Verzug durch Holzholm??

Hallo,

habe gerade einen EPP-NURI im Bau gehabt. Aus Festigkeitsgründen habe ich mich entschlossen einen Holm einzubauen. Da habe ich ne Kiefernleiste eingeharzt. Das Phänomen: im Bastelkeller ist die Fläche gerade, draußen wird die Fläche "rund", d.h. biegt sich nach unten. Holm ist auf der Oberseite. Tritt auch nach dem Tapen etc. auf. Wer hat denn schon mal so was gehabt und wie krieg ich diese "Verwnadlung" weg?
Etwa nur durch Kiefern-Gegenzug auf der Unterseite? Bin eigentlich nicht scharf drauf die Fläche wieder autzuschneiden...
Martin
 

steve

User
Hallo Martin,
offensichtlich dehnen sich Holz und EPP bei Temperaturschwankungen nicht gleich aus und es kommt zu dieser Durchbiegung. Abhilfe könnte der von Dir angesprochene zweite Holmgurt auf der Unterseite bringen, der diese Spannung wieder ausgleicht. ;)
Aber alles ohne Gewähr! Würde mich nicht wundern, wenn dann bei Temperaturänderungen eine Verwindung entsteht. Da Du im Grunde aber nur gewinnen kannst, würde ich es zumindest mal versuchen. :)
Gruss
 
Übrigens was ich auch noch erwähnen sollte: Wenn man dann vom Fliegen heimkommt und diesen dann wieder im Bastelkeller einlagert, dann geht diese Biegung wieder weg!
 
Holz ist sehr feuchteempfindlich, dehnt sich also bei Feuchtezuwachs stark aus. Es ist zu empfehlen, den Holm vor Feuchte zu schützen. Die Unterschiede bei den thermischen Ausdehnungskoeffizienten sollten sich bei Temperaturschwankungen dagegen nicht zu deutlich zeigen. Ansonsten bleibt natürlich nur die Symmetrie, im Übrigen immer zu empfehlen.

Ilja
 
Servus Martin,

den Verzug unterbindest Du in Verwendung von 2 mm Kohlestäben. Wie ein Vorredner schon sagte, ist die Symetrie wichtig. Oberseite und Unterseite an "gleicher Stelle" 3 mm einschneiden, Kohlestäbe einlegen Sekundenkleber drüber und fertig. (oder 5 min Epoxi).

Bei kleinen Nuri´s verwende ich 1 mm Kohlestäbe und lege die "halbmondförmig" in Ober-Unterfläche ein. (Endleiste/Randbogen links nach Endleiste/Randbogen rechts)......(Daß der Randbogen gerade ist, ändert sich nicht an der Beteutung :)

Beste Grüße
Jörg Peter
 
Hallo Martin,

raff Dich auf, mach' und Ruh ist.

Grüßle Kurt

P.S. wenn er sich nicht mehr verzieht und gut fliegt, freust Du Dich, aber das mit dem aufraffen kenne ich ;)
 
Hallo vor allem Kurt!

Ich habe mich aufgerafft und den Holzholm rausgerissen, dann habe ich ein Kohlerohr in die ausgeschliffene Nut eingelegt und mit PU-Leim Ponal festgeklebt. Und jetzt kommts:
die Fläche hat die gleichen alten Symptome!!!!! Vielleicht nicht ganz so extrem, aber noch zuviel! Also von ..und gut ist" keine Rede!!

Gibt es denn sowas wie EPP in 5. Wahl??? Ich wieß nicht was das soll!

Jetzt wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als auch noch die UNterseite zu verunstalten! EIn Jammer!

Martin
 

Steffen

User
Hi,

Du kommst nicht darum, oben und unten einen Gurt einzusetzen. Ob Kohle oder Holz ist fast egal, wenn Du nicht gerade dauerhaft nass lagerst.

Mit der Lösung nur oben einen Streifen einzulegen hast Du quasi das gleiche wie ein Bimetall geschaffen, es ist immer Krumm, ausser bei der Temperatur, bei der Du den Holm eingeklebt hast.
Bei kleinere Temperatur biegt es sich nach unten und bei höhere nach oben (ich vermute mal, dass EPP einen höheren Ausdehnungskoeffizienten hast als Holz und erst recht als Kohle)

Das Problem würde erst verschwinden, wenn die Biegesteifigkeit des Holmes deutlich größer ist als die Biegespannung aus thermischer Dehnung oder es eben symmetrisch ist.

Kohle halte ich übrigens eher für ungeeignet, aber das dürfte eher uninteressant sein (=akademisch), weil EPP weniger Steifigkeit besitzt.

Ciao, Steffen
 
UNd der Süaß geht weiter!
Ich wollte es genau wissen, also Kohleholm wieder raus und jetzt kommts: Immer noch die gleichen Syptome!!! D.h. für mich es kann nur am EPP liegen. Kennt denn da jemand die Qualitätsunterschieder??? Gibt es denn soetwas wirklich?

