Frage zu Formen/Urmodell fräsen!

Jey

User
Hi Kollegen,

ich bin mir gerade nicht so ganz sicher ob das besser hier oder im Bereich GFK/Kunststoffe etc. reinpasst. Ich plane momentan 3D zu fräsen. Erste "Dummys" in XPS-Schaum habe ich positiv wie negativ schon gefräst mit gutem Ergebnis.
Nun bin ich mir nicht sicher was den Formenbau betrifft.

Grundsätzlich möchte ich zwei Methoden/Materialien versuchen. Zum einen MDF auf Übermaß positiv fräsen, mit verdünntem Epoxy-Harz einstreichen und anschließend auf Maß fräsen und abformen und zum anderen habe ich eine 60mm ABS-Kunststoffplatte zur Verfügung. Für letztere stellt sich mir nun die Frage, ob es dort Sinn macht, diese direkt als negativ zu fräsen, polieren und so direkt als Form zu verwenden oder eben auch klassisch als Urform.

Ich weis das der User "f3d" damit schon Erfahrung hat (siehe Beitrag, allerdings habe ich auf meine PN bisher keine Antwort zu dem Thema erhalten. Vielleicht kann mir ja auch wer anders mit Rat weiterhelfen?

Viele Grüße
Jochen
 

f3d

Vereinsmitglied
Fräsen

Fräsen

Hallo Jochen,

ich benutze die Platten von der Firma ebalta.

Das grüne Material, das Du anfragst ist ebaboard pw 920. Ein super Material perfekt zu fräsen und sehr leicht zu polieren.

MDF egal in welcher Form und Verarbeitung ist kompletter Müll.

MFG Michael
 

Jey

User
Bitte keinen Gkaubenskrieg anzetteln. Es gibt genug Threads im Netz wo die Variante erfolgreich angewandt wurde.

Eignet sich Kunststoff nicht dazu direkt negativ zu fräsen? Wo kann man das ebaboard beziehen? Bei ebalta direkt gibt es offensichtlich keinen Shop.

Gruß Jochen
 

f3d

Vereinsmitglied
ebalta

ebalta

Ich habe bei Ebalta telefonisch bestellt und direkt im Werk abgeholt.

Ich habe auch schon einiges über MDF geschrieben. Mitteldichte Faserplatten aus Holz haben ein extrem inhomogenes Dichteprofil von ca. 1050kg/m3 außen zu 650 kg/m3 innen.

Das bedeutet, wenn man die oberen wenigen mm abfräst kommt es zu großen Verzugsneigungen.

Bevor man mit MDF anfängt sollte man lieber ernsthaft fragen, ob man das ganze überhaupt machen soll.



MFG Michael
 
Ich habe bei Ebalta telefonisch bestellt und direkt im Werk abgeholt.


Das bedeutet, wenn man die oberen wenigen mm abfräst kommt es zu großen Verzugsneigungen.


MFG Michael

Aber er möchte doch größer Fräsen, mit GFK aufkleiden und dann nochmal das GFK bearbeiten. Da macht der Verzug wohl nichts aus, oder?
 

Jey

User
Von GFK habe ich nie was geschrieben. Meine Frage wurde aber ausreichend beantwortet! Werde nun mal versuchen ein Positiv in ABS zu fräsen.

Grüße Jochen
 

Jey

User
So ich habe nun mal den ersten Versuch gestartet. Leider hat mir Estlcam bei dem 8mm Radienfräser eine seitliche Zustellung von 10% empfohlen, ich meine beim 4mm den ich zuvor in XPS-Schaum getestet hatte waren das nur 5% (!?!). Daher ist die Oberfläche nun alles andere als glatt geworden. Werde nun mal probieren das glatt zu schleifen. Die andere Hälfte werde ich dann mit 5% seitlicher Zustellung fräsen und hoffen, dass die Oberfläche dann besser wird.

Grüße Jochen

SR_Urform.jpg
 

f3d

Vereinsmitglied
Urmodelle fräsen

Urmodelle fräsen

Hallo Jey,

warum probierst Du nicht das Fräsmaterial der Profis. Alle =diese Produkte sind erprobt und ergeben erstklassige Ergebnisse.

Mir ist es unerklärlich, dass immer und immer wieder mit irgendwelchem Unsinn sehr viel Zeit vergeudet wird, wo es doch so einfach geht.

An Deinem Fräsergebnis sehe ich, dass das Urmodell neben der Rauhigkeit am Rand noch einen häßlichen Radius hat. Das ergibt ganz dicke Nähte ! Schau Dir noch einmal meine schon von Dir zitierten Fräsmodelle an, wie es dort gemacht ist.

So wird das kein gutes Ergebnis.

MFG Michael
 

Jey

User
Hallo Michael,

nem geschenkten Gaul schaut man nicht ins ...... Soll heißen bevor ich teures Ebaboard kaufe versuche ich erst mal die ABS-Platte welche ich vom Kollegen geschenkt bekommen habe! Leuchtet ein, oder? ;)
Hinzu kommt das es wirklich mein aller erster Versuch überhaupt war. Ich denke da hat man auch schon schlechtere Ergebnisse gesehen ;)

Gruß Jochen
 
Hallo Michael,
welchen häßlichen Radius meinst Du?
Der Endradius des Seitenruders und die Formtrennfläche sind scharfkantig.

Gruß Rolf (der Konstrukteur)
 

f3d

Vereinsmitglied
Formenbau

Formenbau

Hallo Rolf,

schau Dir mal die Bilder an.

Der Übergang des Rumpfes zur Trennebene ist mit einem 2mm Fräser 4/10 mm tief scharf abgegrenzt. Der Fräser hat die Kontur des Rumpfes umlaufen und diese schöne helle , kleine Nut gefräst. Nach dem Abformen ist dort das schöne Formenharz 2mm breit und 4/10 mm hoch über der Tennebene.

Dieser kleine Steg schleife ich mit Wasserschleifpapier weg und habe messerscharfe Kanten rund um den Rumpf. Die spätere Tennnaht ist wunderschön gerade und immer hauchdünn - perfekt.

Bei Dir sehe ich zwischen Tennebene und Formteil einen Radius, der zu ganz hässlichen Nähten führt. Wer und wie soll das am Frästeil behoben werden ??

MFG Michael
 

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Marco

User
Hallo Michael,
welchen häßlichen Radius meinst Du?
Der Endradius des Seitenruders und die Formtrennfläche sind scharfkantig.

Gruß Rolf (der Konstrukteur)

Er meint den Übergangsradius vom Formteil zur Trennfläche... welcher durch den Radiusfräser entsteht.
Grundsätzlich sollte man am Teil noch einmal mit einem Torusfräser die Trennkante abfahren, wie Michael auf den Bildern sehr schön darstellt.
Die Gründe hat er ja super benannt.

Sollte man aber in einer Aufspannung machen, nachträglich wirds schwierig zum ausrichten

Grüße, Marco
 
jetzt habe ich es verstanden. In den CAD-Daten bin ich scharfkantig. Bedingt durch den Kugelfräser ist die gefräste Fläche jedoch rund.
Danke für den Hinweis.
Gruss Rolf
 

Eisvogel

User
jetzt habe ich es verstanden. In den CAD-Daten bin ich scharfkantig. Bedingt durch den Kugelfräser ist die gefräste Fläche jedoch rund.
Danke für den Hinweis.
Gruss Rolf

Auch mit einem flachen Fräser sollte man diese vertiefte Nut rundum einfräsen.
Beim unumgänglichen schleifen und polieren entsteht sonst wieder eine breite unschöne Naht.
 
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