Zweimot und Seitenzug: allgemeingültige Aussage möglich?

Servus Kollegen!

Der Plan meiner 1,85m Piper Twin Comanche von Topp Rippin (Geschäftsflieger, tiefdecker) meint:
Seitenzug links 0 Grad
Seitenzug rechts 3-5 Grad.

Andernorts liest man bei vergleichbaren Fliegern:
"Seitenzug beide 3 Grad nach außen"
"Seitenzug beide 0-2 Grad rechts"
o.ä.

Lässt sich eine allgemeingültige Aussage treffen oder herleiten?

:)

Kurt
 

Mooney

Vereinsmitglied

ulinux

User
Hi!

Also ich hab für mich folgende Theorie (ohne Anspruch auf 100%ige Richtigkeit):
Bei Elektromotoren mit gegenläufiger Drehrichtung braucht man keinen Seitenzug. Allerdings scheint es wohl hilfreich, wenn bei normalem Leitwerk beide Motoren leicht nach aussen zeigen, so das das Seitenruder stärker angeströmt wird, und das Modell auch bei Ausfall eines Motors besser steuerbar bleibt. Bei Doppelleitwerk (z.B. B25 Mitchell) braucht man das nicht.
Bei Verbrennermotoren? Keine Ahnung. :cool:

Gruß
Uli
 
Bei Verbrennermotoren? Keine Ahnung. :cool:
Da wird das Thema wichtiger. Weil so ein Zerknalltreibling auch mal stehen bleibt. Jedenfalls ist der Fall deutlich wahrscheinlicher als bei Elektro.

Der Zug nach aussen sorgt dafür, dass der Einmotorenfall weniger kritisch wird, v.a. beim Zentralleitwerk. Bei Doppelleitwerk trifft der Propellerstrahl aufs SLW und beidseitiger Rechtszug scheint angebracht, um den Effekt im Kraftflug zu minimieren. Netto-Rechtszug sollte beim Zentralleitwerk eigentlich nicht nötig sein. Jedenfalls deutlich weniger als beim Einzelmotor.
 
Danke für eure Hinweise!

Netto-Rechtszug sollte beim Zentralleitwerk eigentlich nicht nötig sein. Jedenfalls deutlich weniger als beim Einzelmotor.

"eigentlich" und "deutlich weniger" lässt mich vermuten, dass noch andere Faktoren als die Luftströmung aufs Seitenleitwerk zum Tragen kommen?

Kurt
 
Gleichlaufende Propeller haben sicher ein Gegenmoment. Bloss hat der Flieger dagegen einen grossen Hebelarm mit dem Flügel, und man wirkt ihm mit Seitenzug und dann Schiebe-Roll-Kopplung einigermassen ineffizient entgegen. Da würde ich dann doch lieber mit Gegenquer kompensieren.

Idealerweise lässt Du aber die Propeller gegeneinander rotieren.
 
Es gibt die sog. P-Faktoren, die alle dazu beitragen, dass ein Propellerflieger bei rechtsdrehenden Propellern nach links giert. Neben den schon erwähnten gibt es noch Präzessionseffekte durch die Luftschraube als drehenden Kreisel, und stärkeren Schub auf der rechten Seite der Propellerdrehebene durch einen höheren Anstellwinkel dort wenn der Flieger die Nase über dem Horizont hat, also im Steigflug.
Spielen aber im Modellflug so gut wie keine Rolle.

Ich würde die Sache für asymmetrischen Zug der Motoren auslegen. Es muss ja nicht gleich ein Motorausfall sein, Drehzahlunterschiede bei verschiedenen Gasstellungen gibts ja fast immer.
Am sinnvollsten erscheint mir, dem rechten Motor sowas um die 3° nach rechts zeigen zu lassen, den linken 1-2° nach links. So ergibt sich netto ein Seitenzug nach rechts, ausserdem durch die Anströmung des Seitenruders eine Stabilisierung um die Hochachse. Wie gut das wirkt, hängt von den Hebelverhältnissen ab und davon, wie direkt die Propeller auf das Seitenruder blasen. Wunder wirkt das keine - wenn ein so ein Brummbeller stehen bleibt, wirds ohne Seitenruderausschlag trotzdem nicht gehen.

Grüße
Andi
 
2-mot Seitenzug

2-mot Seitenzug

ich fliege meine 2-mot-Hurrican mit jeweils 0 Grad Seitenzug. Einfache Lösung: 1 Motor rechtslaufend, der andere linkslaufend. Voraussetzung ist natürlich dass entsprechende Luftschrauben im Angebot sind. So werden die Momente ausgeglichen. Im Gegensatz zur Ausrüstung mit Verbrenner ist auch ein Ausfall eines Elektromotors praktisch ausgeschlossen. Sofern das Equipment technisch in Ordnung gehalten wird.
Gute Flüge und immer gute Landungen wünscht
Holger
 
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