Heut nacht bau ich jetzt oden und unten einen ein. Mal schauen, was dann wird...
 

steve

User
Hallo Martin,
versteht ich das richtig: Jetzt hast Du den Holm rausgenommen, also wieder nur das EPP, und es kommt an der kühlen Luft immer noch zum durchbiegen? Hm... mal überlegen.
Kann es sein, das sich noch Kleber in der Nut befindet?
Der dehnt sich bei Temperaturschwankungen allerdings auch anders aus, als das EPP, bzw. verhindert, dass der EPP auf der Oberseite genau so schrumpft, wie an der Unterseite.
Was bleibt also? Gurt wieder rein und an der Unterseite ebenfalls - und nimm Kohle. Da sollte schon ein dünner 1 mm Rundstab den gewünschten Effekt bringen ;)
Qualitätsunterschiede beim EPP sollten eigentlich keine Rolle spielen. Das Rohmaterial ist eine derartige Massenware, dass alle eventuellen Unterschiede schön gleichmässig verteilt sind. Das kannste schön an der Biegung der Flächen sehen. Da werden sich beide Seiten wahrscheinlich schön gleichmässig durchbiegen.
;) Gruss
 

Peter K

Vereinsmitglied
Original erstellt von steve:
Qualitätsunterschiede beim EPP sollten eigentlich keine Rolle spielen. Das Rohmaterial ist eine derartige Massenware, dass alle eventuellen Unterschiede schön gleichmässig verteilt sind.
Innerhalb des einzelnen EPP-Blocks sollte es keine Qualitäts-Unterschiede geben. Darum verstehe ich auch nicht, wo diese komischen Symptome herkommen, hab ich noch nie gesehen ... ich könnte mir nur vorstellen, dass deine Kerne aus Platten der äußersten Randschicht eines EPP-Blocks geschnitten wurden, bei dem sich eine Randverdichtung gebildet hatte und das Material in sich nicht homogen ist. Solche Platten kann man an einer glänzenden Außenschicht erkennen ... hatten deine Negativ-Schalen eine?

Es gibt allerdings sehr große Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen EPP-Sorten und -Herstellern. Bei der EPP-Herstellung sind sehr viele Faktoren für das Endprodukt entscheidend, darum ist EPP auch nicht gleich EPP...

Ich kann euch ein paar dieser Faktoren nennen, damit ihr mal einen kleinen Eindruck bekommt ... da sind beim Grundstoff PP zB der Anteil an Recyclat (wieder eingeschmolzenes und granuliertes EPP, je weniger desto besser), beim aufschäumen die Düsenbestückung, die Temperaturen der Komponenten, der Formen, des Wasserdampf, der Dampfdruck, die Dauer des Aufheiz- und Abkühlvorgangs, die Lagerbedingungen und noch vieles mehr.

Das alles hat Einfluss auf die pysikalischen Eigenschaften des EPP, nicht jedes EPP eignet sich gleich gut für Flugmodelle, selbst innerhalb des Herstellerprogramms gibt es große Unterschiede ... die richtige Auswahl machts ;)

[ 20. Februar 2005, 02:46: Beitrag editiert von: Peter K ]
 
Ja schön wäre es , wenn da Negativschalen dabeigewesen wären..., aber es war noch ein Reststück dabei, wo man die Endleiste erkennen konnte und genau dieses ist wie Peter sagt glänzend, also folglich handelt es sich wohl wahrscheinlich um Randstücke...
PS: Der Flügel war auch nicht so toll geschnitten, die Endleiste sehr different in ihrer Dicke. Da hat sich der Hersteller echt keine Mühe gegeben.

Ich habe eh so bißchen ein eher komisches Gefühl:
Es war beim Bausatz Sprühkleber und auch die StappingTapes mit dabei, nur so richtig halten wollte das Anfangs nicht. Hier nun die Antwort auf meine Frage von damals:
"Hallo Martin,

eigentlich reicht es wenn man den Sprühkleber auf die Oberfläche dünn aufträgt. Die Marke ist egal. Evtl. wurde der Kleber durch das Acteon wieder weggewaschen. Das Lösen des Tapes hatten wir auch schon, speziell im Winter wenn es richtig kalt war. Dann taugt das Tape nicht richtig. Abhilfe schafft da nur ein anderes klebstarkes Klebeband. Ansonsten empfehlen wir das Modell mit ganz normaler Sprühfarbe zu lackieren."

Naja haken wir das Ding ab als teurer Lernstunde...

PS.: Danke an Peter, der mir auch Antwort gab und geholfen hat, obwohl der Flieger nicht von ihm war!!!

Martin
 
Und nun die letzte....
Jetzt habe ich oben ein Kohlerohr und unten nun eine Kiefernleiste "stehend" eingebaut und jetzt gibts keinen Verzug mehr!
Auch die Flächen habe ich jetzt fertig bebügelt mit Resten und heute nochmal den Erstflug gehabt:
Also fliegen tut er und kaputt geht er auch nicht so schnell, dass man sich mit sonem Ding den Flugstil verdirbt ist echt wahr. Einfach rauswerfen, im Bau landen ist doch auch i.O.
War heut ziemlich kalt, aber den Kindern (4 u. 7 Jahre) hats gefallen.

Der nächste Flieger ist in Planung, dann aber wohl was seriöseres.
Bis dann am Hang

Martin und die Kinder
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten