LiFePos prüfen

Hallo,

habe in meinem Oldie Segler 2 Stück 2s LifoPo A123 Zellen als Empfängerakkus.
Die tun nun schon seit vielen Jahren klaglos und zuverlässig ihren Dienst.
Ich habe immer nur mit 0,5 bis 1C nachgeladen.
Durchschnittlich habe ich im Flug aus beiden Akkus ca. 500mAh pro Stunde entnommen.

Nun würde ich gerne einmal einen oder zwei Ladezyklus fahren.
Also Entladen bis x,x Volt und laden auf 7,2 Volt um zu sehen wieviel mAh da noch reingehen.

Ich habe gesucht und sehr verschiedene Werte für die min. Spannung (Entladeende) gefunden.
Das variiert von 1,8 bis 2,5 Volt.

Was würdet Ihr empfehlen? Bis zu welcher Spannung soll ich minimal entladen?
Da ich ja mit geringer Belastung entlade, tendiere ich eher zu 2,5 Volt?
Ist das Ok, oder besser eine Höhere Spannung, zum Beispiel 3,0 Volt?
Ich möchte die Zellen durch diese „Spielerei“ nicht dauerhaft schädigen.

By the way, nach wieviel Jahren würdet Ihr diese Zellen ersetzen?
Würdet Ihr wieder A123 Zellen nehmen der LiIon mit 3000mAh?
Ich war bisher mit den A123 sehr zufrieden.

Gruß und Dank,

Michael
 
2,5V bei geringem Strom ist ok. Wie viel Ah hat denn der Akku? Entladen würde ich mit gut 1C....
Wichtig ist was aus dem vollen Akku entladen werden kann!! Was rein geht ist zweitrangig, die Ladung kann auch in Wärme umgesetzt werden.
LiFe haben ~6,6V bei 2s, LiIon liegen bei ~7,2V....wenn deine Servos usw. dafür ausgelegt sind....
Ersetzen würde ich, wenn der Akku bei Belastung zusammen bricht, der Ri also zu hoch wird.
Solange er genug Strom liefert, lass ihn drin!
 
Hallo Simon,

Erst einmal danke für Deine rasche Antwort.

Es sind die guten alten A123 Zellen mit 2300 mAh Nennkapazität.

Wenn ich mit 1 C entladen soll muss ich mal den Pulsar 2 bemühen. In letzter Zeit habe ich immer den kleinen Q6 genommen, damit lässt sich in der Garage besser hantieren.

Wenn ich auf LiIon wechseln würde müsste ich eine Weiche einbauen, die mir 5,9 Volt bringt weil in meinem Oldie noch keine Hochvoltservos verbaut sind.

Es spricht wohl vieles alles, bei einer Erneuerung bei den A123 Zellen zu bleiben.

Dann fange ich jetzt einmal das Entladen/Laden an.


Gruß

Michael
 

Auftrieb

User
Wenn man sich die Entladekurve eines LiFePo anschaut, ist gut zu erkennen, dass unterhalb 3,0V die Spannung bei konstanter Belastung stark exponentiell abfällt. Daher habe ich meine Unterspannungswarnung auf diesen Wert eingestellt und lande auch bei Erreichen desselben zügig. So glaube ich, auf der sicheren Seite zu sein.

Speziell die neueren (in China gefertigten) A123 weisen starke Toleranzen auf, sodass unterhalb von 3,0V die Zellen eines Packs stark auseinanderdriften können und eine zuverlässige Stromversorgung nicht mehr sicher gegeben ist.

Auch stelle ich inzwischen von A123 auf Sony US26650FTC1 um, da ich mit diesen Zellen bessere Erfahrungen sammeln konnte. Ich habe derzeit 12 LiFePo Empfängerpacks in Gebrauch, so dass ich schon von einer gewissen Erfahrung sprechen kann.

Leider reichen die heutigen A123 in keiner Disziplin mehr an die alten, vor Jahren in den US produzierten Zelle heran. Dies betrifft in besonderem Maße die kleineren 1.100mAh Versionen.
 
