Wie mache ich daraus mittels CorelDraw eine Vektorgrafik

Hallo,

wie aus der Überschrift hervorgeht, bin ich auf der Suche nach einer Anleitung wie man eine Vorlage mittels CorelDraw digitalisiert.
Ich habe dies seither mit Turbocad gemacht aber diese Dateien kann ich nicht für das Magazin zur Verfügung stellen da hier cdr gefragt ist.
Bild als Beispiel:

1106649335.gif


Beste Grüße

Jürgen
 
Wenn du die Vorlage im Corel hast, gehst du folgendermaßen vor. Kopier die in die Zwischenablage oder speicher unter .cpt ab.
Diese Zwischenablage oder .cpt Datei importierst du in Corel TRACE. Mit der Vektorisierungsfunktion kannst du dann eine Vektorgraphik raus machen.Für das beste Ergebnis ist probieren angesagt.

Weg 2. Datei in Corel Draw nachzeichnen, und danach als DXF abspeichern.Splines benötigen dann eine Sonderbehandlung, da die nicht exportiert werden.Besser Bögen verwenden.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Von Corel TRACE würde ich abraten. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick zwar überraschend, genau betrachtet aber unbrauchbar. Die erforderlichen Korrekturen machen mehr Arbeit als die manuelle Anfertigung einer Vektorzeichnung nach der Bitmap-Vorlage.

Beispiel: Die unbearbeitete Bitmap-Vorlage ergibt mittels Corel TRACE dieses Ergebnis:

1106658942.gif
Bild a

Das sieht schon von Weitem betrachtet nicht überzeugend aus. Wählt man bei Corel DRAW die Anzeigeart 'Umriss', wird die gesamte Unzulänglichkeit dieser automatischen Bearbeitung überdeutlich:

1106660572.gif
Bild b

Vergeblich ist ebenfalls der Versuch, das Ergebnis durch Umwandlung der Vorlage in ein schwarz/weiß-Bild zu verbessern:

Vektorisierungsergebnis

1106661070.gif
Bild c

Noch augenfälliger werden die Fehler in der 'Umriss'-Darstellung

1106661093.gif
Bild d

Auf diese Art und Weise lassen sich also m. E. keine brauchbaren Zeichnungen erstellen. Will man eine wirklich einwandfreie Zeichnung z. B. als Basis für einen Schneidplotter, kommt man um eine manuell erstellte Zeichnung nicht herum. Es sei denn, man ist mit den oben gezeigten krummen Körperkanten zufrieden. Aber wer ist das schon...?

Vor dem Hintergrund der gerade gemachten Erfahrung greife ich lieber auf die althergebrachte Methode des Durchpausens zurück. Allerdings heute nicht mehr mit Transparentpapier und spitzem Bleistift sondern zeitgemäß mit einem geeigneten Zeichenprogramm. Da gibt es sicher einige, um nicht zu sagen viele, aber meine bescheidenen Erfahrungen beschränken sich in diesem Fall auf Corel Draw. Mit diesem Zeichenprogramm erreiche ich das, was ich mir vorstelle, schon recht gut.

Dass möchte ich für Interessierte am Beispiel des ASW-Schriftzuges zeigen. (Die folgende Beschreibung und die Bilder basieren auf Corel Draw 7. Bei anderen Versionen kann es Abweichungen geben!)

Klickt man mit der rechten Maustaste auf das Bild im Eingangsposting, öffnet sich dieses Menü:

Bild 1


So speichert man die Bitmap als Vorlage für die Zeichnung, die man nun m. H. von Corel Draw (CD) anfertigen kann.
Das bedeutet, in CD wird eine „Grafik 1“ begonnen.

Bild 2


Mit der Tastenkombination Strg+F3 öffnet man das Ebenen-Rollup. Klickt man hier oben rechts auf den Pfeil, öffnet sich ein Menü, in dem uns nur der Eintrag „Neu“ interessiert. Wird „Neu“ angeklickt, wird in die Liste eine weiter Ebene eingefügt. Es ist zweckmäßig, die Ebenen 1 und 2 umzutaufen, z. B. „Vorlage“ für die Bitmap und „Vektor“ für die zu erstellende Zeichnung.

