Genauigkeit der Logger?

WeMoTec

User
Nachdem ich jetzt einige Zeit den Markt "gescannt" habe, bin ich ein wenig frustriert.
Professionelle Lösungen fangen so bei 8000 Euro an, die Mittelklasse fehlt eigentlich völlig und bei den Billiglösungen ala Unilog oder Eagletree ist zwar vieles Modellfliegergerecht aufbereitet, aber das Thema Meßungenauigkeit wird gerne umschifft. :D

Deshalb mal konkret die Frage:
Wie steht es um die Meßgenauigkeit der genannten Logger im Bereich Strom, Spannung, Strom über den jeweiligen Meßbereich?
Drehzahl dürfte ja weniger kritisch sein.
Besonders interessieren würden mich hier Erfahrungen mit den Hallsensoren von EagleTree. Evtl. auch ein direkter Vergleich der Logger und deren Sensorik.
Es geht mir hier um die Genauigkeit, nicht um die Auflösung!
Kann man evtl. die Logger it besserer Sensorik "pimpen"?

Kennt alternativ jemand geeignete Logger und Sensoren, die höheren Ansprüchen genügen ohne den Gegenwert eines Kleinwagens zu kosten?
Oder alternativ Firmen, die sowas individuell erstellen?

Bin gespannt und hoffe, kein Wespennest angestochen zu haben! :-)

Oliver
 
Was wäre denn für dich eine akzeptable Genauigkeit? Oder mal anders gefragt, ist es nicht völlig wurscht, ob der Logger 412 statt 408 Meter Höhe anzeigt, oder ob der Strom nun 41,25 oder 42 Ampere beträgt??? Ich meine, es geht bei den üblichen Datenloggern darum, sein Modell einzuschätzen und zu optimieren. Und das muss meiner Meinung nach nun echt nicht mit der Genauigkeit geschehen, wie es vielleicht in der Formel 1 notwendig ist. Den Unterschied würde ein Modellbauer doch eh nie bemerken.
Da finde ich mein Unilog schon völlig in Ordnung. Bei einigen Vergleichen mit einem durchschnittlichen Multimeter zeigten sich kaum unterschiedliche Messwerte.

Gruß Mirko
 

WeMoTec

User
Bezüglich des normalen modellbautypischen Einsatzes gebe ich Dir völlig Recht.
Zumal ja auch den meisten Anwendern ohnehin das meßtechnische Grundwissen fehlt, überhaupt eine Fehlerabschätzung durchzuführen.
Dann sind 10% rauf oder runter okay.
Hier soll es aber schon um ein präzisere Messtechnik gehen als ich sie momentan stationär einsetze. Die liegt aktuell bei 3-4%.
Wenn aber ein Hallsensor systembedingt durchaus schonmal 7-8% daneben liegen kann, dann wirds halt eng. :D
Deshalb suche ich halt nach besserer Sensorik, Alternativen zu den billigen Loggern oder Anbietern, die entsprechende kalibrierte Technik zur Verfügung stellen.
Also ich denke ca. 1-2% Abweichung bei den einzelnen Meßgrößen wäre für meine Anwendung okay.

Oliver
 

jstremmler

User gesperrt
@WeMoTec

@WeMoTec

Ich hoffe Du kennst das Fehlerfortplanzungsgesetz!

Die von Dir angestrebten 3 - 4% Meßfehler zum ´wahren Wert' sind mit der üblichen, in Dataloggern eingesetzten Qualität der Bausteine nicht zu erreichen.

Schon die 8000 € Klasse liegt an der Untergrenze dessen, was man einsetzen muss, um derartige Fehlertoleranzen zu erreichen.

Mirko hatte schon recht. M.E. ist vor einer Beantwortung der Frage der Einsatzzweck näher zu beschreiben und ich garantiere Dir, wenn Du wirklich nur 3 % Messfehler haben willst, dann wird es richtig teuer.

mfg

Jürgen
 

WeMoTec

User
Hallo Jürgen,
soweit alles klar, das mit der Fehlerfortpflanzung ist mir auch klar.
Mir geht es nur um Erfahrungen, wo die genannten (oder ähnliche) Logger denn nun wirklich liegen. Die Hersteller schweigen sich da aus.

Wie schon erwähnt, suche ich eigentlich auch höherwertiges, aber zwischen 89 Euro und 8000 Euro scheint es da wenig zu geben.

Die Kosten/Präzisionskurve wird doch mit ziemlicher Sicherheit logarithmisch verlaufen. Da suche ich halt die maximale Präzision bei noch einem akzeptablen Preis, laß die Grenze mal einfach bei 2000 Euro ziehen.
Was geht für den Preis?

