DM DAEC und DMFV?

Hallo!

Wie ich sehe gibt es dieses Jahr die DM ja zweimal.Einmal vom DAEC und einmal vom DMFV.Ist sowas überhaupt zulässig?
Oder anders gefragt.Kann jeder Verband eine DM ausrichten oder wer ist berechtigt eine DM auszuführen?
Die DM vom DAEC macht für mich mehr Sinn,denn darüber kann man sich für zukünftige Europa.-und Weltmeisterschaften qualifizieren.
 

PW

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Hallo,

es gibt ja auch eine Jet WM; obwohl der DMFV keine FAI Hohheit hat und eigentlich nur der DAeC "richtige WM´s etc." ausrichten kann.

Im Bereich F3A gibt es ja auch beim DMFV eine Deutsche Meisterschaft; allerdings dürfen die entsprechenden Piloten eben nicht zu einer FAI F3A WM oder EM. Dieses geht eben nur über den DAeC, weil eben Mitglied der FAI.

Kommt mir alles vor wie bei den Boxern: WBA, WBC etc.

Meine Meinung:

Ein deutscher Verband, alle "man-power" vereinigen und loslegen. So bekommt der Modellflug viel mehr Ansehen, steht besser bei Politikern, Behörden, Kommunen etc da.

Zur Zeit bekämpfen sich die beiden Verbände wohl; es gab ja mal gemeinsame Indoor DM´s.

Verbandsmeierei dient nicht dem Modellflug ! Meine pesönliche Sichtweise.


Gruss

PW
 
Hallo Ludger,

ich bin die Pilotensprecherin der F3P-Piloten.

Du hast völlig Recht damit, dass der DAeC zur Zeit die Lizenzrechte hat und dass es daher sinnvoll ist bei einer EM / WM bei der DAeC-DM teilzunehmen, um in die Nationalmannschaft zu kommen.

Leider gibt es aber noch keine EM oder WM im F3P.

Bei den F3P-Wettbewerben sind die ältesten Veranstaltungen die Deutsche Meisterschaft des DMFV (seit 2001) und Carvin in Frankreich (etwa genauso alt). Diese Meisterschaften haben sich etabliert und waren für die Spitzenpiloten Europas die hochkarätigsten Wettkämpfe. Es sind beides offene Meisterschaften. So konnte man bis zu sieben Nationen, bzw. deren Toppiloten, bei der DMFV-DM erleben. Es war so was wie eine Provisorische-EM.

Ab 2004 hatte sich der DAeC angeschlossen und seit diesem Jahr mit 11 Piloten seine eigene Meisterschaft durchgeführt.

Möchte man als Pilot die Herausforderung, gegen die besten PilotenEuropas anzutreten, dann nimmt man eben bei der DMFV-DM teil und möchte man die FAI-Lizenz, wenns denn mal EM/WM gibt bei der DAeC-DM.

Carvin gibt es leider nicht mehr, da die FAI den Wettbewerb aufgrund der Tatsache dass der Veranstalter auch Piloten ohne Lizenz fliegen lassen wollte (wie in den Jahren zuvor), cancelte.

Alles in allem sind wir F3P-Piloten froh über jeden weiteren Wettbewerb und vielleicht werden auch beim DAeC noch mehr ausländische Piloten teilnehmen.

Fliegerisch ist die DM des DMFV etwas interessanter, da der DAeC an die FAI gebunden ist und das zur Zeit aktuelle, in deutschen Turnhallen teilweise unfliegbare, F3P-A Programm fliegen muss, das nahezu alle F3P-Piloten und Punktwerter äußerst häßlich finden und gegen das so ziemlich jede Nation ein Kompromissprogramm entwarf.

Beim DMFV kann man das Programm sehr spontan an den fliegerischen Stand anpassen und so werden dieses Jahr ein etwas anderes F3P-A-Programm, Unbekannte und AeroMusicals geflogen.

Liebe Grüße,
Stephanie
 
DAeC und DMFV unter einem Dach

DAeC und DMFV unter einem Dach

Ich glaube, davon träumen viele Wettbewerbspiloten in D. Hier in Belgien hat man relativ wenig Verständnis für diesen typisch deutschen Kindergarten. In F (soweit ich weiß), B und NL gibt es diese Situation (2 Verbände) einfach nicht.