1106665501.jpg
Bild 3

[ 27. Januar 2005, 11:58: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Auf diesem Ebenen-Rollup sind nun mehrere Symbole. AUGE, durch Anklicken dieses Symbols wird die Sichtbarkeit dieser Ebene ein- und ausgeschaltet. DRUCKER, damit wird die Druckbarkeit der Ebene ein- und ausgeschaltet. STIFT, damit wird diese Ebene für’s Zeichnen freigegeben oder gesperrt. Die folgende Spalte für die Mehrfachebene beachten wir jetzt nicht. Schließlich ist noch die Spalte mit dem Pfeil zu berücksichtigen. Stellen wir den Pfeil durch Anklicken immer vor die Ebene, die wir gerade bearbeiten wollen, wird es keine Probleme geben. Soll die Ebene umbenannt werden, gibt es mindestens zwei Wege. Entweder die vorhandene Bezeichnung zweimal mit links anklicken

1106666569.jpg
Bild 4

oder im Menü, dass sich nach Klick auf den Pfeil rechts oben öffnet und mit dem wir vorhin die neue Ebenen erzeugt haben, den Eintrag „Umbenennen“ auswählen und den neuen Namen eintragen.

1106666638.jpg
Bild 5

Um die Vorlage für den Schriftzug auf unsere Ebene „Vorlage“ zu bekommen, zunächst den Pfeil in der fünften Spalte vor die „Vorlage“-Ebene bringen. Dann oben links in der Menüleiste auf „Datei“ klicken und im sich öffnenden Menü „Importieren“ auswählen (Alternative: Strg+I). Jetzt die gewünschte Datei auswählen und durch Doppelklick importieren oder erst markieren und dann „Importieren“ wählen.

Bild 6


Damit ist die Bild des Schriftzuges auf die Ebene „Vorlage“ importiert worden und erscheint auf dem „Blatt“.

Bild 7


Ob das wirklich so wie erhofft geklappt hat, kann leicht festgestellt werden. In der Mitte am unteren Bildrand sollte jetzt das hier zu lesen sein:

1106668192.jpg
Bild 8

Eine weiter Kontrollmöglichkeit bietet das Ebenen-Rollup. Wird hier das AUGE vor der Ebene „Vorlage“ durch Anklicken ausgeschaltet, muss der Schriftzug auf dem Blatt verschwinden. Soviel für heute. Für manchen wird das bis hierhin recht trivial und selbstverständlich gewesen sein. Aber diejenigen mögen Nachsicht haben mit denen, für die CD noch nicht so übersichtlich und selbstverständlich ist. Ab morgen wird dann gezeichnet... ;)

[ 27. Januar 2005, 11:44: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Bevor wir weitermachen noch ein wichtiger Hinweis. Es kommt gelegentlich vor, dass sich CD spontan verabschiedet. Deshalb ist es empfehlenswert unter EXTRAS, Optionen, Registerblatt ‚Erweitert’ die automatische Sicherungskopie auf eine geeignete Zeitspanne einzustellen.
1106742079.jpg
Bild 09

Zum ersten Strich!

Ziel ist es zunächst, den leicht verzerrten „Halbmond“ mit möglichst wenig Aufwand zu erstellen. Dabei gibt es selbstverständlich mehrere Möglichkeiten. Ich will versuchen zumindest zwei davon zu beschreiben. Welche dann letztlich favorisiert wird, bleibt jedem selbst überlassen.

Vom Import der Vorlage sieht das Ebenen-Rollup noch so aus
1106742122.jpg
Bild 10

Damit wir nicht auf der „Vorlage“ zeichnen, sondern auf der Ebene „Zeichnung“ muss die Ebene „Zeichnung“ zur aktiven Ebene gemacht werden. Dazu wird lediglich der Pfeil durch einen Linksklick vor die Ebene „Zeichnung“ gesetzt.
1106742148.jpg
Bild 11

Weil die Vorlage noch etwas klein und verloren auf dem Blatt erscheint,
Bild 14


werden wir den uns jetzt interessierenden Teil auf eine optimale Größe bringen. Aus der Werkzeug-Leiste wählen wir die Lupenfunktion,
1106743817.jpg
Bild 13

ziehen mit gedrückter linken Maustaste um den verzerrten Halbmond ein Rechteck auf,
1106742148.jpg
Bild 12

und vergrößern damit den eingerahmten Teil auf die Bildschirmgröße.
Bild 15


Aus der linken Werkzeug-Leiste wählen wir die Funktion „Bezier“
1106743928.jpg
Bild 16
(schneller geht’s mit der Taste F5)

[ 27. Januar 2005, 11:45: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
...und erzeugen damit bei jedem Mausklick (links) einen „Knoten“. Für die grobe Form genügen dabei sechs Knoten (Eckpunkte).
Bild 17


