Holm Bau

Hallo!
Ich wage jetzt den Bau eines Flügels für meinen Doppeldecker,1.85 M Spw. und ungefähr 7 Kg. schwer
Das ursprüngliche Modell ist aus klassischem Holz und Balsa gebaut aber nach einem zu tiefen rückenflug auf der Piste war wohl die obere Fläche überholdürftig....:rolleyes:
Ich habe das gleiche Profil genützt.Der Flügel ist 18 mm. dick.
Den Holm plane ich aus 3 mm. Sperrholz das 15 mm Höhe haben sollte und mit Balsa auf der oberen und unteren Seite des Holms.Danach sollte eine Lage GFK(80 g/m2) vorne und hinter dem Holm als Abstützung genutzt werden.
Denkt Ihr es wird reichen?
Der Flieger ist mit einem Saito FG 36 motorisiert und es wird kein 3 D geflogen sondern konventionelle Akro.:)

MFG, Michael
 

Paride

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Hallo Michael,

bin verwundert, warum Du, wenn ich es richtig verstanden habe, die Holme aus Balsa (Ober- und Untergurt), den Steg dazwischen aus Sperrholz machen (und das Ganze dann mit Glasgewebe ummanteln) möchtest?

Üblicher wäre eher, die Gurte aus Kiefer, den Steg aus Balsa zu machen, meinetwegen mit Glasgewebe ummantelt (wobei letzteres mE nicht nötig und, je nach Ausführung, möglicherweise auch nicht wirklich sinnvoll ist).

Bei einem Acro-Modell wird man die Stärke des Ober- und Untergurtes gleich machen, nicht, wie bei Modellen, die überwiegend in Normalfluglage geflogen werden, den Druckgurt stärker.

Der Steg sollte senkrecht verlaufende Faser haben und am besten die volle Breite der Holmgurte. Im Bereich der Flächensteckung, falls vorgesehen, kannst Du vor und hinter den Holm je eine Sperrholz-Zusatzverkastung in voller Holmhöhe setzen. Da würden wohl 1-1.5mm Wandstärke reichen. Wichtig ist ein waagrecht U-förmig ausgeschnittener Bereich am jeweils äußeren Ende, um keine harten Querschnittsprünge zu haben und den jeweils äußeren Bereich wenigstens ein Rippenfeld über das Ende der Steckung hinaus zu führen.

Interessante Daten / Schilderungen zum Thema findest Du zB in F.Perseke: Das Segelflugmodell, Teile 1-3 (weiß im Moment nicht in welchem Band, meine 2 o. 3).

Viel Erfolg und Freude mit Deinem Modellvorhaben.
 
DD

DD

@ Paride

########Verstoß gegen NuR 1.1 und 1.2##########
Wenn Du fachlich etwas zum Thema beizutragen hast, dann gerne, aber so nicht. Thomas Ebert :rcn:

Horst
 
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Paride

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No Comment. Deine Aussage spricht für sich, kein Kommentar. Auch wenn ich anderer Auffassung bin als Du, hab ich den DD-Abschnitt raus genommen. Nehme an, Du beschreibst es besser, damit dem fragenden Kollegen geholfen ist.
 

ruvy

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Tja Horst, andere zu kritisieren ohne selbst dem TE einen hilfreichen Kommentar zu überlassen spricht auch für sich ;)

Schönes Wochenende Euch allen, lg
Rudi
 
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Sind 18mm Profildicke bei 1,85m nicht etwas wenig?

Horst, was genau ist denn an dem Holmaufbau von P. nicht richtig? Der Steg aus Sperrholz und Gurte aus Balsa (Abmessungen?) sind doch jetzt nicht gerade üblich. :confused: Ob das hält?
Mach uns schlau!
 

Thomas Ebert

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Hallo Michael,
bei Deinem geplanten Holmaufbau ist mir eines nicht klar. Wenn die gesamte Flächendicke 18mm sein soll, und Du vertikal schon 15 mm Sperrholz einsetzt, hast Du noch 2 x 1,5 mm für Balsa/Gfk?
Insgesamt fehlen mir noch ein paar Angaben zum Modell. Bei einem Doppeldecker kommt es bei der Kraftverteilung auch auf die Art der Verstrebungen zwischen den Flächen an.;)
Wenn beide Flächen sozusagen "freitragend" sind brauchst Du einen anderen Holm wie bei guter Verstrebung/Verspannung.

