Die Turnigy 20C Lipos habe ich seit 2 Jahren im Einsatz, belaste sie nicht besonders hoch und habe jetzt Packs, die rund 200 Zyklen runter haben. Wie haben sich die Akkus nun in dieser Zeit verhalten? Darüber möchte ich hier etwas aus der Praxis plaudern.
Bevor ich mitten in der Flugsaison aus lauter Verzweiflung die Turnigys gekauft habe, sind einige teure Packs meinen Langzeitflügen zum Opfer gefallen. 35 - 40C Packs starben nach nur 10 Zyklen, während ein Saehan 16C Lipo satte 300 Zyklen durchgehalten hatte bevor er drastisch an Leistung und Kapazität verlor. Ich habe mir gesagt, wenn die Lipos sowieso nicht lange halten, dann kann ich auch den billigen Kram kaufen. So kam es zur ersten Bestellung mehrerer Turnigy 3S 2200 mAh 20C und 4S 5000 mAh 20C aus dem deutschen Hobbyking Warenhaus. Zellen durchmessen, alles ok, kaum Unterschiede. Also die komischen Stecker ab und meine 4 mm Goldies dran, 5 Zyklen mit 0.5C Ladung und Entladung einarbeiten, dabei maximal bis auf ca. 70 % Kapazität entladen. Soweit alles gut, die ersten Flugeinsätze verliefen unspektakulär. Nach 10 Minuten Flug mit einem 450er Heli und ca. 1700 mAh Entnahme ein immer noch ziemlich kühler Akku, nicht schlecht. Das setzte sich so eine ganze Saison lang fort, Die Akkus entpuppten sich als erstaunlich zuverlässig, wurden nach ca. 35 - 50 Zyklen geringfügig weicher. Sie behielten dabei aber ihre normale Leistung, die Drehzahl nach 10 Minuten Flug war immer noch die gleiche wie bei den ersten Flügen. Übrigens mit Steller geflogen, kein Governor Store oder so.
Die 4S 5000er Packs wurden fleißig in Flächenmodellen wie einem auf 1.80 Meter Spannweite vergrößerten Graupner Amateur geflogen, die nur zum Start etwas Leistung benötigen und sonst den Akku eher unterfordern. In genau solchen Modellen hatte ich reihenweise teure Lipos gekillt und war gespannt, wie die Turnigys sich hier verhalten würden. Bis zu 45 Minuten am Stück wurde gemütlich rumgegondelt, dabei maximal 4200 mAh aus den Packs gezogen. Nach 10 solcher Dauerflüge mit jedem der Packs war klar, daß die Turnigy 20C damit nicht so schnell kleinzukriegen sind. Jetzt wurde der Flugstil umgestellt, 2x 15 Minuten etwas sportlicher mit "Quasselpause" dazwischen. Hierbei wurden bis zu 3900 mAh aus den Akkus gezogen. Zwischendurch immer wieder Einsätze im 500er Heli, der damit bis zu 15 Minuten geflogen wurde, bei ca. 3400 - 3700 mAh Verbrauch - halbsymetrische Blätter und ein "Bauernmotor" machten es möglich. Auch hier wurden die Akkus nach ca. 35 - 50 Zyklen minimal weicher, genau wie die 2200er. Die Leistung blieb auch genau dort, wo sie anfangs war. Nicht übel. Dann kam die erste Winterpause mit sehr viel Schnee und kaum Flugmöglichkeit, die Akksu waren die meiste Zeit eingelagert. Ab und zu wurden sie in Helis geflogen. So ging die erste halbe Flugsaison für die Turnigys zuende, ein 600er Heli kam dazu. Der wurde und wird mit den 2 4S Packs als 8S Pack geflogen.
Nächster Frühling, die Flugsaison beginnt, die Akus sind jetzt teilweise leicht gebläht. Längeres einlagern scheinen sie also nicht ganz so gerne zu mögen. Aber wie macht sich das im Flugbetrieb bemerkbar? Um es kurz zu machen: gar nicht! Die Akkus funktionierten wie zuvor, die dienstältesten wurden minimal wärmer als die jüngeren, der Unterschied in der Leistung wäre nur mit einem Datenlogger erfaßbar gewesen. Spürbar war da noch nichts. So wurde die 2. Flugsaison absolviert, oder besser gesagt, die erste vollständige Flugsaison. Die nächste Winterpause, diesmal ganz wenig Schnee, dafür eine Kälte, so stellt man sich die gefrorene Hölle vor. Kaum zum fliegen gekommen, die Akkus blieben wie zuvor eingelagert, wie zuvor auf 3.7 Volt entladen, alle 2 - 3 Wochen wurden die Zellenspannungen gemessen. Nicht mit irgendeinem Lipochecker, sondern mit einem Digivoltmeter. Im Gegensatz zur vorherigen Einlagerung drifteten die Zellen jetzt im Laufe von 2 Monaten um bis zu 0.15 Volt auseinander, so daß ich mit dem Lader + Balancer ein klein wenig nachhelfen mußte. Dann wurde es wärmer, die Flugsaison begann, die Akkus wurden aufgeladen.
Die ältesten 2200er Packs waren schon leicht gerundet, aber immer noch fest genug. Es fühlte sich an, als wäre Luft unter dem Schrumpfschlauch. Nach einem Flug war es dort schon etwas praller, die Blähung verschwand mit abkühlen des jetzt gut handwarm werdenden Akkus. So ging es für einige der 2200er Packs Richtung 200 Zyklen, wobei sich herausstellte, daß ich besser nur noch 1500 - 1600 mAh aus den Packs ziehen sollte. Ab dann begann die Leistung leicht einzubrechen und die Zellen drifteten stärker auseinander. Wobei ich zugeben muß, daß ich diese 2 ältesten Packs versehentlich etwas arg tief entladen hatte, einfach vergessen zuhause nachzuladen und damit gestartet. Die beiden Lipos nahmen diese Mißhandlung aber nicht zu übel und sind bis heute eingeschränkt einsatzfähig. Wird statt 15 Minuten mit dem 450er Heli mit halbsymetrischen Blättern mit den "schweinebäuchigen" Lipos halt nur 10 Minuten geflogen.
Ich wollte nun aber wissen, was die 2200er 20C Packs wirklich leisten. Also wurden je 1 frisch eingearbeiteter und ein Pack mit rund 100 Zyklen mit höheren Dauerströmen beaufschlagt. Bei einem Flächenmodell wurden die Kühlöffnungen verschlossen, was dank des Kontronik Stellers kein Problem darstellt, der wurde nie warm. Jetzt habe ich die Gasstellung für 10C Belastung, also 22 A, und 15C, 33 A Strom ermittelt. Die Gaskurven wurden in meiner T8FG entsprechend angepaßt, so daß ich dank der Flugphasen auf diese reduzierte Leistung umschalten konnte. Dabei habe ich noch 10 % dazu gegeben, da der Antrieb in der Luft entlastet wird. Jetzt ging es mit dem neueren Akku an´s fliegen, erst mit 10C, Entnahme ca. 1500 mAh. Nach der Landung war der Akku angenehm handwarm, das Infrarotthermometer zeigte 35 Grad, und heizte auch nicht weiter nach, also das lag im gesunden Rahmen. Der etwas ältere Akku wurde fühlbar wärmer, das Infrarotthermometer zeigte hier 40 Grad und er heizte etwas nach auf 43 Grad, bevor er abkühlte. Jetzt wurde ungekühlt mit 15C Last geflogen, und hier wurde der frisch eingearbeitete Akku sehr warm, laut Thermometer außen immerhin 45 Grad. Der 100 Zyklen alte Akku wurde hierbei schon 50 Grad warm, also ein deutlicherer Unterschied, und heizte etwas nach auf 52 Grad. Die Leistung mit diesem Akku war auch spürbar etwas geringer.
Nun wurde die Kühlluftführung wieder freigegeben, beide Akkus nach dem abkühlen geladen und dann erneut mit 10C geflogen. Jetzt blieben beide Akkus kalt. Wieder aufladen, dann fliegen mit 15C. Der neuere Akku wurde jetzt gut handwarm, wie vorher mit 10C ungekühlt 35 Grad. Der ältere Akku wurde jetzt nicht so warm wie ungekühlt, erreichte aber ca. 39 Grad - diesmal ohne nachzuheizen.
Wie würde ich die Turnigy 20C Lipos einstufen?
Ungekühlt als 10C Packs, gekühlt als 15C. Tests mit 20C, also 44 A bei den 2200er Packs, brachten eine nicht mehr gute Spannungslage bei starker Erwärmung der Zellen zutage. Den Versuch habe ich abgebrochen. Wenn ich jetzt bedenke, daß ich im 450er Heli beim anpitchen auf maximal 25 A komme und in 10 - 15 Minuten, je nach Heli, Rotorblättern und Drehzahl maximal 1700 mAh "verbrate", dann sind diese Akkus für meinen Flugstil passend. Sie sind auch nach einem Flug nur handwarm, obwohl sie unter der Haube nicht gekühlt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich die 1700 mAh in 10 oder in 15 Minuten verbrauche, die Turnigys werden nicht mehr als handwarm, gemessene 38 Grad im Hochsommer bei 35 Grad in der Sonne waren bisher das höchste der Gefühle.
Jetzt fragen sich einige von euch: wieso leben die Turnigys beim Schorch so lange?
Das führe ich auf 2 Tatsachen zurück:
- hochwertiges Ladegerät und ein ebenso hochwertiger Balancer
- Belastung der Akkus weit unter den angegeben C-Raten
Erstaunt hat mich dabei, daß die Turnigys recht langzeitstabil sind! Wo teure Markenakkus mit 35 oder 40C Dauer versagten, halten die Turnigys wacker durch. Die hochratigen Packs sind scheinbar nur Kurzstreckensprinter für Hochleistung, während die Turnigy eher Dauerläufer bei geringen oder durchschnittlichen Leistungen sind. Für den Alltagsgebrauch sind gut behandelte und sorgfältig geladene 20C Turnigys gute und sehr preiswerte Akkus. Bisher ist mir auch keiner gestorben, es gab keine Probleme mit Löstellen oder Kabeln, keiner der Akkus ist mir verkokelt oder gar abgebrannt. Sie leben alle noch. Einziger Nachteil der Turnigy Lipos ist die eher mittelmäßige Selektion, die sich zum Entladeende als starker Drift der Zellenspannungen bemerkbar macht. Man kann aber auch Glück haben und einen Pack erwischen, der kaum driftet. Läßt man 20 % Kapazität im Akku, hat man mit dem Drift kaum oder gar keine Probleme. Bei älteren Akkus mit 50 oder mehr Zyklen sollte man davon ausgehen, daß sie ca. 10 % Kapazität verloren haben können, und entsprechend die 20 % neu berechnen.
Ob ich mir wieder Turnigys kaufen werde? Natürlich! Für meine Anwendungen funktionieren sie sehr gut und halten mir persönlich bei sorgfältiger Behandlung auch lange genug. Sie sind kein billiger China-Müll, sondern einfache, preiswerte Gebrauchsakkus. Dauerflugrekorde wird man damit kaum schaffen, als Alltagsakkus sind sie gut und mir eine Empfehlung wert.
Bevor ich mitten in der Flugsaison aus lauter Verzweiflung die Turnigys gekauft habe, sind einige teure Packs meinen Langzeitflügen zum Opfer gefallen. 35 - 40C Packs starben nach nur 10 Zyklen, während ein Saehan 16C Lipo satte 300 Zyklen durchgehalten hatte bevor er drastisch an Leistung und Kapazität verlor. Ich habe mir gesagt, wenn die Lipos sowieso nicht lange halten, dann kann ich auch den billigen Kram kaufen. So kam es zur ersten Bestellung mehrerer Turnigy 3S 2200 mAh 20C und 4S 5000 mAh 20C aus dem deutschen Hobbyking Warenhaus. Zellen durchmessen, alles ok, kaum Unterschiede. Also die komischen Stecker ab und meine 4 mm Goldies dran, 5 Zyklen mit 0.5C Ladung und Entladung einarbeiten, dabei maximal bis auf ca. 70 % Kapazität entladen. Soweit alles gut, die ersten Flugeinsätze verliefen unspektakulär. Nach 10 Minuten Flug mit einem 450er Heli und ca. 1700 mAh Entnahme ein immer noch ziemlich kühler Akku, nicht schlecht. Das setzte sich so eine ganze Saison lang fort, Die Akkus entpuppten sich als erstaunlich zuverlässig, wurden nach ca. 35 - 50 Zyklen geringfügig weicher. Sie behielten dabei aber ihre normale Leistung, die Drehzahl nach 10 Minuten Flug war immer noch die gleiche wie bei den ersten Flügen. Übrigens mit Steller geflogen, kein Governor Store oder so.
Die 4S 5000er Packs wurden fleißig in Flächenmodellen wie einem auf 1.80 Meter Spannweite vergrößerten Graupner Amateur geflogen, die nur zum Start etwas Leistung benötigen und sonst den Akku eher unterfordern. In genau solchen Modellen hatte ich reihenweise teure Lipos gekillt und war gespannt, wie die Turnigys sich hier verhalten würden. Bis zu 45 Minuten am Stück wurde gemütlich rumgegondelt, dabei maximal 4200 mAh aus den Packs gezogen. Nach 10 solcher Dauerflüge mit jedem der Packs war klar, daß die Turnigy 20C damit nicht so schnell kleinzukriegen sind. Jetzt wurde der Flugstil umgestellt, 2x 15 Minuten etwas sportlicher mit "Quasselpause" dazwischen. Hierbei wurden bis zu 3900 mAh aus den Akkus gezogen. Zwischendurch immer wieder Einsätze im 500er Heli, der damit bis zu 15 Minuten geflogen wurde, bei ca. 3400 - 3700 mAh Verbrauch - halbsymetrische Blätter und ein "Bauernmotor" machten es möglich. Auch hier wurden die Akkus nach ca. 35 - 50 Zyklen minimal weicher, genau wie die 2200er. Die Leistung blieb auch genau dort, wo sie anfangs war. Nicht übel. Dann kam die erste Winterpause mit sehr viel Schnee und kaum Flugmöglichkeit, die Akksu waren die meiste Zeit eingelagert. Ab und zu wurden sie in Helis geflogen. So ging die erste halbe Flugsaison für die Turnigys zuende, ein 600er Heli kam dazu. Der wurde und wird mit den 2 4S Packs als 8S Pack geflogen.
Nächster Frühling, die Flugsaison beginnt, die Akus sind jetzt teilweise leicht gebläht. Längeres einlagern scheinen sie also nicht ganz so gerne zu mögen. Aber wie macht sich das im Flugbetrieb bemerkbar? Um es kurz zu machen: gar nicht! Die Akkus funktionierten wie zuvor, die dienstältesten wurden minimal wärmer als die jüngeren, der Unterschied in der Leistung wäre nur mit einem Datenlogger erfaßbar gewesen. Spürbar war da noch nichts. So wurde die 2. Flugsaison absolviert, oder besser gesagt, die erste vollständige Flugsaison. Die nächste Winterpause, diesmal ganz wenig Schnee, dafür eine Kälte, so stellt man sich die gefrorene Hölle vor. Kaum zum fliegen gekommen, die Akkus blieben wie zuvor eingelagert, wie zuvor auf 3.7 Volt entladen, alle 2 - 3 Wochen wurden die Zellenspannungen gemessen. Nicht mit irgendeinem Lipochecker, sondern mit einem Digivoltmeter. Im Gegensatz zur vorherigen Einlagerung drifteten die Zellen jetzt im Laufe von 2 Monaten um bis zu 0.15 Volt auseinander, so daß ich mit dem Lader + Balancer ein klein wenig nachhelfen mußte. Dann wurde es wärmer, die Flugsaison begann, die Akkus wurden aufgeladen.
Die ältesten 2200er Packs waren schon leicht gerundet, aber immer noch fest genug. Es fühlte sich an, als wäre Luft unter dem Schrumpfschlauch. Nach einem Flug war es dort schon etwas praller, die Blähung verschwand mit abkühlen des jetzt gut handwarm werdenden Akkus. So ging es für einige der 2200er Packs Richtung 200 Zyklen, wobei sich herausstellte, daß ich besser nur noch 1500 - 1600 mAh aus den Packs ziehen sollte. Ab dann begann die Leistung leicht einzubrechen und die Zellen drifteten stärker auseinander. Wobei ich zugeben muß, daß ich diese 2 ältesten Packs versehentlich etwas arg tief entladen hatte, einfach vergessen zuhause nachzuladen und damit gestartet. Die beiden Lipos nahmen diese Mißhandlung aber nicht zu übel und sind bis heute eingeschränkt einsatzfähig. Wird statt 15 Minuten mit dem 450er Heli mit halbsymetrischen Blättern mit den "schweinebäuchigen" Lipos halt nur 10 Minuten geflogen.
Ich wollte nun aber wissen, was die 2200er 20C Packs wirklich leisten. Also wurden je 1 frisch eingearbeiteter und ein Pack mit rund 100 Zyklen mit höheren Dauerströmen beaufschlagt. Bei einem Flächenmodell wurden die Kühlöffnungen verschlossen, was dank des Kontronik Stellers kein Problem darstellt, der wurde nie warm. Jetzt habe ich die Gasstellung für 10C Belastung, also 22 A, und 15C, 33 A Strom ermittelt. Die Gaskurven wurden in meiner T8FG entsprechend angepaßt, so daß ich dank der Flugphasen auf diese reduzierte Leistung umschalten konnte. Dabei habe ich noch 10 % dazu gegeben, da der Antrieb in der Luft entlastet wird. Jetzt ging es mit dem neueren Akku an´s fliegen, erst mit 10C, Entnahme ca. 1500 mAh. Nach der Landung war der Akku angenehm handwarm, das Infrarotthermometer zeigte 35 Grad, und heizte auch nicht weiter nach, also das lag im gesunden Rahmen. Der etwas ältere Akku wurde fühlbar wärmer, das Infrarotthermometer zeigte hier 40 Grad und er heizte etwas nach auf 43 Grad, bevor er abkühlte. Jetzt wurde ungekühlt mit 15C Last geflogen, und hier wurde der frisch eingearbeitete Akku sehr warm, laut Thermometer außen immerhin 45 Grad. Der 100 Zyklen alte Akku wurde hierbei schon 50 Grad warm, also ein deutlicherer Unterschied, und heizte etwas nach auf 52 Grad. Die Leistung mit diesem Akku war auch spürbar etwas geringer.
Nun wurde die Kühlluftführung wieder freigegeben, beide Akkus nach dem abkühlen geladen und dann erneut mit 10C geflogen. Jetzt blieben beide Akkus kalt. Wieder aufladen, dann fliegen mit 15C. Der neuere Akku wurde jetzt gut handwarm, wie vorher mit 10C ungekühlt 35 Grad. Der ältere Akku wurde jetzt nicht so warm wie ungekühlt, erreichte aber ca. 39 Grad - diesmal ohne nachzuheizen.
Wie würde ich die Turnigy 20C Lipos einstufen?
Ungekühlt als 10C Packs, gekühlt als 15C. Tests mit 20C, also 44 A bei den 2200er Packs, brachten eine nicht mehr gute Spannungslage bei starker Erwärmung der Zellen zutage. Den Versuch habe ich abgebrochen. Wenn ich jetzt bedenke, daß ich im 450er Heli beim anpitchen auf maximal 25 A komme und in 10 - 15 Minuten, je nach Heli, Rotorblättern und Drehzahl maximal 1700 mAh "verbrate", dann sind diese Akkus für meinen Flugstil passend. Sie sind auch nach einem Flug nur handwarm, obwohl sie unter der Haube nicht gekühlt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich die 1700 mAh in 10 oder in 15 Minuten verbrauche, die Turnigys werden nicht mehr als handwarm, gemessene 38 Grad im Hochsommer bei 35 Grad in der Sonne waren bisher das höchste der Gefühle.
Jetzt fragen sich einige von euch: wieso leben die Turnigys beim Schorch so lange?
Das führe ich auf 2 Tatsachen zurück:
- hochwertiges Ladegerät und ein ebenso hochwertiger Balancer
- Belastung der Akkus weit unter den angegeben C-Raten
Erstaunt hat mich dabei, daß die Turnigys recht langzeitstabil sind! Wo teure Markenakkus mit 35 oder 40C Dauer versagten, halten die Turnigys wacker durch. Die hochratigen Packs sind scheinbar nur Kurzstreckensprinter für Hochleistung, während die Turnigy eher Dauerläufer bei geringen oder durchschnittlichen Leistungen sind. Für den Alltagsgebrauch sind gut behandelte und sorgfältig geladene 20C Turnigys gute und sehr preiswerte Akkus. Bisher ist mir auch keiner gestorben, es gab keine Probleme mit Löstellen oder Kabeln, keiner der Akkus ist mir verkokelt oder gar abgebrannt. Sie leben alle noch. Einziger Nachteil der Turnigy Lipos ist die eher mittelmäßige Selektion, die sich zum Entladeende als starker Drift der Zellenspannungen bemerkbar macht. Man kann aber auch Glück haben und einen Pack erwischen, der kaum driftet. Läßt man 20 % Kapazität im Akku, hat man mit dem Drift kaum oder gar keine Probleme. Bei älteren Akkus mit 50 oder mehr Zyklen sollte man davon ausgehen, daß sie ca. 10 % Kapazität verloren haben können, und entsprechend die 20 % neu berechnen.
Ob ich mir wieder Turnigys kaufen werde? Natürlich! Für meine Anwendungen funktionieren sie sehr gut und halten mir persönlich bei sorgfältiger Behandlung auch lange genug. Sie sind kein billiger China-Müll, sondern einfache, preiswerte Gebrauchsakkus. Dauerflugrekorde wird man damit kaum schaffen, als Alltagsakkus sind sie gut und mir eine Empfehlung wert.