Erfahrung mit Biaxialgewebe

Friwi

User
Hallo Flächenbauer :cool:
wann/wo immer man Beiträge zum Bau von Tragflächen "durchackert", gibts immer den Hinweis: Gewebe 45Grad Diagonal verlegen (wegen Torision).
Ich denke, dass einige von Euch sicher schon Erfahrung mit der Verarbeitung von Biaxialgelege gesammelt haben, oder doch nicht ? :(

Gerade bei den leichteren Sorten (90-100g) ist der Preisvorteil von Biaxialgelege doch erheblich.

Also wer kann mich ermutigen oder hat praktische Erfahrungen in der Verarbeitung ?

Danke
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Friwi,

nach meinem Kenntnisstand sind Gelege unter 160gr./qm Flächengewicht "grobmaschig" und wenig verbreitet.

Für die eta sollte mal ein CFK-HM-Gelege unter 160gr. hergestellt werden um bei den Klappen Gewicht zu sparen. Leider hat der Hersteller es nicht geschafft das so fein und dicht herzustellen, dass es brauchbar gewesen wäre.

Die Herrigs haben beim Freestyler z.B. 80er UD-Gelege (das bakommt man recht günstig im 30° Winkel diagnoal (also zweilagig) verlegt.

Beim Gelege ist entscheidend, wie die Lagen zueinander fixiert sind. Meisten mittels eines dünnen Klebefadens.

Wenn Du Links zu leichtem Gelege hast bitte einstellen.

Hans
 
Hi !

Habe ein 160g/m^2 Biaxialkohlegelge von R&G im Einsatz und damit auch schon eine Seite meins 5m Styro/Abachi Flügels verklebt.

Mei, was soll ich sagen: Keine Probleme bei der Verarbeitung. Wenn überhaupt, dann war die Tränkung etwas "schwieriger" als bei normalem Gewebe. Habe mit Rolle und großer "Plastikspachtel" gearbeitet.

Grüße Helmut
 
Hi,
die Frage habe ich mir auch gestellt. Wenn man normales 160er Gewebe verwendet, hat man bei der Diagonalbelegung Verschnitt. Wieso also nicht das 160er Biax? Die Werte sind die gleichen wie beim Gewebe, nur das hier schon alles unter 45° auf einer 52cm breiten Rolle gelegt ist, also ein, wie ich finde, großer Vorteil für den Flächenbau. Werde das Biax. mit einem Kumpel zusammen für einen Nuri verwenden, bin gespannt wie das wird.
@Helmut: Würdest du das wieder so machen, oder nächstes mal doch Gewebe?

Gruß,
Christian

Edit.: kapitaler Rechtschreibfehler.... :eek:

[ 15. Februar 2005, 21:09: Beitrag editiert von: Flyer (Christian Schirmer) ]
 

Friwi

User
Hallo Hans,
das 100g Biaxialgelege hab vor 2 Tagen noch im Shop von R&G mit Best.Nr. 1902525 (5lfm/60cm Breite) gefunden. Wenn ich heute reinschau, gibt's nur mehr Biaxgelege ab 160g :(

Werd mal R&G anschreiben, ob's doch noch eine Möglichkeit gibt (Restbestände ?).

Rein theoretisch sollte das Biaxialgelege gegenüber Gewebe eigentlich keinen Nachteil haben und wie Turboschrögi schreibt, auch bei der Verarbeitung kein unüberwindliches Hinderniss darstellen.

Preislich jedoch in Kleinmengen echt interessant (Faktor 3:1 je m2) :D

Mal sehen was von R&G als Antwort kommt.
 
Hi Folks !

Ich habe bisher noch nie mit so schwerem Gewebe gearbeitet, kann also nicht sagen ob es besser zu verarbeiten wäre als das Gelege. Zum 80er Glasgewebe ist das natürlich kein Vergleich, dass sollte aber eh klar sein.

Das schöne ist, das Ding kommt auf so einer roten Folie zum tränken. Habe das Harz einfach draufgeschüttet, dann mit der großen Plastikspachtel verteilt und mit einem Roller nochmal gut einmassiert. Habe dabei schon aufgepasst, dass ich die einzelnen Rovingstränge nicht auffasere und habe mir auch Zeit gelassen dabei.

Meine Erfahrung beschränkt sich dabei exakt auf ein Flächenpaar (5m, und dabei jeweils auf die Oberseite) das jetzt in den Negativschalen liegt und auf den Holm wartet. Macht aber jetzt schon einen recht stabilen Eindruck :D

Würde es also schon wieder so machen.

Grüße Helmut
 
Hallo

Sehr interessantes Thema. Die Festigkeitswerte sollten bei Gelege sogar besser sein als beim Gewebe, da die Fasern nicht verwebt sind und daher absolut eben liegen. Allerdings ergibt sich daraus auch ein Porblem: Verzug! Kohlefaser hat unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten in Längs- und Querrichtung. Da man bei einer einfachen Lage Glege (+45°/-45°) kein symmetrisches Laminat hat, verzieht sich das ganze bei Temperaturänderungen. (Erst zwei Lagen übereinandergelegt (+45°/-45°/-45°/+45°) ergeben ein symmetrisches Laminat, was aber meist zu schwer ist)
Ich hab mal einen Versuch gemacht: Einfach eine Lage Gelege eben aushärten lassen. Schon beim leichtesten Sonnenstrahl hat sich die Platte gekrümmt. Deshalb hab ich sowas noch nie für einen Flieger verwendet.

Deshalb würde mich jetzt sehr interessieren: Sind eure Flügel noch absolut gerade?

Gruß
 
ja.
brettgerade.

total1.jpg


die Fläche ist mit 160er Biaxialgelege gebaut.

Gruss
Raphael
 

Detlef

User
hallo zusammen,

wenn die infos richtig sind die ich bekommen habe
ist der engpass auch bald bei den geweben und rovings zu sehen.
es sind jetzt schon einige gewebe nich mehr ab großhandel zu bekommen und die preise gehen heftig nach oben!!

gruss
 

brosi

User
moin,
Ja das mit der Materialverknappung ist ein echtes Problem. Fragt mal bei Timeout nach, ( www.timeout.de ) die machen zwar in Materialien für SChiffsbau, haben aber viele Sachen die man auch so verwenden kann. Vielleicht hilfts ja weiter.

GRuß
brosi
 
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