verzogene Formen

Hallo zusammen

Habe mit Schrecken feststellen müssen, dass eine unserer Formen einen krassen Verzug aufweist. :cry:

Es handelt sich um die Flächenform welche von ca. der mitte zur Wurzelrippe hin ca. 8-10 mm Verzug (bauchen) aufweist. Die Formen waren kühl und trocken eingelagert. Ich habe die Formen nun über Nacht in die Stube gelegt um sie an die Raumtemperatur anzugleichen. Der Verzug jedoch scheint sich nicht geändert zu haben.

Was macht man in so einem Fall? Ich denke nicht, dass so laminiert werden kann. Kann die Form mittels aufkleben eines Profils auf der Rückseite begradigt werden?

Bin für jeden Tip dankbar!

Grüsse
Stefan
 

Tofo

User
... ja aus welchem Material besteht die Form denn?? Ist schon ein Rahmen dahinter und hat sich der mit verzogen, oder wie sieht das Ding aus? Gefräst oder laminiert? Und wie lang ist die Flächenform?

MfG,
Thorsten
 
Hallo Thorsten

Also die Formen sind nicht gefräst und haben bereits einen aufgesetzten Holzrahmen. Ich werde später ein Foto einstellen. Leider kann ich noch nicht sagen, ob sich der Rahmen mit verzogen hat oder nicht, denke aber ja. Die Form besteht aus grauem (Formen-) Harz und wurden nicht von uns gefertigt.
Die Form ist um die 1.60 lang.

Habe soeben mit dem Gedanken gespielt, den Rahmen runterzusägen, alle Holz und Mumpereste wegzuschleifen, die Form auf einen geraden Stahlträger zu spannen. Dann auf der ganzen Länge und pro Seite ca. 4-5 5mm Passstifte in die Form einzulassen und dann erneut einen Holzrahmen aufzusetzen.

Leider bin ich mir nicht so sicher, ob dies nicht zu Spannungsrissen auf der Formeninnenseite führen könnte. Das wäre dann wohl das Ende.

Grüsse
Stefan
 

kurbel

User
Hat die Form eine gerade Trennebene?

Dann könnte man den Hinterbau wegsägen oder wegschleifen.
Schließlich könnte man die Form mit der Trennebene auf einer wirklich geraden Patte ausrichten und einen gescheiten Hinterbau wiederherstellen.

Kurbel
 
Hallo Kurbel

Die Trennebene ist bis auf wenige Centimerter am Randbogen gerade. Ich denke das Aufspannen sollte ohne Probleme gehen. Der Verzug ist an der Wurzelrippe am grössten.

Ich mache mir eigentlich am meisten Sorgen, dass sich durch das Richten der Form auf der Formeninnenseite Fehlerstellen ergeben könnten.
Eigentlich ist dies zwar belanglos, denn so wie die Formen jetzt verzogen sind, würde eh nichts gescheites dabei rauskommen. Somit habe ich eigentlich nichts zu verlieren und werde den Versuch einfach wagen.

Woran könnte es liegen, dass sich die Formen so sehr verzogen haben? Ich dachte bei mir im Modellaufbewahrungsraum solllte ich ohne Probleme auch die Formen lagern können. Dort ist es Sommer und Winter etwa gleich von den Bedingungen. 18-20°C und trocken.

Würde es allenfalls etwas nützen, die Formen vor dem Anbringen des Hinterbaus erneut mit Gewebe zu hinterlegen? Wenn ja, wie würdet Ihr das machen?

Gruss
Stefan
 

Tofo

User
Hallo Stefan,

also bei einer Form von 1,6m Länge gehört eigentlich ein massiver Rahmen dahinter. Oder man zieht beim laminieren schon die Formkanten entsprechend ringsrum hoch und setzt Spanten aus Spanplatte ein.

Ich denke ein Bild deiner Form würde weiter helfen.

MfG,
Thorsten
 

kurbel

User
Wenn der Hinterbau aus Holz ist, kann jederzeit durch eine Änderung des Feuchtegehalts im Holz ein Verzug entstehen.
Holz kann jahrelang nach dem Kauf noch trocknen, und jederzeit auch wieder Feuchte aufnehmen.

Auch ein besonders asymmetrischer Aufbau der Form (besonders in Dickenrichtung) kann nach Jahren zu Verzügen führen.

Kurbel
 

Eisvogel

User
Stefan,

Vom Holzrahmen würd ich abraten.

Hälften zusammenschrauben, ausrichten und verschweißten Stahlrahmen drauflaminieren sollte wesentlich besser sein, Holz ist doch sehr wärme- und feuchteempfindlich.

Am besten mal den Gideon fragen, der ist die Referenz wenns um laminieren geht.
 

kurbel

User
Beim Stahlrahmen sollte man nur bedenken, dass er Probleme machen kann, wenn man in der Form tempern will.

Mag in diesem Fall kein Thema sein, aber grundsätzlich einen Gedanken wert.

Kurbel
 
Die Wärmeausdehnung eines Stahlrahmens ist sicherlich nicht zu vernachlässigen. Ich denke auch, wir werden Tempern. Somit ist das schon einen Gedanken wert!

Ein Stahrahmen macht auch die Formen nicht gerade leichter.

Um eine Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern/verlangsamen könnte man eventuell erst die Formenrückseite bzw. den Holzrahmen 2K lackieren :)

Gruss
Stefan
 
Hier noch einige Bilder

Grüsse
Stefan

p.s.: Hab beim Spaltmass wohl etwas nach unten geschummelt :D Liegt deutlich über 10mm
 

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Die beiden Holzlatten ( ist das Sperrholz?) werden wohl diese Aufbiegung nicht verursacht haben. Aber die bringen ja eh höchstens eine ebene Auflage ( sind die eigentlich gerade?). Ich würde diese zuerst mal in kürzere Stücke sägen und ihnen so die Spannung nehmen, aber als Füße sind sie ja tauglich. Und dann mit Zwingen mal vorsichtig, langsam rundherum immer je eine halbe Umdrehung zustellen, die Form schließen und ein paar Tage stehen ( nein, eben liegen ) lassen.
Ist der Verzug auf beiden Flächenhälften gleich ?
Laminieren kannst ja, nur das Formschließen würd ich jetzt mal in der Trockenübung austesten, wenn die sich schließen lässt und beidseitig gleich ist, no Prob.
 
Dort ist es Sommer und Winter etwa gleich von den Bedingungen. 18-20°C und trocken.

Ergänzung ( gilt aber nicht nur für Formen, sondern auch für Modellflugzeuge):
20 ° C im Winter bedeutet wenig rel. Luftfeuchte, weil die kalte Luft beim Aufwärmen an rel. Feuchte verliert. D..h. im Winter ist es rel. trockener, Holz schrumpft.
Im Sommer kann es, wenn draußen schwülwarm 25 ° und somit feucht, im dann kälteren Keller durchaus zu über 100 % rel. Feuchte kommen, d.h. Luftfeuchte kondensiert an den kalten Wasserrohren, Betonwänden ...

Das schlechteste ist eine Dauerlüftung des Kellers im Sommer, man bekommt ziemlich leicht Feuchteprobleme bis hin zu Schimmel.
Quellende Holzflugzeuge sowieso.
 
Hallo Stefan,

Für mich völlig klar das die Formen krumm werden....
Ich würde als erstes das Holz wegschneiden.
Es kommt darauf welchen Feuchtegehalt die Sperrholzstreifen beim Aufkleben auf die Form hatten.

Die Sperrholzstreifen sind halt z.b. nach feuchtheissem Wetter länger als jetzt in geheizten trockenen Räumen.......
 

Eisvogel

User
So sehen meine Formen aus, Verzugsprobleme beim Tempern hats bisher noch nicht gegeben.comp_Vorbereitung Urmodell 021.jpg


comp_Vorbereitung Urmodell 022.jpg

Sogar beim "braten" in Auto gabs keinen Verzug, wohl aber eine "Strukturierung der Oberfläche", deshalb nicht empfehlenswert!
 

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    comp_7,1 EPS 006.jpg
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Hallo zusammen

Erstmal vielen Dank für Eure Kommentare!

So wie es aussieht, bleibt mir nichts anderes übrig als die Holzstreifen runterzusägen und das Ganze neu aufzubauen. Wir möchten schliesslich nächstens endlich anfangen zu Bauen. So wie die Formen jetzt verzogen sind bringt das jedoch nichts. Bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Kreissäge singen zu lassen.

Es ist sicherlich nicht gut in eine verzogene Form zu laminieren, da ich doch den Verzug damit in das fertige Laminat übertrage. Schliesse ich dann die Formen übertrage ich die Zug-/Druckspannungen auf den fertigen Flügel. Ich denke irgendwo mal gelesen zu haben, dass dies für Laminate nicht gerade gut ist. Irre ich mich mit meiner Überlegung?

Welches Holz würdet Ihr für den neuen Rahmen verwenden? Gibts evtl. speziell impregniertes Holz welches im Bezug auf die Feutigkeitsaufnahme weniger anfällig ist? Vielleicht ginge meine 'Schnapsidee' mit dem lackieren der Holzstreifen wirklich?

@Voll GFK

Danke für Deine Ausführung zum Keller. Ich stell mal unser kleines Messgerät aus der Stube dort auf.

zu den Formen: Schliessen lassen die sich schon beinahe von Hand. D.h. ich kann wenn mir meine Frau hilft und die Seite des Randbogens festhält, die andere Seite mit meinen Händen zudrücken und beinahe schliessen. Die Spannung ist klar zu spüren, aber nicht übermässig stark. Für die letzten mm müsste dann ne Zwinge her.



Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

Imprägnieren hilft bezüglich Feuchtigkeits-Schwankungen nichts, lackieren hilft nur kurzfristig die Feuchte dringt mit der Zeit durch den Lack durch.

Wenn Holz, dann gerade gewachsenes, ruhiges Holz ohne "Buchs".
Nur in der Mitte ca. 10cm lang kleben, aussen wenn möglich anschrauben.
So kann das Holz auf der Form bei Feuchte u. Längenänderungen auf der Form rutschen, bleibt aber gerade.
 

kurbel

User
Eine andere Variante, die ich persönlich auch nicht schlecht finde ist:

Formen mit den Trenneben auf einer wirklich ebenen Platte ausrichten,
an den Formenrand eine ordentliche Wurst aus richtig dicker Mumpe legen,
eine absolut ebene eingetrennte resopalbeschichtete Platte auflegen,
so dass sie den Mumperand überall berührt.

Man hat dann einen definierten geraden Formenrand auf der Formenrückseite.

Die Form darf dann gerne weich bleiben, wird sich aber wohl kaum mehr verziehen.
Beim Bauen muss man sie einfach auf einer wirklich ebenen Platte liegen haben, das ist alles.

Kurbel
 
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