Hallo Ralf,
ich glaube wir solltem mal Grundsätzliche das Herangehen an den Entwurf klären:
Zuerst lege den Einsatzweck aus:
Speed(cA 0,2- 0,3),
Allrounder(cA 0,3 - 0,4 oder
Thermikflieger (cA 0,5 bis 0,6, nicht mehr, sonst bleibt die Kiste stehen).
Lege eine Spannweite fest.
Dein Stabilitätsmass sollte von vorne herein fest sein: 3% = viel Leistung aber nervös,
7% ist gutmütig. Fertig!!! Das Stabilitätsmass (also dein "Schwerpunkt") ist relativ fest! Er dient nicht, oder nur wenig zum Einstellen des cA, sondern entscheidet NUR über Handling und Leistung!
Das Profil:
Suche dir ein Profil, bei dem die Ruder im bevorzugten Bereich im Strak stehen, also auf null. So hast du den geringsten Widerstand:
Das HS 130 für einen Schnellflieger. Dann sollte der Flieger ungefähr cA 0,2 bis 0,3 einstellen (die Ruder im Stak!) Zum Langsamfliegen musst du dann die Ruder hochstellen!
Beim Thermikflieger das JWl 065. Dieses ist dafür ausgelegt mit neutralen Rudern ungefähr cA 0,5 (langsames Gleiten) einzustellen. So sollte es auch dein Flieger tun. Um schneller zu fliegen: Ruder runter! Noch was zu diesem Profil: die Ruder sollten hier nur 20% tief sein. Es wurde so berechnet und hat somit Verluste mit grösseren Rudern.
Schränkung: auch sie ist beim Brett ein Mittel, was vor allem über das Handling entscheidet.
Mit Schränkung ist der Flieger gutmütiger beim Kreisen, aber wird im Speed etwas gebremst. Also: Thermikbrett evtl. etwas schränken (mehr als 1,5 bis 2 Grad ist wenig sinnvoll). Speedbrett wenig (o,5 Grad) oder garnicht schränken. Und ich wiederhole es nochmal: bei 2 Grad Schränkung flattert dein Entwurf mit Sicherheit, wenn du kein Diagonalgewebe unter das Furnier legst!
So: jetzt erst solltest du über die Geometrie (vor allem Flächentiefe und Pfeilwinkel dein Auslegungs cA einstellen:
cA geht hoch: Erhöhen der Pfeilung, Erhöhen der Zuspitzung (Streckung...), mehr Schränkung.
(Natürlich auch durch hochtrimmen und schwerpunkt zurück (= geringeres Stab.-Mass)aber wie oben erwähnt, sollen die doch fest sein, vorher...)
Im Klartext: ist die Auslegung zu langsam, mach die Nasenleiste gerade, ist sie zu schnell, dann mache die Endleiste gerade ..
Spass beiseite:
Die Auftriebstverteilung:
Jetzt erst solltest du durch Variieren der örtlichen Flächentiefe und des Schränkungsverlaufes (ja, man darf und soll im Flügel unterschiedliche Schränkungen verwenden) eine saubere Auftriebsverteilung basteln.
Aber variiere die Schränkung nicht weiter, als du dir vorher vorgenommen hast. Wenn du sagst, mein DS-Hammerbrett muss ungeschränkt bleiben, dann mach auch keine hinein, nur um einen besseren k-Wert zu erhalten. Dann verändere zuerst die Geometrie! Was örtlich an Auftrieb fehlt, kann durch mehr Flächentiefe gemacht werden.
Wenn du dann noch willst, kannst über die Form der Ruder versuchen, getrimmte Flugzustände (also die cA -Werte, die nicht deinem Auslegungs - cA entsprechen) zu optimieren.
Ein anderes Herangehen an deinen Entwurf wird nicht den vorher gewünschten Flieger ergeben.
Viel Spass
Manfred