Nützliche Li-Monitore

Gerd Giese

Erstveröffentlichung: 03.Oktober 2009


Der Bericht zeigt die Unterschiede der Geräte und gibt Tipps für den unentschlossenen Käufer. Die kleinen Helfer passen fast in jede Tasche und sollten bei keinem Modellbauer fehlen. LiXx-Akkus verzeihen keine Misshandlungen wie beispielsweise Tiefentladungen. Um diese zu vermeiden, helfen die LiPo-Monitore (oder -Checker) .Sie zeigen die Spannungsverhältnisse eines Packs an, das bis zu sechs Zellen enthalten kann. An den LiPoChecker lassen sich sogar sieben und an den BM6 von Junsi sogar bis zu acht Li-Zellen anschließen.

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(von oben nach unten) AkkuCheckPro, BM6, X6Pro, CellLog 8 und Lemon.

Der Vorteil der LiXx: Ihre Ladung verhält sich annähernd spannungsproportional. Beispielsweise beim LiPo ist eine Spannung von 4,2 V/Z (Volt pro Zelle) ein Indiz für 100% vollgeladen. Unter 3,3 V/Z ist er leer, also der Ladezustand bei annähernd 0%. Die Spannung wird sinnvollerweise immer im Leerlauf (ohne Belastung) gemessen. Den aussagefähigsten Wert erhält man, wenn der Li-Akku nach seiner letzten Belastung mindestens 10 Minuten Ruhe hat.
Für diesen Zweck werden die unterschiedlichsten Systeme angeboten. Alle zeigen die Gesamtspannung und die Einzelspannungen mit mehr oder weniger Komfort an. Getestet habe ich immer mehrere Geräte des gleichen Typs. Dadurch wird bezüglich Anzeigentoleranz eine bessere Vergleichbarkeit ermöglicht.

LiPo-Checker-Test:
https://www.elektromodellflug.de/oldpage/Projekte/akkucheck/akkucheckp.htm
Man findet dieses Gerät fast in sämtlichen Shops, gelegentlich aber unter anderen Namen. Er zeigt alles nach Akkutyp (LiFe oder LiPo) korrekt und übersichtlich an

  • Gesamtspannung,
  • Differenz,
  • höchste und niedrigste Spannung,
  • maximale Differenz und
  • Ladezustand in Prozent


Die Spannungsmessung ist okay (max. Abweichung +0,015 V/Z) und sollte beim Ablesen auf zwei Nachkommastellen beschränkt bleiben, was völlig ausreichend ist. Der Hersteller hätte sich einen größeren Gefallen getan, wenn die Ladezustandsanzeige ebenso reduziert wäre und nur in 10%-Intervallen angezeigt würde. Die 1%-Intervalle sind reine Makulatur. Die 2,54 mm-Universalstiftleiste ist für fast sämtliche Balancerbuchsen geeignet, nur nicht für Thunderpower mit 2 mm-Rastermaß.

Empfehlung:
Ein kostengünstiges Universalgerät, um die 19,-€. Es zeigt im großen Display übersichtlich die Akkuspannung an. Die Prozentangaben sollte man ignorieren. Die Tasten erhöhen den Bedienkomfort. Für mich der Einsteigertipp.
Bezug: Fachhandel


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Chargery Power BM6 V2
Dieses Gerät zeigt zyklisch acht Spannungen an. Die Gesamtspannung (T), die maximale Spannungsdiffernz (D) und nacheinander alle Einzelspannung (1…6). Zusätzlich lässt sich per Taster in 0,05 V-Schritten zwischen 2 V und 4 V eine Unterspannungswarnschwelle programmieren. Der Pieper schlägt beim Unterschreiten einer Zelle laut und vernehmlich Alarm. Die 2,54 mm-Universalstiftleiste ist für sämtliche Balancerbuchsen geignet, für Thunderpower gibt es einen eigenen BM6. Die Anzeige von drei Dezimalstellen ist hier, beim einzigen Gerät im Test, gerechtfertigt. Die Genauigkeit ist mit einer maximalen Abweichung von +0,005 V/Z sehr hoch!

Empfehlung:
Für alle, die es klein und sehr genau mögen, sollte der BM6 die erste Wahl sein. Der Anzeigekomfort ist nicht ganz so hoch, weil man beim zyklischen Durchlaufen warten muss, bis die „richtige“ Anzeige erscheint. Für die hohe Genauigkeit muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, etwa 30,- €.
Bezug: Fachhandel

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CellDiag X6Pro
Das Display zeigt sieben Werte an. Das sind die Einzelspannungen und die Gesamtspannung. Zwei Dezimalstellen sind sinnvoll und völlig ausreichend. Durch die Art der Anzeige, helle Ziffern auf dunklem Hintergrund, leidet etwas die Übersichtlichkeit. Zwei Taster, S1 und S2, befinden sich unter der Folie. „S1“ aktiviert die interne Speicherung der spannungsniedrigsten Zelle. Dazu bleibt der X6Pro während des Betriebs am Akku. Das ist eine nützliche Funktion, weil immer der letzte und niedrigste Wert einer beliebigen Zelle gespeichert wird! So ist schnell die schwächste Zelle im Pack zu ermitteln! Wird S1 und S2 gleichzeitig betätigt, gelangt man ins Kalibriermenü. Die Genauigkeit meiner Geräte lag bei einer recht hohen maximalen Abweichung von +0,03 V/Z. Wer ein genaues Vielfachmessgerät mit einer Toleranz von unter 0,2% hat, kann hier mehr rausholen. Die 2,54 mm Universalstiftleiste ist für fast sämtliche Balancerbuchsen geeignet, nur nicht für Thunderpower mit 2 mm Rastermaß.

Empfehlung:
Für den Centfuchser (15,-€) das Maximum, was er an Anzeigeart und –umfang erhalten kann, allerdings mit etwas eingeschränkter Genauigkeit. Das Gerät lässt sich jedoch nachträglich Kalibrieren. Die Taster und der Minimalwertspeicher erhöhen den Nutzwert und sind einzigartig in dieser Preisklasse. Das Gerät wird auch vereinzelt in einem neuen Gehäuse angeboten.
Bezug: Fachhandel

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Lemon-Spannungsprüfer
Was braucht der LiPo-Nutzer? Genau: Ein Display, das alle Einzelspannungen und die Gesamtspannung untereinander anzeigt. Genau so ist das große Display mit dem flexiblen, siebenpoligen Stiftleistenanschluss gestaltet. Allerdings wäre auch hier weniger mehr gewesen. Die Anzeigegenauigkeit mit zwei Nachkommastellen hätte völlig ausgereicht. Drei Dezimalstellen ergeben eine zu hohe Abweichung von maximal -0,015 V/Z. Die 2,54 mm Universalstiftleiste ist für fast sämtliche Balancerbuchsen geeignet, leider nicht für Thunderpower mit 2 mm Rastermaß.

Empfehlung:
Bei diesem Gerät steht der günstige Preis mit rund 19,-€ und die Übersichtlichkeit im Vordergrund. Für mich der „Minimalist“, um den Zustand eines LiPos zu ergründen.
Bezug: Fachhandel

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LiXx Spanunnungsmessung​
rechts die USB Schnittstelle​

CellLog 8 von Junsi
Dieser Li-Checker nimmt unter den Spannungsmonitoren eine Sonderstellung ein. Das beginnt beim soliden Kunststoffgehäuse, gefolgt von einer hintergrundbeleuchteten blauen Anzeige und den drei Tastern zur Menüführung und endet bei einer umfangreichen Programmierung. Als einziger Kandidat im Vergleich hat dieses Gerät eine USB-Schnittstelle zum Auslesen des internen 16 Mbit-Speichers, der bis zu 36 Stunden Aufzeichnung bei einer Taktung von 0,5 s bis 30 s ermöglicht; Empfehlung: 1 s einstellen. An dieser Schnittstelle lässt sich auch die neueste Firmware einspielen (z. Zt: FW 2.04b mit 0,5 s Taktung). Der zweipolige Stecker ist ein universeller "Open Collector Ausgang" (programmierbarer Unterspannungsalarm). Beispielsweise zum Messen von NiXx-Empfängerakkus kontaktiert man Pin 1+2 der Balancerstiftleiste.