Nachdem der letzte (6.) Knoten positioniert ist, ergibt sich ja noch kein geschlossener Kurvenzug. Die geschlossene Kurve ist aber wichtig, da nur geschlossenen Kurven eine Füllung zugewiesen werden kann. Diese Aufgabe nimmt uns aber CD ab, mit dieser Funktion:
1106744008.jpg
Bild 18

Im Augenblick sind noch alle Strecken zwischen den Knoten gerade Linien. Wir brauchen aber schöne glatte Kurven. Deshalb wählen wir aus der Werkzeug-Leiste die Funktion „Form“ (oder mit F10).
1106744029.jpg
Bild 19

Mit dem neuen Pfeil klicken wir irgendwo auf den roten Umriss.
Bild 20-1


Das macht die Knotenpunkte sichtbar.
1106744078.jpg
Bild 20-2

Anschließend wird um alle Knoten ein Rahmen aufgezogen. Damit werden alle Knoten ausgewählt.
Bild 21-1


Das wird durch die Veränderung der Knotendarstellung sichtbar.
1106744129.jpg
Bild 21-2

Nun mit dem Cursor auf einen Knoten weisen und mit der rechten Maustaste klicken. Es öffnet sich dieses Menü:
1106744155.jpg
Bild 22

Hier „in Kurve“ auswählen. Damit sind alle Geraden in Kurven umgewandelt worden. Das ist zunächst nicht sichtbar.

[ 27. Januar 2005, 11:47: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 
Wenn du die Daten in Trubocad hast, könntest du sie doch sicher auch in einem verbreiteten CAD-Format wie .dxf abspeichern. Das kann man in Corel importieren. Und fertig :)
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Doch dieser unbefriedigende Umstand wird sich gleich ändern. Dazu muss die Auswahl der Knotenpunkte zunächst aufgehoben werden. Dies ist am einfachsten mit der Taste ESC zu erledigen. Dann mit dem Cursor einen Knoten mit der linken Maustaste auswählen. Nun wird sichtbar, dass es sich um Kurven handelt. Erkennbar an den „Steuerelementen“, die von den Knoten ausgehen.
Bild 23


Bringe ich den „Form“-Cursor an eine Linie, erscheint unten rechts eine Schlangenlinie. Das signalisiert, dass jetzt, nach Druck auf die linke Maustaste, die Linie gezogen werden kann. Damit kann recht zügig die Gerade in eine Kurve verändert werden, die der Vorlage entspricht.
Bild 24


Solange die linke Maustaste gedrückt bleibt, wird die Ausgangskurve (Gerade) als auch das „Ziehergebnis“ (neue Kurve) angezeigt. Erst wenn die Taste losgelassen wird, verschwindet die Ausgangskurve (Gerade).
Bild 25


Nach diesem Schema verfahren wir nun auch mit den restlichen drei geraden Kurven. Das Ergebnis sollte so etwa aussehen. Zur besseren Sichtbarkeit habe ich Kontur etwas dicker dargestellt.
Bild 26


Es ist zwar nett, passt aber noch nicht so 100%ig. Jetzt ist etwas Detailarbeit erforderlich. Ein Klick auf den linken Knoten lässt die Steuerelemente erscheinen.
Bild 27-1


Wie man an dem angeklickten Knoten erkennt, bilden die Steuerelemente keine gerade Linie. Deshalb weist die Kurve an dieser Stelle einen Knick auf. Das wird noch etwas deutlicher, wenn man die Sichtbarkeit der Vorlage ausschaltet, also im Ebenen-Rollup das AUGE anklickt.
Bild 27-2


Dieser Knick ist einfach zu entfernen. Knoten markieren, wenn das nicht schon geschehen ist, und dann oben „Geglättet“ auswählen.
1106753637.jpg
Bild 27-3
Ergebnis:
27-4


Bei dem Knoten rechts daneben gehen wir ebenso vor.

[ 27. Januar 2005, 11:49: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Original erstellt von Jürgen Schrader:
Wenn du die Daten in Trubocad hast, könntest du sie doch sicher auch in einem verbreiteten CAD-Format wie .dxf abspeichern. Das kann man in Corel importieren. Und fertig :)
Wenn... :cool:

Die Eingangsfrage lautet aber: Wie mache ich daraus mittels CorelDraw eine Vektorgrafik - lassen wir Eckart mal mit seiner Version darauf antworten. ;)
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Da es nun an einigen Stellen überhaupt noch nicht passen will, fügt man einen zusätzlichen Knoten ein, indem man mit links an der kritischen Position auf die Kurve klickt,...