Gruß, Thomas
 
Servus

Will mal versuchen den Holmaufbau aufzudröseln.

Bei einem Holm gibt nur, oder besser in erster Linie, das Material ganz oben und unten die Festigkeit.
Dabei wird das Material auf Zug und Druck belastet.
Die Verkastung hat zwei Funktionen.
Einmal den Abstand der Holmgurte sicherzustellen und zum zweiten eine Verschiebung in Längsrichtung(Wurzel zu Randbogen) zu verhindern.

Was braucht man also.

Möglichst steife Holmgurte mit möglichst großem Abstand. Leicht sollten diese natürlich auch sein. > Kohlefaser
Eine Verkastung die den Abstand der Gurte sicherstellt.Sollte natürlich auch leicht sein > Balsa stehend


Die Verkastung hat ja eine zweite Funktion, den Längenausgleich, hier ist stehendes Balsa nicht optimal, reicht aber in der Summe aus.
Besser wäre hier Balsasperrholz, aber wiegesagt nur bei grenzwertigen Auslegungen nötig.

Hier mal eine vereinfachte Auslegung zu der Fläche im Eingangspost.
Vereinfacht in Bezug auf Bauzeit und Verfügbarkeit.

Holmgurt hier 6mm Kohlerohr, die 6mm nur wegen der geringen Bauhöhe von 18mm. Normal würde hier ein 5er Rohr reichen.
Verspannter Doppeldecker mit tragenden Seilen sogar nur 4mm.

Verkastung aus mittlerem Balsa 2mm oder leichtem 3mm. (ca 30 gramm pro Brett)

Zum Bauen.

Die Rippen kriegen einen U-förmigen Ausschnitt in den das Rohr passt.
Bohrung wäre hier besser, aber zu viel Aufwand und muss eben nicht sein.

Unteren Holm auf das Baubrett mit Silikonpapier drunter, sonst wirds ein "ortsfester" Bau
Rippen lose aufstecken, Abstand nur in etwa.
Ein paar Rippen gegen umfallen sichern. (Stecknadel)
Oberen Gurt einlegen.
Jetzt Rippen Ausrichten in Bezug auf Nasen und Endleiste.
Bei Endleiste reicht eine Balsaleiste, hier kann auch die ev. Verwindung eingebaut werden.
Für Nasenleiste ein Balsabrett 3mm mit Strich drauf. Leichtes Balsa nehmen, wird mit eingebaut.!

Die Verkastung passend zuschneiden. Rippenabstand. Höhe etwas mehr als die Gurthöhe.
Erste Verkastung einstecken und Wurzelrippe damit Ausrichten.
Verkastung kommt hinter den Holm also richtung Endleiste
Zur Verklebng die Verkastung an den Holm drücken(jetzt kommt das leichte 3er zur Wirkung)
Es ist jetzt eine leichte Delle(Abdruck des Holms sichtbar) Hier mittleren Zacki einsteichen und einkleben.
Jetzt steht die erste Rippe sauber winklig.
Mit dieser Technik bis zum Randbogen.
Den Sitz des Nasenleistenbretts kontrollieren (Strich) und verkleben.
Dieses Brett bleibt drin und ist hilfreich für einen Verzugsfreien Aufbau.
Das Brett reicht vonder Bauplatte bis ca 1mm über die Rippen, wird später verschliffen.
Endleiste nach Wahl anbringen. Hier gibts so viele Möglichkeiten, je nach Querruder.

Verkastung bündig zu Rippen und Holm verschleifen.
Der Holm ist ja ein Rohr also rund, die Verkastung steht dahinter.
Der beim Verschleifen entstehende Staub fällt in diesen 1/4 Kreis.
Nicht wegpusten sondern mit kappilarem Sekundenkleber verkleben.
Dieser 1/4 Kreis mit Balsastaub und Zacki verklebt gibt eine Bombenfeste Verklebung.

Darum ist die Verkastung auch nicht zwischen den Gurten sondern dahinter.
Die Verkastung zwischen den Holmen muss erstens sehr genau zugeschnitten werden, sonst steht der Hlm über bzw unter der Rippenkontur.
Auch die Verklebung ist nur stumpf.