Wie Stephanie schon geschrieben hat, ist es wg. der Thematik FAI-Lizenz gerade im Indoor-Bereich (Carvin) zu Problemen gekommen. In Belgien konnte man bis vor wenigen Jahren auch ohne FAI-Lizenz an offiziellen nationalen F3A und Indoor-Wettbewerben teilnehmen, nun geht's nicht mehr. In NL ist's glaub ich ähnlich (die haben für "Ausländer" auf ihren nationalen Meisterschaften eine Quote). Warum dies so ist: ich weiß es nicht und kann darüber nur meine persönlichen Mutmassungen anstellen, aus welcher Ecke dieser Lizenz-Zwang gekommen ist...

Das Thema DMFV vs. DAeC war wohl auch Thema auf der letzten CIAM-Sitzung. Wenn ich die Stellungnahme des belgischen Delegierten (Robert Herzog) richtig in Erinnerung habe, plant die FAI in diesem Jahr eine "Vermittlungsdelegation" nach Deutschland zu senden. Die FAI wäre sicherlich nicht unglücklich, auf einen Schlag ca. 60.000 neue (DMFV-)Luftsportler in ihren Reihen begrüßen zu dürfen. Zur Klarstellung: Im DAeC sind meines Wissens ca. 15.000 Modellsportler registriert.

Grüße
Hannes
 

PW

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Hallo Hannes,

von den Zahlen her hast Du recht.

Also ich hatte mehrfach schon geschrieben, dass ich kein Verbandsmensch bin; mir geht es um den Modellkunstflug; deswegen "arbeite" ist auf den DAeC als auch DMFV Kunstflugwettbewerben.

Fakt ist aber, dass der DAeC seit Jahren die FAI Hoheit hat; lange bevor es den DMFV gab.

Warum sollte der DAeC diese Hoheit freiwillig aufgeben ? Dazu kommt noch, dass der DAeC eben - weil FAI - alle Klassen, also auch die kaum verbreiteten wie Freiflug, Magnetflug etc. unterhalten muss und eine Struktur wie der Deutsche Sportbund velangt, haben muss. Also der DAeC ist beim Deutschen Sportbund integriert.

Klassen wie Freiflug, Fesselflug, Magnetflug unterhält der DMFV nicht; müßte aber auch diese Klasse haben, wenn der DMFV vielleicht mal die FAI Hoheit erhält.

Ferner ist es der DAeC, der alle FAI Programme entspechend ins deutche umsetzen muss, dieses erfordert Zeit und eben Menschen, die dieses machen. Dazu gibt es Powerpoint Präsentationen vom DAeC zu den Programmen. Im Bereich DMFV F3A bedient man sich "einfach dessen"; man nimmt also fertiges. Braucht hierfür keine Mitarbeiter.

Soll jetzt keine Missverständnisse auslösen !! Gerade da im Bereich F3A die DAeC und die DMFV Referenten sehr gut verstehen. Und im Indoor ging es ja auch eine zeitlang sehr gut zusammen.

Aber man muss eben dieses einfach nüchtern darstellen.

Also wenn ich etwas mir aufgebaut habe seit Jahren (siehe FAI etc.), dann wäre ich auch nicht bereit, mir das langjährig aufgebaute einfach so wegnehmen zu lassen. Ich glaube, dass würde keiner von uns so machen.

Dennoch wäre sicherlich sehr schön, wenn die unterbrochenen Gespräche zwischen DAeC und DMFV zum Wohl des Modellflugs wieder aufgenommen werden.Letztentlich - so glaube ich - ist es ein Kampf der Offiziellen.

Wenn man zwei Verbände zusammenlegt müssen gewisse Offiziellen zurücktreten. Heute haben wir z.Bsp. Vorstand des DAeC und einen Vorstand des DMFV.

Also wenn es nur einen Verband gibt... was passiert dann ? Also gewisse Vorstandsmitglieder verlieren ihren Job. Selbiges gilt in den unteren Länderbereichen. Heute gibt es Gebietsbeauftragte in den einzelnen Ländern beim DAeC und beim DMFV. Nur wer verzichtet denn hier freiwillig auf seinen Posten.


Beispiel:

Jürgen Heilig ist zuständig beim DMFV für Indoor und eine andere Person beim DAeC; wenn man die Verbände zusammenlegt ...? wer tritt hier zurück ?


Nochmals:

Ich bin kein "Verbands-Futzi"; ich bin sowohl beim DMFV als auch DAeC tätig, der Grund ist einfach: mir geht es um den Sport.

Bin im übrigen in beiden Verbänden Mitglied.