Bild 28-1


...den Cursor nicht bewegt und so an identischer Stelle anschließend mit rechts klicken kann, um in dem sich öffnenden Menü den Eintrag "Hinzufügen" auszuwählen.

Bild 28-2


Der Linksklick erzeugt einen weiteren Knoten, der mit dem Rechtsklick der Kurve hinzugefügt wird. Der Knoten führt dazu, dass sich die Kurve an dieser Stelle nicht mehr bewegt, sofern nicht der Knoten selbst verschoben wird.

Bild 28-3


So kann die Kontur sehr genau an der Vorlage ausgerichtet werden. Obwohl es sehr verführerisch ist, die Kontur mit vielen Knoten zu „besetzen“, möchte ich doch davor warnen. Je mehr Knoten auf einem Umriss vorkommen, um so schwieriger wird es, mit wenig Aufwand einen glatten Kurvenverlauf zu erhalten. Mit nur einem zusätzlichen Knoten habe ich eine Form erzielt, die meinen Ansprüchen durchaus genügt.

Bild 29


Inzwischen sind mir zwei Dinge aufgefallen, die ich noch erwähnen muss. Einerseits die Tatsache, dass die Kurve natürlich auch mittels der Steuerelemente der Knoten verändert werden kann. Also nicht nur durch direktes Ziehen an der Kurve selbst. Andererseits habe ich zu Beginn vergessen, die Vorlage horizontal auszurichten. Das ist aber nicht weiter tragisch, den Mangel beheben wir gleich. Dazu ziehen wir aus dem horizontalen Lineal eine Hilfslinie, um eine waagerechte Referenzlinie zu haben. Bitte beachten: AUGE und STIFT im Ebenen-Rollup vor der Ebene „Hilfslinien“ müssen sichtbar sein. Ist das nicht der Fall, kann zwar eine Hilfslinie aus dem Lineal gezogen werden. Jedoch wird sie bei inaktivem AUGE in dem Moment unsichtbar, wenn der linke Mausknopf losgelassen wird. Ist dagegen der STIFT nicht aktiv, kann zwar auch eine Hilfslinie aus dem Lineal gezogen werden. Es ist danach aber nicht möglich, sie zu verschieben. Da wir aber die Hilfslinie sowohl sehen als auch verschieben wollen, müssen die beiden oben erwähnten Symbole im Ebenen-Rollup aktiv sein!

Der Vergleich Hilfslinie – Vorlage zeigt die zu korrigierende Abweichung (die beiden kleinen grünen Pfeile beim „L“).

Um die Vorlage zu drehen, ist es erforderlich auf dem Ebenen-Rollup den STIFT vor der „Vorlage“ zu aktivieren, sonst kann an der Vorlage nichts verändert werden. Danach zweimal auf den Schriftzug klicken. Nach dem ersten Linksklick erscheinen 8 kleine schwarze Quadrate, an jeder Ecke eines und je eines in der Mitte der vier Seiten. Nach dem zweiten Linksklick gibt es an den Ecken die Symbole für die Rotation, in den Mitten der Seiten die Symbole für die Scherung der Darstellung und in der Mitte der Fläche wird der Rotationsmittelpunkt angezeigt.
Bild 30
1106836933.jpg


Es empfiehlt sich, den Rotationsmittelpunkt ganz nach links zu schieben.
Bild 32
1106836981.jpg


Würde der Mittelpunkt an der augenblicklichen Stelle bleiben, könnte nur schlecht beurteilt werden, wann die Drehung ausreicht. Deshalb den Cursor auf den Mittelpunkt setzen und ihn mit gedrückter linker Maustaste verschieben. Eine zusätzliche Hilfe ist dabei die „Fangfunktion“ der Hilfslinie. Aktiviert wird sie hier:
Bild 31
1106837012.jpg

Damit „klebt“ der Mittelpunkt quasi an der Hilfslinie und kann vorzugsweise nur horizontal verschoben werden. Kleine vertikale Abweichungen von der Hilfslinie sind nicht möglich, nur größere Abstände.

Nun wird ein weit außen liegender Rotationspfeil mit dem Cursor und gedrückter linker Maustaste „gepackt“ und die Vorlage soweit gedreht, bis sie parallel zur horizontalen Hilfslinie liegt. Vor solchen Aktionen zur Sicherheit den STIFT der Hilfslinie im Ebenen-Rollup deaktivieren, damit nicht versehentlich die Hilfslinie verschoben wird. So sollte das schließlich aussehen:
Bild 33
1106837049.jpg


Leider stimmt nun auch nicht mehr die Lage des oben gezeichneten Bogens (verzerrter Halbmond) mit der Vorlage überein. Er muss also ebenfalls gedreht werden. Wie das geht ist ja nun hinlänglich bekannt. Noch ein Tipp: Den Rotationsmittelpunkt des Bogens dabei an die gleiche Stelle legen wie bei der Vorlage! Und nicht vergessen, den STIFT vor der Vorlage im Ebenen-Rollup zu deaktivieren, damit nicht versehentlich statt des Bogens die Vorlage gedreht wird...