Jetzt das Nasenbrett verschleifen in Rippenkontur und obere Beplankung drauf.
Das Nasenbrett hat viele Gründe.
Einmal das Bauen fällt leichter, Rippen können mit Nadel angespickt werden zum Ausrichten.
Beplankung kann sauber aufgeklebt werden und muss nicht so exakt zugeschnitten werden, kann ja Überstehen.


Jetzt die Fläche umdrehen, wieder Ausrichten mit Balsaleisten.
Das Nasenbrett kann mit kleinen Stützfüßchen ausgerichtet werden ( Balsaabfall)
Nasenbrett mit Messer grob zuschneiden und zur Rippenkontur verschleifen.

In der 1/4 Kreis von Holm und Verkastung Balsastaub einreiben und mit kappilarem Zacki verkleben.
Beplankung drauf.

Beide Beplankungen bündig zum Nasenbrett verschleifen.
Nasenleiste je nach Anspruch ankleben und verschleifen.

Wers leicht will nimmt leichtes Balsa, Nachteil gibt leicht Dellen bei Feindkontakt.
Wers stabil will nimmt hartes Balsa.


Dieser Aufbau ist in allen meinen Modellen so gebaut wie beschrieben.

Gruss Franz
 
Die wesentliche Frage wurde noch nicht gestellt: Ist der DD verspannt?

Falls ja (und 18 mm Flügeldicke lassen mich das glauben) ist der ganze Verbund aus den beiden Flügeln der Biegeträger. Die freien Abschnitte zwischen den Strebe- / Verspannpunkten bekommen auch noch lokale Biegung, aber das Konzept "nur die äusseren Schichten tragen" gilt nicht mehr so absolut. Der ganze Holm, nicht nur der Druckgurt, wird auch auf Knickung belastet. Es kann da durchaus sinnvoll sein, wie original vorgeschlagen, durchgehend "tragendes" Material vorzusehen. Ich würde allerdings eher Kiefer als SPH verwenden.
 
Holm Bau

Hallo an alle,
Viersen Dank für Eure ausführliche Erklärungen!
Der Doppeldecker ist die Ultimate von Great planes.Die Flügel behalten 18 mm Dicke.
@Thomas: die Flächen Sind "freitragend",also keine Verstrebungen.
Ich hatte in den letzten 8 Jahren 4 gleiche Modelle zusammengebaut,da Sie so hervorragend fliegen....
OS 160 FX,Saito 36 FG,Saito 220 Zeus ganz vorne:)
Alles ist sehr gut und leicht gebaut so dass ich mich wage die Flügel neu zu bauen.
Ich werde mich Eure Antworten gut überlegen und eine bestmögliche Lösung finden.
Nochmals vielen vielen Dank für die Hilfe!:cool:
 

Paride

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#######teilweise gelöscht wegen Verstoß 1.2 ########
Zudem zeigt der weitere Verlauf des Threads, daß wesentliche Informationen seitens des TE gefehlt hatten und meine Darstellung so falsch nicht war. Nicht weiter schlimm, denn Franz und andere haben es geklärt und wie ich finde, prima.

Die Erläuterungen von Franz sind sehr gut und bis auf einen Punkt auch richtig: die Verkastung dient nicht dem Längenausgleich, sondern der Minderung des Abtauchens der Holmgurte zum Raum zwischen den Gurten. Somit ist eine senkrechte Maserung der Verkastung zwischen den Holmen besser, als eine waagrechte. Ich sehe das nicht als Kritik an Franz, Gott bewahre, nur als Korrektur eines Details und hoffe, ER nimmt mir das nicht übel.


#######teilweise gelöscht wegen Verstoß 1.2 ########
Bitte beim Thema bleiben. Im Übrigen habe ich Horsts Beitrag editiert, wie auch ganz klar ersichtlich ist. Thomas Ebert
:rcn:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Holm Bau

Hallo Paride,
nochmals vielen Dank für deine klare und ausführliche Erklärungen,es ist eben DAS was uns hilft weiterzukommen;)

Zum Holm noch zwei Ergänzungen:

ich habe einen Holm mit dem Steg aus Sperrholz gebaut(3mm.) und Obergurte und Untergurte aus Kiefer.

Der 2. Holm,Steg aus Sperrholz (3mm.) und Obergurt/Untergurt mit Balsa geklebt dazu den Steg mit 90g/m GFK(dachte ich zur Steifung des Holmes:rolleyes:)geklebt.Letzteres mit Backpapier draufgelegt und mit einer Metallenste 24 Std.gepresst.

Nun sind beide Holme trocken und ich muss feststellen das der 1. Holm VIEL steifer ist als der mit GFK. beschichtet.Beide behalten natürlich 18 mm. Höhe.

Was ich gelernt habe ist:GFK nützt nicht überall...

Ich werde sehr wahrscheinlich einen 3.Holm mit Steg aus Balsa bauen und Obergurt und Untergurt aus Kiefer bauen,die Unterseite des Flügels mit einer Schicht GFK Fasern(also über dem Styropor Kern)über die ganze Fläche bekleben,danach eine 2. Schicht GFK über dem 1/3 des Flügels und mit Blasa beplanken.
Mehr dazu später!

Ein schönes Wochenende an alle!;)
 
Servus
Kritik nehm ich nie übel, bin ja nicht allwissend :-))
Beschreiben mit Worten ist halt schwer, muss ja erst vom Bayrischen in Schriftdeutsch übersetzen, da bleibt schon mal was auf der Strecke.

ich hab stehend geschrieben, damit habe ich senkrecht gemeint, vielleicht ein bisschen falsch ausgedrücht. Passt also :-))

Und Längenausgleich ist auch nicht optimal beschrieben. Ist halt schwer das ganze ohne Bilder, nur mit Worten.

Bei meiner Flamingo hatte ich das Problem, hat ja keine Beplankung, und die 25 kg ware ziemlich nah.

Beim Durchbiegen entstehen die von mir beschriebenen Kräfte.
Ich habs Längenausgleich getauft, vielleicht besser als Scherkraft beschrieben.
Der untere Holm wird ja auf Zug und der obere auf Druck belastet.
Der obere kann nicht nach innen an der Steckung aber der untere nach aussen.
Dadurch entsteht eben auch eine seitliche Belastung auf die Verkastung, Winkelbelastung oder wie auch immer.

Bei der Flamingo sind dadurch Risse in Faserrichtung der Verkastung entstanden, teilweise wurden Bereiche der Verkastung richtiggehend aufgelöst.(weiche Teile des Balsas)

Hab dann mit diagonlem Kohlegewebe nachgeholfen.

Ich hab ja geschrieben bei " Grenzwertiger Auslegung ist Balsasperrholz besser.

Und ich lege immer grenzwertig aus :-)))

Darum auch die Kohleholme. Kohle lässt sich rechnen. Holz nur schätzen.
Auch ermüdet Kohle nicht so schnell wie Holz.
Im Kiefernholz können Windrisse und andere Fehler drin sein, daher geht eben nur schätzen.

Und meine Auslegungen sind so grenzwertig, da will ich rechnen können.

Gruss Franz
 

Paride

User gesperrt
Danke Franz,

Du bist ein Kollege, vor dem ich allemal Hochachtung habe. Vor dem hiesigen TE, Michael, auch, und ich wünsche ihm von Herzen allen erdenklichen Erfolg mit seinem Modell.
 
Franz Schmid...

Franz Schmid...

kennt vielleicht nicht jeder, aber er hat uns in Aspach bei den E-Meetings jahrelang wirklich mit tollen Konstruktionen in Erstaunen versetzt:
z.B. eine Klemm 25, E-Antrieb 30? Zellen Nixx, 2 E-Motoren mit Zahnriemengetriebe, 6,0 m Spannweite, unter 25 kg...
und noch einiges andere..
Franz, wenn ich einen Fehler drin hab, bitte korrigieren...

Da standen alle da und fragten, fragten, fragten...sowas hatte noch keiner gesehen...ein wirklicher Meister im Holzflugzeugbau !!!
 
Servus

@ Hans

Fast getroffen:-))

6,5 Meter und unter 20 kg und 2 x 24 Zellen.
und dass es zum Thema passt mit Kohlerohrholm.
Innen 8 mm und nach 2 Meter 6mm.
mit Balsaverkastung, fliegtr heute noch.

Hier mein kleiner Flamingo, hat nur 5 Meter.
mit 6 mm Kohlerrohrholm mit oben beschriebenen Problemen.
IMG_0472.jpg

Gruss Franz
 

Paride

User gesperrt
Hallo Hans,

glaub ich Dir auf's Wort. Mit Menschen wie Ihm oder zB Dir zu tun zu haben, ist immer konstruktiv und etwas, an das man sich auch gern erinnert. Schön, daß es das gibt.

Schönes restliches WE.
 
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