Kohlegelege 100g (Biaxial)

Steffen

User
habe gerade von einem Bekannten die Info bekommen, dass ein Gewebe gleicher Stärke in CfK Leinwand Ausführung eindeutig Vorteile für die Torsion bringt. Dies hat sich an gleichen Modelln mit unterschiedlicher Bauweise (Biax vs. Gewebe) herausgestell.
Dann muss da noch ein anderer Parameter im Spiel sein, wie z.B. Material, Wandstaerkeneinfluss, ...

Fuer die Torsionssteifigkeit ist Gelege garantiert besser, fuer die Festigkeit auch, ausser man hat erhebliche Schaelbelastungen, da koennte Gelege in sehr besonderen Faellen nachteilig sein.

Gruss, Steffen
 
Hi Steffen,

vielen Dank für die Info. Unter Schälbelastungen verstehe ich, wenn ich eine Kraft auf die Struktur bringe, wie sie z.B. beim Tesafilm entfernen auftreten kann. Sehe ich das richtig?

Wie können denn Schaelbelastungen auftreten?

Hier bietet gerade R+G ihre alten Bestände zu 33% reduzierten Preisen an.
http://shop.r-g.de/Verstaerkungsfas...axial.html?listtype=search&searchparam=Gelege

Die Faser ist eine Hex Tow AS4.

Das neue R+G Gelege hat eine Faser Torayca T700 SC und eine Breite von 127cm. Leider geht der Preis auch signifikant nach oben ;)

http://shop.r-g.de/Neuheiten/Kohlegelege-100-g/m-biaxial.html?listtype=search&searchparam=Gelege

Gruß
Thomas
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,

zur Faser kann sicher Stefan etwas sagen.
Das Problem bei den Restposten sehe ich jedoch bereits bei den Haftfäden, die mit sicherheit beidseitig sind, so wie ich dass sehe. Bei einem direkter verbau als Aussenlage bzw. unter 50er Glas wird man sicher noch deutliche abzeichnungen sehen.

Dieses Problem hat man bei der "neuen" Variante nicht.

Das neue Gewebe hat die Naht auf einer Seite einfach und auf der gegenseite doppelt und ist seeehr fein, wie Du auf dem Bild von mir ja sehen kannst...

Viele Grüße
Tobi
 
Zusatzfrage: Wenn das Gelege gut drapierbar ist, eignet es sich dann auch als Schlichtlage für den von Gideon immer so beworbenen Formenbau mit Kohlefaser? Als Restposten ist das gar nicht mal so schauderhaft teuer bei R&G derzeit.

Gruß Hajo
 

Gideon

Vereinsmitglied
zur Faser kann sicher Stefan etwas sagen


Hex Tow AS 4 und Torayca T 700 SC unterscheiden sich nur marginal:

Anhang anzeigen HexTow_AS4.pdf

Anhang anzeigen T700SC12K60E.pdf


Quelle: Hexcel und Toray



Nee, die Nähfaden oder Haftfäden zeichnen sich relativ schnell ab...


Biaxiale Kohlegelege mit

Nähfaden = gute Drapierfähigkeit = kein Abzeichnen = Neuheit

Haftfadengitter = schlechte Drapierfähigkeit = Abzeichnen = Restposten


Zusatzfrage: Wenn das Gelege gut drapierbar ist, eignet es sich dann auch als Schlichtlage für den von Gideon immer so beworbenen Formenbau mit Kohlefaser? Als Restposten ist das gar nicht mal so schauderhaft teuer bei R&G derzeit.

Siehe oben
 
Hi Steffen,

vielen Dank für die Info. Unter Schälbelastungen verstehe ich, wenn ich eine Kraft auf die Struktur bringe, wie sie z.B. beim Tesafilm entfernen auftreten kann. Sehe ich das richtig?

Wie können denn Schaelbelastungen auftreten?

Siehe Anhang... fuer solch eine Belastung ist wie schon gesagt wurde Gewebe eher geeignet als Gelege...

LG Lucas
 

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Hallo zusammen,

das Abzeichnen der Fäden gilt ja nur für Voll-CfK Flächen. Für eine Styro-Abachifläche gilt dies ja nicht, oder doch?

Gruß
Thoams
 
Danke Markus.

Dann müsste dies doch auch für eine Voll-CfK-Fläche gelten, oder?

Ich habe gehört, dass EMS auch mit dem Biax-Gelege gearbeitet hat, aber dann wieder auf Leinwand gegangen ist. Ein Grund war wohl die Abzeichnung des Geleges.

Gruß
Thomas
 

Steffen

User
vielen Dank für die Info. Unter Schälbelastungen verstehe ich, wenn ich eine Kraft auf die Struktur bringe, wie sie z.B. beim Tesafilm entfernen auftreten kann. Sehe ich das richtig?

Wie können denn Schaelbelastungen auftreten?
Also eigentlich sollte man sorgfältig darauf achten, dass NIE Schälen auftritt. ;)

Aber es gibt halt auch Offdesignzustände, bei denen das ungeplant auftritt, das wäre für eine Schale zB wenn die Schale beult.

Und wenn da aufgefallen ist, dass Gewebe besser hält als Gelege, dann kann das an sowas liegen. Versagen von Faserstrukturen hängt gerne mit (unerwartetem) Beulen zusammen.

Gruss, Steffen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Kein Abzeichnen stimmte leider nicht, die Nähfäden werden im Laufe der Zeit gut sichtbar...


Diese Aussage konnte ich mit Tobias direkt klären. In einer reinen Laminatschale ist das Abzeichnen nicht zu befürchten > siehe dazu das Bild von einer Kabinenhaube, die daraus gefertigt wurde (Danke Arne!) und noch immer keine Abzeichnungen des Nähgarns zeigt. Darauf bezog sich meine Aussage

IMG_0285.jpg



In einer Sandwich-Schale ist das alles etwas anders, da der Stützstoff (und auch das innere Laminat) dauerhaft Druck auf die Aussenlage ausübt. Ganz besonders stark ist dieses Phänomen zu beobachten, wenn das Bauteil zu früh entformt wurde bzw. das Laminat in der Form eine nur ungenügende Härtung erfahren hat. Insofern wäre eine moderate Wärmhärtung (35-40 °C über 20 h) des Bauteils in der Form hier zu empfehlen
 

Raffi

User
Hallo

Es wäre doch möglich einen Aufbau mit einer Lage 25er Glas dann ein 200C Leinwand Gewebe und anschliessend um das ganze "Bullet proof" zu gestallten mit dem Biax Gelege die Schale weiter aufbauen. So sollte doch ein abzeichnen der Fäden vermieden werden?
Ergibt das Biax Gelege als Innenlage sinn?


Gruss Raffi
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hi,

25 Glas ist nicht mein Gewebe. Wenn würde ich als Decklage das dichtere 49er nehmen.

Ich halte nichts davon für die gleiche Aufgabe verschiedene Gewebe/Gelege zu verwneden. Damit ist unvermeidlich, dass die Lagen ungleich belastet werden, weil ihre Dehnfähigkeit und Bruchgrenze unterschiedlich ist.

Das 100er Biax ist so fein, dass wir es bei Rümpfen schon ohne Decklage verabeitet haben. Wie stark bzw. wie wenig sich die wirklich dünnen Nähfaden mit der Zeit abzeichnen wird sich zeigen. Es ist aber definitv feiner als ein 200er Gewebe.

Ich finde es aber gut, wenn möglichst wenig das 100er BIAX einsetzen. Dann bliebt der Preis hoffentlich unten ;)

Hans
 

Raffi

User
Hallo Hans

Ich weiche jetzt ein wenig vom Thema ab.

Wenn ich aber das bei Suter erhältliche 200g Biax Gelege mit dem 200g Leinwand verarbeite sollte es ja gehen, oder täusche ich mich da?

Beim Leinwand wird die Torayca T 300J Faser verwendet und beim Gelege die T 700 SC, beide sind ja fast identisch bis auf einen kleineren Unterschied bei der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung.


Gruss Raffi
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Raffi,

durch die andere Faserausrichtung (einmal fast plan und einmal verwoben = onduliert) sehe ich das anders. Ich bin aber kein Experte auf dem Gebiet und daher kann ich es dir nicht mit Sicherheit beantworten.

Hans
 
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