Fantrainer 64 von Parkjet

Guten Tag Adrian,
mit dem Clark-Y machst Du nichts falsch.
Meinen Fantrainer (Spw. 65 cm, Startgewicht ca. 350 g) habe ich mit einem solchen Profil von ca. 8% Dicke ausgestattet.
Mit einem Tabellenkalkulationsprogram (z.B. Ecxel) und einem Textverarbeitungsprogramm (z.B. Word) kann man sich die Profile für die Rippen erstellen und in der richtigen relativen Dicke und Größe ausdrucken, auf das Material für die Rippen aufkleben und ausschneiden.

Das Teil ist schnell und gutmütig, Handstart ist problemlos möglich, die Landegeschwindigkeit ist zwar hoch, aber wegen der geringen Größe unproblematisch.
Ich baue inzwischen alle meine Modelle mit Clark-Y. Das funktioniert auch noch, wenn andere Profile schon dem Diktat des Herrn Reynolds zum Opfer fallen, also eben auch bei recht kleinen Modellen.
Je schneller das Fluggerät werden soll, desto dünner mache ich das Profil.
12% Dicke für langsame Wiesenschleicher (die Flügeltiefe sollte dann nicht zu klein sein), 7% für richtig schnelle Flugzeuge, bzw. wenn die Flügeltiefe sehr klein ist, also ggf. sogar an der Wurzel dicker, an den schmalen Flügelenden dünner.

Hoffentlich hilft Dir das weiter.
Gruß
Hans
 
Hallo Hans

danke für Deine Erleuterungen,Du hast meine primäre Frage beantwortet. Nun habe ich jedoch noch zwei andere Fragen:

1) Wie wird die Dicke des Profils bestimmt ( mit % )? Ist damit die Flächentiefe gemeint?
2) Ich möchte den Fantrainer mit einer Skalierung von 150% bauen, also ca. 924mm Spannweite, was für eine Motorisierung muss ich da nehmen? Bezüglich Impeller bin ich nicht sehr versiert. Ich möchte auch nicht einen riesen Betrag ausgeben? Kann ich da immer noch einen 64 er Fan verbauen oder der Skalierung entsprechend vergrössern? Bei 150% wäre das jedoch fast ein 95mm Fan....

Grüsse Adrian
 
Hallo Adrian,
ja, die Profildicke wird in % der Profiltiefe angegeben.

Zur Motorisierung muß ich passen.
Mit den handelsüblichen Motoren und den Bezeichnungen und Klassifizierungen derselben habe ich keine Erfahrung. Meine Motoren sind überwiegend Eigenbauten aus Computerschrott.
In meinem Fantrainer erster Generation hatte ich einen Motor von ca. 30 bis 35 W an der Welle eingebaut, der einem Computerlüfter zu "etwas" mehr Schub verholfen hat.
Im derzeitigen (der alte war abgestürzt) ist wieder ein Computerlüfter von wiederum 80 mm Durchmesser drin, aber ein Motor von ca. 50 W Wellenleistung.
Die Drehzahl weiß ich nicht mehr, die hatte ich mal an einem Propeller ermittelt (daher die Kenntnis der ungefähren Wellenleistung), aber nicht notiert. Sie ist nicht allzu hoch, ich schätze um die 10000 U/min, vielleicht sogar geringer.
Ich fände es insgesamt besser, wenn die Motorisierungen von Modellen in W Wellenleistung diskutiert würden und mehr vom Propeller bzw. Impeller ausgingen, als von der Stromaufnahme und vom Motor.
Aber gegen die Gepflogenheiten kommt man nicht an.
Lange Zeit wurden ja die Drehmomente von Servos in g/cm (Gram PRO! cm) gehandelt ... was dem Perpetuum Mobile schon recht nahe kommt. Das hat sich mindestens 10 Jahre lang gehalten.
Zum Antrieb, insbesondere mit konventionellen Impellern, muß jemand anders Auskunft geben.
Gruß
Hans
 
Eigentlich braucht man bei so einem Flieger nichtmals ein Clark Y.
Schön neutral fliegt sowas immer mit einem symmetrischen Profil. Dabei muss man sich nicht extra den Kopf zerbrechen, ob denn jetzt Profil x, oder Profil y besser ist.
Bei meinen ganzen Deproneigenkonstruktionen hab ich in den letzten 3 Jahren schon immer eine Schalenfläche aus 3mm Depron gebaut. Wenn es kein gutmütiger Wiesenschleicher war, sondern was für Kunstflug, oder zumindest ein Flieger, der auch Kunstflug können sollte, dann hab ich einfach ein symmetrisches Profil genommen. Wenn der Flieger eher schneller ist, dann natürlich ein dünneres Profil, als bei nem langsamen 3D-Flyer.
Das geht dann so, dass man sich die Abwicklung von Ober-und Unterseite der Fläche auf das Depron aufzeichnet (an der Vorderkante zusammen) und ausschneidet. Dann drückt man an der Vorderkante entlang eine Nut in das Depron, das geht ganz gut mit einem Kuli bzw. irgendeinem anderen Stift am Lineal entlang, man drückt dabei dann so stark drauf, dass das Depron dort schon bis ca. 1/3 der Dicke eingedrückt ist. Dann klebt man von der anderen Seite ein breites Tape auf und zwar so, dass die eingedrückte Kerbe mittig über dem Tape liegt (das Tape kommt auf die Seite, die später außen ist und die Kerbe ist später innen).
Jetzt ist es Zeit, den Holm anzufertigen. Leichtes 3mm Balsa mit 3mmx0,5mm CFK-Flachprofil oben und unten (als Holmgurte) aufgeklebt ist leicht und hält bei so leichten Modellen problemlos jeden noch so extremen Flugzustand aus.
Dann die Schale nehmen und die Position den Holmes anzeichnen und zwar innen und außen am Flächenende. Dann noch zumindest eine Linie anzeichenen, an der der Holm bündig anliegt. Das macht man dann auch auf der anderen Hälfte der Schale. Ich zeiche z.B. immer nur die Linie an, die näher zur Vorderkante ist. Dann wird noch an beiden Hälften der Schale das Depron hinten an der Endkante schräg angeschliffen, jeweils 1,5mm müssen an den Hinterkanten runter, damit man später ein QR aus 3mm Depron anbringen kann. Wenn das QR im Profil integriert werden soll, dann schleift man fast 3mm aun beiden Kanten runter, damit man später nur noch eine sehr schmale Endkante hat, das ist aerodynamisch besser, weil es Widerstand reduziert.
Wenn das entsprechend den Vorstellungen verschliffen ist, kann der Hol eingeklebt werden. Dazu ist auch Uhu Por gut genug, den nehm ich jedenfalls immer und es gab nie Probleme. Also wird dann entlang den angezeichneten Linien, an denen der Holm anliegt, die Schale mit UHU Por eingestrichen (dünn und gleichmäßig). Nach dem Ablüften (5 bis 10min.) wird der Holm auf eine der Hälften vorsichtig und genau an der Linie entlang positioniert und dann sofort stark angepresst. Natürlich muss für diese Arbeiten immer eine ebene Unterlage genommen werden! Wenn der Holm auf der einen Schalenhälfte fest haftet, wird das Depron an der Vorderkante entlang der eingedrückten Kerbe umgefalzt (Tape außen!) und mit der Markierung für den Holm genau auf diesen aufgedrückt. Immer auch vor dem endgültigen Pressen nochmal checken, ob die Markierungen auch außen am Flächenende mit dem Holm übereinstimmen, sonst baut man eine willkürliche Verwindung mit ein!
Wenn dann die Obere Schale auch auf den Holm aufgepresst ist, das Ganze mit einer geraden Leiste (die breit genug ist) nochmals zusammen Pressen, durch die Leiste wird der Druck von den Händen auch gleichmäßiger verteilt.
Dann sollte alles so gut halten, dass man wieder loslassen kann und das Depron sich nicht mehr von alleine vom Holm ablöst. Jetzt wird die zuvor an den Hinterkanten angeschliffene Schräge auch mit Uhu por eingestrichen.
Da muss man wirkklich gut ablüften lassen! Nach knapp 10min. presst man dann mit einer geraden Leiste (ich nehm sogar die Rückseite von meinem 60cm-Alulineal) die Beiden Hinterkanten auf absolut geradem Untergrund fest. Hier kann und sollte man ruhig mal so richtig zudrücken! Wenn die Leiste breit genug ist, sieht man davon keine Druckspuren mehr an der fertigen Fläche und außerdem hält es so besser.
Jetzt ist die Fläche (bzw. Flächenhälfte, wenn die ganze Fläche trapezförmig ist) im Grunde genommen auch schon fertig. Nun können noch Randbögen aus mehreren Depronschichen, oder Styrodur außen angeklebt und verschliffen werden und die QR können jetzt auch noch ausgeschnitten und mit Tesa angeschlagen werden.
Wenn die QR im Profil integriert werden sollen, dann geht das so:
http://www.rc-network.de/forum/attachment.php?attachmentid=339845&d=1252252626
Da hab ich sogar noch Spaltabdeckungen aus Klebeband angebracht.
Hier sieht man auch den prinzipiellen Aufbau, nur dass ich für dieses Flugboot auf die CFK-Flachprofila am Holm verzichtet habe, weil der ganze Flieger äußerst langsam und leicht ist (155g bei 80cm und mit 2 Flächenservos).


mfg jochen
 
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