Der Bedienumfang ist derart vielfältig, dass ich hier nur die wichtigsten Punkte nennen kann. Im Systemmenü lassen sich die Beeper-Töne, LCD-Helligkeit/Kontrast und die Aufzeichnungsintervalle einstellen. Die individuellen Alarme umfassen: Einzel- und Gesamtspannung, Über- und Unterspannung und einen Sicherheitstimer. Weiterhin können gewählt werden: Zeitüberschreitungen, high-/low-Volt Bereich und die Maximaldifferenz zwischen den Zellen. Natürlich unterscheidet der CellLog 8 die Akkutypen LiFe/LiIon und LiPo, sowie fünf frei programmierbare „User Settings“, um akkutypbezogene Alarmvorgaben ausführen zu können! Startet man eine Aufzeichnung (Logging), zeigt der CellLog 8 oben rechts im Display die abgelaufene Aufzeichnungszeit an. Konsequenter wäre es gewesen, die Restlaufzeit anzugeben – das wäre hilfreicher! Aus Sicherheitsgründen ist dann die gesamte Bedienfunktion deaktiviert, nur „Logging off“ funktioniert. So lässt es sich beispielsweise bequem während eines Fluges aufzeichnen. Danach kann das Pack analysiert werden, vielleicht um die schwächste Zelle herauszufinden, erkennbar am tiefsten Spannungseinbruch. Selbstverständlich ist eine Live-Aufzeichnung möglich, wenn der Laptop dabei ist. Das Ganze wird von LogView zu 100% unterstützt. Leider ist der CellLog 8 von LogView aus nicht programmierbar, was das i-Tüpfelchen darstellen würde! Die 2,54 mm Universalstiftleiste ist für fast sämtliche Balancerbuchsen geeignet, nur nicht für Thunderpower mit 2 mm-Raster. Die drei Dezimalstellen sind gerechtfertigt. Die Genauigkeit meines Testexemplars war mit einer maximalen Abweichung von +0,008 V/Z hoch. Wem das jedoch zu viel ist, legt im „Calibration“ Menü Zelle für Zelle Korrekturwerte an und erreicht damit eine Reproduzierbarkeit bis zu +/-0,005 V!

Empfehlung:
Für alle, die es klein mögen, eine beleuchtete Anzeige brauchen und sich nicht davor scheuen, den Bedienumfang einschließlich der Speichermöglichkeit zu nutzen, muss der CellLog 8 die erste Wahl sein. Das Gerät lässt sich an neue Gegebenheiten per Softwareupdate anpassen. Die Spannungsdarstellungen sind vielfältig und trotzdem ist dieser Monitor einer der Übersichtlichsten. Für mich der Tipp unter den Li-Monitoren, zudem mit 43 € bis 40 € auch noch bezahlbar.
Bezug: Fachhandel

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es von SM einen LiPoWatch gibt, der noch Vielseitiger ist. Er greift beispielsweise aktiv in die Motorreglung ein und kann so Schäden durch Tiefentladung einzelner Zellen verhindern. Damit Derartiges nicht anonym bleibt, besitzt er eine umfangreiche und programmiere Logging-Funktion. Wer mehr wissen möchte, sollte sich diesen Test näher ansehen: https://www.elektromodellflug.de/oldpage/Uploads/LiPoWatch_Test.pdf


www.elektromodellflug.de

Stand: 03.Oktober 2009
 

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