Baubericht Sorotec Basic Line 1005

Nach langem Suchen und einigen Gesprächen mit verschiedenen Herstellern, habe ich mich schlussendlich für eine Fräse aus dem Haus Sorotec entschieden. Mehrere sehr nette Telefonate mit Roy Kloss führten dann zur Bestellung der Sorotec Basic Line 1005. Ich wollte einfach als erste CNC Fräse einen durchdachten Bausatz mit aufeinander abgestimmten Teilen und gefräster Aufnahme für die Linearschiene haben - Daher habe ich vom Selberbau mit Profilen und Bestellungen von Spindeln in CHina Abstand genommen. Vor allem die Qualität der HiWin Kugelumlaufspindeln und der Linearführung warten ein wesentlicher Faktor für diese Entscheidung. Um später auch mal Alu-Teile fräsen zu können, wurde das neu angebotene Performance Kit gleich mitbestellt. Roy Kloss hat mir ein Gesamtset zusammengestellt (Vorerst: Steuerung Triple Beast Ethernet mit Beamicon2). Einzig bei der Spindel habe ich auf ein Chinaprodukt mit Luftkühlung, 80mm und 2,2kw gesetzt. Die Lieferung erfolgte bis zur Haustüre auf einer Palette. Viel Material für das neue Projekt.

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Natürlich habe ich mir gleich einen entsprechenden Raum im Keller eingerichtet.
Um es etwas gemütlicher zu haben, wurde auch ein Fernseher mit Sky platziert :cool:

Dann konnte es also losgehen ...
 
Eine sehr gut aufgebaute Bauanleitung war bei diesem Bausatz natürlich auch dabei – für Anfänger wie ich es bin galt hier – lesen, lesen, lesen – ich glaube, dass ich die Anleitung mittlerweile auswendig kann. Wichtig am Anfang: Prüfen, ob auch alle Teile in der entsprechenden Stückzahl vorhanden sind. Es nervt einfach, wenn man am Bauen ist und plötzlich fehlt eine einfache Mutter, die man aber nicht zuhause hat … Hier würde ich mir auch von Seiten Sorotec eine klare Stückliste bei den Schrauben und Muttern wünschen – aber auch mit der Anleitung bekommt man die Anzahl irgendwann mit. Aluteile waren alle sauber verpackt in entsprechender Schutzfolie geliefert. Top Qualität in den Frästeilen. Meine Lieblingsteile von HiWin sind sowieso top.
Während mir Roy ein paar Schrauben schnellstens und gratis nachschickte, ging es bei mir zuerst an die Steuerung. Eigentlich ja keine Kunst, da sowohl das Gehäuse als auch die Anleitung einfach ausfällt.

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Die Feinverdrahtung und Kabelbinder habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben - man weiß ja nie, ob man nicht wo einen Fehler gemacht hat ...
 
Was sicher von großem Vorteil ist, wenn man einen Drehmomentschlüssel hat. Das genaue Drehmoment für jeden Schrauben ist in der Anleitung bei jeder Baustufe angeführt. Daher habe ich mir dann im Baumarkt von Proxxon einen Drehmomentschlüssel für 5-30NM gekauft. Sicher eine Investition für die Zukunft, da Aluprofile entsprechend vorsichtig angezogen werden sollten.

Als erste Aufgabe wurden die Spindeln der X- und Y-Achsen mit entsprechenden Lagern versehen.
Nebenbei habe ich die Schrauben in ein entsprechendes Magazin einsortiert.

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Weiter ist es dann mit den Linearführungen gegangen. Vor allem die gefrästen Profile sind ein großer Vorteil, der in späterer Folge für einen ruhigen Lauf der X-Achse sorgen.
Mit Pfeilen in der Anleitung sieht man genau, wo die Schienen zu montieren sind. Einzig die Schrift und Pfeile auf der HiWin Schiene war teilweise etwas schwer zu erkennen, aber da ;)
Somit war auf der langen X-Achse die Linearführung montiert ...

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Der weitere Bau des Rahmens hat dann verkehrt erfolgt - sprich die Unterseite des Rahmens hat nach oben gezeigt.
Aber der Zusammenbau hat etwas von Lego für Erwachsene - die Anleitung hilft aber fast immer - ich konnte die
Schrift und den Pfeil von der Linearschiene nicht lesen. Nach dem Telefon mit Roy ist es auf einmal erschienen :D:D:D
 
Nun mal alles auflegen, so wie man die Teile eben benötigt. Die Winkel wurden dann der Anleitung entsprechend an einer Seite fix verschraubt.
Die andere Seite wurde mit einem Luftspalt von ein paar mm versehen, damit späteres Ausrichten leicht möglich ist. Ich habe hier mit einem guten Winkel versucht,
möglichst alle Balken 90 Grad zueinander auszurichten - durch die Führungen in den Winkel hat man von Anfang an eine gute Orientierung. Ein paar mal anschrauben, wieder lockern und neu anschrauben gehört aber wohl für einen Anfänger dazu ... Meine Katze hat auch nochmals geprüft, ob ich alles richtig mache :D

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Nach dem Verschrauben des Grundrahmens samt montierten Linearschienen, habe ich mir mal die netten fettigen Linearwagen von HiWin genauer angesehen.
Laut Beschreibung waren die Schmiernippel durch eigens mitglieferte, gerade Schmiernippel links und rechts zu ersetzen und auf den Linearführungen aufzuschieben. Geht etwas streng, soll es auch. Schmierung habe ich erst am Ende des Zusammenbaus vorgenommen, da etwas Fett in den Wagen war.

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Danach wurden die Aluteile der Vorder- und Hinterseite montiert. Passgenau und wurde alles mit den bereits ins Aluprofil geschnittenen Gewinde verschraubt.

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Danach wurde die bereits vorbereitete X-Achse auf den Rahmen aufgelegt und montiert. Auch hier war ich von der Genauigkeit positiv überrascht.

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Somit waren die wichtigsten Schritte des Grundrahmens und der X-Achse absolviert ... Aufwand minimal - ich war halt sehr vorsichtig und habe die Anleitung 20 Mal gelesen :-)
 
Neben dem vorhandenen Mechanikbausatz gibt es auch den entsprechenden Elektrosatz dazu. Hier wird auch das Gehäuse für die Referenzschalter mitgeliefert. Diese sind absolut zu empfehlen und passen auch gut ins Gesamtkonzept der Maschine. Ich habe die Referenzschalter erst alle zum Schluss montiert, da ich die mitgelieferten Kabel erst dann von der Länge her abschätzen und zuschneiden konnte.

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Nach dem Aufbau des Rahmens ging ich dann zum Portal über. der bereits vorgefertigte Portalbalken mit den gefrästen Flächen für die Linearführungen sind erste Sahne.

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Eines der wichtigsten Instrumente ist mir mein Messschieber geworden - den habe ich noch aus der Schulzeit und ist mir stets ein guter Diener gewesen. Damit habe ich dann auch die beiden Linearschienen mittig auf den Portalbalken platziert - die Abstände sind somit links wie rechts gleich zum Ende des Portalbalkens.

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Danach wurden wieder die Linearwagen auf die Linearschiene aufgeschoben und die gefrästen Portalwangen auf den Portalbalken verschraubt.
Die Maschine ist sowohl für die einfache Ausführung (für Holz, Kunststoff, ...) als auch für die Erweiterung mit dem Performance Kit ausgelegt und
auch später erweiterbar ... ich empfehle gleich das Performance Kit, da man sonst später doch wieder einiges an der Maschine zerlegen muss, um
die zusätzlichen Laufwägen zu integrieren.
Der fertige Portalbalken wurde dann mit den Linearwägen der X-Achse am Rahmen verschraubt.

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So mal ein Zwischenstand des wirklich einfachen Bauprojekts. Kein Ärger während des Aufbaus, da es auch für einen Anfänger wie mich mit der Anleitung zu bewerkstelligen ist. Auch das Einrichten und Verschrauben des Rahmen war eher einfach :D
 
Maschine wieder umgedreht und Portalunterzug montiert.

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Danach ging es am Portal weiter - je Schiene wurde wieder ein Linearwagen montiert.

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Danach habe ich die Y-Spindel eingelegt und verbaut und mit der Basisplatte für die Z-Achse verschraubt.

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Dann ging es an die Z-Achse, die entsprechend der Anleitung wieder zusammengebaut wird.
Das Einrichten der Z-Achse erfolgt dann mit der Messuhr, die ich mir auch angeeignet habe, aber wohl nicht unbedigt benötigt hätte.
Meine erste Einstellung ergab eine Ungenauigkeit von 0,04mm auf der gesamten Z-Achse. Ich habe es dann auch nicht mehr besser hinbekommen.

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Weiter ging es nach Fertigstellung der Mechanik mit den Schrittmotoren, die an den 3 Achsen verbaut wurden.

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Auch die Schleppketten des Elektro Kits wurden verbaut. Alles perfekt aufeinander abgestimmt.

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Die Kabel habe ich in entsprechender Länge abgeteilt und in die Ketten und Verteilerdosen eingebaut.
Hier habe ich auf andere Klemmen gesetzt - Mitgeliefert wurden Klemmen nach Industriestandard. Die
von mir verbauten Klemmen sind ohne Kraft einfacher zu klemmen.

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Jetzt noch die Spindelhalterung verbaut und den Frequenzumrichter mit dem Netzteil angesteuert (Drehzahlregelung 0-10V).

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Da ich noch keine T-Nutenplatte verwenden möchte, habe ich auf eine Siebdruckplatte gesetzt, die ich mit Hammermuttern und Schrauben montiert habe.

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Als Opferplatte verwende ich eine MDF-Platte in der Dimension 500mm x 1000mm

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Danach erfolgte die erste Aufgabe der Fräse ... Planfräsen der Opferplatte :D
Mittlerweile habe ich einen Absaugschuh und einen Staubsauger von Festool samt Dust Deputy ;-)


Fazit:

Ich kann jedem der eine Fräse selber aufbauen will und wenig Erfahrung hat, die Sorotec Basic Line empfehlen.
Gut wäre natürlich, wenn das Performance Kit und das Elektro Kit gleich mitbestellt wird. Als Steuerung verwende ich
das Triple Beast Ethernet mit Beamicon 2. Dazu kann ich leider noch nicht viel sagen. Es fehlen zum aktuellen Zeitpunkt noch
Erfahrungswerte. Die 2,2kw Chinaspindel steht der Fräse perfekt und mit knapp 300€ geliefert ein guter Einstieg. Ich habe
es nicht bereut, diese Fräse gekauft zu haben. Bauzeit für einen Profi: ein Wochenende - für einen Anfänger eine Woche abends+Wochenende :-)

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung - Falls euch der Bericht (mehr Fotos als Worte) gefallen hat, würde ich mich über eine positive Bewertung (Daumen hoch) sehr freuen - Baubericht beendet :)
 
Hallo,
Schöner Bericht, gefällt mir :)
Eine Anmerkung noch zum Beitrag Nr. 12.
Den Schmiernippel nach hinten Richtung der Aussparung im Portalbalken drehen.
Die Aussparung ist extra dafür um die Spindelmutter gut schmieren zu können.
Muss ich mal in Anleitung schauen ob hierauf nicht hingewiesen wird und ggfls. anpassen.

Grüsse
Roy
 

oe6kug

User
Beamicon

Beamicon

Danach erfolgte die erste Aufgabe der Fräse ... Planfräsen der Opferplatte :D
Mittlerweile habe ich einen Absaugschuh und einen Staubsauger von Festool samt Dust Deputy ;-)

[video=youtube_share;hqi1fOI98rE]https://youtu.be/hqi1fOI98rE[/videon

Fazit:

Ich kann jedem der eine Fräse selber aufbauen will und wenig Erfahrung hat, die Sorotec Basic Line empfehlen.
Gut wäre natürlich, wenn das Performance Kit und das Elektro Kit gleich mitbestellt wird. Als Steuerung verwende ich
das Triple Beast Ethernet mit Beamicon 2. Dazu kann ich leider noch nicht viel sagen. Es fehlen zum aktuellen Zeitpunkt noch
Erfahrungswerte. Die 2,2kw Chinaspindel steht der Fräse perfekt und mit knapp 300€ geliefert ein guter Einstieg. Ich habe
es nicht bereut, diese Fräse gekauft zu haben. Bauzeit für einen Profi: ein Wochenende - für einen Anfänger eine Woche abends+Wochenende :-)

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung - Falls euch der Bericht (mehr Fotos als Worte) gefallen hat, würde ich mich über eine positive Bewertung (Daumen hoch) sehr freuen - Baubericht beendet :)

Guten Tag
Mein Name Helmut
Wie kommst du mit beamicon zu recht

Vielleicht könnten sie etwas davon berichten
Besten Dank
Helmut
 

Andi G

User
Hallo,

schöner Bericht die Maschine gefällt mir :) kannst du noch Fotos von der Führung der Z Achse machen? Ist da eine Schiene verbaut?

Gruss,
Andi
 
Guten Tag
Mein Name Helmut
Wie kommst du mit beamicon zu recht

Vielleicht könnten sie etwas davon berichten
Besten Dank
Helmut

Hallo Helmut,

Komme eigentlich gut mit der Beamicon2 zu recht ... Habe aber keine Vergleichswerte.
Habe bereits das eine oder andere Macro geschrieben. Die Triplebeast Ethernet ist einfach zu verbauen und
macht ihre Sache so wie sie es soll. Die Software hat bei den einfachen Beispielen in der Vorschau immer gleich Alarm geschlagen, wenn irgendwelche Werte überschritten werden. Welche Information möchtest genau ?

Lg
 
Hallo,

schöner Bericht die Maschine gefällt mir :) kannst du noch Fotos von der Führung der Z Achse machen? Ist da eine Schiene verbaut?

Gruss,
Andi

Hallo Andi,

Z-Achse hat eine Linearschiene und mit dem Performancekit zwei Linearwagen.
Habe nicht den Eindruck, dass da etwas instabil sein könnte. Weiß nicht, ob
eine zweite Linearschiene Verbesserung bringen würde.

Lg
 
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