Kunstflug elektrisch - wie?

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Leute,

ich bin seit geraumer Zeit dabei eine 2,2m Yak zu bauen. das Teil ist Voll GFK und wiegt ohne Motor/Akku knappe 5kg. Jetzt wollte ich einen MVVS58 einbauen, aber durch unsere Lärmbegrenzung am Platz erwäge ich eine Schaufel Lipos in den Rumpf zu werfen und die Kiste elektrisch zu powern. Da ich in der letzten Zeit kein E-Motormodell gebaut habe, habe ich den Überblick für das Angebot verloren. Könnt Ihr mir helfen hier eine vernünftige Abschätzung für einen Antrieb zu bekommen. Folgende Punkte sind mir nicht klar:

1) Natürlich was wäre ein guter/preiswerter Motor?
2) Wie legt man Akkus vernünftig aus? Eher dicke Akkus im Xs1p Konfig, oder kleinere Xs2p?
3) Wie lange halten denn die Lipos mittlerweile?
4) Was braucht man, um einen Flugtag vernünftig zu bestreiten (Ladestrom, Kapazität der Autobatterie, Wieviele Akkupacks)?

Naja ich denke das wars erstmal. Was habe ich vergessen?
 
Hallo

Also bezüglich der Auslegung kann ich den Propeller Calculator von www.eflight.ch wärmstens empfehlen, dort kannst du verschiedene Antriebkonfigurationen eingeben und schauen was Sie für Werte erziehlen, ein sehr nütliches Tool wie ich finde!

Gruss
 

palma-jet

User gesperrt
Hi,

das wort preiswert darfst du in der groessenklasse gleich vergessen, wenn du damit "billig" assozierst.
wuerde sagen, ab 2000.- € kannst du anfangen. Motor alleine ist das geringste problem. dazu kommen noch regler, lipos und ein vernueftiges ladegeraet.
Du musst motor und regler als einheit sehen, und damit bist du locker beim preis des MVVS58. die lipos schlagen bei 2 packs mit so rund 1000.- € zu buche.
Superantriebe (und echt guenstig) findest du beim www.hepf.at
siehe da unter AXI 53er oder fuer so eine yak natuerlich power ohne ende mit dem neuen AXI 180 twin. aber dann wirds richtig teuer.
ich weis nicht was du unter "flugtag" verstehst, aber wenn du gerne mit wenig pausen fliegen willst solltest du minimo 3 lipopacks haben.
damit hast du pro pack ca. 8-10 minuten flugzeit, danach ne gute halbe stunde wartezeit bevor wieder geladen werden kann - das dauert dann auch wieder ne gute stunde ( je nach Ladegeraet).
Ich selbst fliege elektrisch bis etwa 3,5 kg (je nach flugzeutyp), darueber kommt wieder ein stinker rein. ist mir einfach zu teuer und aufwendig. bei derzeit ca. 20 aktiven modellen vielleicht verstaendlich:-) - nochdazu hier niemand nach dem laerm fragt - im gegenteil !

saludos
palma
 

Gast_2482

User gesperrt
Hallo Pirmin

Von der Leistung her finde ich Deine Antriebskonfiguration interessant. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit einem 4,8 Ah Pack bei den für diese Modellgrösse geforderten Strömen eine vernünftige Flugzeit erreichen kann. Zumal das vollständige Auslutschen der Akkus für deren Lebensdauer nicht sehr zuträglich ist.

Von da her habe ich das Gefühl, dass der Ottonormalverbraucher mit Deiner Konfiguration kaum glücklich werden würde. ;)

Gruss
Jean-Claude
 
Hallo Jean-Claude

Ich habe mein Antriebskonzept absichtlich so ausgelegt. Mir war ein leichtes Antriebssystem, sovie eine polyvalente Anwendung meiner Akkupacks wichtiger als eine lange Flugzeit.

Ich taste mich noch an die mögliche Flugzeit heran.

Zur Zeit bin ich bei 6 min. plus Landesequenz (3D Flug). Nach dieser Flugzeit wird ca. 3600mAh nachgeladen. Natürlich werde ich die Packs nie leehr fliegen, da mir eine lange Lebensdauer der Akkus auch am Herzen liegt.