Hallo Michael,

siehe Datenblatt. Sinnvoll ist bis 2.5 C eine Schwelle von 3 Volt als Entladeschlussspannung. Beim Elektroflug mit Telemetrie hab ich 2.8 Volt als Alarmschwelle genommen, dann sind sie ziemlich leer. Wie der Pit geschrieben hat, die in China gefertigten A123 Zellen taugen nicht mehr allzu viel. Mit den 18650-1.100mA Zellen von einem Händler aus D hab ich auch schon schlechte Erfahrungen gesammelt.

https://www.batteryspace.com/prod-specs/6610.pdf

Gruss
Micha
 
Wegen der Spannung an A123 Akkus würde ich 2,5V als gut für die Bewertung erachten.
Meine E-Flug A123 hab ich ab und an bis zum Spannungsknick betrieben. Dann bekomme ich 2,42V/Zelle angezeigt.
Von da her sollten 2,5V für eine Aussage über den nutzbaren Zustand des Akkus sicher ausreichend sein.

Mein ältester A123 (1100er, 4S) hat nach vielen Flügen mangels Modell nur noch Einsatz an Startbox und zum Spritpumpen gehabt.
Innerhalb eines Jahres reduzierte sich die nutzbare Kapazität auf 50%, wodurch er den Spritkanister nicht mehr leer bekommen hat.
Allerdings ist er dabei stabil geblieben und arbeitet aktuell im Handstaubsauger als 2S2P ganz gut anstelle des defekten 6V Bleiakkus.
Mal sehen wie lange das noch geht.:D
 
3V ist viel zu hoch....also bei vernünftigen Zellen! voll geladen sind die Zellen nach einer gewissen Zeit bei 3,4V vielleicht.
2,5V ist schon ok als unteres Limit!!
Wenn du wechselst, denk mal über die zippy LiFes nach. Wenn sie von der Baugröße passen!
Hab ein paar davon. Keine Klagen:D
 

gerwi

User
ich habe mir vor 5 Jahren 3 Sätze LIFEPOS (2s-3200mAh) bei Staufenbiel zur RX-Versorgung für meine Großsegler, allerdings "weiche" Dymond von Staufenbiel, gekauft. Eher selten genutzt (ca. 25 Ladezyklen). Was mich immer gestört hat: mit einem Lipochecker (auf LIFE eingestellt) war der Ladezustand, wegen der flachen Entladekurve, nur schwer sicher einzuschätzen. Ferner war beim Laden stets festzustellen, dass eine Zelle zügig voll wurde, während die 2. erheblich (0,3-0,4 V) zurückblieb und erst ganz am Ende nach längerer Wartezeit die bekannte Endspannung erreicht...Versuche mit mehreren Ladegeräten und mit allen 3 Packs identisch. Dadurch musste ich sie immer voll laden, obwohl ich das gar nicht wollte/brauchte Jetzt bläht sich auch noch je eine Zelle pro Pack, aber sie lassen sich immer noch laden/entladen, ich nutze sie aber nur noch für die Senderheizung im Winter (E-Strom ca. 1A), da ich Ihnen nicht mehr vertraue (und Ri ist sehr hoch, im Vergl. zu anderen Zellen). Insgesamt viel Geld für wenig Nutzen und viele Unsicherheiten. Ich gebe zu, ich habe sie nicht ständig auf 30% entladen oder vor jeder Nutzung geladen. Da das angeblich bei LIFEs nicht notwendig war/ist(?), habe ich mich damals für die LIFEs entschieden. Jetzt habe ich diese durch LIONs (NCR 18650) mit fast gleicher Kapazität ersetzt. Bisher mit weit besseren Erfahrungen...waren sogar deutlich günstiger und halb so schwer.
Anm., off topic: Da die gleichen Zellen (3 parallel) auch für meine Sender perfekt passen und sich als 1-s (10200 mAh) perfekt mit einem winzigen günstigen USB-Lademodul (1A) laden lassen (mit einem USB-Meter bekommst Du auch noch eingeladene Kap. und Ladezeit mit), arbeiten die auch dort. Übrigens habe ich gerade gesehen, dass F. Schambeck solche Zellen (als Riesenpaket) nun für seine KTW-Produkte anbietet.

VG Gerwald
 
Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps. Freut mich wirklich wie schnell und kompetent hier immer wieder geholfen wird.
Ich gehe jetzt wie folgt vor (Akku war nicht voll, bin gestern ca. 1,5 Stunden geflogen):

1. Entladen mit 1C = 2,3 Ampere bis 5,6 Volt (das ist die Voreinstellung vom Pulsar2+). Entspricht 2,8V pro Zelle.
2. Laden mit 1 Ampere bis zur Ladeschlußspannung 7,2 Volt.
3. Wieder entladen (das ist dann einmal eine komplette Entladung) wieder mit 2,3A bis auf 5,6 Volt.
4. Laden auf Storage Spannung.

Beim ersten Entladen konnte ich 1713 mAh entnehmen. Das ist doch schon recht ermutigend, da der Akku 1. nicht ganz voll war und ich 2. „nur“ auf 2,8 V anstatt 2,5 V entlud.
Wenn ich die oben beschriebenen Zyklen 1-4 für beide Akkus durchhabe, berichte ich die Ergebnisse.
Wobei mir klar ist, dass Schritt 3 derjenige ist, der für mich vom größten Interesse ist.

Nochmals vielen Dank.

Gruß

Michael
 
Was mich immer gestört hat: mit einem Lipochecker (auf LIFE eingestellt) war der Ladezustand, wegen der flachen Entladekurve, nur schwer sicher einzuschätzen.
VG Gerwald

Hallo Gerwald,

ich habe immer versucht abzuschätzen wieviel Kapazität man über die Zeit entnimmt.
Bei den Empfängerakkus, um die es hier geht hier konnte ich pro geflogener Stunde in jeden Akku um die 500 mAh nachladen.
So wusste ich ungefähr (nicht genau, aber für mich genau genug) wieviel Kapa nach dem Fliegen
aus den Akkus entnommen war.

Meine neusten Projekt bekommen alle Stromversorgungen (Weichen), die mir anzeigen wieviel mAh entnommen wurde. Die für mich komfortabelste Lösung ist, diesen Wert über die Telemetrie abfragen zu können.
Meine zuletzt verbaute Weiche addiert die entnommenen Kapazitäten sogar auf, dann kann man zum Beispiel zwischen zwei Flugtagen auch mal auf das nachladen verzichten.
Wenn man dann die Akkus wieder lädt, macht man einen Reset und die Anzeige springt wieder auf voll.
Der Infogehalt ist dann vergleichbar mit einer Tankanzeige im Auto.

Gruß

Michael
 
Dass Lipochecker (trotz Aufdruck Lifepo) völlig ungeeignet sind den Ladezustand anzuzeigen sollte jedem klar sein der sich mit der Akkutechnik befasst hat.
Die Technik Lifepo kann an sich auch nichts für die fehlerhafte Bauausführung mancher "Tütenbastler".
Die besten Erfahrungen habe ich mit A123 Zellen, ein paar Packs von Graupner (auch A123 drin), TX-Pack (Tüte) vom Hobbychinesen.
Brauchbar waren auch Hyperion Tüten, kommen aber nicht ganz an A123 ran.
 
Ergebnis meiner Mini LiFePo Testreihe

Ergebnis meiner Mini LiFePo Testreihe

So, nun möchte ich noch von dem durchgeführten Test berichten.
Zuerst vom ersten Akku, der gerade seinen Test beendete.

Akku 1:

1. Entladen (2,3 A auf 2,8 V pro Zelle mit Pulsar2+) und dabei 1713 mAh entnommen
2. Laden (1 A auf 3,6 V pro Zelle) 1974 mAh eingeladen
3. Entladen (2,3 A auf 2,8 V pro Zelle) und 1970 mAh entnommen
4. Laden auf 3,35 V.

Akku 2:

1. Entladen (2,3 A auf 2,8 V pro Zelle) 1734 mAh entnommen
2. Laden (1 A auf 3,6 V pro Zelle)
3. Entladen (2,3 A auf 2,8 V pro Zelle) und 1978 mAh entnommen
4. Laden auf 3,35 V.


Das ist für mich ein positives Ergebnis.
Ich denke ich kann die Akkus noch einige Zeit mit gutem Gewissen nutzen.

Gruß

Michael
 

gerwi

User
Hallo Michael,

welche Weiche verwendest Du...die die entnommene Kapa - auch kumuliert - anzeigt (für alle Fernsteuerungen verwendbar?).
M.E. wäre die Betrachtung nur über die eingeladene Kapa ev. riskant.

Mit den LIONS habe ich bisher nur gute Erfahrungen (aber noch nicht über Jahre), den Kapazitäts-Status kann man sehr einfach und zuverlässig checken (ich verwende die GR PRX-5-Weichen. da wird immer der vollere Akku zuerst entladen. Bei mir bleibt der"2." deshalb oft über längere Zeit ohne Ladung/Entladung). Größe/Gewicht/Kapa der NCR-Lions fast unschlagbar. Aber jeder, wie er will!

VG Gerwald
 
Hallo Gerwald,

ich benutze in zwei Oldie Großseglern die Deutsch Powerbox BaseLog.
Die gibt es nicht mehr, aber Nachfolger davon gibt es.
Ich finde die Funktionalität echt gut.

Gruß

Michael
 
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