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, um diese Drehung zu realisieren. Ich erwähne sie aber bewusst jetzt nicht. Einerseits will ich in überschaubarer Zeit zu einem Ende kommen und zum anderen ist es zunächst verwirrend, wenn mehrere Verfahren zur gleichen Problemstellung beschrieben werden, meine ich!?

Damit sind die Vorbereitungen für die Zeichnung der Schrift des Logos erledigt.

[ 06. März 2005, 16:56: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 
Hallo Eckart,

vielen herzlichen Dank für deine Mühe dies hier so ausführlich zu Behandeln.
Mein großer Fehler war glaube ich immer, daß ich zu viele Knoten gesetzt habe und dann meine Probleme bekam.
Jetzt aber mit deiner Anleitung habe ich schon
einen tollen Erfolg verbuchen können bei der Sichel, ich bin schon gespannt wie du die Schrift machst.

@ Jürgen, das mit dem DXF aus Turbocad funkt nicht so richtig, ich bekomme hier sehr große Dateien die ich dann im CD nochmals hochzoomen muß vielleicht hast du mir hier einen Trick oder kannst mir sagen was ich falsch mache.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Da ich Turbocad nicht kenne kann ich zu den Exortfunktionen leider nichts sagen. Da dxf allerdings ein universelles und weit verbreitetes Austauschformat von CAD-Daten ist, kann ich mir kaum vorstellen, daß TC das nicht vernünftig unterstützt. Es sei denn es gibt was moderneres und besseres. Im Web gibt es ja ein großes Angebot zu TC, falls du mit RTFM nicht weiter kommst.

Es kann schon sein, daß die Daten nach dem Import skaliert werden müssen, was sich aber nicht auf die Qualität auswirkt, da es ja vektorisiererte Daten sind.

BTW: Wie groß ist denn "sehr groß"?
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi Jürgen!!

Naja ich bin von DXF Dateien nicht so tierisch begeistert und versuche sie zu vermeiden wo es nur geht.
Zum einen hab ich immer wieder Probleme mit Splines, die nach dem Export falsch dargestellt werden und zum anderen habe ich immer wieder Probleme damit, dass Kurven nach dem Exportieren plötzlich nicht mehr geschlossen sind, obwohl sie vorher eindeutig geschlossen waren.

Deswegen versuche ich DXF immer zu vermeiden.

@EM:
Du bist klasse. Gucke mir da auch noch den ein oder anderen Tipp fürs Vektorisieren zum Fräsen ab.
Weiter so!!

Achja, und ein Magazinartikel ist ja jetzt wohl Pflicht *duck*
 
Hallo Eckart,
Super Arbeit!

Ich bin gerade dabei mich in TurboCad und in Corel Draw einzuarbeiten. TC klappt schon ganz gut. In Corel habe ich gerade, dank Deines Beitrages gerade die "ersten" Schritte gemacht.

=> Super!

Eigentlich wollte ich ja Corel Trace zum Vektorisieren benutzen. Ich habe die gleichen "bescheidenen" Ergebnisse bekommen wie Du.
Ich dachte schon da bin ich zu b... dafür...

Auch die Aussagen zu dxf treffen bei mir zu. Jedesmal wundere ich mich was da "rauskommt" wenn ich eine vermeintlich "saubere" dxf-Zeichnung in BOCNC einlese.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß exportieren in "plt" die besseren Ergebnisse bringt.

Servus,
Martin
CAD-CNC-Rookie
 
Welche anderen Formate kan man denn noch exportieren? Es kann ja wohl nicht angehen, daß ein CAD-Programm keinen brauchbaren Export hinkriegt und man hinterher alles nachzeichnen muß.

Bisher hatte ich nie Probleme mit dxf, was natürlich auch daran liegen kann, daß meine Ausgangsdaten meist aus Software vom seinerzeitigen "Erfinder" des dxf-Formates stammen :D

Am Importfilter in Corel liegts aber wohl nicht, wie ich gerade mit einer vorhandenen DXF probiert habe.

1106863662.gif


[ 27. Januar 2005, 23:08: Beitrag editiert von: Jürgen Schrader ]
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi Jürgen!!

HAbe recht gute Erfahrungen mit *.plt dateien gemacht (die braucht die Fräse eh später)

Ansonsten als wirkliches Vektorformat funktioniert Adobe Illustrator auch ganz gut.

DXF hat meiner Meinung nach das Problem, dass es zu viele verschiedene Versionen gibt.
R12, R13, R14, LT, 2000 usw. usw.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Zwischenzeitlich habe ich die Ebene „Zeichnung“ umgetauft in „Bogen“ und eine weitere Ebene „AS“ hinzugefügt.
Bild 34
1106914873.jpg

Begründung: Gelegentlich ist es vorteilhaft, nicht benötigte Einzelheiten „verschwinden“ zu lassen, wenn es z.B. an der Übersichtlichkeit einer größeren Zeichnung mangelt. Bei diesem relativ einfachen Schriftzug ist es eigentlich nicht zu erwarten. Aber man weiß vorher nie zu 100%, wie sich ein Projekt entwickelt und es ist kein Fehler, grundsätzlich so zu verfahren. Viel schwieriger würde es, in einem fortgeschrittenen Stadium eine „Entflechtung“ zu bewerkstelligen, weil man vor lauter Linien den Durch- und Überblick verloren hat. Das soll kein Dogma sein, es ist nur meine Methode, die ich mir im Laufe der Zeit zu eigen gemacht habe.

Sieht das Ebenen-Rollup so aus, wie in Bild 34 dargestellt, sagt dies, die Vorlage ist sichtbar, nicht bearbeitbar; der Bogen ist nicht sichtbar, nicht bearbeitbar; AS ist sichtbar, bearbeitbar und die aktive Ebene (horizontaler Pfeil davor). Gedruckt werden könnte z.Z. nur die Ebene AS (Druckersymbol).

Wir ziehen mit der Vergrößerungsfunktion (Lupe) ein Rechteck um die beiden Buchstaben A und S, einschließlich des dicken horizontalen Strichs.
Damit ist der jetzt interessierende Teil des Logos auf Bildschirmgröße gebracht.
Bild 35

Zur Übung und weil es der Klarheit dient, stellen wir die Anzeige mal auf „Umriss“

Bild 37


Die Vorlage wird grau, die Linien, die wir nun zeichnen, werden nur noch ein Pixel breit, egal welche Liniendicke eingestellt ist und die Linienfarbe wird in der Umrissdarstellung von der Ebenenfarbe diktiert. Das ist im Normalfall das schwarze Rechteck ganz rechts im Ebenen-Rollup. Zur Demonstration und weil’s mir besser gefällt, stellen wir die Ebenenfarbe auf ROT.
Bild 36
1106914919.jpg


Eine weitere Eigenschaft des Ebenen-Rollups: Klickt man mit der linken Maustaste auf den Ebenennamen, hier also AS, wird der Name markiert (dunkelblau unterlegt). Nur der so ausgewählten Ebene kann eine andere Ebenenfarbe zugewiesen werden. Der Status der übrigen Symbole ist dabei ohne Bedeutung. Auch unsichtbaren und nicht bearbeitbaren Ebenen kann also eine andere Ebenenfarbe zugewiesen werden. Die Ebenenfarben im Umriss-Modus haben den Vorteil, dass man an Hand der Farben erkennt, welcher Ebene ein Zeichnungselement zugeordnet ist.

In der Umriss-Darstellung sieht unsere Vorlage also jetzt so aus (Bild 37), sollte sie zumindest, wenn bisher alles programmgemäß verlaufen ist.

Wir drücken die Taste F6, wählen damit das Rechteck-Werkzeug und ziehen um den dicken horizontalen Strich ein Rechteck auf. Ist die Fang-Funktion noch aktiviert, wird es uns nicht gelingen in der augenblicklichen Größe der Bildschirmdarstellung das Rechteck an die Abmessungen des Strichs in der Vorlage anzunähern. Bei dem Versuch klappt das Rechteck zu einem horizontalen Strich zusammen.

Abhilfe: Fang-Funktion abschalten (s. Bild 31) oder größere Darstellung (mittels Lupe) wählen.

Der Bereich der Fang-Funktion ist konstant, unabhängig von der gewählten Ausschnittvergrößerung bzw. Bidlschirmdarstellung. Ist der Fangbereich auf 5mm ober- und unterhalb der Hilfslinie festgelegt, kann z.B. in der 1:1-Darstellung kein Objekt schmaler als 5mm gemacht werden, ohne von der Fang-Funktion auf einen Strich reduziert zu werden (wie gerade in unserem Beispiel gesehen). Vergrößern wir hingegen das Bild soweit, dass meinetwegen die Höhe unseres Rechtecks in etwa der Bildschirmhöhe nahe kommt, lässt sich das Rechteck wiederum bis auf knapp 5mm schmal machen. Welcher Abmessung das im Maßstab 1:1 entspricht, kann hier abgelesen werden.

Bild 38
1106923228.jpg


Es sind ganze 0,034mm(!!). Das zweite „m“ ist auch da, wird aber im zu kleinen Fenster nicht angezeigt. Man kann die Anzeige aber verschieben, dann wird auch das zweite „m“ sichtbar.

Bei dieser Übung unbedingt beachten, dieses „Schloss“ zu öffnen. Sonst wird das Rechteck nämlich nicht nur in senkrechter Richtung flacher, sondern auch in seiner horizontalen Ausdehnung kleiner, was jedoch hier und jetzt unerwünscht ist.

Bild 39
1106923256.jpg


Wenn es schließlich so aussieht (Bild 40) ist es für den Augenblick in Ordnung:

Bild 40


Hier wird deutlich, wie hilfreich es ist, die einzelnen Zeichnungen auf separaten Ebenen auszuführen. In der Umrissdarstellung sind nur fünf der acht kleinen Quadrate erkennbar, weil sie dort im Bereich der Vorlage im gleichen Grau wie die Vorlage selbst dargestellt werden und daher verschwinden. Schalte ich im Ebenen-Rollup die Anzeige der Vorlage probehalber aus, sind wieder alle 8 Quadrate zu erkennen.

Bild 41


[ 29. Januar 2005, 17:30: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
In der „Normalansicht“ passiert das nicht, da hier die SW so angelegt ist, dass die Quadrate zum Hintergrund invers dargestellt werden.

Bild 42


Also was machen wir jetzt? Hm, ja wir brauchen fünf Stücke unseres schmalen Rechtecks, das letztlich der horizontale Strich zum A und S werden soll. Fünf Stücke deshalb, weil sich ein Teil links vom Bogen befindet, ein Teil innerhalb des Bogens, ein weiteres Teilstück zwischen Bogen und A, das vierte Stück zwischen A und S und das fünft Stück am S rechts unten.
Wie man zu diesen fünf Stücken kommt, bleibt jedem selbst überlassen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich beschreibe hier nur eine Methode.

Ich schiebe z.B. das Rechteck auf die Länge des linken Teilstücks zusammen, indem ich das mittlere schwarze Quadrat auf der rechten Seite des Rechtecks mit links anklicke und mit festgehaltener Maustaste bis zur beabsichtigten Breite nach links schiebe.
Bild 43
1106993518.jpg


Ein weiteres, gleich hohes Rechteck wird benötigt. Das erledigen wir mit nur einem(!) Tastendruck. Voraussetzung: Die 8 schwarzen Markierungsquadrate zeigen an, dass das Rechteck noch ausgewählt ist. Dann genügt ein Druck auf die „+“-Taste des Nummernblocks und schon haben wir eine Kopie des Rechtecks erzeugt. Nichts zu sehen, außer einem kurzen Flackern? Klar, die Kopie liegt jetzt genau an der gleichen Stelle wie das Original. Aber wir werden gleich den Durchblick haben. Die Markierungsquadrate sind noch zu sehen. Gut, wenn nicht, dann die Kontur des Rechtecks mit Linksklick anklicken. Nun packen wir das linke mittlere Markierungsquadrat (hat sich der Pfeil-Cursor in ein Fadenkreuz verwandelt, ist diese Aktion möglich) und schieben mit gedrückter (in dem Augenblick verschwinden die Markierungsquadrate) linker Maustaste den Rand bis zum rechten Ende des weißen Rechtecks der Vorlage. Während dieser Manipulation mutiert das Fadenkreuz zu einem kleinen rechts-links-Pfeil und das Rechteck wird nur mit einer dünnen gestrichelten Linie dargestellt.
Bild 44
1106993573.jpg


Nochmal zur Erinnerung. So kann man vorgehen. Es gibt weitere Möglichkeiten, die manchem vielleicht naheligender erscheinen. Wenn das Ergebnis letztlich so aussieht, ist ein Ziel erreicht.
Bild 45