Ich denke dass ich schlussentlich bei ca. 7min Flugzeit liegen werde, und trotzdem noch 15-20% der Kapazität vorrätig habe.



Für mich reichen 7min. 3D Kunstflug völlig aus, schleppe halt ungern Gewicht für zwei Flüge mit.
Ich rüste auch meine kleineren Modelle, sofern damit nicht Wettbewerb geflogen wird, für Flugzeiten um 7-9 min. aus. Dafür profitiere ich von besseren Flugeigenschaften durch leichteres Abfluggewicht.

Für Piloten, die mehr Flugzeit wollen oder in der X Szene Wettbewerb fliegen wollen sind natürlich Akkus mit Kapazitäten zwischen 6000-8000mAh zu raten.


Von der Belastung her halten das die 4800er locker aus.

Zur Zeit sind sie durch die profisorische Akkubefestigung (Schwerpunkt erfliegen) absolut thermisch isoliert, dh. sogar eingepackt. Somit kann nicht mal die Wärme weg. Akkuaussentemperatur beträgt nach dem Flug bei 25 Grad aussentemperatur ca. 50-60 Grad. Und das ist bestimmt kein schlechter Wert.

Dass dieses Antriebskonzept so nich Alltagtauglich ist und nicht für den Ottonormalverbraucher geeignet, würde ich nicht sagen.

Weder Akkus noch Motor werden an der Leistungsgrenze betrieben. Ob 7 oder 12 min. Flug möglich sind, hat meiner Meinung nach nichts mit Alltagtauglichkeit zu zun, sondern mit Vorlieben.

Das gleiche System kann auch ja schliesslich auch mit Akkus grösserer Kapazität betrieben werden.

Gruss Pirmin
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

das ist ja schon mal sehr spannend, was Ihr da schreibt. Naja, die Kosten schrecken schon ein wenig, zumal es wohl so ist, dass neben den Teilen im Modell noch erheblicher Aufwand mit der Ladetechnik betrieben werden muss :(
Ich komme auf geschätzte 7-7,5kg und denke, dass 15kg Schub zu viel für mich sind, oder? Wettbewerbseinsatz ist nicht das Ziel! Hovern kann ich noch nicht und weiß nicht, ob ich es je lerne :rolleyes: .

Alltagstauglich sollte das Modell sein, ich möchte also normal fliegen können, ohne ein Kraftwerk aufbauen zu müssen oder die Akkus nach dem Fliegen in Kühlgel packen zu müssen...

Was ist denn mit dem parallel Betrieb von 10C Lipos. das müsste doch billiger sein und auch gehen.

Irgendwie sind hier schon noch etliche Fragen offen :confused: :confused:
 
Hallo

Dann machst du es evt. besser mit einem F3A Motor. Auch diese bringen um 10kg Schub.

Hier sind Akkus um 5000mAh ideal = 10min Flugzeit mit Restkapazität.

Mögliche Motoren:

Axi 5330
Pletti Xtra Evo
Hacker C 50
Flyware T REX 20

oder andere Motoren dieser Klasse.

Um 10S Packs zu laden braucht es auch kein Kraftwerk.

Wäre sogar mit 2 kleinen 5S Ladegeräten möglich.

Gruss Pirmin
 

MalteS

User
Motortechnisch gibts ja auch jetzt Hacker Aussenläufer die das schaffen und preislich interessant sind
 

Bärchen

User
Nimm halt nen Außenläufer vom R. Hacker und beim Lipo einen von Longgo / Emcotec. Da kostet ein 10S Pack mit 5000 mAh 380 Euro. Selber fliege ich den Pack mit einem C50XL von Hacker in einer Funtana ( 4800 gr. ).
Mach den Flieger elektrisch, du wirst es nicht bereuen.

Gruß vom noch Vize
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

danke für Eure spannenden Antworten. Ich will versuchen das für mich etwas zu strukturieren:

3D hab ich abgehakt, also sollten bei 7kg Gewicht 10kg Schub reichen, oder?

1) Schub -Leistung
Wie erreiche ich 10kg Schub? Welche LS muss dazu wieviel drehen? Aus der Verbrennersicht wäre ich mit einer 21x10 und ab ca. 7000 Umin zufrieden. Was brauche ich dafür?

2) Motor
Sind die Aussenläufer stark genug, solche Latten zu ziehen? Oder wäre ein Getriebe sinnvoll? Welche Ströme muss ich hier rechnen? Könnt Ihr mal Eure Antriebe beschreiben? Also mit LS, Strom und Drehzahl. Insgesamt denke ich, dass es fast wurscht ist, welchen Hersteller man nimmt, die werden doch alle mehr oder weniger bei 90% Wirkungsgrad liegen, oder?

3) Regler
Gibt es hier Empfehlungen? Was muss er mindestens können und was sollte man besser bleiben lassen? Ich denke in der Klasse werden es nicht mehr viele sein.

4) Akku
Welche Strategie sollte ich hier verfolgen? Ich denke fast, dass 10S das Maß der Dinge sein wird. Das macht dann ja ca. 37V Spannung und wenn man da ca. 40A rauszieht, hat man ja schon 1,5KW.
Bei 40A kann ich jetzt einen dicken 20C Akku nutzen, oder eben vielleicht kleinere mit 10C -12C im parallel Betrieb. Wie sind hier Eure Erfahrungen lohnt das (preislich und Aufwand)?

5) Laden am Platz
Ich hätte 2 Stück 5S Lipolader zu hause. Reicht das? Was zieht man denn pro Ladung aus einem Bleiakku raus? Kann ich da die 100Ah Batterie meines Diesels nehmen, oder müsste ich auch noch einen Ladeakku kaufen und warten?

Im Moment sieht meine Kalkulation in etwa so aus:

Motor 220€
Regler 250€
Akku 300€ 2Stück.
Balancer 60€ (einen Orbit 5S hab ich schon)

Damit wäre ein Invest von mindesten 830€ zu tun. Ein MVVS 58 Prosport mit Rohr liegt in meinem Keller und kostet über 700€ Also schon mal net so weit außeinander... Aber dass soll hier nicht die Diskussion sein ;)

Danke jetzt schon für Eure spannenden Antworten. Bis jetzt steht die Projektumsetzung noch auf GRÜN
 
Hey,
ich hab mir auch mal den Thread durchgelesen, sehr interressant.
Da ich aber keine Erfahrungen habe, kann ich dir nicht helfen.

"3D hab ich abgehakt, also sollten bei 7kg Gewicht 10kg Schub reichen, oder?"
Warum abhacken?
Von der Leistung würde es völlg ausreichen, kommst sicher aus dem Hoovern,tourquen, Harrier und alle andere 3D figuren locker heraus.
Und (fast) unendlich nach oben, bis zum Mond wirstes wohl nicht schaffen ;):D
Aber um 3D fliegen zu können gibt es noch andere Punkte , wenn die nicht erfüllt werden, wird ein der 3D flug deutlich erschwert.
Aber das ist wieder ein andere Thema und wurde schon so oft besprochen, das müsste ja schon fast jeder auswenidig wissen ;)
 

palma-jet

User gesperrt
Hi,
wie kommst du auf den superpreis von 300 € bei 2!!! packs 10S lipo ??
Ein 3S 3200 Kokam liegt so bei 120 € und 3200 sind das absolute minimum. auf 10S kannste ja hochrechnen.
Ein AXI 5330/24 dreht eine 22x10 mit ca. 6100 U/min an 12S lipos (IN/WATT ca 2300), bzw bei 10 lipos noch so 5500 U/min (IN/WATT ca 1500). das sollte reichen. dazu einen regler ab 70 A aufwaerts - opto versteht sich.
Gute regler mit einfachster bedienung sind die Jeti advanced. Hacker sind gut, aber teuer und nicht ganz so einfach in der programmierung.

Balancer: ich verwende keinen. lieber ab und zu jede zelle einzeln laden. aber das ist meine meinung.

saludos
palma
 
Dein Konzept geht nicht ganz auf. Leg lieber nochmal 300€ für Motor und Regler drauf, dann kommts eher hin.

Heute hab ich keine Zeit mehr, vielleicht habe ich morgen Zeit mehr dazu zu schreiben.

Guck mal auf meine Homepage unter Technik - Lehner 1930
 

Darius

Vereinsmitglied
OK, verstanden.

- 7000 Umin ist zu optimistisch :(
- Die Preise sind noch nicht fixiert. Ich habe nur mal überschlagen. Die 300€ für den Akku beruhen auf der Idee solche Akkus Ebay einsetzen zu können. Davon einen 10S2P Pack gebaut würde doch mit 4800 und genug Strom funktionieren, oder spicht was dagegen??
- Und ich habe einen Rechnenfehler gemacht, ich meinte 300€ pro Akku :rolleyes:

@ David, die Infos auf Deiner HP sind interessant. Für meine Yak wohl etwas zu klein, aber immerhin.

die Videos und einige Beispiele auf den Herstellerpages zeigen ja, dass es geht. Jetzt muss ich nur noch die genauen Daten und Auswirkungen zusammenbringen.

Danke schon mal für Eure tollen Beiträge, wer kann noch was dazu beitragen?
 

Polzi

User
Hi!
Du kommst ja von "um die Ecke"...
Derzeit fliege ich eine Funtana mit einem HCS 2500 Außenläufer. Der dreht eine 22x10" APC-E mit 7400 U/min bei 12S LiPo. Ichverwende Flight Power EVO 20 Akkus mit 3700 mAh. Flugzeit bei meiner Funtana mit Reseven bei Kunstflug bis zu 15 min bei vielen 3D Einlagen ca. 9 min. Der Standschub ist deutlich über 10 Kg und der Antrieb ist durchaus noch bezahlbar. Als Regler kommt ein Jeti zum Einsatz.
Wenn Du Lust hast, kannst Du dir die Geschichte mal live ansehen.

Grüße

Robert
 
Laden aus der Autobatterie

Laden aus der Autobatterie

Darius schrieb:
5) Laden am Platz
Was zieht man denn pro Ladung aus einem Bleiakku raus? Kann ich da die 100Ah Batterie meines Diesels nehmen, oder müsste ich auch noch einen Ladeakku kaufen und warten?


Autoakku: 12 V, 100 Ah
Die theoretisch verfügbare Energie aus dem Autoakku beträgt:
W = Q*U = 100Ah * 12 V = 1200 VAh = 1,2 kWh
Davon kann man aus dem Autoakku ca. 1/3 entnehmen, also 0,4 kWh, damit man nach dem Fliegen den Automotor noch starten kann. Bleiakkus mögen Tiefentladungen gar nicht.

Flugakku: 37 V (Mittelwert der Spannung während des Ladens), 4000mAh
Beim Laden wird die Energie
W = Q*U = 4000mAh * 37 V = 4Ah * 37 V = 148 VAh = 0,15 kWh im Akku gespeichert.

Für 2 Ladevorgänge reicht der Autoakku.


Ich würde einen separaten , mindestens 120 AH Bleiakku kaufen.
 
Blei-Gel Batterie !!

Blei-Gel Batterie !!

Ich würde einen separaten , mindestens 120 AH Bleiakku kaufen.

Dann aber bitte einen Blei-Gel Akku (z.B. Deta Drivemobil).
Bei dem kannst du auch mal 50-70% entladen, ohne dass er dadurch bereits ins Gras beisst ;)

Weitere Vorteile: Auslaufsicher, so gut wie kein Gasen, viel höhere Lebensdauer, geringerer Wartungsaufwand usw..
Aber du brauchst ein extra Blei-Gel Ladegerät (z.B. CTEK) kostet ca. 60 EUR

Bei den gesamten Anschaffungskosten, fallen die Mehrkosten für einen Blei-Gel Akku mit Ladegerät nicht grossartig ins Gewicht und die Vorteile wirst du schnell schätzen lernen
 
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