Umsetzung Bauplan in CNC Urmodell

oliverz

User
Hallo Leute,

Ich habe mir zum Ziel gesetzt eine Mustang P51D in Formenbauweise zu erstellen. Da ich mit CAD und CNC (noch) nichts am Hut habe, wurde die altmodische Version der Formenherstellung unternommen. Vom Bauplan habe ich zuerst ein Urmodell eines Flügels gebaut und wollte dann von diesem Teil die Formen herstellen. Leider ist das Urmodell nicht genau genug geworden: Ein leichter Verzug in der Nasenleiste, eine Hohlkehl vor der Endleiste etc. Jedenfalls ist dieses Urmodell nicht genau genug, um für eine Form herhalten zu können. Damit ist mein Projekt gescheitert und gestoppt. Welche Möglichkeiten bieten sich mir mit CAD/CNC?

Also ich habe überhaupt keinen Plan was mit CAD/CNC gehen würde d.h. ich schildere jetzt mal meine Überlegungen und überlasse den Fachleuten hier die Kommentierung. Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Meine Idee war, dass man den Bauplan einscannt, dann aus den 2D Daten ein 3D Modell erstellt. Der Flügel wird dann in die beiden Hälften für die jeweiligen Formen zerlegt. Idealerweise würde ich Positivformen bevorzugen, und von den CNC Urmodellen dann die Formen in klassiver Formenbauweise zu erstellen. Ich denke mal das dürfte preiswerter sein, als direkt Negativformen fräsen zu lassen.

Die Frage an die Experten hier wäre nun, ob und mit welchem Aufwand, das machbar wäre. Danke für jeden Hinweis!!!

Mit den besten Grüßen

Oliver
 

RSO

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Hallo Oliver,

ist schon recht aufwändig. Voraussetzung ist, das Du eines der üblichen
3d CAD Programme z.B. Rhino3d, oder SE, oder Catia bedienen kannst.
Wenn nicht, dann wirst Du Dich erst in die Materie einarbeiten müssen
und das kann dauern...
Mit, "nur einscannen" ist es nicht getan.

Grüsse, Raimund
 
Hey Oliver,

das Problem liegt schon beim Einscannen.
Wenn du die Spanten einscannst mußt die sie erstmal Vektorisieren, hierbei ist das Problem das es kein Programm gibt das dieses in zufriedenstellender Qualität erledigt.
Die erstellten Vektorgrafiken die man für CAD Programme braucht sind nache dem Automatischen Vektorisieren meist sehr fehlerhaft und müßen nachgearbeitet werden.
Alternativ legt man sich den eingescannten Plan als hintergrund und Zeichnet manuell nach.

Wie es mit 3D CAD Programmen läuft weiß ich nicht aber du solltest auch bedenken das du dann einen CNC fräser benätigst der in 3 Diminsionen arbeitet da dürfte die Fräsarbeit ne ganze Stange Geld kostet.

Du könntest dir aber auch die Spanten ausfräsen lassen daraus verzugsfrei eine Trägfläche bauen und die holräume mit Bauschaum und anschließend mit Gips füllen. dadurch bekommste eine 1A Form.
 
Hallo Oliver,

ohne Dir zu nahe treten zu wollen, denke ich, dass Du Dir das viel zu einfach vorstellst. Selbst wenn du ein entsprechendes CAD Programm und eine CNC-Fräse besitzt, wirst Du meiner Einschätzung nach mindestens 2 Jahre brauchen, bis Du nur mal über die Einarbeitungsphase (ohne 3D) hinaus bist, besonders wenn Du noch nie mit der Materie zu tun hattest. ;)
Selbst wenn Du das alles im Auftrag machen lässt, bist Du mindestens 5000 Euronen los. Dann hast du aber immer noch keinen Flieger. Mit einscannen wird das nichts, außer Du hast bereits ein Urmodell und lässt einen 3D-Scan machen.
Da hilft nur selber zeichen, sorry konstruieren. :rolleyes:

Weiteres kommt hinzu, dass gerade das Modelieren in 3D einiges an Ideen erfordert. Das Werkzeug (Form) soll später ja auch fräsbar sein. Wenn Du dann auch noch gleich mit einem kompletten Flieger anfangen möchtest, halte ich das schlicht für unmöglich!

Ich baue momentan zusammen mit einem Freund einen Flieger, welcher dann aus einer gefrästen Negativform entspringt. Dabei teilen wir uns die Arbeit, da es einfach ein enormer Aufwand ist und daher jeder sein "Spezialgebiet" hat (er konstruiert/ ich fräse). Auch wenn wir beide schon einiges an Erfahrung auf dem Gebiet haben (beruflich), haben wir erst mal mit leichten Sachen angefangen um uns in die Materie einzuarbeiten.

Ich möchte kein Spielverderber sein, möchte nur aufzeigen, dass alles nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Von den Kosten mal ganz zu schweigen... ;)

David
 

oliverz

User
P51D in CAD/CNC

P51D in CAD/CNC

Hallo Zusammen,

Danke für die Antworten. Ich dachte mir ja schon, dass es bestimmt irgendwo einen Haken geben würde. Aber die Beurteilung der Sachlage fällt einem Fachfremden bekanntlich schwer. Dank eurer Einschätzung werde ich meine Strategie überdenken.

Ich hatte schon öfters gelesen, dass das Fräsen von Formen nicht ganz preiswert ist, speziell wenn man Material nimmt, was nicht gleich nach einer Abformung den Geist aufgibt. Das die Umwandlung von Plänen aber derart kompliziert ist hatte ich nicht gewusst. Danke für die Info.

Mit den Beste Grüße

Oliver
 

oliverz

User
Brian Taylor Mustang P51D

Brian Taylor Mustang P51D

Hallo Viktor,

Es handelt sich um eine Brian Taylor Mustang mit 69" Spannweite ca. 1,75cm. Ich bin gerade am grübeln, wie man die Flächen aus Styro baut und dabei den Knick nahe der Wurzelrippe beibehält. Mustangs mit geradem Flügel (ohne Knick) sind halt keine Mustangs mehr! Ist zwar einfacher zu bauen, aber na ja...

Beste Grüße

Oliver
 

RSO

User
Hallo Oliver,

bau doch ein schönes Holzmodell, warum denn eine Mustang in GFK?
Zeichne mit einem Freeware 2d CAD Rippen und Spanten und laß Dir
die Holzteile CNC-fräsen.

Welchen Knick meinst Du denn? Knicke kann man doch als Knick bauen, wo ist da
das Problem?

Grüsse, Raimund
 

oliverz

User
Mustang in CNC

Mustang in CNC

Hallo Raimund,

Holzmodelle hatte ich schon. Jetzt soll halt mal ein Vogel in GFk Sandwich entstehen. Der Mustang Flügel hat im ersten Drittel einen typischen Knick in der Linienführung der Nasenleiste. Einfach mal ein paar Scale Bilder ansehen. Viele einfache Modelle lassen den Knick weg, weil es dann einfacher zu bauen ist. Gerade solche Kleinigkeiten machen aber den Charme der Mustang aus.

Wenn CNC beim Flügel nicht geht dachte ich an Styroflächen, geschnitten mit der heißem Draht. Da wird dann so ein Knick nicht ganz einfach. Bei meinem Holzflügelprototyp war das kein Problem.

Beste Grüße

Oliver
 
Mustang Tragfläche mit Knick.....:D :D

img003.jpg


Gruß
Hans-Jürgen
 
oliverz schrieb:
Wenn CNC beim Flügel nicht geht dachte ich an Styroflächen, geschnitten mit der heißem Draht. Da wird dann so ein Knick nicht ganz einfach.
Ist halt eine Doppeltrapezfläche, also in zwei Abschnitten zu schneiden, wie die Segelflieger. Oder, alternativ, da es ja um einen kleinen Teil der Fläche geht, die Fläche als Einzeltrapez, aber etwas zu lang schneiden, dann vom Knick in der Nasenleiste zum höchsten Punkt der Wurzelrippe einen Schnitt führen, schrägstellen und ein Füllstück dazwischenbasteln / in Form schleifen /schneiden.

Oder Du baust statt der Mustang eine frühe Apache. :D
 

RSO

User
Hallo Oliver,

ach so, das ist ja simpel. Markus hat es ja schon gesagt. Ein Doppeltrapez.

Grüsse, Raimund
 

Viktor

User
Ja der Rumpf hat´s in sich, und da vor allem die Motorhaube und der Kühllufteinlass unter dem Bauch :-)

Bei der Fläche könnte es sein, dass es kein Doppeltrapez ist, sondern dass die Rumpfrippe irgendwie in die Längstrichtung skaliert wurde, dann wird es etwas brenzliger. Aber vom Prinzip ist es fast aufwändiger die Flügelspitze sauber zu bauen wie den ganzen Flügel :-)

viktor
 

AJ

User
Hi Oliver,

auch ich will dir nicht zunahe treten, aber ob es überhaupt sinn macht, so einen Vogel per Computer/CNC herzustellen, ist zumindestens für mich fraglich.
Denn nicht nur die Knicke/Trapeze in der Fläche machen den Charme aus, sondern generell die Oberfläche mit ihren Panellines, Nieten etc.
Was da áus der Fräse kommt, ist ein a****glattes Teil, und das sieht nicht so dolle aus. Aber aúch wenn fehlende Nieten und Blechstöße dich nicht stören, ist es meiner Meinung nach egel, ob für einen Warbird die Teile CNC-gefräst sind oder herkömlich gebaut und dann abgeformt. Denn man bekommt (sicherlich auch hier nur mit etwas Übung) ganz bestimmt Urmodelle so hin, dass es sich auch lohnt diese abzuformen. Denn selbst wenn man fertige Urmodelle hat, ist das Formen herstellen auch sehr aufwändig ind teuer!
Wie man es macht sieht man z.B. hier:
www.scalewings.com bzw. das
www.warbirdforum.de (registrierung selbst zum lesen erforderlich! aber es
lohnt sich!)
wenn Du denn dich da mal wirklich anmelden willst, dann schau insbesondere hier mal nach :http://www.warbirdforum.de/forum/thread.php?threadid=3875&page=1&sid=
Für Hochleistungs-Wettbewerbssegelflugzeugmodelle ist das Fräsen aus CAD-Daten sicher sinnvoll.
 
Hallo,

ja wie Andreas schon geschrieben hat, was da im Warbirdforum gezeigt wird ist eine Lehrstunde im GFK-Modellbau. Dazu noch sauber geschrieben und ganz toll fotografiert. Lesenswert.

Gruß
Hans-Jürgen
 
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