Tempern von CFK

BulDo

User
Hallo,

ich habe ein Problem!
Und zwar habe ich es geschafft meine schönes Hatori voll CFK-Rohr durch zubrechen. :(
Die Klebestelle wäre normalerweise kein Problem, nur jetzt habe ich bei der Beschreibung von R&G hochtemperaturfesten Harz gelesen das der 12-14 Stunden auf ca. 80°C und dann noch 12 Stunden auf knapp 200°C getempert werden soll.
Hat jemand schon einmal damit Erfahrung gemacht und wo könnte ich das tempern lassen? Unser Backofen kommt eigentlich nicht in frage ;) . Lohnt es sich überhaupt vom aufwand her? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten???

Gruß
Thomas

[ 29. März 2005, 14:44: Beitrag editiert von: BulDo ]
 
Hi,

die 80 Grad hat man schnell erreicht, da klebt man ein paar Styroplatten zusammen, hängt drei Glühbirnen rein, dann wird das warm genug. Im Elektronikhandel gibt es dann noch solche Schalter, die bei 85° abschalten und bei 75° wieder an.
Bei den 200° wird das alles schon schwieriger. Muss es unbedingt dieses Harz sein? Nicht vielleicht eins, das nur 80° Temperung braucht?

Ob sich das ganze lohnt, hängt vom Harz ab. Manche härten bei Raumtemperatur aus, manche brauchen eben 80° um richtig hart zu werden, erreichen aber auch schon bei Kalthärtung eine gute Festigkeit. Und manche brauchen eben 200° um die gewünschten Eigenschaften zu bekommen. Dafür wird man dann aber meistens auch mit besonderen Eigenschaften belohnt, eben große Festigkeit und Temperaturstabilität.
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hmm,

mal ein vielleicht blöder Gedanke: Müßten die 80°C, erreicht wie von Thomas beschrieben, nicht für eine mechanisch ausreichende Festigkeit bzw. Aushärtung des Harzes sorgen? Im Betrieb bekommt es dann ja zwangsläufig eine höhere Temperatur, wenn auch nicht ganz 200°C..?! Es geht ja nicht um ein hochbelastetes Bauteil, sondern "nur" um ein Reso?! kann natürlich sein, dass mein eher pragmatischer Ansatz "voll daneben" ist... :rolleyes:
 

BulDo

User
Hi Leute!

Normaler Harz wäre ja kein Problem, nur der Bruch ist auch noch ganz vorne, also auch relative Beanspruchung (60ccm schütteln) und ziemlich warm. Mit Normalen Epoxy wird das nix der ist ruck zuck matsche.
Der temperaturfeste Harz soll laut Hersteller dann erst aushärten wenn er auch die 200°C hatte.
Und etwas noch relativ weiches kann ich an der Stelle garnicht gebrauchen, auch kann ich nicht den Motor 12 Stunden am Stück laufen lassen ;)
Der Harz soll etwas über 40€ kosten, Rohr liegt bei 140€ also was tun??, wenn es ncht klappt will ich nicht den Harz verschwenden.

Grüße
 
Also das Hochtemperaturharz wirst Du schon brauchen - keine Frage - denn anderes Harz wird nicht nur weich sondern ggf. regelrecht zersetzt. Die Erstaushärtung bei 80 Grad Celsius (drunter wird das Harz nicht zuverlässig reagieren) lässt sich bestimmt mit der Glühlampen - Styropor- Methode erreichen. Damit wird das Laminat zumindest erst einmal hart und ist nicht mehr klebrig bei Raumtemperatur. Die wirkliche Festigkeit stellt sich aber erst durch das Nachtempern ein. Generell rechnet man mit einer gegenüber der Gebrauchstemperatur um 10 Grad höheren Tempertemperatur. Solange Du keine Faserverbundfirma oder Hochschule in der Nähe hast, fällt mir auch kein Ort ein, wo man so ein Teil tempern lassen könnte (möglicherweise Lackierei?). Vielleicht kann man das ja durch Aufhängen in entsprechendem Abstand über einem Gartengrill erzielen. Der könnte jedenfalls eine halbwegs gleichmäßige Temperaturverteilung aufweisen. Dazu bräuchtest Du aber einen Vortest mit geeignetem Thermometer.

Friedmar
 

plinse

User
Moin,

Friedmar hat es angedeutet.

Die 200°C brauchst du, damit das Reso im Gebrauch auch ein Reso bleibt und sich nicht flux wieder zerlegt.
Hast du eine Uni bei dir in der Gegend, die künstlerisch oder technisch ausbildet? Da stehen solche Öfen in verschiedenen Instituten und wenn man einen kennt, der einen kennt, ... ist das alles kein Problem an so einen Ofen ran zu kommen, bleibt die Frage nach der Größe des Resos. Ich las da was von schüttelnden 60ccm. Die Resos für 60ccm, die ich so kenne, sind nicht gerade klein und selbst wenn ich gewillt wäre die im Backofen aufzuheizen, was aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt, würde es wahrscheinlich daran scheitern.

Laboröfen sind oft eher kleiner denn ein Backofen und nur selten größer. Das ist es, woran es aus meiner Sicht am ehesten harkt.

Wie versifft mit Öl wäre es denn noch zudem? Ist ja auch die Frage, wie gut sich das reinigen und neu laminieren lässt. Wie neu wird es wohl nicht mehr, glaube ich zumndestens nicht dran.
 

Steffen

User
Moin,

die meisten Metallbetriebe haben auch Temperöfen. Manch einer ist groß genug und die Temperatur ist auch kein Problem, man sollte sie nur überwachen, wenn man den Ofen nicht kennt :D

Ciao, Steffen
 

steve

User
Hallo,
ich nehme zum tempern ELSTEIN-Elemente mit 2x400W. ;) Dabei handelt es sich Heizstrahlter aus dem Industriebedarf mit einer Fläche von ca. je 100X150mm. Meiner hat noch zusätzlich einen Temperaturfühler. Damit kannst Du das Bausteil anstrahlen und erwärmen. Diese Strahler erzeugen eine ziemlich gleichmässige Abstahlung ohne Temperaturspitzen.
Mit zwei regelbaren Termo-Schaltern regel ich dann die abgestrahlte Wärme und die Temperatur des Bauteils, bzw der Matrix. :) Dabei wird unterhalb einer bestimmten Temperatur der Heizstrom eingeschaltet und oberhalb einer bestimmten Temperatur ausgeschaltet. Die Regulation des Heizelementes ist wichtig, damit durch die relativ hohe möglich Temperatur der Strahlers nicht irgendwo ein Loch reingebrannt wird. Also wenn zB. am Bauteil 100 Grad entstehen sollen, wird der Stahler auf 120 Grad Abstrahltemp. einreguliert.
Wichtig ist bei den höheren Temperabläufen noch die allmähliche Erwärmung des Bauteils. Da kenne ich aber keine genauen Daten. Ich nehme immer einen Temperaturanstieg/Abstieg von 10 Grad pro Stunde. Bei den Styro-Temperkammern kommt das fast immer so in etwa durch die allmähliche Erwärmung des großen Volumens der Kammer und dann durch die nur allmähliche Abkühlung fast von alleine hin. ;)
Bei der gewünschten hohen Temperatur solltest Du das aber genauer überwachen.
In jedem Fall solltest Du im freien tempern und Vorversuche sind ebenfalls ratsam.
Der Gestank von dem gebrauchten Reso, bzw. dem Oel darin ist beim tempern so eine Sache. Damit wirst Du auch bei anderen Anbietern von Tempermöglichkeiten Problemen bekommen.
Bei der Erwärmung von Kunststoffen wird auch gelegentlich eine Methode benutzt, bei der eine Flüssigkeit (z.B. Glyzerin) auf die gewünschte Temperatur gebracht wird und dann der Kunststoff eingetaucht wird. Das ginge wieder in einem alten Kochtopf mit einem geeigneten Oel. Nach dem vortempern sollte dann auch durch das heiße Oel keine Gefahr mehr für die Matrix bestehen. Ohne genaue Temperaturführung würde ich aber von beiden Methoden abraten. Wenn Du keine Heizstrahler hast, ist die Fritier-Methode sicherlich am einfachsten zu realisieren. Der Geruch wird aber immer die kritsche Grösse sein. Naja - viel Spass. Wegwerfen kannste es ja immer noch.
Gruss
 

brosi

User
moin,
wenn´s noch aktuell ist könnte ich es Dir reparieren. Ich arbeite in der CfK-Fertigung und hab da alle entsprechende Möglichkeiten. Einfach mal anmailen.

gruß
brosi
 

Cascada

User gesperrt
servus Brosi, was machst´n da in der CfK Branche, lass mal was von dir hören!!
darf ich ICQ eigentlich angeben, na ich tue es mal!! 250883301!!
Bin da auch vertreten, hab aber keine Zeit sowas zu reparieren!!
 
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