie identisch sind und man dadurch kleine Stufen bekommt. Das kann man in gewissem Maße ausgleichen (Schleifen/Balsaspachtel)...
 
Die kernprofile habe ich schon aneinandergeklebt un die Stoßstellen verschliffen. Eben hab ich die Mylars zugeschnitten. Ich lass es einfach mal drauf ankommen bei meinem ersten Versuch...
 
So. Ich möchte gerne die Flächen nur als Urmodell machen. Welches Layup ist da sinnvoll? Ich dachte an 54er, 110er, 163er. reicht das? Sonst ist keine Verstärkung vorgesehen.
 

Rigger

User
Hallo Jörg,

bei Flächen-Urmodellen macht es Sinn mit Balsa zu beplanken weil man das nachträglich gut schleifen kann. Je nach Spannweite kann mehr oder weniger Verstärkungsgewebe drunter, Gewicht spielt ja beim Urmodell keine Rolle.

Wegen diverser Nebenprojekte liegt ein solches Projekt bei mir gerade auf Eis. Mittlerweile weiss ich auch nicht ob der Randbogen nicht etwas zu schlank geraten ist. Hier 2 Bilder, eins beim beplanken der Styrokerne mit Balsa und 160er Glas und eins bei einem Schleif-Zwischenstadium.

Gruß, Anas
 

Anhänge

  • balsapressen.jpg
    balsapressen.jpg
    140,5 KB · Aufrufe: 31
  • schleifen2.jpg
    schleifen2.jpg
    144,7 KB · Aufrufe: 36

AndreU

User
Hallo, Anas,
also ich finde Dein angefangenes Urmodell ganz klasse. Frage: Wie hast Du die gekrümmte Nasen- und Endleiste bei Styropobauweise hinbekommen?
Ein Grund, der mich vom Urmodellbau (und damit der Flügel-Negativbauweise) abhält, ist, daß ich keine CNC-Fräse zur Verfügung habe und deshalb nur gerade Flächen hinbekäme.

Gruss,
André
 

Rigger

User
@Jörg,

sieht gut aus. Wie sehen die Übergänge zwischen den Segmenten aus? Ist die Nasenleiste abformbereit oder musst Du da nacharbeiten? Ist die Endleiste dick genug?



@ André,

schön dass der Flügel gefällt. Die Flächenhälften bestehen jeweils aus 5 Segmenten und der Grundriss sieht eine schwach gekrümmte Nasenleiste vor, sodass die Knickstellen nicht mehr auffallen. Den Randbogen einfach durch abschneiden des Styropors+Nachschleifen. An der Nase habe ich nach dem Pressen eine Balsaleiste aufgebracht und verschliffen.

Gruß, Anas
 
Die Nasenleiste braucht Nacharbeit. Die Endleiste ist ca 0,4-0,5mm dick. Ich will die Form diesmal direkt an der EL enden lassen...
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten