Flächensteckung...

Was muss ich da gerade bei einem Händler / Hersteller lesen:

Eine interessante Detaillösung ist der Flächenverbinder aus Flachstahl (12x2). Dieser hält im Flug allen Belastungen stand. Bei einer harten Landung jedoch können die Flächen nach vorn oder hinten federn. Dadurch bleiben Rumpf und Flächenwurzeln unbeschädigt. Die Fixierung der Flächenwurzeln am Rumpf erfolgt mit Tesa-Klebeband.

Ist das denen ihr Ernst, oder Verarschung ??
 
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Gast_2222

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Tach zusammen,

ich halte die Frage fuer aeusserst berechtigt!

Baue ich 2 Flachstaehle hochkant ein, ist der Fluegel bei gleichzeitigem Abziehen vom Rumpf leicht(!) vor- und zurueck zu biegen. Am Abziehen hindert nur der Tesa. Selbst zu Flugbeginn, wenn der Fluegel noch eng am Rumpf anliegt, hat dies Biegen einen grossen Hebelarm zum Abziehen. Die Hebelverhaeltnisse sind aehnich wie bei Einschieben eines flachen Keils zwischen Rumpf und Wurzelrippe: Grosse Bewegung am Fluegel bewirkt kleines Abziehen vom Rumpf. Ist der Fluegel vom Tesa weg, geht's ganz simpel weiter. Dies wuerd ich nicht bauen.

Baue ich je einen Flachstahl hochkant und waagerecht, fehlt die Biegemoeglichkeit und das Ganze wird so starr wie bei der Rohrsteckung (Rundstahl). Das geht...

... wollte ich jedoch eine Sollbruchstelle gegen Schaeden bei harten Landungen, naehme ich Rundsteckung mit Kohlestab. Da gibt dann wieder der kluegere nach.

;) Wolfgang
 
Ich denke auch, wenn die Fläche denn mal so schwingt, dann bleibt vom Rumpf dazwischen nicht viel übrig :eek:

Ob in der Anleitung wenigstens drin steht, dass man einen Buchendübel oder besser noch einen Stahl in den Rumpf im Bereich der Wurzel einkleben soll ????

Es handelt sich übrigens um ein Voll-GFK Modell der 2 Meter Klasse ;)
 
Hallo Tobi,

ein Freund von mir fliegt den alten Fiesta von Multiplex (3.2m) mit einer Flachstahlsteckung und Tesafixierung.

Hält im Flug super und bei dem letzten Landeversuch am Hang war er zu langsam und ihm ist in ca. 2m Höhe die Stömung abgerissen.

Hat böse ausgesehen wie er da den Flieger aus 2m senkrecht in den Boden gerammt hat.
Die Flächen sind nach vorne geschwungen und das Modell hat keinen Kratzer!

Mühsam ist nur, dass bei jeder bischen härteren Landung das Tesa erneuert werden muss.

'just my 2 cent
 

Dix

User
Bitten den Stab nicht vergessen, der die Nasenleisten im Rumpf gegeneinander abstützt. Sonst wird der Rumpf an den Flügelnasen gequetscht und bekommt vielleicht Risse.
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi Tobias!

Ich denke auch, wenn die Fläche denn mal so schwingt, dann bleibt vom Rumpf dazwischen nicht viel übrig

Wohl noch keinen segler mit Flachstahlsteckung gehabt??

Früher war diese Art der Steckung quasi Standard und in vielen vielen Seglern zu finden.

Fliege ne alte ASW24 mit 4 Meter und Flachstahlsteckung, sowie eine LS3 mit 3,22m und Flachstahlsteckung.

Bei ner härteren Landung schwingen die Flächen nach vorne und hinten, und ziehen sich dabei selber aus der Steckung raus. Vorm nächsten Start zusammendrücken und fertig.

Muss dazu erwähnen, dass die Sicherung der Steckung folgendermaßen funktioniert:

Flächen werden in Messinghülsen geführt, so dass die Flachstähle hintereinander liegen. Um die Messinghülsen kommt dann ein Stahlring in dem ein Gewinde eingeschnitten ist. Dort wird eine Schraube reingedreht, die dann auch die Messinghülse drückt, und somit die Flachsthäle zusammenpresst.

Hoffe man versteht, was ich meine.

Funktioniert zumindest sehr gut. (wobei mir eine Rundsteckung heute auch lieber ist)
 
Wohl noch keinen segler mit Flachstahlsteckung gehabt??

;)

Früher war diese Art der Steckung quasi Standard und in vielen vielen Seglern zu finden.

Ja früher.
Und wieso heute nicht mehr wenn sie doch soo toll ist :rolleyes:

wobei mir eine Rundsteckung heute auch lieber ist
siehste ;)

Die Flachstahlsteckung mag ja Ok gewesen sein, aber das dann als super neue Innovation für das Modell anzupreisen. Also ich weiss nicht ??
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Ok, da geb ich dir recht.

Mein Beitrag war eher auf die Kommentare gemünzt, dass das sowieso alles nicht funktioniert, und der Rumpf eh zerbröselt usw.

Ich denke auch, wenn die Fläche denn mal so schwingt, dann bleibt vom Rumpf dazwischen nicht viel übrig

Klar, wenn beides aus V2A besteht, dann könnte das so stimmen.

Dem ist definitiv nicht so.

Die Flachstahlsteckung ist so schlecht nicht.
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach DSR, nur mal so zum Nachtreten :D
Dennis Schulte Renger schrieb:
Früher war diese Art der Steckung quasi Standard und in vielen vielen Seglern zu finden.
Frueher war sowieso alles besser, da...

- wurden die Fluegelhaelften mit kraeftigen Gummizuegen von Wurzel- zu Wurzelrippe zusammengehalten
- gab's keine elektrischen Steckverbindungen zwischen Rumpf und Fluegel, weil da...
- gab's nur ein Querruderservo im Rumpf und die Ruder wurden per Umlenkhebel angelenkt (2 Servos mit Y-Kabel verbinden war zu teuer)

Bei so viel Luxus konnte man sich auch eine Flachstahlsteckung beschriebener Bauart leisten.

;) Wolfgang, auch nicht mehr der Juengste aber den Tipp-Tipp Anlagen mit Piepston gerade noch entsprungen
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Ach Wolgang!

Du kannst ja gerne mal vorbei kommen. Dann kriegst du mehrere Segler in die Hand, und sagst mir dann beim Fliegen, ob Flachstahl oder nicht. :D :D

Dann Butter bei die Fische:

Was ist an der beschriebenen Flachstahlsteckung deutlich schlechter?
 
Flachstahlsteckung

Flachstahlsteckung

Hallo allerseits,

zu diesem Thema kann ich auch eigene Erfahrungen beisteuern.
Ich besaß vor längerer Zeit mal eine schöne DG 800 von Rödel. Dieses Modell hatte eine Flachstahlsteckung, die in ein im Rumpf eingeharztes Frästeil eingesteckt, und dort mit zwei Imbusschrauben gesichert wurde.
Es war auch nach peinlichst genauer Anpassarbeit nicht möglich, die Flächen so bündig an den Rumpf zu schieben, dass im Ruhezustand eine gewisse Grundbewegung verhindert werden konnte.
Nach dem ersten Flug war zwar nichts weiter passiert, aber nach der wirklich sanften Landung war das fixierende Tesaband bereits abgerissen.
Die zweite Landung war dann sch... und danach sah meine DG nicht mehr so schön wie vorher aus. Die Flächen bekamen einen Impuls nach vorne, drückten den Rumpf im Bereich der Kabinenhaube ein, und durch die Reaktio gab´s dann einen Schlag im Endleistenbereich, wodurch die Rumpfnaht hinter der Fläche aufplatzte.
Während der Reparatur setzte ich im Nasen- und Endleistenbereich Druckstreben in den Rumpf ein. Allerdings blieb die Labberigkeit der Flächen in horizontaler Richtung.
Mein Fazit: Einmal und nie wieder !!!

In diesem Sinne
Markus
 
Tobi Schwf schrieb:
;)



Ja früher.
Und wieso heute nicht mehr wenn sie doch soo toll ist :rolleyes:


siehste ;)

Die Flachstahlsteckung mag ja Ok gewesen sein, aber das dann als super neue Innovation für das Modell anzupreisen. Also ich weiss nicht ??

flachstahl ist halt leicht, und früher gabs keine kohle. und unverwüstlich, im gegensatz zu kohle. statt des tesa verwende ich eine zugfeder, "früher" verwendete man gummis. funzt in meinen 4m lspatz super, 3.2 kg.

ehrlich gesagt der hauptvorteil von rundstahl ist, daß bohrer auch rund sind. eine moderne kohlesteckung ist auch nicht mehr rund. warum also nicht das unverwüstliche im stahl mit der geometrischen optimierung verbinden? ;)

grüße
hannesk
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

wie so oft im Leben gibt es auch zum Thema "Flachstahl" verschiedenste Erfahrungen.

Für meinen 4-Meter-Lunak ist die ursprünglich vom Hersteller vorgesehene und eingebaute Doppel-Flachstahl-Steckung eindeutig die falsche Wahl gewesen. Das ist inzwischen in der zweiten oder dritten Serie auf Rundstahl umgebaut worden (und auch mein Exemplar wird gerade auf Rundstahl umgerüstet).

Meine kleine 2-Meter-B4 von Schwabbauer, die ich hauptsächlich am Hang fliege, ist auch mit Flachstahl ausgerüstet (und mit einem Drucksteg im Rumpf im Bereich der Flächenvorderkante). Bei der kann ich mir zwar auch einen Rundstahl als Steckung vorstellen, aber der Flachstahl hat schon oft bei härteren "Landungen" genau so reagiert, wie ich mir das wünsche: Die Flächen sind vom Rumpf weg (nach vorne) geschwungen und haben die kinetische Energie über die (zeitweise) Verformung des Flachstahls abgebaut (und nicht über Zerstörung des Rumpfes oder der Flächen). :)

Also: Wo ist das Problem? Mir scheint, es sitzt bei manchen generell zwischen den Ohren... ;)

Schließlich muss nicht alles schlecht sein, was früher war und heute anscheinend nicht mehr up to date ist. Und es muss nicht immer schlecht sein, was ich selbst noch nicht ausprobiert habe. Oder?
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ohne Verstärkung im Nasen- und Endleistenbereich innerhalb des Rumpfes und einer Verbindung auf Zug, hat eine Flachstahlsteckung noch nie Sinn gemacht.

So ausgestattet, ist diese Steckungsart nicht als schlecht zu betrachten.

Bei der modernsten Steckungsbauart, der schwimmenden Steckung, werden die Kräfte die z.B. bei einer missglückten Landung auf die Hochachse der TF wirken, ebenfalls über die Wurzelanformung in den Rumpf geleitet. Auch hier wird i.d.R. eine Abstrebung zur gegenüberliegenden Seite vergenommen oder bsp. die Fahrwerksseitenwände als Kraftaufnahme verwendet.
 
hi Markus,

eine Flachstahlsteckung ohne kräftige Streben IM Rumpf zwischen den Nasen- und Endleisten ist Murks. Das hätte irgendwo in der BAuanleitung stehen sollen. So zerdrückst Du den Rumpf ja schon bei einem heftigen Schlepp. Aber MIT den (kräftigen!) Streben ist das gar nicht mal so schlecht - nimmt viel Energie bei "schnellen" Landungen auf!

Habe selber noch Fiesta von MPX und ASH-25 (Plurarumpf!) mit Flachstahl und werde das nicht ändern. Bei einer alten 4,5m-Kestrel war es mir aber zu schlabberig, der Stahl hatte auch nur bescheidene Abmessungen.

Bertram
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Dennis, wer lesen kann, ist klar im Vorteil :D
Dennis Schulte Renger schrieb:
Was ist an der beschriebenen Flachstahlsteckung deutlich schlechter?
In meinem ersten Posting zum Thema steht meine unmassgebliche fachliche Meinung zu dieser Technik. In Kombination mit der von mir spaeter skizzierten Uraltmethode des Fluegelanbaus verschwinden die Nachteile, besonders bei Verwendung des Gummizuges.

Gruss, Wolfgang
 

chrisu69

Vereinsmitglied
Tobi Schwf schrieb:
Es handelt sich übrigens um ein Voll-GFK Modell der 2 Meter Klasse ;)

Hi Tobi,

lass mich raten, Lynx???
Mag zwar altmodisch erscheinen, aber das tut es vollkommen und ist wie andere schon sagten natürlich sehr leicht.
Muss doch nicht immer alles GFK und Kohle sein :p

Gruß
Chrisu
 
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