Hallo zusammen,
hier also die Stromaufnahmen eines S3150 bei verschiedenen Versorgungsspannungen. Die Bedingungen sind bis auf die Versorgungsspannung gleich geblieben, die Tastverhältnisse gibt der Servo bei kleinen Spannungen genauso ab, nur die Ströme sinken. Allerdings dauert alles etwas länger, es läuft halt im Servo alles langsamer ab:
Anhang anzeigen Stromaufnahme_S3150.pdf
Was heißt das jetzt? Nehmen wir einmal einen Servostrom von 6A peak an einem vollständig geladenen 4x2000er eneloop Akku an (bei harten 6,0V wären es ja 7A wie wir seit gestern wissen). Da so ein Akku mit üblichen Anschlussdrähten 160mOhm Innenwiderstand hat, werden wir einen Spannungsabfall von 0,16Ohm x 6A = 0,96V bekommen. Also eine eingebrochene Versorgungsspannung von 5,7V - 0,96V = 4,7V. Der maximal zu erwartende Peakstrom bei 6 Servos ist dann (siehe Messung) auch gerade 6 x 968mA = 5,8A. Passt zusammen.
Die Verhältnisse von 6x S3150 an 4x2000er eneloop sind:
vollgeladen: 5,7V brechen auf 4,7V ein, Stromaufnahme maximal 5,8A (peak).
50% voll: 5,0V brechen auf 4,3V ein, Stromaufnahme maximal 4,9A (peak).
leer: 4,6V brechen auf 3,8V ein, Stromaufnahme maximal 2,9A (peak).
Heißt also, wer einen Empfänger hat, der bei 3,8V noch läuft, die Empfänger vieler Hersteller tun das ja, und wer damit leben kann, dass die Servos langsamer werden, wenn der Akku fast leer ist, der kann eneloop Akkus im F3x-Flieger bedenkenlos nehmen, denn je kleiner die Versorgungsspannung, desto kleiner ist auch der Peakstrom und damit der Spannungseinbruch.
Bei Steuerimpulsen im Flug werden die Peaks übrigens genauso groß sein wie am Boden, jeder Steuerimpuls wird mit dem Blockierstrom begonnen und endet mit dem Bremsstrom!
Wenn nun im Flug der Servo nur Störgrößen ausgleichen muss, dann tut er das ggf. mit einem kleinen Tastverhältnis, um nur so viel Kraft auf die Ruder zu bringen wie nötig. Da ich im Flug aber nun kein Oszi an Bord habe sondern nur diverse Datenlogger, kann ich da leider auch keine Effektivstöme bzw. -spannungen, und auch keine Peaks messen. Die Dinger sind halt für die Messung von Gleichstrom und Gleichspannung ausgelegt und sonst nichts. Da ich nun aber die Stromverläufe etwa kenne, kann ich aus den rauschenden Strom- und Spannungswerten der Logs folgende mittleren Ströme (Je kleiner das Tastverhältnis, desto kleiner der effektive mittlere Strom) wagemutig schätzen, wobei das von Modell zu Modell verschieden sein kann, ich nehme hier mal meinen Shadow-V als Referenz:
Am Seil und im Abfangbogen nach dem Ausklinken:
pro Wölbklappe etwa 0,6A, pro Querruder etwa 0,5A, V-Leitwerk 0,1A
Beim schnellen Absteigen mit Butterfly:
pro Wölbklappe etwa 0,5A, pro Querruder etwa 0,3A, V-Leitwerk 0,1A
Normaler Gleitflug:
pro Wölbklappe etwa 0,05A, pro Querruder etwa 0,02A, V-Leitwerk 0,01A
jeweils mittlere Stromaufnahme, die Peaks sind immer gleich, nur weniger oft und weniger lang.
ade,
Pike