Tipps & Tricks und Erfahrungen im Umgang mit CfK-Schläuche

Hallo zusammen,

da ich gerade wieder ein paar Erfahrungen im Umgang mit diversen CfK-Schläuchen gesammelt habe, will ich diese hier kurz niederschreiben, damit ich sie beim nächsten Flächenbau nicht allzu lange suchen muss.

Bisher beziehe ich meine CfK-Schläuche von hier EMC-Vega.

Bisher habe ich folgende CfK-Schläuche verarbeitet:
SC 1032
SC 1064
SC 1100
SC 3200

Der SC 1064 lässt sich wirklich hervorragend verarbeiten. Man kann ihn sehr gut weiten und die einzelne Fasern gleiten sehr gut, so dass die Orientierung der Fasern nach dem zusammenziehen noch gut passt. Er ist aus meiner Sicht für mittlere Klappenstege ideal.

Der SC1100 lässt sich wie der 1064 gut verarbeiten. Er kann als Holmsteg für mittlere Belastungen gut eingesetzt werden. Dieser wie auch der 1064 schieben sich fast von alleine über den Kern :cool:

Der SC 3200 ist ein mächtiger Geselle. Er zieht das Harz sprichwörtlich wie ein Magnet an :). Mit ihm bekommt man innere Holmstege sehr gut hin.

Der SC1032 fordert vom Modellbauer alles ab. Beim weiten des Schlauches kommt es zu Schlaufen. Warum, weiß ich nicht. Ich vermute, dass die Fasern nicht so gut aneinander gleiten und sich dadurch Schlaufen nach außen drücken. Durch seine feine Struktur ist auch das Einfädeln des Kernes eine wahres Geduldspiel. Für ganz kleine Klappenstege mag er gut einsetzbar sein. Aber, bringt Geduld mit.

Ich ziehe biosher meine Schläuche immer trocken auf und Pinsle sie dann mit Harz ein. Bisher habe ich bei den Typen 1xxx mit einem Verhältnis von 1 zu 1 harzen können. Der SC 3200 bewegt sich jedoch eher bei 1 zu 1,3.

So, falls ich noch ein paar Erfahrungen, Tipps oder sonstiges zum Umgang mit CfK-Schläuchen habt, wäre hier doch eine gute Gelegenheit dies kund zu tun :rolleyes:

Ach ja, die Preise bei EMC-Vega sind ja schon am oberen Ende, aber, dafür hat man auch einen guten Anhaltspunkt. Vielleicht gibt es die SC Typen woanders noch günstiger.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Der SC1032 fordert vom Modellbauer alles ab. Beim weiten des Schlauches kommt es zu Schlaufen. Warum, weiß ich nicht. Ich vermute, dass die Fasern nicht so gut aneinander gleiten und sich dadurch Schlaufen nach außen drücken. Durch seine feine Struktur ist auch das Einfädeln des Kernes eine wahres Geduldspiel. Für ganz kleine Klappenstege mag er gut einsetzbar sein. Aber, bringt Geduld mit.

Da ist dann ein gewisser UD-Anteil drin, der derartige Probleme verursacht.
 

Laminatorikus

Vereinsmitglied
Hi,

ich beziehe meine Schläuche von Siltex zu einem Bruchteil der Apothekenpreise von EMC und co. allerdings gibt es bei Siltex eine Mindestabnahmemenge.

Gruß
Memo
 
Hi Memo,

die Seite von Siltex kenne ich. Leider sind die Mindestmengen so hoch, dass ich da noch was meinen Enkeln vererben kann :eek:.
Hast du eine Zuordnung zu den SC Typen?
 
Hallo Volker,

danke für das Verschieben und das Erstellen eines eigenen Threads.

Ich würde es mir sehr wünschen und hoffen, dass dann viele Modellbauer die jetzt bei Memo eine Bestellung losgetreten haben (habe ich heute gemacht :D) hier ihre Erfahrungen zu den CfK-Schläuchen berichten.

Da ich selber bereist alles für die DG800 habe, kann ich erst in meinem nächsten Projekt über weitere Erfahrungen berichten. Daher werde ich mehr der stille Mitleser sein.

An Memo noch mal ein herzliches Dankeschön, dass Du dies in die Hand nimmst. Damit hast Du Dir ganz schön Arbeit aufgelastet. Ich hoffe, dass von Dir entgegengebrachte Vertrauen, wird sich in einer guten Zahlungsmoral bestätigen.


