Der physikalische Mechanismus hinter dem Wässern ist ja, dass sich die Wassermoleküle um die Makromolekülketten des Polyamidkunststoffs (=Nylon oder Dederon
) lagern und somit die Anziehungskräfte zwischen den Molekülketten abschirmen. Dadurch wird das Seil elastischer.
Bei normaler Luftfeuchtigkeit nimmt der Kunststoff nur etwa 3-5% Wasser auf, wenn man ihn feucht hält eben mehr.
Weil also der ganze Prozess im atomaren Bereich abläuft, geschieht die Wasseraufnahme/abgabe natürlich nicht so schnell, wie bei einem Schwamm. Wie lange es dauert, bis eine gewisse Sättigung auftritt, kann ich aber auch nicht sagen.
Wir halten unsere Wettbewerbsseile solange feucht, bis sie auf die Winde kommen. Dazu haben wir uns aus Standard-Abflussrohrelementen passende wasserdichte Röhren gebaut, in denen die Seilrollen an einem Stab aufgefädelt lagern. Um die Deckel wieder aufzukriegen, ist je ein Sporttrinkflaschenverschluss mit eingeklebt. So kann zum Öffnen Luft einströmen. Das System ist absolut dicht und gibt keine Sauerei beim Transport im Auto. Es ist allerdings auch recht schwer und sperrig und für die kurzen F3J-Seile wohl etwas overkill.
Da die Seile ja nicht unbedingt im Wasser schwimmen müssen, reicht es auch, einen nassen Lappen um die Seilrolle zu wickeln, ihn mit einem Gummi zu sichern und gegen Austrocknung bzw. Sauerei beim Transport in einen dieser wasserdichten Packsäcke mit Rollverschluss aus dem Outdoorbedarf zu packen.
Was leider kaum vermeidbar ist, ist, dass die Seile während des Wettbewerbstages ausgelegt in der Sonne liegen und somit nach und nach austrocknen.
Friedmar