Finish Frage Holz/Farbe/Folie

Servus,

ich habe da eine Frage, zu der ich so noch keine brauchbare ANtwort finden konnte, und ich glaube bei euch noch am ehesten aufgehoben zu sein, wenns auch nicht wirklich 100% antik ist... aber hörts euch einfach mal an, bzw lest mal...

Konkret gehts mir darum Balsa einzufärben, also beizen - klar, das übliche, Clou, Spiritus-Kaffee etc - das ist mir soweit geläufig, bzw alles gut findbar.

Jetzt kommt der Haken - ich fertige die Oberfläche zunächst komplett fertig, also Hobel, Schleifen, evtl. Endschliff (? das ist mit die Frage). Und dann möchte ich abschliessend transparente Bügelfolie aufbringen. Transparent im Sinne von klar-transparent ohne einfärbung.

Mit klassischer Papierbespannung bzw. abschliessendem Parkettlack alles klar soweit - aber wie stehts bei der Geschichte mit Folie ?

So einen will ich beim nächsten Mal dunkler machen und die Maserung rausholen - ich erhoffe mir davon einen schönen Effekt.


20150113_113948 (Large).jpg
 
...und du hast jetzt Sorge, dass die Folie auf dem fertig behandelten Holz nicht hält?

Ich hatte auch ursprünglich den Gedanken, das Holz abzudunkeln. Aufgrund der Probleme bei eventuellen Leimresten an den Stößen bin ich davon abgekommen. Ist aber eher als Selbstkritik zu verstehen, da solche Patzer bei meiner Bauweise nicht auszuschließen sind. Das Beste wird sein, ein Opferstück zu bauen und einfach drauf los zu testen - mach ich auch gerade. Viel Glück und zeig mal dein Holz wenn es "veredelt" ist - vielleicht versuche ich es ja dann doch nochmal.

LG,
Holger
 
Hm Jein,
ich vermute mal egal was drauf kommt wird schon zumindest in die Deckschicht einziehen,
aber was passiert mit dem Holz - sprich, stehen die Fasern auf, bzw gibt es einen Weg um genau das zu unterbinden.
Sicher, Holz nimmt erstmal alles auf, Spiritus ist schon mal deutlich praktischer als Wasser.

Bisher wars mir bei ähnlichem wurscht wenn ich sowas mal probiert hatte, dann kam noch Papier drüber und fertig oder natur und ein Decklack der dann gefinisht wurde.
 

Antares

User
Hallo Dominik,

Mein Vorschlag geht weit in die Vergangenheit zurück: was auch in der Frühzeit der Fliegerei bei Holz verwendet wurde, ist Schellack (Baumharz in Spiritus gelöst). Ist auf jeden Fall "Old school". Auch hier: teste mal an einem Abfallstück.

Gruß,
Harald
 
Bei Folie über Beize sehe ich kein Problem. Beizen sind ja tintenartige Farben ohne Körper, die ins Holz eindringen und keine Schicht darauf lassen. Die Folie sollte also nach wie vor gut daran halten. Auch die Hitze löst da nichts aus.

Das Problem ist natürlich, wie schon erwähnt, die Fehlstellen durch von Leim vorimprägniertes Holz zu vermeiden. Wenn Du das schaffst, sehe ich keine Schwierigkeiten.

Schellack ist da das pure Gegenteil. Fast nur Körper. Wie sich da die Folie mit verträgt, muss getestet werden.
 

chip

User
Den überschüssigen Leim gleich mit einem Stechbeitel und feuchten Lappen entfernen.
 
Hallo Dominik,

alle Farben und Beizen welche als Lösemittel Wasser oder Alkohol (Spiritus) enthalten, stellen beim Trocknen die Holzfasern auf. Das heißt, Du musst nach jedem Auftrag gründlich zwischenschleifen. Das ist bei Balsa nicht ganz einfach, weil man leicht zu viel wegschleift und eine scheußliche (fleckige) Oberfläche bekommt. Aber im Prinzip funktionieren derartige Beizen und auch Lacke (zB wasserlösliche Acrylfarben), wen man sie ausreichend verdünnt.

Was sicher funktioniert ist Folgendes:
Einen farblosen Klarlack auf Kunstharzbasis (Alkydlack, im Handel oft auch als "Bootslack" bezeichnet) mit Testbenzin ("Terpentinersatz" oder "Kunstharzverdünnung") stark (1:5 bis 1:10) verdünnen und mit ganz wenig (tröpfchenweise) "Universalabtönpaste" oder einem eingefärbten Kunstharzlack auf den gewünschten Farbton einstellen. Wahrscheinlich brauchst Du zwei Anstriche und einen Zwischenschliff. Zum Schleifen sehr feines (400-er oder 600-er) Papier oder noch besser Scotchbrite rot verwenden.
Um Vorversuche kommst Du auf keinen Fall herum und das Ergebnis auf Balsa sieht in meinen Augen auch nicht besonders spektakulär aus, aber das liegt an der Struktur des Holzes.
Haftungsprobleme mit der Bügelfolie gibt es dabei keine.

Gruß
Ernst
 
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