Bild 46


Etwas Feinarbeit wartet. Die linke Seite des zweiten Rechtecks soll dem Umriss des Bogens angepasst werden. Dazu den Bogen sichtbar machen (AUGE im Ebenen-Rollup), Vorlage unsichtbar machen, wenn sie stört. Bildschirmdarstellung in den Umriss-Modus schalten (Bild 35). Das sollte jetzt so aussehen:
Bild 47


Wir vergrößern (mit der Lupe) den Bereich, mit dem wir uns jetzt befassen wollen...
Bild 48


...und verschieben zunächst die rechte Seite des ersten Rechtecks soweit, dass sie außerhalb des Bogens liegt.
Bild 49


[ 29. Januar 2005, 11:36: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Es gibt da eine etwas umständlichere Methode (Kontur per Hand anpassen) um ans Ziel zu gelangen und ein leicht automatisiertes Verfahren, dass sich der Möglichkeiten bedient, die Corel Draw für solche und ähnliche Aufgaben anbietet. Der zuletzt erwähnte Ablauf muss aber mit ein paar Worten mehr erläutert werden. Auf geht’s...

SCHNITTMENGE heißt die „Zauberfunktion“!

Dazu verlängern wir das innerhalb des Bogens liegende Rechteck soweit nach links und rechts, bis sich alle Eckpunkte außerhalb des Bogens befinden. Diesen Zustand erreichen wir mit einer einzigen Aktion, also nicht erst links und dann rechts ziehen, das wären zwei Aktionen.
Das Rechteck auswählen (Linksklick, 8 Markierungsquadrate sichtbar), mittleres Markierungsquadrat der rechten oder linken Seite erfassen (Cursor wird Fadenkreuz) und nun mit gedrückter linker Maustaste und gedrückter SHIFT-Taste ziehen. Wie schön, das Rechteck wächst gleichzeitig nach links und rechts. Liegen alle Ecken des Rechtecks außerhalb des Bogens, ist es gut. Ob sie dabei eines der außerhalb befindlichen Rechtecke berühren oder gar überlappen ist ohne Bedeutung. Sieht es jetzt so aus? Gut!
Bild 50
1107000851.jpg

Oben in der Menü-Leiste „Anordnen“ anklicken. Im sich öffnenden Menü „Schnittmenge...“ anklicken.
Bild 51
1107000889.jpg

Es erscheint dieses Popup-Fenster:
Bild 52
1107000916.jpg

Dort im Kästchen vor „Andere Objekte“ ein Häkchen eintragen (mit links anklicken). Dann den Bogen auswählen (8 Markierungsquadrate). Jetzt ist der vorher inaktive Schriftzug auf dem Button „Schnittmenge mit...“ deutlich sichtbar geworden.
Bild 53
1107000946.jpg

Nun klicken wir mit links auf den Button „Schnittmenge mit...“. Der Cursor wird zu einem dicken Pfeil.
Bild 54
1107000983.jpg

Mit der Spitze dieses dicken Cursorpfeils klicken wir nun irgendwo auf die Kontur des Rechtecks. Wenn nun alles mit rechten Dingen zugegangen ist, sollte zweierlei passiert sein: Dem Rechteck sind die Bereiche, die sich außerhalb des Bogens befanden, abgeschnitten worden.
Bild 55


Die Rechteckkontur hat die Farbe von rot nach schwarz gewechselt, weil sich das Rechteck nun auf der Ebene des Bogens befindet (Ebenenfarbe schwarz). Auslösendes Moment für diese Änderung ist die Tatsache, dass der Pfeil im Ebenen-Rollup die Ebene Bogen zur aktiven Ebene erklärt hat.

Da das weiße Rechteck (ist eigentlich jetzt kein Rechteck mehr) innerhalb des Bogens weder am rechten noch am linken Ende bis zur Kontur des Bogens reichen soll, müssen wir die Breite des Rechtecks, das keins mehr ist, etwas reduzieren. Dazu nehmen wir das Werkzeug oder Hilfsmittel FORM der Werkzeug- oder Hilfsmittelleiste oder drücken F10, was auch zum Ziel führt.
Bild 56
1107001080.jpg

Wir ziehen einen Rahmen um die beiden rechten Knoten des Rechtecks, damit sind sie ausgewählt (erkennbar an ihrer schwarzen Füllung).
Bild 57
1107001104.jpg

Wir vergewissern uns, dass die FANG-Funktion (Bild) noch aktiviert ist und schieben die beiden Knoten (Eckpunkte) um ein uns passend erscheinendes Stück nach links von der Kontur des Bogens weg. Die gleichen Aktionen führen wir an der linken Seite des Rechtecks aus, das danach etwa so aussehen sollte.

[ 29. Januar 2005, 17:43: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten