Schmidt Segler
Schmidt Segler
Hallo Thomas und Norbert,
ob Dietrich Altenkirch mit dem Schmidt Segler am Roten Kliff einen Weltrekord erflogenhat, weiss ich nicht mehr. Aber ich erinnere, dass damals regelmässig RC IV Wettbewerbe auf Sylt stattfanden, bei denen D. Altenkirch ganz vorn mitgeflogen ist. RC IV war Vorläufer für das heutige F3B, F3F Wettbewerbe gab es in den siebziger/frühen achtziger Jahren meines Wissens noch nicht. Die Wettbewerbe auf Sylt waren nicht immer am Roten Kliff, sondern etwa bei Nordwind auch am Nösse Kliff (heute zum Fliegen verboten) oder am Weissen Kliff bei Ostwind.
Die damaligen Hangsegler waren dann auch weniger auf Geschwindigkeitsmaximierung als vielmehr auf Kunstflugtauglichkeit ausgelegt, dementsprechend hatten sie auch noch recht dicke zumeist halbsymetrische Profile, das Eppler 374 war so ein typisches Hangseglerprofil und grössere Flächentiefen. Auch der Schmidt Segler hat im Vergleich zu gegenwärtigen Seglern ein fast doppelt so dickes Profil, da hätte man wohl sogar 20 mm dicke Servos für Querruder in die Flächen einbauen können. Häufiger als der Schmidt Segler war damals -so erinnere ich jedenfalls- der "Pilot", auch von Gewalt. Der Pilot hatte als Profil das E 374, ca. 2,2 m Spannweite und eine ungeteile Fläche, die mit Gummiringen (oder Nylonschrauben ?) auf dem Rumpf befestigt wurde. Den Roitelet kenne ich nur aus der FMT, hatte eine Flächenverwindung, oder? Der Roitelet galt als sehr kritisch zu fliegen, habe selbst nie einen fliegen sehen.
Der Schmidt Segler war garnicht besonders schwer, hatte relativ leichte Balsa-Styroflächen mit doppelter Vierkantstahlsteckung, die Querruder wurden über Umlenkhebel und später über Bowdenzug jeweils in Fläche angelenkt, Querruderservo (nur eins!) wurde in den Rumpf direkt zwischen die Flächen auf Schnellbefestigung (ja, so hiess das damals) montiert. Der Durchzug war für damalige Verhältnisse schon gut, insbesondere Turns liessen sich sehr gut fliegen. Nach meiner Erinnerung war der der Schmidt Segler auch nicht kritisch zu fliegen, ging auch langsam im Landeanflug, ohne schwammig zu werden oder wegzukippen. Habe den Schmidt Segler allerdings fast nur auf Sylt geflogen (dort allerdings nicht nur am Roten Kliff, sondern auch an hoher Süddüne etc.), so dass er auch meist genug "Druck" bekam. Der Pilot war nach meiner Erinnerung schwieriger zu fliegen. Ende der siebziger/ Anfang der achtziger kam dann die erste Sagitta von Carrera, die damals oft auf Sylt geflogen wurde, auch von einem sehr guten Freund von mir, so dass ich vergelichen konnte. Die Sagitta war durch massiven Ferran Rumpf deutlich schwerer, das Profil war schon ein kleines bischen dünner (jedenfalls nach meiner Erinnerung), weshalb sie schneller und etwas kritischer zu fliegen war. Dementsprechend ging der Schmidt Segler bei schachen Bedingungen besser.
Vor dem Schmidt Segler hatte ich einen "Hai" von Eismann, den ich aber bereits bei den ersten Flügen am Weissen Kliff zerstört habe. Der hatte eine "Sollbruchstelle" im Übergang vom Rumpfboot zum Leitwerksträger: letzterer war ein ultra stabiles GfK-Rohr (Angelrute o. ä.), während das Rumpfboot selbst nur aus relativ dünnem GfK bestand. Die Flächen hatten Querruder über die gesamte Fläche mit erheblicher Rudertiefe.
So, werde mich demnächst mit dem Hochladen von Bildern befassen, um hier Fotos von meinen beiden Schmidt Segler einzustellen, versprochen ...
Euch allen nochmal einen Guten Rutsch,
Carsten