Profilwahl für Discus 2c mit 6m

Hallo Freaks, mich würde mal eure Meinung interessieren!!!
Ich habe vor einen Discus 2c (18m Version) mit 6m zu bauen. Da die Fläche keine Wölbklappen hat, ist es mal wieder an der Zeit nach geeigneten Profilen Ausschau zu halten! Die Auslegung soll eindeutig in Richtung Thermikflug gehen. Kein Speedflug und keine wahnsinnigen Streckenflüge! Da sind Wölbklappenmodelle besser geeignet denke ich. Meine Auslegungsgedanken neigen deswegen nicht gerade zu einem HQ2,5 oder HQ3,0 Strack. Ich denke diese Profile sind für den Klappeneinsatz optimiert und daher nur eine Alternative.
(Wenn ihr andere Erfahrungen habt, oder die Polaren es entscheiden lasse ich mich gern überzeugen!) Momentan erscheint mir ein Eppler Strack E68-E67-E66 für gar nicht ungeeignet. :D Mit dem FX60-100 hab ich auch schon überlegt, aber das kann mich auch nicht so recht überzeugen.
Die Trapeztiefen werden am Flügel 290mm; 256mm; 179mm; 142mm; und 76mm betragen. Das Gewicht so um die 10-12kg denke ich.
Schreibt doch mal eure Meinungen über die Stracks. Vielleicht fliegt jemand schon den Eppler Strack und kann etwas dazu sagen.

Gruß
 

rjm

User
Hallo,
wenn wir gerade bei der Profilauswahl für Segler sind, reihe ich mich mit meiner Frage ein. Derzeit zeichne ich eine ASK13 in ähnlicher Größe und bin mir auch noch auf der Suche nach einem passenden Profil. Schwerpunkt bei der ASK 13 aoll eindeutig der Thermikflug sein.

Schon jetzt Danke für eure Antworten
 
Hallo

Also ich hab den Eppler-Strak auf einem DuoDiscus mit 6,7 m (Rumpf von Rosental) drauf.

Der Strak war schon so vorgeschlagen und am Rumpf angeformt. Hatte am Anfang auch Bedenken so ein "altes" Profil einzusetzen, hatte eher was moderneres im Sinn.

Aber im Nachhinein war das goldrichtig. Modell hat auch keine WK, reagiert super auf Thermik, Looping und Rollen sind drin, auch mal ein vorbildgerechter schneller tiefer Überflug ... mehr wollte ich gar nicht.

Für Modell dieser Größe und mit diesem Einsatzgebiet wird das für mich weiter erste Wahl.

Achja, Modellgewicht 16,8kg (inkl. 30 Zellen fürs Klapptriebwerk)

Christian
 

jwl

User †
der vorteil der HQ leigt nicht unbedingt im einsatz der wölbklappe. wenn man von der geometrie eingeschränkt ist kommen gerde hier die HQs zu vollen geltung. ich würde es mal beschreiben als usability.
das heisst nicht handling sondern sehe ich den arbeitspunkt beim fliegen. zb das MH32 reagiert sehr gut auf klappen baut höhen druck am seil auf und ist im schnellen gleiten eine freude. den arbeitspunkt zu erfliegen ist aber sehr schwer. die HQs rasten hier einfach besser ein. also wenn du keine wölbklappe nehmen willst dann nimm ein HQ 3-3,5 mit einer dicke bis 12%. witziger weise hat das clark-y ein ähnliches verhalten. es bietet sehr viel steigzahl und man kann dieses auch noch ausfliegen. im schellflug kommt es an das HQ nicht ran weil es einfach durch die unterseiten-gestaltung leistung verschenkt. sei ihn auch nicht verübelt den es ist über 60 jahre alt und wurde für probs entwickelt.

gruss jwl
 
Hi
ich weiß nicht, ob man sich bei der Profilierung von Großseglern nicht auch mal was Neues überlegen sollte, als HQ, Eppler oder sonstwie Strake. Ich denke, man verschenkt einiges an (Leistungs-)Potential, das moderne Profile bieten. Und ob es immer 12% Dicke sein muß? Vielleicht an der Wurzel, aus statischen Gründen, aber dann? Seit ich einen größeren Segler (4,5m) mit neuer Profilierung fliege, ist mir der Unterschied erst richtig aufgefallen. Andererseits ist es schon erstaunlich, wie viel besser eine 4m Maschine gegenüber einer 3m Maschine fliegt, und das trotz zum Teil abenteuerlicher Profile, an erster Stelle sei hier die Ritz 1,2,3 Familie genannt. Ich bin sicher, daß man bei MH, NH, HD oder sonstwo (bei jwl vielleicht ;) ) Profile findet, die mehr "state of the art" sind Und bei der Modellgröße geht man sowieso kein Risiko ein.
CU
Ernie
 

jwl

User †
jwl_041Pol.gif


http://leinauer.de/aero/profile/jwl041pol.gif

vieleicht mit dem ist ausgesprochen rezahl unempfindlich reisst einiges camax und ist im schnellflug nicht mal so schlecht. bei 70-100G/dm stellt sich die frage sowieso nicht. könnte sogesehen eine alternative sein. wollte schon mal ein fläche dazu schneiden bin wie es oft kommt nicht dazu gekommen.

gruss jwl
 
Hi, danke für eure Beiträge! Ihr macht es mir nicht leicht! Freut mich zu hören, daß der Eppler Strak so gut geht. Ich hab noch ein klein wenig Bedenken wegen der Re Zahlen, da meine Fläche dann doch ein wenig schmäler wird. (Hab die Profiltiefen von dem Duo nicht im Kopf).

Die Polaren von jwl`s Profil sehen für mich auch sehr gut aus. Seht ihr da eine Gefahr bei 3,5%Wölbung, daß ich mal wieder zu leicht bin (80-100g/m²)und nicht vorwärts komme? :D
Bei dem HQ Strak könnte ich sicher sein, daß er fliegt...Ab welchem Trapez würdet ihr denn die Wölbung auf 3,5%erhöhen?
Danke mal für eure Mühen!
Gruß
 

jwl

User †
bei (80-100g/m²) würde ich mit dem vorwärtskommen keine gedanken machen. bei einem ca von 0.2 bisste ja schon bei 100kmh und bei einer gleitzahl von ungefähr 10.

ansonsten bist bei 6meter bei einer gleitzahl von 27,
dass hat doch was. rein von der polare her braucht man das jwl041 nicht straken weil es sehr kleine blasen hat sieht man hinten an der umschlagslinen die sind alle sehr dicht zusammen.

gruss jwl
 
Dezente Anmerkung: Bei einem 6m Modell ist ein Strak grundsätzlich empfehlenswert, wenn man Allround-Anforderungen in irgendeiner Art hat! ;)

Bei einem so großen Modell mit derartigem Bau-Aufwand würde ich kein unnötiges Risiko eingehen. Der E-6X Strak geht zwar, aber die HQ sind im Allroundbereich einfach deutlich besser. Wenn es mördermäßig trägt, rennt der E6X Strak zwar auch richtig gut, aber außerhalb wird er leicht stumpf. Deswegen klares Plädoyer für HQ-Strak, auch und gerade im langsameren Gleitflug...
Siggi
 
Hi Gliderfreak !

Hast Du dich schon mal mit den Profilen von Norbert Habe (HN-xxx) auseinander gesetzt ? Das sind sehr interessante Sachen für Großsegler dabei.

Zum Eppler Strak: Der ist doch ok. Innen 13% aussen 10%, dass ist doch mal ein Wort. Zusätzlich ist dann nach aussen hin auch noch etwas stärker gewölbt: 3,3% auf 4%. Passt.

