Endkantenstärke bei Negativformen

Hallo an alle Formenbauer

Mein neues Projekt (Hang/DS Flieger) ist so langsam fertig in der Planung, ich muß nur noch ein wenig Kleinkram zeichnen (Blutrinne usw..), aber dann kann es endlich losgehen mit dem fräsen.
Was mir noch nicht so ganz klar ist, wie legt Ihr Eure Profile aus? Laufen sie im CAD an der Endkante auf nichts aus, oder haben sie eine feste Endkantenstärke von ca. 4-5/10mm? Also Glas bzw. Kohlefaser Materialstärke vom Gelege der Ober und Unterseite!
Wenn ja, wie stellt ihr diese Profile dann her? Trimmt Ihr sie einfach ein wenig kürzer, so das sie dann die Stärke haben, gibt es da noch einen anderen Trick?

Viele Grüße
Björn
 
Die einzelnen Profile des Flächenstraks werden an der Nase und am Ende geteilt. Du hast dann eine Spline der Oberseite des Profils und eine Spline der Unterseite. Die Endkante aller im Strak verwendeten Profile wird bei mir auf 0,4mm Dicke gebracht. Dazu werden die Ober- und Unterseitensplines an der Nase als Drehpunkt um die 0,2mm an der Endkante gedreht. Die Trennebene ist dann so, dass die Negativformen jeweils 0,2mm "Luft" haben für das Laminat der Flächenschale.
 
Sowohl als auch.

Man kann auf nahezu Null bauen, zumindest deutlich dünner als 4/10.

Also gibts bei mir zwei Varianten, entweder CAD auf Null, für den der sichs zutraut, oder das Profil auf 0,4mm Endleiste gerechnet, bzw. auf den gewünschten Wert.

Drehen um die Nasenleiste geht als Q&D Lösung auch, die Frage ist, wie genau man es denn möchte.
 
Hallo Dominik,
Man kann auf nahezu Null bauen, zumindest deutlich dünner als 4/10./QUOTE]
Auf "Null" bauen geht nicht mit einem Laminat bis in den letzten mm in der Endkante (Endleisten hat eine Fläche aus Negativformen nicht). Die dünnsten Laminate sind mindestens 0,1mm dick und dazu kommt noch angedicktes Harz für die Schalenverklebung. O,4mm sind daher schon realistisch für Flächen und 0,2mm für Leitwerksformen.

entweder CAD auf Null, für den der sichs zutraut/QUOTE]
Dann wird die Form beim verkleben der Schalen verbogen, da das Laminat an der Endkante nicht "0" ist. Schleift man es dort auf "0", muss nach dem Entformen der Fläche die Endkante gekürzt werden was auch eine Profilveränderung ist.

oder das Profil auf 0,4mm Endleiste gerechnet, bzw. auf den gewünschten Wert./QUOTE]
Da würde mich schon interessieren wie Du das rechnest bei einem Strak mit unterschiedlichen Profilen im Flächenverlauf und den unterschiedlichen Profiltiefen!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

alles unter 0,4mm ist einfach sehr empfindlich. Nach kurzer Zeit bei "normalem" Umgang habe ich da Macken drin, auch bei 0,4mm (zwei Lagen 80er SpreadTow) sind die Flächen vorsichtig zu behandeln, sonst fehlt schnell ein Eckchen. Mit 0,6mm (2* 80er SpreadTow + 2*50er Gals Innenlage) wird es einigermaßen robust. Wird habe unsere Endleisten an der Fläche auf 0,4mm gefräst, bauen sie aber mit rund 0,6mm.

Die Profile habe ich dazu in XFOIL mit der Funktion tgap auf die passende Endleistentstärke gebacht, Martin hat es dann im CAD umgesetzt und bald einen Tag für die Umsetzung ins CAD gebraucht bei 6 Zwischenprofilen. Die waren notwendig, um durch Dickenanpassung die Scharnierlinie trotz elliptischer Grundform auch in der Z-Achse bis auf 2/100mm gerade zu gestalten. Letztendlich wird die Funktion tgap in XFOIL aber auch so beschrieben, das da wohl eine Drehung um den Nullpunkt an der Nasenleiste durchgeführt wird.

Wie man die Endleistendicke herstellt halte (Errechnen, Profil kürzen... ) halte ich für eine akademische Diskussion. Es gibt da wichtigere Dinge. Scharf und eckig muss sie werden.

Man kann sich ja überlegen was bei einer Profiltiefe von 180mm das Profil mehr verfälscht, die Drehung oder die Entfernung des Grats zwischen den Schalen mit einer Ziehklinge ;)
Und ich will den sehen, der eine Form umlaufend auf 0,00mm schliessen kann. Wir lassen an der Nasenleiste nur einen 8mm breiten Rand stehen und einen ordentlichen Flächendruck auf die Trennebene zu bringen, aber auch damit schaffen wir es nicht.

Hans
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten