Ich war ein Jahrzehnt NUR Biker ohne Auto. Und da geht einem das Transportproblem irgendwann mächtig auf den Zeiger. Und irgendwie will man ja nicht nur irgendeine "Zweck-Mücke" dabei haben, sondern etwas "Ernsthaftes". Also ein properes Scale-Teil!
Nunja, warum auch nicht. Also habe ich eben meine 2.14m spannende, GFK-beschichtete und mit WK versehene (ich weiß, ist nicht scale, aber ich wollte die einfach) Pilatus B4 von Schwabbauer in motorradgerechte Häppchen zerlegt.
Macht dann 7 Teile: 4 Tragfächenteile, 2 Rumpfhälften und das Höhenleitwerk.
Die äussere Flächensteckung (CFK, Alu, Flugzeugsperrholz, Balsa, Kiefernleisten, Harz) bestand aus insgesamt mehreren Duzend Einzelteilen und war exakt so ausgelegt, dass die Biegemomente an jeder Stelle dieselbe Durchbiegung zur Folge hatte. Die Steckung war also nicht durch eine erhöhte oder verringerte Biegung zu identifizieren. So sollte es sein. Selbstverständlich wurde der Kontakt zum QR per Stecker automatisch beim Zusammenstecken hergestellt. Abschließend wurde die Steckung mit Scharnierband gesichert und damit auch fast vollständig kaschiert.
In den Rumpf ging es dann aber konventionell, ich vermute mal, ich hatte keine Lust mehr, das auch noch perfekt zu machen - es ging ja auch so.
Die Sache mit dem Rumpf war auch nicht ganz ohne, da ich damals noch nicht so schöne kleine Servos bekommen konnte wie heute. Also musste auch da eine praktikable Lösung gefunden werden. Der Rumpf wurde eine knappe Handbreit hinter der Fläche einfach durchgesägt und mit Spanten auf beiden Seiten gegen Verformung gesichert. Auch hier bestand die 3-Punkt-Steckung (CFK, Alu, Flugzeugsperrholz, Kiefernholz, Balsa, Harz) aus vielen Einzelteilen, um eine saubere Krafteinleitung zu gewährleisten. In das hintere Teil wurde eine herausstehende "Schublade" integriert, die die beiden Servos aufnahm. Die wurden dann ganz normal an die nun verkürzten Schubstangen angeschlossen. Wenn die Servohörner in eine bestimmte Position gedreht wurde, konnte man dan den hinteren Teil mitsamt den Servos geradeso in die vordere Rumpföffnung einfädeln. Die Servokabel waren etwas verlängert und wurden direkt, ebenso wie die von den Flächen kommenden QR und WR-Kabel in den Empfänger gesteckt.
Das Höhenleitwerk ist Standardwork, das muss nicht näher erläutert werden.
Zugegeben, der Zusammenbau war nicht mal eben in 3minuten erledigt, aber in 5. Und das ist, gemessen am Zweck, durchaus akzeptabel. Immerhin passte nun ein kompletter 2,14m-Scale-Segler in einen ganz normalen Treckingrucksack. Ok, ich habe das untere Fach seitlich durchtrennt, um den beiden längeren Mittelstücken genügend Länge zu verschaffen. Dennoch hatte dazwischen noch die MC18 platz und darüber eine Thermoskanne.
Der größte Vorteil des Ganzen: Keinerlei beeinträchtigung beim Fahren, da keine überstehende Teile! Also war ein zügiges Vorankommen selbst auf der Autobahn kein Hindernis. Das war mir wichtig, da ich 80km einfach bis zum nächsten Hang habe.
Achsoja, wer Zweifel an der Konstruktion hat, das wurde am Rollerberg (unfreiwillig) getestet: Absturz mitten in einen Felsen! Ausser ein paar Schrammen im GFK war jedoch nichts weiter. Alle Steckungen haben ohne Wenn und Aber dem Absturz widerstanden und damit ihre Tauglichkeit einwandfrei unter Beweis gestellt.
Ich werde - bei Interresse - noch ein paar Bilder folgen lassen.