Holm in Styro-Abachi einbauen?

Hallo Forums-Kollegen,

ich möchte gerne eine styro abachi fläche bauen, brauche aber zwingend einen Holm.

Die Fläche ist 250mm breit und 1100mm lang, Dicke ist ca 22mm.

Ich habe schon das untere Furnier auf den Styrokern geklebt.Natürlich mit Vakuumpumpe und noch Gewebe dazwischen.

Ok, nachdem das jetzt ausgehärtet ist möchte ich gerne den Styrokern von oben aufschneiden. Was ich nicht weiss, ist, wie ich den Holm aufbauen soll. Prinzipiell besteht der ja aus Holmgurt und Holmsteg.
Aus was soll ich am besten den Holmsteg machen?Und welche Maße?Sprich wie dick sollte der denn sein? Mit Gewebe umwickelt?
Die Holmgurte bestehen ja aus CFK Roovings,leg ich die jetzt blank unten mal aufs Furnier drauf? Oder soll da zwischen noch eine Balsaleiste oder ähnliches?
Soll das also vielleicht so ausschauen:von unten nach oben:also Furnier,Balsaleiste,cfk-roovings,Holmsteg,cvk-Rovings,balsaleiste mit Styro oben rund verschleifen und dann pressen mit dem Oberen Furnier?

Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen, irgendwie weiss ich nicht weiter.

Danke, mfg Peter
 

Gideon

Vereinsmitglied

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Mefra

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Hallo Peter,

m.E. muss es nicht unbedingt ein Doppel-T Holm sein.
Du kannst auch einen 4-kant Holm aus hochstehend gemasteren Balsholz einbauen.
Diesen dann mit einem Gfk-Schlauch überzogen in die Fläche einbauen, ggf. noch Rowings oben und unten, und schon hast Du einen Super-Holm ;) .

Nachdem Du die Fläche an der einen Seite bereits beplankt hast, kannst Du den Platz für den Holm aufzeichnen und das Styro rausschneiden.

Für die Dimenionierung kannst Du mal bei Christian Baron nachschauen, der bietet auf deiner Seite ein Excel-Sheet an, aus dem dur die Dimensionierung, Breite, Länge, Anzahl Rowings, nach den von Dir eingegebenen Parameter (Deine Fläche, Fluggeschwindigkeit u.a.) entnehmen kannst.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ja, stimmt. Danke Frank - ich hatte wohl eine kleines Brett vor dem Kopf.

Aerodesign.de / Design / Positivbauweise Balsa-Sandwich zeigt Beispielaufbauten. Die Aussparung für das Steg-/Gurtpaket kann mittels heißem Draht erfolgen. Die bereits verklebte Furnierlage ist auf der Gewebeseite vor einer möglichen Verklebung gut anzurauhen.

Steg entweder, wie bereits beschrieben, aus Hochkantbalsa oder aus Styrodur. Gurte aus fertig pultrudierten Profilen oder UD-Gelegen, wobei die Gelege belastungsgerecht abgestuft werden können. Stegbeschichtung aus Gewebeschläuchen
 

Alt-F4

User
Hallo Peter,

der Aufbau eines Holmes beschäftigt mich auch gerade. Ich bin aber mit meinen Flächen noch in der Planungsphase.

Da der Holm nach außen hin sowohl schmaler als auch dünner wird, scheidet ein separat angefertigter Holmkern aus. Die notwendige Maßhaltigkeit bekäme ich nie und nimmer hin (wegen den zwei linken Händen ;))

Ich habe mir folgende Arbeitsweise überlegt:

Grundlage ist die von Hartmut Siegmann und Christian Baron empfohlenen Bauweise mit Schaumkern im Gewebeschlauch (auch für Ruderverkastung).

