Probleme mit Vorgelat - komme selbst nicht weiter

Hallo miteinander,

Ich hab leider aktuell bei der Verwendung von UP-Vorgelat Probleme und komme allein nicht weiter


Ich baue seit 6?? Jahren Schalentiere und habe somit auch schon einiges an Erfahrung im Umgang mit UP-Vorgelat, welches sich bisher ausschließlich als Deckschicht / Farbschicht eigentlich problemlos verwende.

Bei meinen letzten drei Versuchen zu lackieren / laminieren habe ich aber massiv Probleme mit der Oberflächenqualität

Vor etwa 6 Wochen spritzte ich bei knapp über 0° einen Satz Formen.

Die Unterseite (blau / rot) gelang eigentlich ganz gut

Vorgelat_April12_08.jpg

Vorgelat_April12_09.jpg


– die Oberseite (orange) hat allerdings auf der Form zugewandten Seite eine **Orangenhaut** bekommen; Die Vorgelatschicht war eigentlich gut verlaufen und ließ sich problemlos laminieren.

Beim Entformen zeigte sich aber, dass die Oberfläche der orangen Lackierung diese unebene Struktur hatte; Interessant auch: Irgend eine Flüssigkeit war auf der Form verblieben – ganz kleine Tropfen – als ob die Vorgelat-Schicht ausgeblutet wäre!

Vorgelat_April12_10.jpg

Vorgelat_April12_11.jpg



Verwendet wurden: Mirror-Glaze (Bacuplast); T30 und Härter SF 2 (2%) und die speziellen Farbpasten für Vorgelat von Bacuplast
Sowohl das Vorgelat als auch das verwendete Aceton, das Wetter, Umwelteinflüsse etc. waren gleich; die Ansätze unterschieden sich nur in der Farbpaste

Ich schob das Phänomen zunächst auf die doch recht niedrigen Temperaturen;

Also spritzte ich nochmals vor etwa einer Woche bei ca. 12 .. 15°C;

Resultat: Das Leitwerk, welches ich mal schnell fertig gemacht hab, weist abermals diese kleinen Mulden im Bereich von der orangen Deckschicht auf - im blau (Randbogen) nicht!


Leitwerk_Vorgelat_April12.jpg

Auch hier war die Form wie mit kleinen Tröpfchen benebelt – abermals farblose Ausblutungen (leider wieder nicht fotografiert!).

Auch hier hat die Unterseite des Leitwerks (blau / rot) eine zufriedenstellende Oberfläche ohne diese Mulden!

Auch hier waren die Wetterbedingungen wie beim ersten mal die gleichen (max. Zeitunterschied ½ h) – ohne Wetterwechsel etc.

Die einzige Erklärung für mich ist die Farbpaste – orange; Erklären kann ich mir es nicht – das blau war mindestens genauso alt; Lagerort, Lagerbedingungen sind auch gleich.

Aufgrund der erneuten Erfahrungen mit dem Leitwerk hab ich mich dann dazu entschlossen die Vorgelat-Haut von letzter Woche aus der Form zu ziehen;
Auch hier waren unter der orangen UP-Haut Flüssigkeitströpfchen.


Da ich heute Zeit hatte und das Wetter akzeptabel ist - ein neuer Versuch – ohne Orange – aber mit Gelb – eine erst vor kurzem bestellte Farbpaste für UP;

UP mit Blau und Rot ließen sich wieder sehr gut und problemlos verarbeiten – keine Läufer, schön vorsichtig aufgenebelt – etwas gewartet – dann mehrere Züge dünn nachgelegt, bis es gut deckend war;

Vorgelat_April12_02.jpg

Vorgelat_April12_01.jpg


Dann die Modell – Oberseite bzw. Rumpfform: UP mit Gelb; schön vorsichtig aufgenebelt – etwas gewartet – dann mehrere Züge dünn nachgelegt – und schließlich bildet sich Orangenhaut in der Weise, dass bei vielen etwa stecknadelkopfgroßen Punkten sich das Vorgelat zurückzieht!

Vorgelat_April12_04.jpg

Vorgelat_April12_06.jpg

Vorgelat_April12_06.jpg



Katastrophe!!

Um evtl. zu retten was zu retten ist, hinterlege ich das Gelb mit dem Rest rot; aber auch hier das Phänomen, dass sich viele Stellen (stecknadelkopfgroß) trotz Ablüftzeit nicht mit dem roten UP benetzen lassen


Verwendet wurden abermals: Mirror-Glaze (Bacuplast); T30 und Härter SF 2 (2%) und die speziellen Farbpasten für Vorgelat von Bacuplast
Sowohl das Vorgelat als auch das verwendete Aceton, das Wetter, Umwelteinflüsse etc. waren gleich; die Ansätze unterschieden sich nur in der Farbpaste

Die Formen wurden auch nicht irgendwie mit Silikonentferner oder irgend etwas anderem gesäubert bzw. in Berührung gekommen; Alle haben die selben Rahmenbedingungen und Behandlungen genossen – mit rot und blau klappts – mit orange und gelb anscheinend nicht!!

Alle Formen haben schon mehrmals mit meiner Kombination – auch unter schwierigeren Bedingungen problemlos funktioniert – aber die letzten drei Versuche ??!

Ich bin ratlos!

Für fachdienliche Hilfe wäre ich sehr dankbar!


Andreas
 
das ist zwar jetzt kein fachdienlicher hinweis, aber vielleicht sind die farbpasten nicht mehr in ordnung ?

Hallo Flugzeugflieger,

bei orange könnt ich mirs vorstellen - ist schon älter - genauso alt wie blau; ( 2 .. 3 Jahre ); bei ca. 18..20°C trocken, geschlossen und dunkel gelagert!

Gelb ist bei mir noch keine 2 Monate - wenn der Dealer **frische Ware** vertreibt, kann das eigentlich nicht sein!!

Andreas
 

b2spirit

User
Farbe

Farbe

Mischungsverhältnis der Farbpasten beachten max 10-15 %.Zuviel ist ungesund.Vorgelat mit bis zu 50% Aceton verdünnen.Gelb war bei mir niemals so dick und schon garnicht deckend.Könntest auch ein Problem bei der Sauberkeit der Zuluft haben, unabhängig von den Farbpasten.Sieht auch ganz so aus, als wenn die Deckschicht garnicht richtig hart wird.Ist eher so eine dünne weiche Schicht. Als wenn gar kein farbloses Vorgelat drin wäre... Nimm mal MEKP Härter, wenns was anderes ist.Hatte nie solche Probleme.
Und nimm PAT 623B, dann haste überhaupt keine Probleme mit Wachsresten.
Bernd
 

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Probleme mit Vorgelat - komme selbst nicht weiter

Hallo Andreas,

Deine Probleme kenne ich nur zu gut, hatte ich auch verstärkt und habe deswegen das System gewechselt.
Meine Vermutung:
Eventuell wurde der Beschleunigeranteil im Vorgelat herstellerseitig erhöht. Der Lack selbst härtet physikalisch über Lösemittelverdunstung und chem. aus. Ich könnte mir vorstellen, daß der phys. Prozeß noch nicht beendet ist, sich oberflächlich schon chem. eine Haut bildet und das Ablüften der Lösemittel, evtl. Bindemittel der Farbpaste verhindert.
Somit konnten diese Bestandteile nicht raus und stellen sich in Form von Tropfen nach dem Entformen in der Form dar.
Bei mir sah das aus wie "Nieselregen" und ich hatte, wie Du auch , kleine Löcher im Lack.
Das komische ist nur, daß dies bei mir nicht immer auftrat, bei T35 Weiß, z.B. niemals. Mich würde natürlich auch sehr interessieren woran das wirklich liegt, evtl. würde ein Inhibitor(Verzögerer) helfen.

Gruß
Thomas
 

b2spirit

User
UP

UP

Vielleicht ist das UP genauso alt wie die Farbpasten. Das würde einiges erklären...dann ist es schlichtweg am Ende...und reagiert garnicht mehr. Sieht verdammt weich aus...

So Miniansätze von 20Gramm würde ich mal garnicht anmachen, Mindestens 50-100gr damit das mischungsverhältniss besser passt.

Bernd
 

roty67

User
Hallo,gleiches problem,haben heut unsere Form geöffnet,bei den Farben Weiß und Rot keine probleme.An den stellen wo Farblos lackiert ist,schaut es aus wie wenn feuchtigkeit unter dem lack in der Form wären und die Oberfläche ist auch nicht geschlossen,Vorglat ist neu.
gruß Thomas
 
Jou,

a) an sich arbeite ich mit dem System schon sehr lange;

b) Ansätze etwa 100g UP & Farbpaste & entsprechend Härter dazu; Aceton von HP-Textiles - also kein **billiges** von Tschibo

c) schon immer Mirror Glaze - noch nie was anderes

d) UP genauso wie Farbpasten seit 6 Wochen im Keller - also alles frisch


Aktuell hab ich nur zwei Lösungsansätze:

- evtl. zu viel Farbpaste (ich glaub ich hab 15% dazu)
- evtl. zu viel Aceton ins gelb;

Ich hab mir gestern die Reste der Ansätze nochmal angeschaut; Gelb lief fast wie Wasser vom Rührspatel; die anderen Farben hatten eher die Konsistenz von sähmiger Soße; da alles gleichzeitig angesetzt wurde - kann eigentlich keines weiter ausgehärtet sein;

Sicher bin ich mir aber nicht; Und: Ich habe diese Probleme erst jetzt aktuell; vorher hatte ich nie Probleme - es sei denn ich habs nachweislich verblödelt!

Grüße

Andreas
 

b2spirit

User
UP

UP

Die UP Ansätze sollten eigentlich am nächsten Tag so fest wie Wackelpudding sein, selbst bei niederen Temperaturen.
Wenn es doch bei farblosem auch auftritt, sollte man mal probieren. Becher halb voll mit UP ,kein Aceton rein, Härter drauf und warten, das sollte erstmal ein Farbumschlag da sein und nach 15min eine Reaktion zu merken sein.
Eins nach dem anderen mal ausschliessen.

Benutzt ihr Papierbecher mit ner Wachsschicht???
 
Hallo Andreas,

Deine Probleme kenne ich nur zu gut, hatte ich auch verstärkt und habe deswegen das System gewechselt.

.. darf man fragen, was Du jetzt verwendest?


Bei mir sah das aus wie "Nieselregen" und ich hatte, wie Du auch , kleine Löcher im Lack.
Das komische ist nur, daß dies bei mir nicht immer auftrat, bei T35 Weiß, z.B. niemals. Mich würde natürlich auch sehr interessieren woran das wirklich liegt, evtl. würde ein Inhibitor(Verzögerer) helfen.

Gruß
Thomas

? Was hast Du mit den Teilen gemacht? Verwendest Du diese?

Ich hab jetzt 2 einteilige Flächen - eigentlich für Hottis gedacht; Ich scheue mich aber aufgrund der miserablen Oberfläche die Fächen fertig zu machen und zum Fliegen zu bringen;

Momentan hab ich im Hinterkopf mir irgendwann hieraus mal Hangfräsen zu machen, wo es nicht so sehr auf die Oberflächenqualität / Leistung ankommt;
Hierfür wären sie wohl gut einzusetzen - aber für Wettbewerbe??!

Andreas
 
UP

UP

Hallo zusammen,

scheinbar liegt es nicht zwingend an den Farbpasten, da Thomas das Problem auch beim Transparentlack hatte.
Alles sehr seltsam.
Gruß
Thomas
 

b2spirit

User
UP

UP

Was mir noch einfällt. Es gab mal vor längerem immer unterschiedliche Farbpasten, einmal für UP und einmal für Epoxyharze.Kann mich dunkel erinnern das eins nicht zum anderen passte. Vielleicht ist in den Farbpasten Dosen nicht drin was draufsteht, aus welchen Gründen auch immer....:confused:.Wer weiss ob da nicht der Hund begraben liegt.
Ich würde folgendes machen: UP überprüfen, wirds richtig Hart, Härter gibts mittlerweile ,neben MEKP auch was niedrig Reaktives Z.B.Cetox (erkennt man am Geruch, richt eher nach was 2K Lack mäßiges).Wundert mich sowieso, wieso die Ansätze nicht hart sind???)auch mit Farblos probieren.Und mach mal mehr Härter ,das doppelt rein...


Dann ein paar Ansätze mit den Farbpasten machen und warten was passiert(alles ohne Aceton)...eventuell mal anderen Hersteller.Notfalls schick ich dir ein paar Pröbchen verschiedener Pasten, die bei mir funktionieren.
Das muss man erstmal austesten und dann eingrenzen.

Wenn sich rausstellen sollte das du den Härter vergessen hast oder was falsches reingetan hast, Gnade dir Gott.:D:eek::D

Bernd
 
Hallo Bernd,

danke erstmal für den Vorschlag!

Die Oberflächen sind inzwischen hart; ich habs gestern ca. 2 h nach dem Lackieren fotografiert - deshalb der feuchte Glanz!

Aktuell hab ich vorhin das Leitwerk laminiert - Versuchsträger; Wenns nix wird, zieh ich den gaanzen Sch... wieder aus den Formen und probiers mal mit Inmould; Wär halt sau doof, da ich dann für über 100 Euro UP & Farbpaste im Keller hätte, was ich nicht nutzen kann!

Andreas
 
Das Problem gärt natürlich;

Vorhin habe ich mir die Ansatzreste angesehen; Bei dem Gelben ist mir etwas aufgefallen, was ich so glaube ich noch nie gesehen hab:

entmischung.jpg


Das Zeug hat sich regelrecht entmischt; die obersten 2 mm (hier unten, da auf dem Kopf stehend) sind gelblich milchig und fühlen sich lederartig an; darunter ist das Vorgelat massiv gelb, bröselt aber mehlig ab - also kein zähelastischer - lederartiger Restkuchen, wie ih ihn sonst kenne?!

Evtl. hilft das weiter??

Andreas
 

b2spirit

User
Farbpaste

Farbpaste

Also das sagt alles, die Paste verträgt sich mit dem UP nicht!!!!! bzw mischt sich nicht mit dem UP Vorgelat . Schmeiss den Dreck weg. Oder probier mal in EP einzurühren obs da geht. Dann ist es simpel und einfach die falsche Paste für UP Lacke.
Sag ja , is nicht drin was draufsteht.:D

Das mit dem klaren UP muss dann andere Gründe haben.Gibts ja genug...

Bernd
 
UP

UP

Hallo Andreas,

ich verwende mittlerweile ein PU System, im Prinzip das System von Breddermann, was gut funktioniert, in Verbindung mit ein paar kleinen Veränderungen.
Die fehlerhaften Teile habe ich zum Teil vernichtet oder aber, wenn die Fehlstellen klein waren, habe ich diese ausgeschliffen und poliert.
Bei weiteren Fragen gerne per PN.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

kannst Du mir die **kleinen Veränderungen** verraten?

Ich hab gestern Abend in aller Verzweiflung das Vorgelat wieder aus der Form gezogen; Oberflächenfehler wie bei dem Orange (feuchte Form, Vertiefungen in der Haut) waren keine festzustellen;

Ich mach dann mal ein paar Bilder von der Schicht und stelle sie ein!

Aber die gelbe Pampe war aufgrund der Korrekturversuche der offenen **Bubbles** heftig dick und auf der zu laminierenden Seite sehr uneben!

Ich hab mich dann entschieden den In-Mould von Breddermann zu verweden, den ich mir vor ein paar Wochen bestellt hatte; Habs dann heute früh auch gemacht; Wetter war nicht optimal - etwas kalt - zudem windig; aber besser wirds dier nächsten Tage nicht - und die freie Zeit rennt davon!

Mein (vorläufiges) Resultat:

Bei Vorgelat genügt es, vorsichtig zu nebeln und ein paar Minuten ablüften zu lassen, dann zwei oder drei mal mit kurzen Zeitabständen dünn drüber ; das ist bei In-Mould anscheinend nicht so! Der will mehr Zeit zwischen den Spritzvorgängen sonst fängt er an weg zu laufen!

Ich hab den PU-Lack nicht verdünnt (so wie es wohl auch angedacht ist);
Ich musste leider feststellen, dass er schon recht zügig beginnt anzuziehen - und dann wird das Spritzen eine Qual! Zudem sabbert immer wieder **Rotz** von der Spritzpistole - (hatte ich bei UP auch noch nicht) - das Zeitfenster zum Verarbeiten scheint mir enger als bei UP


?? Kann das sein, dass man den PU-Lack auch etwas (10 .. 20%) verdünnen sollte?

Kann man hierfür Aceton nehmen oder muss es spezieller Verdünner sein?

Andreas
 

Jan Henning

User †
Moin
Wir sind auch nicht mit UP-Vorgelat zurechtgekommen,(bauen erst unsereren dritten Flieger.
Nehmen jetzt Il.Mould von HP dieser lässt sich gut spritzen werden aber auf araten von HP den Härteranteil auf 40% zurücknehmen weil der Lack bei 50% Härter sehr Hart wird. Das Phänomen mit dem tropfen hatten wir auch lag aber an einer nicht sauberen Düsen/Nadel Kombi.
Umd der Geruch ist angenehmer
Gruß Jan Henning
 
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