Was mich an den genannten Loggern mehr reizt als der Preis ist die Softwareseite. Damit sind halt schon gute Analysen möglich, aber das nützt nichts, wenn die datenliefernden Sensoren nix taugen.

Deshalb geht die Frage ja auch neben einer Einschätzung der vorhandenen Sensoren auch z.B. in die Richtung, ob höherwertige Sensorik mit den angebotenen A/D Wandlern (beim Eagle Tree Datarecorder) eine sinnvolle Lösung wären.

Wie schon erwähnt suche ich mal konkrete Angaben zu:
Strom
Spannung
Drehzahl
evtl. Strahlgeschwindigkeit

Oliver
 
Hallo Oliver,

hast Du mal bei SM-Modellbau angerufen ?

Der könnte doch wissen ob es gegen entsprechendes Geld kompatible Sensoren mit höherer Genauigkeit gibt.

Gruß

gecko
 
Ich gebe ja zu, dass ich mich mit dem/den Messfehler/n meines Unilog noch nie ernsthaft beschäftigt habe, da es mir wirklich wurscht sein kann, ob es 0,4 V mehr oder weniger sind. Hat denn wer `ne Ahnung, wie genau die Logger im allgemeinen arbeiten?

Gruß Mirko
 

AchimS

User
Oliver,

miss doch mal eines dieser Billig Geräte durch. Wenn das Teil reproduzierbare Daten liefert,
ist der Rest doch fast egal.

Sowohl absolute Abweichungen als auch Nichtlinearität kann man ja nachträglich rausrechnen.
Einfach eine Korrekturkurve mit einem Präzisionsgerät erzeugen.

Das Hall-Sensor Problem sollte sich durch einen Shunt umgehen lassen.

Oder??

Achim

P.S.: da gibt es auch noch jemanden in meinem Verein, der (stationäre) Meßkarten als Broterwerb herstellt.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,

Nachprüfungen haben beim UniTes2 und UniLog ergeben, dass die Abweichungen nicht größer sind (eher meist kleiner, typisch um die 1%)
als max. 1,5% (Nichtlinearitäten mit einbezogen) gegenüber einem 0,02% Messgerät - ich meine:

Wo ist das Problem? Das Motormessungen Controllertyp bzw. -einstellungen und Motoren schon erheblich höher schwanken (bis zu 5%) ,
das Props mindestens ebenso streuen ... ;)

Drum haben die Logger: Eine Genauigkeit die alle unsere Anforderungen, Aussagen zu treffen, bei Weitem übertreffen!;)

Ausnahme: Höhenmessung und Speedmessung beim UniLog ... aber das ist NICHT Hardwaretypisch, da liegt bei allen der Kompromiss
zwischen finanziellem Aufwand und Messgenauigkeit!
 

EHeli

User
was hast du denn mit dem hallsensor vor?
der wird doch bei den loggern nur zur drehzahlmessung verwendet, der prozessor sieht da nur ob high oder low und zählt die impulse pro zeiteinheit.
so ziemlich die unkritischste messung von allen.
 
Gerd Giese schrieb:
Moin,

Nachprüfungen haben beim UniTes2 und UniLog ergeben, dass die Abweichungen nicht größer sind (eher meist kleiner, typisch um die 1%)
als max. 1,5% (Nichtlinearitäten mit einbezogen) gegenüber einem 0,02% Messgerät - ich meine:

Wo ist das Problem? Das Motormessungen Controllertyp bzw. -einstellungen und Motoren schon erheblich höher schwanken (bis zu 5%) ,
das Props mindestens ebenso streuen ... ;)

Drum haben die Logger: Eine Genauigkeit die alle unsere Anforderungen, Aussagen zu treffen, bei Weitem übertreffen!;)

Ausnahme: Höhenmessung und Speedmessung beim UniLog ... aber das ist NICHT Hardwaretypisch, da liegt bei allen der Kompromiss
zwischen finanziellem Aufwand und Messgenauigkeit!

Moin,

das oben entspricht auch meinen Erfahrungen. Die Höhenmessung ist auch wegen Druckschwankungen in der Atmosphäre und wegen Seiteneffekten durch die Bewegung des Modells nicht sonderlich genau. Bei der Geschwindigkeitsmessung mit Staudruck tun sich auch die Profis sehr schwer.

Eine Ergänzung habe ich noch - der eingebaute Temperatursensor im Unilog liefert hardwarebedingt nur grobe Schätzwerte. Er ist im Prozessor eingebaut.

Gruß

gecko
 

WeMoTec

User
@ E-Heli,
Eagle Tree benutzt den Hallsensor zur Strommessung, ähnlich einer Zange.
Und da hatte ich in der Vergangenheit durchaus Abweichungen im Strom bis zu 10%! Das ist dann schon heftig.
Leider bietet EagleTree keine Meßshunts an.

@Gegie:
Danke, die auf das Unilog bezogenen Werte klingen gut.

Ich wollte eigentlich auch nicht mehr als eine Abschätzung wie von Gegie, und dann noch aus einer solch seriösen Quelle, prima!

Oliver
 

EHeli

User
ach, DEN hallsensor meinst du.
ich dachte, du meinst den externen.
ich hab nur mal so im niedrigen strombereich verglichen, da kommts bei mir so auf +/- 100mA hin.
wie es über den gesamten bereich ausschaut, kann ich nicht sagen.
bei mir läuft noch die v1, möglicherweise hat sich mit v3 was geeändert.

die nähe von antrieben und akkus verfälscht das ergebnis erheblich.
 
Könntest

Könntest

du mal deine Forderungen Präzisieren ?

Vieleicht gibt es ja etwas was du noch nicht kennst ?

Was willst du wie genau messen ?
Und unter welchen bedingungnen (Temperatur Schwankungen, Einsatzort, etc)


Danke
 

DieterH

User
Also, ich bin mit meinem UniLog sehr zufrieden.
Die elektrischen Werte (V,A,Impuls,E-Spannung) stimmen mit Vergleichsmessungen gut überein.
Höhenmessungen kann ich nicht überprüfen, sind jedoch sehr sensibel.
Die Werte des externen Temp-Sensors sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, es kommt stark auf die Platzierung und wahrsch. die Kalibrierung drauf an.
Wünschenswert wäre ein mech. Drucksensor, um Schubwerte direkt ins Excel-Diagramm aufnehmen zu können. Laut Auskunft bei SM wäre das ohne weiters an A1 möglich.
Gruß
Dieter
 

WeMoTec

User
Klar mach ich gerne.
Es geht um die Messung von Elektroimpellern.
Sowohl stationär, als auch im Flug.

Wobei die stationären Messungen möglichst genau sein sollen, bei den Flugmessungen nehme ich Ungenauigkeiten gerne in Kauf, weil ich da eher vergleichend messe und entsprechende Fehleranalysen durchführe.

Wie schon erwähnt, geht es mir um die präzise Messung von:
Strom < 150A
Spannung < 70V
Drehzahl < 80.000 rpm
Schub < 150 N

Momentan mache ich das noch mit diskreten Meßgeräten, aber da gerade eine grundsätzliche berarbeitung ansteht, suche ich halt eine Lösung mit automatisierter Meßwerterfassung.

Wenn es da was gibt, das ich nicht kenne, immer gerne.
Finanzielles Limit habe ich ja oben genannt, das gilt für den stationären Teil.

Was mich an Eagletree halt eigentlich reizt ist:

Liefeview (zum Einsatz in Seminaren)
Telemetriefäligkeit
Höhe, Geschwindigkeit, GPS sehe ich als zusätzliche Goodies, da kommt es mir auf die Genauigkeit nicht so an.

Was mich abhält:
Vermutung, daß ich mit den gelieferten Sensoren nicht in den gewünschten Bereich der Genauigkeit komme, insbesondere im Bereich Strom (keine Shunts verfügbar).

Meßbedingungen stationär:

Massiver Teststand, innen, konstante Temperatur ca. 20-25°C
Luftdruckeinflüsse etc. werden herausgerechnet.
Energieversorgung: Netzteil 6kW Drehstrom

@ Hammondorgel, also wenn Du da einen Tipp hast (oder sonst jemand)... :D

Oliver
 
Moin,

Lifeview bekommst Du beim Unilog mit Hilfe von Logview.

Was da noch fehlt ist eine bezahlbare Zugwaage mit Datenschnittstelle - die suche ich auch noch.

Mit der nächsten Logview Version könnte man deren Daten auch mit im Diagramm haben.

Gruß

gecko
 

WeMoTec

User

DieterH

User
Auszug aus der
KERN 440
Bedienungsanleitung:

3.2 Sachwidrige Verwendung
Waage nicht für dynamische Verwiegungen verwenden. Werden kleine Mengen vom
Wägegut entnommen oder zugeführt, so können durch die in der Waage vorhandene
„Stabilitätskompensation“ falsche Wägeergebnisse angezeigt werden!

Schade !!
Nein - es müsste schon mehr ein Sensor sein, der fast schon "nervös" reagiert, ohne Umweg über eine Kompensation.
Gruß
Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten