Schalen Fläche ohne Stützstoff ?

Hallo, wenn ich eine Fläche selber Baue und möchte keinen Stützstoff verwenden muß ich dann das Glas (cfk) dicker machen? Hat jemand damit Praktische Erfahrung? Besser meherer dünnere lagen übereinander(4-5) oder 2 dicke? Was für Gewebe würdet ihr nehmen?

MFG

Markus
 
Baue Raketenwurmflügel ohne Stützstoff. Aufbau von aussen: Lack, 1x58gr Glasgewebe über alles, Glasgelege 380 gr von Nase bis Trennfuge Klappen, vorne und über die Klappen einen Streifen 58 gr Glas Breite 40 mm. Kohlegurte direkt auf das Glasgelege nass in nass. Alle Gewebe / Gelegelagen 45°.
Beim Verkleben der Schalen im Bereich der Klappen Aerosil / Q-Cel-Gemisch mit 3% Treibmittel vollflächig mit Zahnspachtel aufgetragen.

Gruß
Mike
 

plinse

User
Moin,

man kann auch mit Kohle sowohl Gelege als auch Gewebe stützstofflose Flächen aufbauen, die Dicke der Belegung ist dann stark vom Modell abhängig.

Wegen reduzierter Beulfestigkeit der Schale musst du mehr kleine Stege einsetzen oder die Schale recht dick bauen, so dass es eher schwer wird.

Vorteil ist die Bauzeit, du kannst so einen Flügel am Stück weg panschen, Nachteil ist, dass es bei Fliegern über Raketenwurmgröße irgendwann schnell an die Grenzen der Beulfestigkeit stösst und/oder sehr schwer wird. Kevlar kann als Ersatzstützstoff eingesetzt werden (z. B. 49er Glas, 160er Kohle, 110/170er Aramid, 160er Kohle), weil es mehr Schichtdicke bringt als Kohle, es ist aber doch eher eine "Quick and Dirty - Bauweise" für Hangflieger, bei denen es auf das letzte Gramm nicht ankommt. Dafür kannst du mit so einem Flieger auch ziemlich einschlagen, bevor er kaputt geht. Ohne einen Schaumstoff(balsa)sandwich delaminiert da nicht so schnell was.
 
wie ist das z.b: bei der FS4000 gemacht ?

die ist doch zum einen für einen 4m-Segler relativ leicht (zumindest nicht zu schwer)

und hat diese "Hartschalenbauweise"

soll extrem robust sein (in der Luft nicht so leicht kleinzukriegen und auch bei härteren Landungen stabil)

und mit 4m Spannweite ja doch deutlich grösser als Raketenwurm..
 
Hallo!

Habe früher auch mal probiert etwas über die FS 4000 zu erfahren, gestaltete sich aber relativ schwierig.
Die FS hat auch einen Stützstoff drinnen, ist aber auch bei der neuen Website nicht wirklich bestätigt, Aufbau ist mit viel Kohle, wahrscheinlich außen irgendein 93 über die ganze Fläche und so weiter.
Leichtestes Fluggewicht in der Normalversion ist glaube ich auch um die 3500 kg , hat auch nicht mehr Fläche als ein normales F3B- Modell( um die 66 dm²), also so beeindruckend auch wieder nicht, geht aber gut auch mit 45g / dm², merke ich bei meiner auch.
Bei 4m und der Streckung geht ohne Stützstoff nicht mehr viel, hätte ja auch keinen Sinn, ergibt schon bei kleinen Spannweiten keinen außer das ich mir das Einsaugen und noch einen weiteren Tag Arbeit erspare.
Habe meine V- Leitwerke öfters nur als Gewebeschale aufgebaut, sind aber nur Schenkellängen von knapp 400mm und maximale Tiefen von 140mm, da gehts mit Kohle recht steifund relativ leicht.
Das mit dem Abheben des Stützstoffes ist so eine Sache, beim anderen biegt sichs vielleicht weiter, dann bricht eh irgendwo die Kohle oder es flattert eh unlenkbar ab.

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 
Hallo,

die Frage nach dem Stützstoff kann ich beantworten.

Es gibt keinen!

Es werden fertig hergestellte Gewebematten mit dem für den Anwendungsfall notwendigen Zugaben verwendet ????

Die Aussage in der Oberschale ist jede Menge Kohle ist ebenso falsch. Es gibt breite Kohlebänder auf der Innenseite der Schale im Holmbereich.
Ich besitze eine der ersten FS 4000. Zwischenzeitlich habe ich mindestens 4 komplette FS 4000 restauriert. Oberschalen vom Holm getrennt, Holme neu aufgebaut, Schalen wieder zusammengeklebt. Da ist mir nicht so viel mehr Kohle wie in einem stabilen F3B-Segler aufgefallen. Der höhere Anteil von Kohle im Holmbereich ist auf die höhere Belastung bei 4 m Spannweite zurück zu führen.

mfg obelix
 
Hallo!

Wie schaut dann der Lagenaufbau aus, Stege? usw.
Wenn man richtig bei der FS 4000 anpacken kann dann muss dort wirklich sehr viel drin sein!
Ich habe bei großen Flächen keine Ahnung, rein von der Vorstellung her würde ich sagen minimum 3 Lagen 163 er Glas oder ähnliches.

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 
Servus
obelix-xxl schrieb:
@all,

schaut mal bei EMC nach. Dort soll es Prepeg-Gewebe geben.
Dieses Gewebe ist mit Treibmittel vorbereitet. Davon wird dann nur eine Lage in die Form gelegt und innen die Holme, Verstärkungslagen,... eingebracht. Form verschliessen. FERTIG.

mfg obelix

Also ich find da nix.
cu
ernie
 
Hier eine der Quellen

Hier eine der Quellen

@all,

hier weitere Infos zu lesen bei:

http://www.paucoplast.ch/de/faserverbundtechnik_prepreg_s01.htm

Aber es gibt noch vieeeele andere Hersteller dieser Gewebe.

Hat man einmal das Verarbeiten drauf, so ist die Laminierarbeit schneller erledigt.
Nach der Aushärtung muss getempert werden.

Bei Verwendung der vorgenannten Gewebeart ist zu berücksichtigen, dass das Endprodukt schwerer ist als die herkömmliche Herstellung.
Bei o.g. Modell ist so auch das Gewicht von ca. 3600 g auf 3800 g zu erklären.

mfg obelix
 
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