Gruss

PW
 
Ich bin langjähriges Mitglied im DAEC weil unser ganzer Verein dort verankert ist.Vereinsintern hatten wir auch schon Diskusionen zwecks Verbandwechsel,haben es dann aber doch nicht gemacht.Ausschlaggebend waren aber eher finanzielle Gründe(Sponsorengelder,Sportförderung,u.a.).

Ich komme aus der aktiven Freiflugszene,und da war es natürlich vom Vorteil Mitglied im DAEC zu sein.Mir persönlich war es aber immer schnuppe ob ich im DAEC oder im DMFV fliege.

@Stephanie

Mir ist bekannt das sich der DMFV weitaus mehr für die Indoorszene einsetzt als der DAEC,aber möchte man als Spitzenpilot nicht auch mal an zukünftige Europa.-und Weltmeisterschaften teilnehmen?Da das im DMFV im Moment noch nicht möglich ist(und vielleicht auch niemals möglich sein wird)wäre eine Zweitmitgliedschaft im DAEC wohl die einzigste Möglichkeit.
Wenn ich mir aber die Ergebnißlisten so anschaue,sieht man keine Piloten die für beide Verbände starten.


Ich finde das irgendwie schade,denn auf einer zukünftigen EM oder WM möchte man doch gerne die besten Piloten eines Landes sehen.

Ich halte persönlich auch nichts von einer offenen DM,denn auf einer DM sollten nur deutsche Piloten an den Start gehen.
Wenn ich mich mit internationalen Piloten messen möchte,veranstalte ich ganz einfach einen internationalen Wettbewerb.
 
@ Ludger:

Welche Piloten meinst Du denn? Die drei Erstplatzierten Deutschen der DM 2008, die noch von beiden Verbänden gemeinsam ausgerichtet war, starteten auch bei der DAeC-DM in Kassel und waren auch dort die drei Erstplatzierten: Dennis Horn, Christoph Lausberg und Markus Zolitsch:

http://freenet-homepage.de/slowfly/ergebnisse10.htm

http://www.modellflug-im-daec.de/le...rflug/ergebnisse/2009/F3P_DM2009_Ergebnis.pdf

Natürlich interessiert es einen Piloten recht wenig, wer der Ausrichter ist, wenn der Wettbewerb gut ist. Daher haben auch viele Piloten eine Doppelmitgliedschaft. Martin und ich z.B. auch.

Mit dem Wort "Deutsche Meisterschaft" hast Du im übrigen Recht. Die DMFV-DM sollte man eigentlich umtaufen, schließlich geht der Wettbewerb weit über eine DM raus.
Nur in was?

@ PW: Mir persönlich würde "Indoor-Acromasters" am besten gefallen ;)
 

PW

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Hallo Stephanie,

"Indoor Acromasters" ?

Wäre ja ganz schlimm ! Wäre ja dann ein Wettbewerb ganz ohne Verband. Hätte aber einen Vorteil... man könnte tun und lassen, was man wollte und das sowas bei den Piloten gut ankommt, sieht man you beim "Outdoor GAM".

Es wäre wirklich schön, wenn die Verbände mal wieder sich annähern würden.


Gruss

PW
 
Erst mal vorweg: Ich wollte durch mein Post keine Präferenz für den einen oder anderen Verband zum Ausdruck bringen!

Zu den Zahlen 15000 DAeC vs. 60000 DMFV: ich gehe mal davon aus, daß es hierfür div. Gründe gibt...

Daß der eine Verband den anderen "schluckt", kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Dazu gibt es in beiden Verbänden wohl zu viele "Fürsten", wie Peter schon ganz richtig erkannt hat. Die weiteren "Sachzwänge" hat Peter ja schon gut erklärt.

Es sind aber auch durchaus andere Modelle denkbar. Bei den Hängegleitern (oder waren es die Gleitschirmflieger oder Ultraleicht-Piloten, ich weiß es nicht mehr so genau) hat es vor Jahren auch wohl mal große Aufregung und Streit um die DAeC-Mitgliedschaft gegeben. Letztendlich herausgekommen ist wohl ein relativ eigenständiger "Unterverband" im DAeC (und somit ist auch die FAI-Zugehörigkeit geregelt). So ein Konstrukt könnte ich mir für den Modellflugbereich auch ganz gut vorstellen.

Unabhängig von alle dem: Völlig verbandsunbhängige Wettweberbe sind natürlich eine tolle Sache:)

Grüße
Hannes

(der froh ist, nicht selbst von diesem Verbandshickhack betroffen zu sein)
 
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