Eine technische Frage zum Thema CfK-Schläuche und Klappenabschlusssteg habe ich gleich noch.
Wie kann ich mir dies vorstellen?
Wie wird dies umgesetzt?
 

Laminatorikus

Vereinsmitglied
StratosF3J;3822420 Eine technische Frage zum Thema CfK-Schläuche und [B schrieb:
Klappenabschlusssteg[/B] habe ich gleich noch.
Wie kann ich mir dies vorstellen?
Wie wird dies umgesetzt?

Hi,

das sind die zwei Stege die eigentlich bei jeder Schalenfläche vorhanden sind, die laufen entlang der Scharnierlinie und schließen auf einer Seite die Fläche ab und auf der anderen Seite die Klappe.

Gruß,
Memo
 
Hi Memo,

Danke für die Info. Ich dachte du meinst den Abschluss der Ruder senkrecht zur Scharnierlinie. Diese wurden bei mir mit Mumpe hergestellt. Diese könnten ja auch mit einem dünnen Schlauch gemacht werden, oder?
 

Laminatorikus

Vereinsmitglied
Hi Memo,

Danke für die Info. Ich dachte du meinst den Abschluss der Ruder senkrecht zur Scharnierlinie. Diese wurden bei mir mit Mumpe hergestellt. Diese könnten ja auch mit einem dünnen Schlauch gemacht werden, oder?

Hi,

die würde ich immer mit einem Schlauch machen. Mumpe, dann auch noch bestimmt mit viel Glaskugeln hat da nichts verloren. Allgemein sind Glaskugeln für tragende Teile oder Verklebungen absolut nicht zu empfehlen. Ich verwende für meine Flieger Glaslugeln nur für den Bereich wo ich die Ruder in Flugrichtung einschneide und als Steg im Ruder um die Torsion zu reduzieren.

Gruß,
Memo
 
kleiner Trick

kleiner Trick

Schlauch zuerst auf ein glattes Rundholz (zB Besenstiel) aufziehen, aufweiten und dann locker auf den hakeligen Steg schieben .
Schont die Nerven ungemein.
 
die würde ich immer mit einem Schlauch machen. .... Ich verwende für meine Flieger Glaslugeln nur für den Bereich wo ich die Ruder in Flugrichtung einschneide und als Steg im Ruder um die Torsion zu reduzieren.
Ich glaube, Ihr redet aneinander vorbei. Thomas meint genau das gleiche:

StratosF3J schrieb:
Ich dachte du meinst den Abschluss der Ruder senkrecht zur Scharnierlinie.
 
Hi zusammen,

hat einer von Euch schon einen CfK-Schlauch in Kombination mit einem Aramidscharnierband eingesetzt?
Hier wird der Aufbau beschrieben.
Link.

Bekomme ich mit einer Dreikantfeile den CfK-Schlauch von Innen gut aufgebrochen? Oder beschädige ich das Aramidband zu sehr? Möchte diese Methode gerne einmal ausprobieren. Gerne würde ich auf Erfahrungswerte von Euch aufsetzen :cool:
 
Hallo zusammen,

an Erfahrungen zu letzter Frage von Thomas wäre ich auch interessiert. Da ich mit nicht sicher bin ob das geht, war mein Plan die Stege für die Klappen vorher einzukleben und dann auf der Seite wo das Scharnbierband sitzt mit dem Dremel wieder aufzuschneiden. Dann erst beplanken (CFK Postitiv).

Grüße
Andreas
 
Hi zusammen,

ich sehe schon. Ihr wartet alle darauf, dass ich die ersten Erfahrungen damit mache :cool:

In den nächsten Tagen werde ich so ein HR aufbauen. Dann mal schauen, wie ich das innere CfK auf ritzen und dann brechen kann.
 

steve

User
Hallo,
hier mal ei paar Tipps aus meiner Praxis:

  • Damit die feinen Schläuche über z.B. Depronstege geschoben werden können, werden die Kanten penibel entgratet. Dazu erst mal mit 200er Papier grob die Kanten brechen, dann noch mal mit 400er fein schlichten.
  • Aus der Medizin kommt die Technik, einen Schlauch über ein glattes Rohr mit etwas mehr Durchmesser als der Steg zu ziehen. Dann wird der Steg in das Rohr mit dem Schlauch geschoben und das Rohr nun rausgezogen. Der Schlauch legt sich dabei schon relativ stramm über den Kern. Nur so lassen sich nach meiner Erfahrung mehrere Schläuche übereinander auf einen Steg sauber platzieren.
  • Harz trage ich sehr reichlich auf, massiere es mit den Fingern ein und rolle dann die Stege auf Krepp ab.
  • Ach ja: Handschuhe sind wegen dem Harz obligatorisch, verhindern aber auch beim Aufschieben, dass man irgendwo durch rauhe Hände etc. eine Laufmasche reinzieht.
  • Das Ausbeulen von Depronstegen, die mit etwas Übermass verwendet werden um z.B. wenig oder gar kein Klebeharz zu benötigen, ist auch so ein Thema. Es lässt sich gut verhindern, wenn zunächst 2 Stege aus Depron mit relativ wenig Harz in der Schale fixiert werden. Sie werden so platziert, dass zwischen ihnen der Steg mit dem Schlauch eingeschoben werden kann. Aber nicht zu eng kalkulieren, sonst schieb es den Schlauch nach oben aus den Steg raus. Macht zwar nichts, schaut aber nicht so dolle aus.
  • Wem das zu kompliziert ist, der kann auch links und rechts vom beschichteten Steg einen unbeschichteten Streifen Depron aufbringen. Dann wird dieses Paket mit einem dünnen Faden umwickelt. So kann dann auch ein Depronsteg mit etwas Übermass eingelegt werden und es besteht keine Gefahr des Ausbeulens.
  • Sandwichflächen lassen sich auch etwas modifizieren, wenn Schläuche eingesetzt werden. Bei meinen fortgeschrittenen Nurflügeln schneide ich vom ganzen Kern die vorderen 30% ab und mache dieses Teilkern zu einem Steg. Über diesen Nasenkern kann man die großen Schläuche ziehen. Die Steckung wird auch gleich mit gestaltet. Die dicken Schläuche machen den Kern aber auch dicker - deshalb nehme ich für den Teil der Beplankung dünneres Material. Geschliffen werden muss dann zwar doch aber eben nicht so völlig wild. Der rote 3m Nurflügel auf meiner HP ist so aufgebaut.
  • Gibt noch einige high-end Anwendungen im Stegbau aber die machen nur mit Bildern und etwas mehr Text Sinn. Mal sehen, ob ich bei einigen meiner künftigen Projekte mehr Fotos mache. Dann würde ich sie evtl. hier einstellen.
  • Bei fertigen Rümpfen ziehen ich gerne den Schlauch über weiche Schaumwürste. Diese Würste gibt es im Baumarkt als Dichtungen für Türzargen. Damit lassen sich dann einfach schöne Querstege in runde und ovale Rümpfe einziehen. Wenn in diesem Sandwich das Harz sorgfältig einmassiert und wieder ausgequetscht wurde, wird auch der Kern sehr fest.
  • Etwas listiger sind Formteile, über die der Schlauch gezogen wird und dann beim Rumpfbau z.B. am Kabinenrand eingelegt werden. Das gibt diesen Bereich eine enorme Stabilität und mit etwas Übung ist der Rumpf auch deutlich leichter.
  • Probehalber habe ich bei den Rumpföffnungen zur Pfalzverstärkung auch mal als Kern einen Silikonschlauch genommen. Der Plan war, den Silikonschlauch danach heraus zu ziehen. Weis aber nicht mehr, wie das ausgegangen ist. Allerdings ist es nicht so einfach, diesen Kernschlauch wieder raus zu bekommen, Silikon hin- Silikon her.


VG
Stefan
 
Hi zusammen,

ich will hier auch noch kurz über meine Erfahrung zum Thema CFK-Schlauch berichten.

Ich habe ja folgenden Ansatz für meine Außenflächen gewählt.
1. Aramid Scharnierband
2. Nur einen gemeinsamen CfK-Schlauch für die beiden Klappenstege

Bei diesem Aufbau besteht die Herausforderung, dass man von Innen auch das CfK anritzen muss, um dann dieses zu brechen (Knacks machen :D).

Die Vorgehensweise hat bei mir gut funktioniert. Das Ruder ist leichtgängig und das Aramidband nicht großartig beschädigt worden

Aber, es ist wirklich was für geduldige! Du musst ständig von Hand innen an der Scharnierlinie mit einem Sägeblatt super vorsichtig ritzen! Ich brauchte dafür ca. 1h :eek:

In summe gesagt machbar. Die Zeit, die man sich beim Aufbau der Klappensteige spart verliert man aber wieder für das Freiritzen!
 
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