Für mich sind das so die wichtigsten Eckpfeiler und von der Geometrie her eher etwas übereliptisch. Das ist nicht sooo schlimm wie man manchesmal vielleicht denkt. Ein paar % hin oder her in der Leistung: Who cares ? (Bei meinem Flugstil ;) ) Und so wie ich das sehe ist das Problemchen wohl eher die g'scheite Auslegung der Winglets ... oder hast Du da schon Ideen :D :D

Ansonsten: Ein FX innen und ein HQ aussen ist doch garnicht so schlecht. Warum magst Du das nicht?

Grüße Helmut
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

mein Favorit wäre ein HQW-Dicken-Strak (einfach die Dicke der Statik angepasst, Rest Verweis auf Siggis Beitrag) auf ein HQ-Winglet aussen (ab dem Knick bei 142mm nach aussen gstrakt auf das HQ-Winglet). Das HQ-Winglet sollte laut XFoil mit der geringen Profiltiefe einigermassen zurechtkommen und funktioniert laut H. Quabeck. Eventuell Dicke und Wölbung etwas anpassen.

Ob ich innen ein HQW (W wie wichtig) 2,5% oder 3,0% nehmen würde, hinge von dem Einsatz ab. Nach der Anforderungsbeschreibung passt das 3,0 besser.

Klar ist das ein konserative Auslegung nach dem Motto "das funktioniert ganz sicher". Aber ist das so schlimm. Es geht hier darum ein gut funktionerendes Modell zu bauen und nicht um im Wettbewerb die letzen 2-3% rauszukitzeln. Wozu also ein Risiko eingehen.

Bei Nordert Habe wird man auch fündig. Aber dann ein Profil das zum HQ-Winglet aussen passt.

Hans
 
Hi Folks !

@Hans: WÜrdest Du neben der Dickenreduktion (so verstehe ich das Wort "Dickenstrak") nach aussen hin nicht auch etwas "aufwölben"? Höher gewölbt ist doch auch aerodynamisch höher angestellt und das sollte etwas Zusatzauftrieb aussen geben, wegen der Dickenreduktion hat das aber grundsätzlich keine negativen Auswirkungenauf das Abreißverhalten - oder :confused: ?

Unter diesem Aspekt würde ich auch die 76mm aussen nicht recht kritisch betrachten.

Danke + Grüße Helmut
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ohne die genauen Geometriedaten (also zusätzlich zu den Profiltiefen an den Trapezknicken auch die X-Koordinaten) ist es immer so ein Sache, etwas zu empfehlen. Und ohne Kenntnis der Bauweise auch. Was mit CFK vollflächig 45/45 Grad diagonal gut funktioniert, kann mit Glas 90/90 Grad verlegt und als Keil wegen zu großer Torsion Mist sein.

Das mit dem Hochwölben ist so eine Sache. Wenn man die Torsion aus dem Profilmoment beherrscht, funktioniert es gut. Wenn nicht kann der Schnellflug stark leiden.

Deswegen tendiere ich in meiner Philosophie mittlerweile dazu, das Profil aussen anders zu modifizieren. So eher durch andere Maßnahmen (angepasster Nasenkreisradius, Dickenrücklage vermindern mal als Stichworte genannt) den Abriß und die Re-Zahleignung aussen zu verbessern und nebenbei noch das Momant zu verringern. Und da passt das HQ-Winglet ganz gut rein, weil eben da solches wohl angewandt wurde. Deswegen würde ich das in Wölbung und Dicke auf das Innenprofil abstimmen.

Ausserdem nutzt es nichts ein Profil hochzuwölben, wenn ich dann aussen Blasen bekomme und das ca-Max nicht ansteigt sondern eher noch abfällt.

Ich habe mal für einen Grosssegler ein Profil designed, das bestimmte Schwächen der HQW-Serie in XFoil nicht hat. Nun zeigen aber die HQW diese Schwächen nicht bzw. nicht sehr ausgeprägt in der Praxis. D.h. man verschenkt eventuell aus Vorsicht etwas Leistung um ca=0,8. Deshalb kam das Profil nicht zum Einsatz.

Interessant ist, dass (wie gestern abend festgestellt) das HN975 meinem (aus HQW Selig-Linien gemischten) HR-GS5 nach Dickenanpassung in der Kontur so ähnlich ist, dass da in Styro-Abachi keine signifikante Abweichung übrigbleiben dürfte. Mein HR-GS5 war ursprünglich für 11% Dicke und 2,5% Wölbung designed (HN975 12,5% und 2,5%). Zum Vergleich hatte ich es auf 3% hochgewölbt.

Das jwl_041df ist ewas dünner und höher gewölbt. Die Kontur unterscheidet sich zu HQW und HR-GS5 bzw. HN975 fast ausschließlich auf der Unterseite. Sieht man auch im Vergleich der laminaren Laufstrecken. Deshaalb wird es im Schnellflug schlechter sein als das erstgenannte Trio.

1097583658.gif


Und hier noch die Polare des HN975 im Vergleich mit HQW und HR-GS5:

1097583706.gif


Wenn man jetzt bedenkt, dass durch Oberflächenrauhigkeit, kleine Baufehler, Umschlag von laminar zu turbulent am Querruderscharnier die Polaren zusammenrücken, dann bleibt fast kein Unterschied übrig.

Nur beim jwl041df lässt XFoil einen Abfall sowohl bei langsamen Gleitflug als auch im Schnellflug erwarten, weil die möglich laminare Laufstrecke unten nicht ausgereizt wird. Ist eben nicht für die Verhältnisse entworfen. Als Clark-Y-Ersatz aber ein ganz interessanter Entwurf.

Daher würde ich zum bewährten Greifen und innen entweder das HQW oder das HN975 einsetzen. Eher das HN975, weil die Koordinaten von Norbert Habes Profilen so wunderschön glattpoliert sind, wie mal jemand in Aufwind schrieb. Die Wölbung würde ich nach meiner Bauwiese un dem erwarteten Gewicht zwischen 2,5% und 3% anpassen.

Hans

[ 12. Oktober 2004, 14:42: Beitrag editiert von: Hans Rupp ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

mal ein Kontur-Vergleich von HQ-Winglet auf 12% und 2,5% Wölbung gebracht mit dem HN975:

1097589799.gif


Aha!

In Styro-Abachi bleibt nur an der Nasenunterseite ein Unterschied. XFoil belohnt das HN975 dafür mit etwas ca-max bzw. einem weicheren Abriß. Dafür zeigt einem das HQ-Winglet klar an, dass man zu langsam fliegt.

Hans
 
Hallo, bin jetzt auch mal wieder daheim…
Vielen Dank für die Beiträge!!! Freut mich, dass ihr Euch mit dem Thema befasst!!!!!!!

@siggi : Ich trau mich gar nicht zu widersprechen, aber zeigt das HQ nicht seine Vorteile im schnellen Gleiten? Wie sieht es aus in der Ebene im langssamen Gleitflug „wo es weh tut“ z.B Abends-Windstille…

@TurboSchroegi: Mach doch mal nen Vorschlag für FX- HQ. Hab ich noch nie geflogen

@hans: Bauweise: Balsa Holm senkrecht mit Glas unter 45° belegt. Unten und oben einige hundert Meter Kohlerovings. Für die Torsion muß leider 160g/m² Glas herhalten. Kannst Du mir zur Blasenbilden des E66 was sagen? Ich denke bis Re 100000 muß ich keine Bedenken haben. (Beim letzten Trapez wird es spannend) Danke für den Vergleich der Polaren! Macht das HN975 Probleme beim Hochwölben?

Also ich hab die Woche auch ein wenig „gerechnet“. Ich nutze das Nurflügelprogramm von Frank Ranis um die Zirkulationsverteilung der Fläche darzustellen. Je nach Profil oder Strak vergleiche ich die Gleitzahlen. Und hier zeigt der Eppler Strak die besten Werte!!! (ca0,8) Bei ca0,5 bis 0,7 ist das HQ eigentlich ungeschlagen. Aber nur da. Steigt das ca, bricht die Gleitzahl des HQ zusammen. Ich denke, dass ich im normalen Flug in der Ebene (Thermiksuche und Kreisflug) mich nicht in einem ca von 0,5 oder 0,6 befinde. (Bitte verbessert mich wenn ich mal wieder daneben liege) In wieweit die Gleitzahlen und Sinkgeschwindigkeiten dieses Programms für mich stimmen weis ich wirklich nicht. Ich nehme sie auch nicht als endgültigen Wert an, weil der Rest des Fliegers mit seinen Widerständen fehlt. Die errechneten Gleitzahlen soll nur Unterschiede zwischen Profilierungen zeigen. Wenn mir nun jemand endlich sagt, dass alles Mist ist was ich da mache, wäre ich auch dankbar.
Nun genug gefaselt. Ich hab hier noch die Kontur des Flügels. Vielleicht hat noch jemand Interesse so etwas zu bauen oder einen Flügel mal zu berechnen. Gerade mit dem Abriß habe ich beim E66 bedenken. Die Idee am letzten Trapetz auf das HQ Winglet zu straken ist aber interessant! Die Winglets hätte ich mit dem HQ Winglet Profil ausgestattet. Wobei ich denke mit der möglichen Baugenauigkeit handle ich mir eher Widerstand ein als einen Nutzen.


Die Werte des Flügels noch mal als Tabelle:
Trapez: Tiefe
Wurzel 288
1 256
2 179
3 142
4 76
5 Wingl.25

Trapezlänge
W auf 1=1016
1 auf 2 = 900
2 auf 3 =566
3 auf 4 = 365
4 auf 5 =50

V-Form in Grad
Wurzel 176,8
1.Trapez 178,1
2.Trapez 177,7
3.Trapez 172,6
4.Trapez

Rückpfeilung der Nase in mm
Wurzel 0
1 = 0
2 = 54
3 = 101
4 = 174

Sooo jetzt habt ihr harte Zahlen.
Gruß und noch mal vielen Dank für die Beteiligung.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

glaube keiner Rechnung, die Du nicht selbst gefälscht hast ;)

Beim RANIS ist Epplercode hinterlegt. Die Eppler-Profile sind mit Epplerverfahren gerechnet. Jetzt muss man nur noch die Luftteilchen dazu bringen, sich auch daran zu halten :)

Ich rechne viel und gerne mit dem RANIS-Programm. Aber ich sehe mir dann auch die Stützstellenwerte an. Und XFoil, beurteilt die Eppler-Profile eben anders. Nicht dass die HQ(W)s der Liebling von XFoil wären. Aber in der Praxis sind sie sehr bewährt und haben ihre Leistungsfähigkeit bewiesen.

Warum?

Ersten fliegen wir im Gleitflug eher mit ca=0,5-0,6 als höher. Das LOGO-Team hat das meines Wissens auch mal so vermessen Und die HQWs haben ihre Stärke von 0,4 bis 0,7 oder gar 0,8. Beim Ranis reichen ein paar versaute Stützstellenwerte und schon bricht die Gleitzahl ein (die uns aber bei den hohen ca-Werten eigentlich gar nicht interessiert, da ist das Sinken wichtig weil wir ja im Bart/Aufwind schon drin sind). Und ob für Dich der Unterschied zwischen 0,45m/s und 0,5m/s ene wichtige Rolle spielt ist die Frage.

Zweitens ist im Bart das Profil eher zweitrangig. Da spielt die Gutmütigkeit und der induzierte Widerstand größere Rollen.

Ich will den Epplerstrak nichts schlechtreden. Aber man darf eben nicht alles ohne hinterfragen glauben, was RANIS ausrechnet.

Und wenn es ums geringe Sinken bei Widnstille und toter Luft geht, reicht an ein FX60-126 ein Epplerstrak nicht ran.

Die Winglets kosten Dich zwar etwas Schnellflugleistung (so oberhalb 200km/h), aber die suchst Du ja gar nicht. Und sie bringen bei richtiger Ausführung sehr viel beim Handling im Kreisflug und im Langsamflug.

Das HN975 kann man sicher etwas hochwölben. Dürfte da nicht anders drauf reagieren wie das HQW.

Ich schau mir es mal an.

Hans
 
Hallo, zusammen. Danke für eure Ausdauer :)
@TurboSchroegi: Das ist ja mal interessant! Leider noch ne Alternative mehr für mich...*seufz*
@Hans:
Ich rechne viel und gerne mit dem RANIS-Programm. Aber ich sehe mir dann auch die Stützstellenwerte an. Und XFoil, beurteilt die Eppler-Profile eben anders. Nicht dass die HQ(W)s der Liebling von XFoil wären. Aber in der Praxis sind sie sehr bewährt und haben ihre Leistungsfähigkeit bewiesen
Das Gute an Deiner Antwort ist, daß das was ich da wohl bisher rechnete wenigstens ein klein wenig Sinn hatte :D Das Schlechte ist, daß ich die berechneten Werte wohl nun doch nicht zum Vergleich hernehmen kann :(

Es überrascht mich wirklich daß wir im Gleitflug nur im Bereich ca 0,5 und 0,6 fliegen. Da liegen die HQ´s natürlich seeeehr gut im Rennen!

Ok eine Frage hab ich noch! UND BITTE NICHT LACHEN! :D
Spricht etwas dagegen den Flügel so aufzubauen:z.B. an der Wurzel HQ2,5 und an jedem der Trapeze die Wölbung so anzupassen, daß die Zirkulationsverteilung optimal ist.Trapeze hab ich ja genügend! :D d.h.ich hätte z.B. innen 2,5% dann 2,8% dann 3% dann 3,2% auf 3,5%...
Der Nullauftriebswinkel wird zwar glaube ich auch verändert aber das muß ich mir anschauen. Ziel wäre es aber eine optimale Zirkulationsverteilung zu haben. Ergeben sich dadurch Nachteile für mich? Die Flattergefahr versuche ich beim Bau in den Griff zu bekommen. Soo jetzt bin ich mal gespannt wie weit Eure Geduld reicht ;)
Gruß und schönes WE
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Gliderfreak,

ich habe mich (da eh etwas erkältet und in der Stube hockend) mal mittels RANIS und XFoil über die Auslegung des Discus hergemacht.

1. Epplerstrak E68-E67-E66
Bei hohen Ca-Werten auch von einem HQW-Strak kaum zu toppen. Ganz aussen bekommt man aber Re-Zahlen um die 70.000 im Langsamgflug. Da müßte ich nochmal rechnen, da ich kleiner 100.000 nicht in XFoil angeschaut habe. Der Nachteil des Straks für mich ist das sehr hohe Flügelmoment von -0,13, und da vor allem das hohe negative Moment des Aussenprofils. D.h. Schnellflug macht wegen der hohen Wölbung UND wegen der Torsion keine Freude und sollte vom Flugplan gestrichen werden. Deswegen für mich persönlich als Hangflieger kriegt der Strak hier die rote Karte und ich tu mich vom Bauchgeühl mit so einer Auslegung schwer, auch wenn Du sagts, dass Du nur Thermikfliegen willst. Für einen Discus gehört - im Gegenstz zu einem alten Hlozfliegr - eben für mich ein schneller Überflug ohne Hängeohren dazu.

Die Torsion simuliere ich im RANIS von Hand, indem ich die Verwindung aussen hochsetze. Beruht aber nur auf Schätzungen der Torsion von mir und ist sehr stark Profil und bauartabhängig. Deswegen habe ich einen FX-Strak gar nicht angeschaut. Das FX60-126 hat nämlich auch ein sehr großes, negatives Moment.

2. HQW-Strak mit durchschnittlich etwas mehr wie 3,0% Wölbung

Bei ca=0,7 etwa noch gleichauf, darüber etwas schlechter, darunter etwas besser. Kleiner Vorteil ist das mit -0,114 etwa 15% kleinere Flügelmoment, das vor allem aussen durch den Übergang auf das HQ-Winglet nicht so hoch ist.

3. Ein Profilstrak mit einem von mir modifzierten HQW
Im Langsamgflug > ca=0,7 klar schlechter mit etwa 5% mehr sinken (ungefähr 0,04m/s), dafür im Gleitflug und im Schnellfug mit ca=0,1 um ca 15% besser (rein auf den Profilwiderstand bezogen) und mit einem Flügelmoment da mit rd. -0,078 nur ca 60% des Moment das Epplerstrak hat. D.h. man kommt auch mit einem Scaleleitwerk besser klar.

Zwischenfazit:
Alle Varianten sind machbar. Wenn ich eben auf deutlich mehr als 3% duchschnittliche Wölbung gehe bekomme ich im Schnellflug sicher auch mit Kohlefaser Problem mit der Torsion (Hängenohren) und eventuell mit der Höhenruderwirksamkeit.

Noch was zur Auftriebsverteilung:
- RANIS rechnet ohne Wingleteinfluß -> vergiß eine Optimierung auf Promillewerte
- Handling ist im Bart wichtiger als 4% beim induzierten Widerstand verschenkt -> vergiß eine Optimierung ...
- spiel mal rum, wie wenig sich ein 2% schlechterer K-Faktor am minimalen Sinken ausmacht -> Vergiß eine...

Wenn Du bedenkst dass ja andere Widerstände noch dazu kommen (z.B induzierter Widerstand am Leitwerk um das Profilmoment zu bändigen, und er ist dank kleiner Streckung nicht vernachlässigbar), dann hörst Du endgültig auf auf das letzte Prozent zu schielen.

Der Discus18m ist mit Streckung 28,4 und der Rückpfeilung im Ausenflügel torisontechnisch ein Problemfall. Deshalb würde ich persönlich sicherheitshaber aussen kein Profil mit so hohem Moment wie das E66 von rd. -0,15 einsetzen.

Die Stützstelle mit 179mm Profiltiefe ist eigentlich subotpimal und sollte tiefer sein, prägt aber die Optik. Kostet auch nur rd. 0,5% am induzierten Widerstand, also vergiss es ween es Dir um einen Scaleeindruck geht.

Die Profile zu dünn zu machen, erhöht die Torsionsproblematik, da der Profilquerschnitt stark in die Torsionssteifigkeit eingeht. Auch hier gilt es einen Kompromiß einzugehen. Die Biegesteifigkeit bekommt man leichter in den Griff.

Letzlich geht es darum, einen gelungenen Kompromiß aus allem zu finden. D.h. erst muss man die Eckpfeiler setzten. Z.B. genaue Festlegung der Bauweise und Belegung und V-max sowie ca-max etc. oder man sagt, die Bauweise folgt dem Entwurf (kann aber viel Kohle kosten). Bis dahin waren das Orientierungsübungen, die Dir hoffentlich bei der Festlegung helfen.

Hans

[ 22. Oktober 2004, 15:05: Beitrag editiert von: Hans Rupp ]
 
Hallo Hans, vielen Dank für den Beitrag und die Mühe. Bei mir hat´s mit der Antwort mal wieder gedauert... Bin bei dem Vergleich der Profile auf ähnliche Werte gekommen. (Vorteile des Eppler Straks gegenüber HQ bei hohen ca Werten) Die Torsion hat mich auch schon einige Nerven gekostet, da der Eppler Strak ein gewaltiges Moment hat. Über deine Hilfe und Tips bin ich aber sehr dankbar weil man eben alleine nie alles betrachtet und sieht, und vor allem nicht alles weiß!!! Ich habe vor die Fläche mit 10% Dicke zu bauen. An der Wurzel noch ein wenig dicker wegen der Statik. Ich muß noch ein paar Nächte über dem Profilstrak schlafen um mich zu entscheiden :D
Trotzdem vielen Dank für Eure Hilfe!!!
PS: Die Idee die Torsion manuell einzugeben ist nicht dumm :D :D :D !
Gruß
 
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