  • Nachdem die Holmumrisse auf dem Styro angezeichnet sind, wird die Fläche von der Unterseite ein paar Millimeter eingeschnitten.
  • Dann wird die Unterseite im Bereich des Holmes mit einem Streifen PE-Folie belegt und an den Seiten etwas in die Einschnitte geschoben (damit die durch das Harz nicht wieder verkleben).
  • Dann kommt einen Streifen Abreissgewebe, so breit wie der Holm, auf den Folienstreifen.
  • Dann die Flügelunterseite mit Gewebe und Furnier im Vakuum verkleben.
  • Nach dem Aushärten wird dann der Holm von oben ausgeschnitten. Weil der Holmkern unten nicht mit der Gewebe/Abachi-Schale verklebt ist und die Kanten von unten auch schon vorgeschnitten ist, müsste das ganz einfach gehen.
  • Dann wird die Folie aus der Nut entfernt und das Abreissgewebe abgerissen.
  • Jetzt sollte man einen perfekt passenden Holmkern haben, der im Gewebeschlauch verpackt und mit Rovings verstärkt einen stabilen Holm ergibt.
  • Und die untere Gewebeschicht hätte durch das Abreissgewebe auch gleich die richtige Oberfläche für das spätere Einkleben des fertigen Holmes.

Das Projekt wird mein erster selbst gebauter Styro-Abachi-Flügel und das alles sind bisher nur theoretische Überlegungen.

Ich würde mich über Kommentare der erfahrenen Flächenbauer hier sehr freuen. Hat das schonmal jemand von Euch so gemacht?

Zweifel habe ich, ob das mit dem Streifen Abreissgewebe so geht. Ist zwischen Abreissgewebe und Folie Trennmittel nötig? Was nimmt man da?
Und nimmt man zum Holmbau zwingend Kohlerovings? Oder geht das auch mit UD-Kohlefaserband?


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PS:
Ein Holmkern könnte mit dieser Methode sogar mit geschwungener Kontur hergestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

CH_MEIER

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Hallo,

da möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben (ganz frisch, habe gerade meinen ersten Flügel nach den beschriebenen Methoden gebaut)...

1. bitte beachten, dass der Holm und die Steckung nicht exakt fluchten müssen, der Holm läuft an der dicksten Stelle des Profils (also bei 35%). Wenn der Flügel nicht gepfeilt sein soll (25% Linie gerade) ist also ein Winkel zwischen Holm und Steckung!!! Da habe ich gepennt und habe jetzt eine leichte Pfeilung im Flügel.

2. die Idee überkopf zu bauen (Oberseite der Fläche auf dem Baubrett) halte ich für sehr gut. Die Seite die auf dem Baubrett liegt wird normal die präzisere (Holm-Huckel oder Dellen schleifen etc., alles auf der zweiten Seite...). Also sollte die Oberseite der Fläche beim Bauen unten sein.

3. Ruderstege mit einem C-Schlauch zu bauen funktioniert gut. Besonders wenn der Kern mit Packband eingetapt worden ist, kann man ihn später ohne Fräsen einfach aus dem aufgetrennten Flügel herausziehen. Allerdings ist die Flügelhaut (wie überall) auch im Bereich der Einlauflippe 1mm dick, so dass die die Einlauflippe vor dem Einlaufen erst mal 1mm auf Tauchstation gehen muss. Ist nicht so richtig toll, aber natürlich 100x besser als früher mit offenem Ruderspalt. Also mein nächster Flügel bekommt keinen C-Schlauch mehr sondern zwei einzelne Ruderstege. Das Kohlegewebe kommt auch nicht mehr zwischen Styro und Balsa sondern wie beim Voll-GFK-Flieger auf das Balsa als harte Beschichtung drauf. Damit ist 1. die Oberfläche des Flügels druckfester und 2. kann man den Einlaufbereich im Flügel etwas dünner schleifen.

4. Die Dimensionierung dieses Einlaufbereiches hat mir auch viel Kopfzerbrechen bereitet. Am besten macht man sich eine Zeichnung. Der C-Schlauch war bei mir etwa 12mm breit - 2mm Reserve im Ruder und 10mm Einlaufbereich im Flügel.

5. Die Ruder trennt man am besten mit einer kleinen Oberfräse mit 1mm Fräser ab. Immer am Lineal entlang. Lineal mit Tesakrepp etwas festpappen reicht. Wenn es Schlangenlinien gibt, gibt es hinterher eben etwas Spachtelarbeiten. Nach 2-3 Schnitten tritt kein Angstschweiss mehr aus. Ruderspalte macht man mit dem gleichen Fräser aber mit zwei Schnitten. Ruderspalte laufen übrigens spitz zum Randbogen hin zu, Ruderspalt/Ruderhöhe = tan(max Ausschlag).

6. Schöne Dichtlippen (WK) kann man in einem aufgeschnittenen Elektroinstallationsleerrohr laminieren (Durchmesser 20mm). 2 Lagen 80 Glas reichen aus. Tesa reicht auch ggf. als Dichtlippe (QR).

Das waren meine wichtigsten Erkenntnisse. Merke: Erfahrung ist die Summe aller negativen Erlebnisse ;)

Viel Spaß noch beim Basteln
Christoph
 

Alt-F4

User
noch'n paar Fragen:

noch'n paar Fragen:

Hallo,

André von Arb schrieb:
...ich habe in einem früheren Bericht ausführlich beschrieben, wie ich CFK Holme baue. Siehe:http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=39877&page=3
...
@André,

Da habe ich bei meinen Recherchen zum Flächenbau doch tatsächlich die besten Beiträge übersehen. Respekt! Tolle Arbeit und ein fast noch tollerer Bericht. ;)

Nur die Sache mit den zwei Kohleschläuchen für die Ruderverkastung habe ich noch nicht ganz kapiert. Verstehe ich das richtig, dass die Ruder mit Abreißgewebe anscharniert sind? Und das Abreißgewebe liegt unter der Beplankung, mit einer Breite, die max. dem Abstand der Kohleschläuche entspricht (damit nichts aufträgt)? Wo sind denn die Wölbklappen angeschlagen? Unten oder oben?

Im Baubericht hattest Du geschrieben:
Bei einem Kohleschlauch wird die Beplankung an der Schnittkanten Innenseite um die dicke des Kohleschlauches dicker. Dieses Material muss man aber an der Innenkante wieder wegschleiffen um eine möglichszt kleinen Spalt zu erreichen. Diese Arbeit kann ich mir bei der lösung mit zwei Stegen sparen.
Ist es denn nicht mehr Arbeit, die Kohleschlauchverkastung doppelt zu machen, als das Gewebe bei nur einem Schlauch an der Scharnierlinie wegzuschleifen? Schleifen muss man da ja sowieso (die Beplankung).

Und ist dort CFK für die Festigkeit notwendig, oder ginge das auch mit billigen GFK-Schläuchen?


CH_MEIER schrieb:
4. Die Dimensionierung dieses Einlaufbereiches hat mir auch viel Kopfzerbrechen bereitet. Am besten macht man sich eine Zeichnung.
@Christoph

Hast Du die Möglichkeit, Deine Zeichnung hier mal zu posten? Ich stehe da noch ziemlich auf dem (GFK-)Schlauch. ;)


FamZim schrieb:
Bevor alles zugekleistert wird, auch noch eine Steckung einbauen
@Aloys

Danke für den Tip. Hätte ich fast vergessen. ;) :D

Ne, im Ernst: meine Flächenkerne haben schon eine Steckung eingebaut. Es handelt sich allerdings um eine Flachstahlsteckung mit hochkant stehendem Profil von 15x2,5mm. :rolleyes:

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Steckung die im Kunstflug auftretenden Belastungen aushält. Das Gewicht des Fliegers (ASW15 mit 3m) wird voraussichtlich bei 3 - 4kg liegen. Und dann 15-20 G? :eek:

Was meint Ihr? Was für einem Rundstahl entspricht denn mein senkrechter Flachstahl von 15x2,5mm? :confused:

Schonmal vielen Dank im Voraus!

c025.gif
 

FamZim

User
Hi Ulli

Nach meiner Phi mal Daumen Rechnung hält der 15 mal 2,5 er Federstahl ein Rumpfgewicht von 2 Kg mit 28 G bei 3 m Spannweite :D sollte reichen !
Ein 10 mm Rundstahl das gleiche, ist zwar doppelt so schwehr, zeigt aber durch mehr Biegung die Belastung SICHTBAHR an :D

Gruß Aloys.
 
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