Pitot-Rohr selber bauen....

Hallo zusammen!

Ich möchte per Datenlogger die relative Luftgeschwindigkeit zum Modell aufzeichnen. Das Pitot-Rohr ist da wohl die einfachste Lösung.

Allerdings gibt es leider so etwas nicht fertig und günstig zu kaufen bzw. habe ich das nicht gefunden. Also bleibt da wohl nur selber bauen...?!

Denke das man Vergleichsdruck-Sensoren nehmen sollte, allerdings ist es notwendig den relativen Druck nach dem Pitot-Prinzip zu messen oder ist es hinreichend genau wenn man den Referenz-Druck im Modell misst?
Wie klein darf der Innendurchmesser des Rohres sein um eine gute Messung durchführen zu können? (Ich weiß, es kommt auf die Form des Einlass an... aber ich will da einfach ein Alurohr nehmen was vorne verrundet wird)

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Staudruckmessungen gesammelt? Welche Sensoren etc. habt ihr verwendet... wie habt ihr den Einlass gewählt... Würde mich über Tips und Ratschläge sehr freuen... ;)

Ich hatte mal damals zu Zeiten von RC-Online eine Bauanleitung für einen Datenlogger gesehen, wo jemand auch ein Pitot-Rohr gebaut hat. Gibt es da noch einen Link?

Gruß Chris
 
Hallo,

vor einiger Zeit gabs mal ein Telemetrie-System von Robbe. Als Ersatzteil hatten die dann auch ein Staurohr nach Prandtl im Programm (mit Abnahme für statischen und Staudruck).

Das Teil hat aber aus der Kiste raus nicht perfekt funktioniert, ich habe mir jedenfalls in vielen Autofahrten über ebene und einsame Landstraßen erst mal eine Kompensationstabelle erstellen müssen. Der Staudruck war noch recht brauchbar (zumal er auch quadratisch mit der v wächst), aber der statische Druck war doch ziemlich geschwindigkeits- und richtungsabhängig.

Viele Grüße,
Holger

PS.: bei den Sensoren waren vor ein paar Jahren diverse MPX****-Typen von Motorola aktuell, die gabs eigentlich in allen erdenklichen Variationen (differenziell, absolut, mit Signalaufbereitung oder ohne, SMD, bdetrahtet usw.)
 

milu

User
Hallo Chris,
wir, Ingo und ich, haben damals in eMo Artikel über Bord-Computer veröffentlicht
(4/96 und 3/98)....
Dabei war auch Bausatz für Höhenmesser bzw. HM+Geschw. Sensor mit Staurohr...
Vielleicht hast Du an das gedacht;)
IC war AD7714AN.
Wir sind nicht weit...hinter Brauweiler!

Grüße
Milan
 

milu

User
So jetzt läuft´s!
 

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Moin,

die Kollegen mit den Turbienen haben da einen entscheidenden Vorteil - für die JetCat gibt es einen Airspeed - sensor mit elektronik fertig zu kaufen.

Wenn jetzt noch einer sich die Mühe macht und einen Preis dafür raussfindet und hier postet sind wir schon wieder ein Stück weiter.

Ach so - die Drucksensoren werden jetzt unter dem Namen Freescale vertrieben.

mfg

Gunnar

PS: hier gibts auch ein Set aus Sensor und Prandtl - Rohr: http://www.flyheli.de/Airtel/el_airtel6.htm - etwas weiter unten auf der Seite - mit 100€ ist man dabei ...

jetzt möchte ich nur noch wissen ob das Ding am UniLog funktioniert ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@gecko: Wenn du ein Datenblatt von dem Sensor hast kann ich dir das sagen ;)

@milu: Wo fliegt ihr denn? Immerhin is in Brauweiler der nächste McDonalds in meiner nähe...

Danke für die Antworten! Werden uns auch an einem Pitot Messrohr für den Unilog versuchen... werden aber wohl selber bauen weil 100€ sind finde ich etwas überzogen...

Gruß Chris
 
Hmmmmmm.......

@Steffen: Sicher das du diesen Sensor meintest: MPXV5004G? denn unseren Berechnungen kommt der vom Messbereich gar nicht hin?!

Gruß Chris
 

milu

User
Hallo Chris,
wir fliegen in Nieder. Oberaußem MSC....
Für Sensor nehmen wir MPX2010DP.

Grüße
Milan
 

Steffen

User
Christoph Meier schrieb:
Hmmmmmm.......

@Steffen: Sicher das du diesen Sensor meintest: MPXV5004G? denn unseren Berechnungen kommt der vom Messbereich gar nicht hin?!
Liegt dran, welchen Geschwindigkeitsbereich Du messen willst. Der 5004 reicht bis 290 km/h.
Der 5010 dann halt bis 460.

Ach ja:
oder ist es hinreichend genau wenn man den Referenz-Druck im Modell misst?
Statik-Messungen im Rumpf sind sehr fragwürdig. Bei einem Logger für Lastüberschreitungen hatten wir ziemlich oft Übergeschwindigkeiten gemessen solange der Sensor nicht am Aussendruck war. Und die Aussendruck-Position ist halbwegs gut eingestellt, am Modell würde ich das nicht ohne Pitot versuchen.

Auch lässt sich ein Pitot-Rohr dann einfach am Auto kalibrieren und auf Schiebeempfindlichkeit checken.

Mit einem ganzen Flieger geht das schlechter ;)

Ciao, Steffen
 

Steffen

User
Christoph Meier schrieb:
Welche Versorgungsspannung benötigt der Sensor und in welchem Bereich liegt der Spannungsausgang?
Ts, da linke ich schon auf das Datenblatt... ;)

5V, Ratiometric 1-4,5V.

