Neckermann-, Quelle- und sonstige(?) Kaufhaus-Modellflieger

Früher[TM] hatten die Spielwarenabteilungen der Kaufhäuser gerade vor Weihnachten auch "normalen" Modellbau. Mit "normal" meine ich Freiflug- und Fernsteuermodelle, die mit Klebstoff aus Einzelteilen zusammengebaut werden. Also weniger die Segelboote von Seifert, den Plastikmodellbau von Revell, Hasegawa und Faller, die Gummimotorflieger und Segler von Günther Flugspiele. Die Übergänge waren gerade im Kaufhaus fließend, z.B. die Bodenseefähre Romanshorn von Carrera, von derselben Firma der frühe Elektrofreiflieger Planet.

Bei Neckermann und bei Quelle weiß ich um deren Eigenengagement. Bei den schweizer Spielwarenketten Franz Carl Weber und Jelmoli hatte ich früher immer die tollen Cöxe angestaunt, dazu die Cox-Modelle, derer es dort soo viel mehr als in der Graupner-Bibel gab. (Was mir früh den Glaubenszweifel an dieser Bibel einpflanzte, so wurde ich quasi Graupner-Häretiker ;-) Den Jerobee Commando kannte ich aus einem Tessiner Spielwarenladen, bevor er im Simpropkatalog aufschlug. Den Begriff "tether car" habe ich erst Jahrzehnte später kennengelernt als diese Fahrzeuge.

Mein Anlass ist gerade das Hochkommen der Neckermannflieger beim COX & Co. 2016-Thread.

WIMRE fing es bei Neckermann 1972 damit an. In den Katalogen fand ich nicht viel dazu, es hatte aber einen eigenen Modellbauprospekt gegeben:

Neckermann_Cockpit_1983-Prospekt_k.jpg

Die Namensgebung stammt von mir, wobei ich mich nicht mehr daran erinnern kann, daß es 1983 die Sachen immer noch gegeben hätte. Das mag durchaus daran gelegen haben, daß mir das recht rudimentäre Programm zu dieser Zeit überhaupt nicht mehr zusagte. Bei RCLine gab es dazu ebenfalls einen Thread hauptsächlich über die Fernsteuerungen, aber ich weiß weder den richtigen, noch den Nickname desjenigen, der einige Unterlagen zu den Fernsteuerungen zusammenkratzen konnte, wie z.B. den Hersteller bzw. Vertreiber irgendwo im Hessischen. Und der über deren Unzuverlässigkeit schimpfte.

Im Segelflugmuseum auf der Waku steht eine RC-10 in der Sammlung Rubin, allerdings mit falscher Beschriftung (kommt dort immer mal vor ..)

Neckermann_Cockpit_10_Rubin-WaKu.jpg


Zu Quelle:
Was (mir) dann noch fehlt, wären Unterlagen, Faltblätter, Katalogscans von Quelles sehr kurzfristigem Engagement 1959 oder '60 im Modellbereich. Margarethe Schickedanz hatte sich Wolfgang Sörgel der Firma Schuco-Hegi geschnappt, er sollte einen Rundum-Glücklichmach-Flieger für den Käufer entwerfen, der schon einen Fernseher und eine Schrankwand von Quelle hat, außerdem noch ein Kind im passenden Alter für Modellflug.

Per Google (und auch ixquick) findet sich dazu ein Artikel von Karl Ehinger in einem nicht ganz frischen Lassogeier. Karl weiß dazu leider auch nicht viel mehr, als dort steht. Drum meine Frage in die Runde.

servus,
Patrick
 
In den Katalogen fand ich nicht viel dazu, [..]

Im Herbst '73 war's zumindest eine Doppelseite:

Neckermann_He73_Modell_1_k.jpg

und

Neckermann_He73_Modell_2_k.jpg

Die beiden Bilder gibt es in größerer Auflösung >hier<.


Und
Die Namensgebung stammt von mir,

Die Namensgebung des Bildes "Neckermann_Cockpit_1983-Prospekt_k.jpg" stammt von mir, die man beim Überfahren mit der Maus gezeigt bekommt.

servus,
Patrick
 

SZD 22 Mucha

User gesperrt
das zu lesen....

das zu lesen....

macht ja schon Spaß,
1972 war ich erst 3 Jahre alt,
aber toll das es so was schon gab.
Die Preise sind dann für Fernsteueranlagen
stabil geblieben.
Meine MICROPROP prestige hat 1983 auch 700 D-Mark gekostet.

Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr Katalogseiten auftauchen.

Macht Spaß :cool::cool::cool:

Olaf
 

Gast_32271

User gesperrt
ich habe die Neckermann Sachen geliebt, meine Mutter war ganz offizieller Neckermann Sammelbesteller ......
die Fernsteuerungen habe ich noch, die Flieger, also der Segler und der Tiefdecker sind leider irgendwann den Weg "über den großen Fluß" gegangen,
ich hatte immer das Gefühl das der Flieger nur eine für Neckermann hergerichtete robbe Mäxi war,
die Fernsteuerungen funktionierten gut und wurden von einem Elektroniker aus dem Verein gewartet .... und trotzdem "durfte" man auf unserem Flugplatz mit so einem Mist nicht fliegen, also habe dazu eine Varioprop bekommen, die durfte man Fliegen passte aber mit ihrem klobigen Schaltstufenempfänger schlechter in die Balsasegler rein als der Cockpit Empfänger
wo das Elektroniklabor, der aufklappbare Holzkoffer abgebliegen ist weiß wahrscheinlich nur meine Mutter, sie hat es entweder verkauft oder weggeschmissen, ich hatte auch ein Meßgerät mit dem Namen Bastel Boy - ich fand immer das der Name schwul klingt, aber es hat eine Spiegelskala und mir in der Kontrolle der Ladeschlußspannung der Deac Akkus immer gute Dienste erwiesen, ich bin nie wegen leerer Akkus abgestürzt ...
 
Tiefdecker

Tiefdecker

Hallo Harald.

Also mir kommt der Tiefdecker von Neckermann eher vor als ein Abkömmling des Carrera-Flugmodells "Bluebird" (Oder vielleicht der Vorläufer, weil zeitlich früher?). Größe des Modells, Ausführung in GfK-Rumpf und Styro-Fläche sowie Auslegung mit dem Dreibeinfahrwerk, Form und Ausführung der Kabinenhaube, das erinnert doch stark an das Carrera-Modell. (Beschreibung und Bild im Wicki)

Gruß
Willi
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_32271

User gesperrt
der BlueBird hatte einen einteiligen Rumpf ohne angesetzte Motorhaube und eine aufgesetzte Kabinenhaube,
die Mäxi F oder FH hatte, wie der Neckermann Tiefdecker, eine vorgeschraubte Motorhaube und keine Kabinenhaube, die wurde nur mit Farbe angedeutet,
 
neue Quelle

neue Quelle

Zu Quelle:
Was (mir) dann noch fehlt, wären Unterlagen, Faltblätter, Katalogscans von Quelles sehr kurzfristigem Engagement 1959 oder '60 im Modellbereich. Margarethe Schickedanz hatte sich Wolfgang Sörgel der Firma Schuco-Hegi geschnappt, er sollte einen Rundum-Glücklichmach-Flieger für den Käufer entwerfen, der schon einen Fernseher und eine Schrankwand von Quelle hat, außerdem noch ein Kind im passenden Alter für Modellflug.

Wel sich Weihnachten wieder nähert und drum der olle Kram vom Dachboden in "Raritäät!!! SO KAUM NOCH ERHÄLTLICH!!!" meist für Wunschdenkpreise in der Bucht eingestellt wird, guck ich da gern nach. Das Angebots-Faltblatt mit vermutlich vier oder acht Seiten sollte 25.- bringen, ist somit durchaus billiger als die Qumran-Rollen vom Schwarzen Meer. Zumindest mir ist's das nicht wert. Aus dem Bild einer typischen Ebay-Kamera(*) rausgepult:

Motortrainer_in_Quelle-Sonderliste_Juni63.jpg

In dem o.e. Lassogeier-Artikel schrieb Karl Ehinger speziell von dem von Frau Schickedanz geforderten "richtigen" Motormodell, der mit Motor tutti completti 50.- Emmis nicht überschreiten sollte. Wolfgang Sörgel hielt dagegen, weil er ahnte, was kam: daß er viiel Zeit damit verbringen würde, die vermeintliche Nchtfunktion des Verbrenners zu "reparieren". Es ist halt dafür doch mehr Fachwissen erforderlich als für die Benutzung 'ner Schrankwand.

Dieses Blatt stammt von Juni 1963. Endlich mal eine präzise Zeitangabe.


(*)
Ebaykamera: stammt aus einem Ebay-Paralleluniversum, wird dort Verkäufern angeboten, ist wertsteigernd "uralt", wie etlich anderes dort angebotenes. Stammt etwa von der Jahrtausendwende, hieß damals "Webcam" und hat die typische Auflösung CIF und Out-of-Focus. Die Belichtungssteuerung erfolgt automatisch, nämlich: ja, es wird der Tschipp irgendwie belichtet. Weißes und rosa Rauschen sind Begriffe aus der Akustik, hier wird beides zusammen auf die Optik erweitert.

Musst' mal raus .. ;->


Hat vielleicht jemand Zugriff auf einen solchen Quallekatalog und besitzt eine Kamera oder Scanner mit aktuellem Entwicklungsstand?

servus,
Patrick
 
hi Patrick, unsere Familie war damals leider mit "Neckermann" verheiratet, eine meiner Tanten war dort Sammelbesteller...

Wie gross war denn das hübsche Piperle, der Flieger rechts unten schaut nach einer Cessna 180 aus?
 
Du kennst den Flieger garantiert. Genauer dessen Version "MK II", dessen Umbenennung sich allerdings anders darstellte ;-)

Frechdaxkarton_Hegi.jpg

Der neue Karton war faszinierend ähnlich, das Modelldekor nur gering geändert. Das Dreibeinfahrwerk und die knuffigen Formen waren für mich der Kaufgrund. Mir war damals der gewaltige Innenraum aufgefallen, in dem meine Microprop wirklich "micro" war, so ganz anders als meine Vorgänger-Fernsteuerflieger Roaring 20, Beginner und mehrfach die Topsy. Trotzdem die allesamt ein ähnliches Ersterscheinungsdatum hatten.


servus,
Patrick
 
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