Auslegung Brett mit PW51

Moin,

ich versuche gerade "streng wissentschaftlich" mein erstes Brett mit Nurflügel.exe auszulegen. Aufgrund des Mainstreams hier, will ich das PW51 nutzen.

Mit kleinen Winglets strebe ich so eine Spannweite von 1500mm an.
Gewicht so um die 800g, E-Motor.

Es soll:
- ruhig schneller sein.
- auch bei Wind fliegen

Nun habe ich ( wie ja schon mehrfach hier gehäußert) keine Ahnung von dem Programm, finde es aber ganz reizvoll es mal zu versuchen.

Derzeit sieht mein erster Versuch so aus:
attachment.php


Wer hat Lust und Muße, mir zu helfen, das Ding (Codename "rocket!) zum Fliegen zu bekommen?

1. Frage: Die rote Kurve muss ddoch so in einem Halbkreis verlaufen?
2. Frage: Was sind gängige Werte für das Stabiltätsmaß und was bewirkt es?
3. Wenn die Kurv nicht so wie in 1: verläuft, wodurch kann ich das erreichen? Nur durch Try&Error der Flächenverwindung?



Jens

PS: habe wirklich kaum Ahnung. Wer also schlaue Kommentare hier abgibt, daß ich mich erst einmal mit dem Thema beschäftigen soll, der möge bitte dieses Post übergehen. Es richtig sich an Leute, die Lust haben, anderen zu helfen. Wer weiss, vielleicht kommt aus dem Thread ja mal so eine Art "Ranies für Dummies" raus ? :D
 

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UweH

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Sorry, Jens,

aber Du solltest Dich wirklich erstmal mit dem Thema beschäftigen:D

Nein im Ernst, ich helf gerne ein bissl dazu, aber weil bei mir im Moment die Zeit wieder mal knapp ist empfehle ich zwischendurch diesen Post:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=114887

Humsti hatte das gleiche Problem wie Du und ihm wurde da von allen geholfen,
das ist dann schon mal eine gute Grundlage um gemeinsam übers Wochenende dem Flieger anständige Flügel zu machen.

Auf die Winglets solltest Du beim Brett verzichten, die bringen mehr Probleme als Vorteile und oft sehr schlechtes Flugverhalten beim Hochstart und im Langsamflug. Schräg (bis 15°) angebrachte Randbögen sehe ich dabei nicht als Winglets.
Stabilitätsmaß bei Brettern liegt üblicherweise bei 3-5 %, für die Auslegung solltest Du erstmal 5 % wählen.

Viele Grüße,

Uwe.
 

Chrima

User
Jens Niemeyer schrieb:
1. Frage: Die rote Kurve muss ddoch so in einem Halbkreis verlaufen?
2. Frage: Was sind gängige Werte für das Stabiltätsmaß und was bewirkt es?
3. Wenn die Kurv nicht so wie in 1: verläuft, wodurch kann ich das erreichen? Nur durch Try&Error der Flächenverwindung?
Hallo Jens
Ich fang mal an, obwohl ich auch nicht alle Geheimnisse von F.Ranis kenne.
Für den Anfang siehts ja gar nicht mal so schlecht aus !
Wie Du rechts unten siehst, fliegt Dein Flügel jetzt mit nur 1° Anstellwinkel, beinahe O Auftrieb und mit theoretisch 29m/s Geschwindigkeit. (So ein Beinahe-Sturzflug)

Deine Klappen müssen also noch mehr nach oben ausschlagen um das notwendige Moment zu erzeugen den Flügel abzufangen.

Oder: 1. Massnahme; Klappen vergrössern am Besten über die ganze Spannweite. Dann siehst Du dass der Anstellwinkel und der Ca-Wert grösser wird.

Die "rote Kurve" erhält dann auch schon eine ellipsenähnliche Form. Dies ist aber nicht das Wichtigste.

Den Stabilitätsfaktor würd ich mal auf 8 lassen zu Beginn.
Klappen eher aussen 30% Innen 20%.

Anbei noch die Kurzanleitung von Peter Wick. Ist gar nicht so schwierig.

Grüsse
Christian
 

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Hi
zu Ranis hätte ich auch noch schnell eine Frage:
wie kann man die Zirkulationsvorlage so ändern, dass es die für einen Horten nötige Vorlage anzeigt?

und auf welches Stabilitätsmaß legt man am besten aus?
Lg Jakob
 
Zuletzt bearbeitet:

UweH

User
Hallo Jens,

bei dem Thread geht es zwar um einen Wingletpfeil, aber die grundlegenden Funktionen des Ranis sind dabei am lebenden Objekt erklärt.

Hier noch der Inhalt des pdf, das Du nicht öffnen kannst, Danke an Peter Wick für die Erklärungen!..und hier geht es nun um Brettnurflügel:
Zitat Peter Wick
"Die Kurzanleitung zur Konstruktion eines Brettes (bis zu 2m): auf einer A4 Seite!
Profil:
- PW 75 (Allround)
- PW 51 (Race / Kunstflug)
- PW 106 (Hangflug / Thermik)
Geometrie:
- Zuspitzung: (das heisst Verhältnis von Flügelinnentiefe (1) zu Aussentiefe): ca. 0,7
Beispiel: Innentiefe 26cm -------- Aussentiefe: 26cm multipliziert mit 0,7 = 18,2cm
- Nasenleiste ungepfeilt
Schwerpunkt:
- Man nehme die mittlere Flügeltiefe, also Innentiefe plus Aussentiefe geteilt durch 2 und lege den
Schwerpunkt auf 21% der dieser Tiefe. Bei ungepfeilter Nasenleiste, ist dies gleichzeitig der
Abstand des Schwerpunktes von der Nasenleiste an der Wurzel.
Beispiel: Innen: 26cm / Aussen 18cm mittlere Flügeltiefe = 22cm
Schwerpunkt 0,22 multipliziert mit 22cm = 4,84cm von der Nasenleiste
Ruder:
- Durchgehend, dicht anschliessend an das Seitenleitwerk. Innen 20% der Flügeltiefe / Aussen 30%
Bei 2m Spannweite 4 Klappen möglich
Seitenleitwerk:
- Seitenleitwerksfläche:
FS = (F x b/2) / (STFs x xs)
= Dabei bedeuten Fs die Seitenleitwerksfläche, b/2 die halbe
Spannweite, STFs den Stabilitätsfaktor und xs den Hebelarm vom t/4 Punkt des Flügels zum t/4
Punkt des Seitenleitwerkes. Der Stabilitätsfaktor ist dabei die kritische Grösse. Als Startpunkt
kann man mal 42 nehmen.
Beispiel: Bei unserem Beispielbrett liegt t/4 bei 5,5cm von der Nasenleiste, (da die mittlere
Flügeltiefe 22cm beträgt) das heisst, an der Flügelwurzel (26cm) sind 19,5cm Hebelarm zum
Seitenleitwerk im Flügel vorhanden. Das Seitenleitwerk sollte dort beginnen, das bedeutet,
abhängig von der Seitenleitwerksform, ist da nicht mehr allzu viel Hebelarm zu holen. Wir
nehmen eine Seitenleitwerksform, die ca. 7cm Hebelarm ergibt; damit haben wir insgesamt 26,5
cm Hebelarm. Alles (in dm!) in die Formel eingesetzt, ergibt
Fs = 35,2 x 8 / 42 x 2,65 = 2,53dm2
V –Form:
- Für Kunstflug: + 0 - 1Grad plus gerade Oberseite
- Für Thermik / Hangflug: + 2 – 4 Grad plus gerade Oberseite
Streckung:
- Streckung = b / tm (also Spannweite geteilt durch die mittlere Flügeltiefe)
ca. 7 -10 (7 für Flieger mit kleinerer Spannweite / 10 ab 1,8m)
Bei unserem Beispiel für einen Flieger mit 1,6m Spannweite (ti: 26cm / ta 18cm):
16dm geteilt durch 2,2dm = 7,27
Bauweise:
- So gut du kannst! Besonders der Endleistenbereich ist wichtig.
- Rumpf vorne raus so kurz wie möglich, also hinten raus leicht bauen und lieber etwas Blei in der
Nase verbauen.
- Holm bei 30% der Flügeltiefe.
- Gute, d.h. rückstellgenaue Servos "

@Jakob:
Den griechischen Y-förmigen Buchstaben mit dem D drunter drücken und sin^3 - Enter eingeben, damit wird "glockenförmige" Zirkulationsverteilung definiert.
Dann den gleichen griechischen Buchstaben mit dem V drunter anclicken, dann ist die Vorgabekurve (rot) sichtbar, wenn gleichzeitig der Button mit dem griechischen Buchstaben mit dem Maulwurfshügel drunter angeclickt ist
Jetzt mit den Verwindungswinkeln an den Knickstellen die beiden roten Kurven möglichst zur Deckung bringen. Das Stabilitätsmaß mit 16-22 % festsetzen, dabei sollte der Wert des CA etwa 0,40 für Allround sein. Bei Thermik mehr, bei schnellem Elektroflug weniger.
Das richtige Stabilitätsmaß ist die Kunst bei Hortens und das falsche Stabilitätsmaß der Grund für den meisten Ärger mit Hortens:D

Viele Grüße,

Uwe.
 
Hi
danke
der Buchstabe heißt übrigens Gamma :D(kleiner scherz)

muss die auftriebsverteilung GENAU dem soll entsprechen oder reichts nah dran?

lg Jakob
 

UweH

User
..das Griechisch ist bei mir schon ein paar Jahre her, in der letzten Zeit wars eher Spanisch, Nepalesisch und Portugiesisch..ich verstehe doch gar keinen Spaß:mad: :D

Wenn die Zirkulationsverteilung daneben ist, ist das nicht weiter schlimm, kostet nur Leistung......aber Du mußt natürlich wissen, in welche Richtung es daneben sein darf...:D

Je mehr man am Flügel wegläßt, umsomehr sind die Auslegungsparameter voneinander abhängig. Man kann nicht einfach alle Leitwerke durch eine sin^3-Glocke ersetzen und sagen: "jetzt bau ich eine Horten, mit der Glockenverteilung fliegt die schon"...das ist ein weit verbreiteter Irrtum dem ich früher auch verfallen war.
Inzwischen hab ich da einiges dazu gelernt, aber je mehr Erkenntnisse sich auftun, umso mehr Fragen entstehen....aber man kann es in einem Satz zusammen fassen: Was man bei einem Hortenkonzept tun muß, um es zum fliegen zu bringen hängt immer vom jeweiligen Entwurf ab. Es gibt keine allgemeine Entwurfsformel dafür, ebensowenig wie die Weltformel. "Überglockig" hilft, aber wieviel gut oder schlecht ist hängt vom geplanten Flugzeug ab.

Folgendes könnte helfen:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=118792

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=123972

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=78688

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=119849

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=91189

O.K., das ist jetzt ein bisschen viel, deshalb die konkrete Frage: was hast Du vor?

Noch eine Eigenheit der Hortens: da die Schränkung nicht linear ist, alle Parameter voneinander abhängig sind und zwischen Ranis und Bauplan auch noch einiges an konstruktiven Details mit den gleichen Abhängigkeiten wie beim Entwurf besteht, bedeutet jede Änderung an einem Hortenflugzeug einen kompletten Neuentwurf....ganz von vorne:rolleyes:

Bevor wir jetzt bei Jens Thread-Napping machen, sollten wir es entweder dabei belassen oder Du machst einen neuen Thread mit Deinen konkreten Fragen zu den Hortens im Ranis auf.

Viele Grüße,

Uwe
 

Ted

User
Ach ja, das Stabilitätsmaß stelle ich bei den mordernen Profilen üblicherweise auf ca 3 bis4 % ein. Folge: zum Erreichen eines bestimmten CA-Wertes brauchst Du weniger zu ziehen - weniger Entwölbung des Profils - bessere Flugleistungen. Kannste gut im Nürflügel-Programm sehen. Spiel einfach mal ein bißchen rum.

Aber Achtung: bei kleiner werdendem Stabilitätsmaß auch die maximalen HR-Ausschläge reduzieren! Sonst gibts wieder einen Fall der "unbeherrschbaren Nurflügel". Ich fliege bei meinem Mini-Snert HR-Ausschläge von ca. +/- 2mm bei 4cm Klappentiefe. Das reicht vollkommen aus!

Ted
 
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