Hallo Theoretiker

Hi
der übliche "Belastungstest" bei Segelflugzeugen: Ein Flächenende wird angehoben, das andere beibt auf dem Boden. Dabei biegt sich meist die Fläche recht ordentlich. Üble Zeitgenossen fangen dann noch an zu wippen. ;)
So, jetzt die Frage: Welcher Belastung entspricht dieser Zustand (ohne Wippen) im Fug, ausgedrückt in Lastvielfache? 3fach, 6fach, oder kann man diese Belastung nicht mit einer Flugbelastung vergleichen.
CU
Ernie

[ 19. Dezember 2004, 17:16: Beitrag editiert von: elektroernie ]
 

Steffen

User
Moin,

diesen Versuch kann man mit keiner Fluglast vergleichen. Es handelt sich um einen völlig anderen Kraftverlauf.

So hat man durch die Einleitung an der Flächenspitze eine konstante Querkraft die dann für den Aussenflügel viel höher ist als in jedem Flugzustand. Das Biegemoment steigt linear an und ist damit aussen ebenfalls im Vergleich zum Flug viel höher als innen.

Das ganze sieht dann zB so aus (der schnelle halber parabolische Auftriebsverteilung statt elliptisch):
1103477088.gif

Last 1 ist aufgelegt, Last 2 ist fliegend.

Das Wurzelbiegemoment ist in beiden Fällen gleich (habe ich jetzt als Beispiel gewählt), aber die aufgelegte Fläche hat an allen anderen Stellen viel mehr Biegemoment.
Aussen hat der aufgelegte Flügel auch viel mehr Querkraft als der fliegende. Innen dagegen ist (für das Beispiel gleicher Wurzelbiegemomente) die Querkraft für den fliegenden Flügel viel größer.

Also alles in allem: mit dem Flug hat das echt wenig zu tun und hat ein entsprechendes Lastvielfaches.

Ciao, Steffen
 

Wykat

User
tja Ralf Dekker hat damals ein katrollen systeem gebaut um es zu testen :D .

Ein Freund hat dann mal das gleich versucht (ohne katrollen, aber flugel auf 1/3 unterstutzt. Dann eimer am hochstarthaken und gefullt mit wasser. Bis dann das seil zum eimer gebrochen ist und der flieger zum decke katapultiert wurde :D :D

Tja leider sind es auch nicht nur die flaechen. Auch andere teilen mussen die kraften mithalten. ;)

Wykat
 
Hi..

wenn man den Flieger auf der Flügelspitze auflegt erhält man damit an der Flügelwurzel rechnerisch dasselbe Biegemoment wie bei einer elliptischen Auftriebsverteilung und einem Lastvielfachen von n=3*pi/4, also ungefähr 2.36

Da man aber seine Auftriebsverteilung wohl eher für den Fall n=1 auslegen wird ist das eher akademisch. Bei höheren g´s wäre die Auftriebsverteilung wohl eher überelliptisch und das erforderliche Lastvielfache entsprechend kleiner... bei konst. Auftriebsverteilung gleich 2.

Wenn also die Flügelwurzel die statische Schwachstelle ist, so lautet die Antwort auf die Eingangsfrage "irgendwo zwischen 2 und 2.36"

mfg
andi

[ 20. Dezember 2004, 14:47: Beitrag editiert von: FlugFisch ]
 
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