Delta-Brett

Hallo zusammen,

nachdem ich mir im Forum schon viele Anregungen und Tips geholt habe, die mir bei meinen div. Projekten oft weitergeholfen haben, wage ich es jetzt auch mal etwas beizusteuern:

Ich habe in den letzten Jahren mit einer etwas anderen Form für ein Brett experimentiert, so eine Art "Delta-Brett". Von NCFM gibt's den "Bluto", der in die Richtung geht, ich habe allerdings den "Delta-Anteil" wesentlich stäker ausgeprägt. Dies ermöglicht, bei entsprechender Plazierung der Komponenten fast ohne Blei auszukommen (außer zum Trimmen).

Hier das vierte Exemplar, das ich bisher gebaut habe:
birdie_1.jpg
birdie_2.jpg

Eckwerte:
Bauweise: Styro-Abachi, kein Holm sondern lediglich das flache Kohleband von EMC eingelegt
Profil: Phoenix (Dank an aerodesign.de für die vielen Profile/Tips)
Spannweite: 1,6 m
keine Verwindung, keine V-Form
Gewicht: 700gr

Zielrichtungen bei der Auslegung waren: Brettnurflügel, "cooles" Aussehen/Flugbild, möglichst ohne Rumpf, geringer Bauaufwand (leider dann durch das Mittelteil doch nicht so unkompliziert).
Das Einsatzgebiet ist natürlich am Hang, dort aber auch bei schwachen Bedingungen noch gut unterwegs. Richtig Spaß macht's natürlich bei viel Wind, aufgebleit geht dann die Post ab. V.a. die Wenden gehen richtig schön satt. Rollen mag es dagegen nicht so gern, aber da muss ich auch noch mit der Differenzierung experimentieren.


Das vorletzte Exemplar sah so aus:
(hier noch ohne Verkleidung über'm Regler)
hot_birdie_2.JPG
hot_birdie_1.jpg

Eckwerte:
Bauweise: Styro-Abachi, 10er CFK-Rohr als Holm und gleichzeitig Steckung der Aussenflügel in Alurohr im Mittelteil (sehr stabil, hat einige Abstürze überlebt, mehr s.u.)
Profil: HS130
Spannweite: 2 m
keine Verwindung, keine V-Form
Gewicht: 1900gr
Motorisierung: Phasor 30/3 mit 10 RC2400

Es war als "Brett-Hotliner" konzipiert. Die Flugleistungen waren auch in die Richtung mit sehr flottem Steigen, hoher Geschwindigkeit und satten Wenden. Sogar Thermik war nutzbar. Und das Flugbild... ist natürlich Geschmackssache.
Leider ist das Ding inzwischen Geschichte, es litt stark unter der (glaube ich auch hier schon diskutierten) Empfindlichkeit des HS130 gegen zu große Höenruderausschläge. Solange man mit moderaten Ausschlägen unterwegs war, war alles bestens. Doch einmal (v.a. in Bodennähe) zu viel gezogen, ging's unwiderruflich bergab.

Daher bin ich beim letzten Exemplar wieder zum Phoenix zurückgekehrt, das anscheinend mit dieser Tragflächenform besser harmoniert (aber dafür auch nach meinen Erfahrungen nicht so leistungsfähig ist).

Falls Ihr Kommentare/Anregungen zu diesem Konzept habe, freu ich mich natürlich!

Beste Grüße,
Axel
 
Hallo,

könnte das von dir beschriebene kritische Verhalten beim Ziehen nicht vielleicht von der Tragflächengeometrie herrühren. Soweit ich mich erinnere, wurde das hier mal diskutiert: Der Deltateil in der Mitte bzw. vorne bildet Tütenwirbel aus, verträgt somit mehr Anstellwinkel und liefert auch vermehrt Auftrieb, während die Strömung im geraden Teil der Tragfläche schon abreißt - das ist dann aber hinter dem Schwerpunkt. Die Folge ist Aufbäumen und völliger Strömungsabriss - so die Erklärung zum kippeligen Flugverhalten eines älteren Entwurfs mit Delta-Mittelteil. Ich hab das selber noch nicht ausprobiert - wie sind den deine übrigen Modelle nach diesem Muster unterwegs? - Aussehen tun sie ja auf jedenfall gut.

Gruss
Franz
 
Delta-Brett

Hallo,

ich habe bisher drei Modelle mit dem Phoenix gebaut (alles Segler) und eines mit dem HS130 (mit Motor).

Die Modelle mit dem Phoenix waren/sind sehr gutmütig, ein Abschmieren kommt praktisch nicht vor. Auch ein "Aufbäumen" habe ich bisher nicht erlebt.

Das Verhalten mit dem HS130 beim "Überziehen" war, also ob die Höhenruderwirkung praktisch weg war. Beim "finalen" Absturz habe ich in ca. 20m Höhe in einer Kurve zuviel gezogen. Darufhin kippte das Modell seitlich weg und ging senkrecht runter. Obwohl wieder Fahrt aufgenommen wurde, konnte ich nicht mehr abfangen.
Das kann natürlich viele Ursachen haben:
generell zu großer HR-Ausschlag (wahrscheinlich habe ich im kritischen Moment auch nicht aufgehört zu ziehen...),
zu große Rudertiefe,
zu großer Ruderspalt (ca. 3,5 mm oben),
rel. höhere Flächenbelastung (ca. 42g/qdm²)
u.v.a.m....

Die Geometrie scheint allerdings zumindest mit dem Phoenix zu funktionieren.
Eigentlich schade, denn das Ding mit dem HS130 flog ansonsten wirklich super.

Beste Grüße,
Axel
 
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