Evl. wäre da ein 5010 mit entsprechendem Ausschnitt attraktiver...

Ciao, Steffen
 

kurbel

User
Im Prinzip wäre denkbar, das Prandtlrohr bis etwa 40 oder 50 m/s hier im Windkanal der FH zu kalibrieren.

Ich glaube, dass es für den geplanten Einsatzzweck ausreicht, zu überprüfen, ob die Sonde halbwegs funzt,
man muss eben akzeptieren, das man bei 300 km/h mal schnell 3 km/h und mehr daneben liegen kann.
Mit dem Auto muss man ja auch erstmal wissen, in welcher Strömungsgeschwindigkeit die Sonde tatsächlich hängt
(Strömungsfeld des Autos, Fehlanzeige des Tachos, ...).

Darüberhinaus (extrapolieren alleine ist vllt nich unbedingt sinnvoll ;) ) könnte man
mittels Radargun eine Anzahl Überflüge mit und gegen den Wind messen, protokollieren
und nachher mit dem Loggerschrieb vergleichen.
Das würde dann auch bei hohen Geschwindigkeiten gehen,
müsste man aber erstmal ausprobieren.
Wobei ich vermute, dass eigentlich gerade Messungen mit Radarpistolen
größere Fehler haben dürften, als welche mit einer halbwegs guten Prandtlsonde.
Damit ist's also eher nur als Plausibilitätscheck anzusehen.

Habe mal eine Prandlsonde im Freiluftversuch kalibriert.
Ich meine, wenn man das Ding mit den üblichen Proportionen baut und
keine Grate an den Statikbohrungen produziert hat oder ähnlichen Mist,
dann bekommt man schon recht gute Ergebnisse.

Ist aber auch eine Frage, was man will.
Wenn man nur verschiedene Messungen der selben Sonde vergleichen will,
ist ein gewisser unbekannter Sondenfehler nicht so tragisch.
Nur wenn man's absolut und dabei wirklich genau wissen will,
muss eben einen entsprechenden Aufwand treiben.

Kurbel
 
@ Steffen: Also das Datenblatt hatte ich schon gesehen... ;) Meinte aucheigentlich den Sensor von Milan... aber trotzdem danke :D

Würde am liebsten wegen der Messanlage einen Sensor haben der von 0V(=0Km/h) bis 1,5V( >350Km/h ) arbeitet. Der Sensor kann ruhig einen Output von bis zu 5V haben aber der logger zeichnet halt nur 0-1,5V auf. So Spare ich mir weitere elek. Schaltungen...

Gruß Chris
 

Steffen

User
Hm, welcher Datenlogger hat den nur einen Spannungsbereich bis 1,5Volt?

Egal, den Ausgangsbereich kleiner zu machen, ist ja einfach: ein Spannungsteiler.

Die Basis auf 0V zu holen ist ein anderes Ding.

Einfachste Methode dürfte sein:

DC-DC-Wandler 5V zu +-5Volt.
Dann über zwei Spannungsteiler den Versorgungsbereich auf -1V bis 4V schieben.

Ciao, Steffen
 
...oder: Den passenden Sensor finden... ;)

Bin sogar fündig geworden: ASDX005D44R

So habe ich 0,5V = 0 Km/h und 1,2V = 360 Km/h das ganze wird dann mit dem UniLog bei einer Genauigkeit von ca. 3 Km/h liegen... was ausreichen dürfte....?!

Was haltet ihr davon?

Das ich nur von 0-1,5V messen kann liegt daran, dass man beim Unilog über die Temperaturmessbereiche messen muss (wenn man gleichzeitig rpm und I+U aufzeichnet). Und diese Eingänge arbeiten halt von 0 bis 1,5V.

Gruß Chris
 

kurbel

User
Eine passende Prandlsonde gibts schonmal.

prandtlsonde_s.jpg


Habe gestern ein wenig mit der Drehbank gekämpft und nach eigener Zählweise schließlich gewonnen.
Ist aus nem Messingröhrchen ø 4 mm, innen ø 3 mm, vorne am Kopf ist ein Drehteil aus Messing eingelötet.
Zum Schluss nochmal komplett ein Zehntel abgedreht, geschliffen und poliert, und schon sieht man die Lötung kaum noch.
Drinnen sind zwei Kapillarörhchen aus Stahl ø 1 mm.
Eines reicht bis vorne in die zentrale 1-mm-Bohrung Kopf und sieht dort Gesamtdruck.
Das andere reicht nur in den Raum dahinter und bekommt den statischen Druck durch die über den Umfang verteilten Bohrungen.
Wer die nötige masochistische Veranlagung mitbringt, wird wohl auch eine Version mit der Sonde mit ø 3mm hinbekommen,
was aber der Präzision und Robustheit eher nicht dienlich sein dürfte.
In Falle dieser Sonde wäre eine kleinere Drehbank wirklich praktischer gewesen,
so wars doch irgendwie ein 'Mit-Kanone-auf-Spatz-schießen'...

Kurbel
 
da hat der Kurbel sich aber mühe gegeben... :D

so, der Sensor ist bestellt... dauert aber 6 W.Tage bis er kommt :cry:

Der Sensor braucht eine Versorgungsspannung von 5V der Unilog arbeitet aber nur mit 3,3V.... hmmm... auf was sind denn die Spannungsregler von nem BEC eingestellt?

Ansonsten muss halt noch ein zusätzlicher Spannungsregler der vom Antriebsakku versorgt wird her...

Gruß Chris
 
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