Profil Pilatus B4 ?

Piet

User
Wer von Euch hat Erfahrungen mit dem ein oder anderen Profil auf einer B4 gemacht, von der er berichten könnte? Habt Ihr eine Empfehlung für mich welches Profil oder welchen strack "man am besten" verwenden sollte?
Na dann immer her damit...
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

eigene Erfahrung habe ich nur mit einer B4 nit Ritz3. Klarer Fall von vergiß es. Der Begriff "Teckamigo" beschreibt das Modell treffend.

Zwei Clubkameraden fliegen die 4,6m B4 vob Edis Modellbauparadis mit HQ3,0/14 profiliert (mit Übergangsstrak vom Rumpf. Fürs Thermikfliegen mit gelegentlichen Kunstflugeinlagen prima.

Ich selbst will mir eine B4 mit einem selbstgemischten Profil bauen, was aber noch dauern wird. Das Profil ist dem HN951 von Norbert Habe sehr ähnlich, nur mit (theoretisch laut XFoil) noch besserer Eignung für negative Figuren. Duch die große Profiltiefe reicht ein 11% dickes Profil bei Selbstbau auch bei 3,75m Spannweite aus.

Bei Thommy ( www.thommys.com ) gibt es eine sehr gut fliegende B4 mit RG8. Das RG ist wiederum in den Eigenschaften dem HN951 und meinem Profil sehr ähnlich, also könnte mann auch die kaufen wenn man nicht selbst bauen will.

Hier http://www.flugmodellbau-geitner.com/modelle/b4.html gibt es eine B4 mit HN950 allerdings mit Wölbklappen.

Aufgrund der Zuspitzung im Aussenflügel würde ich das Profil aussen moderat in der Wölbung erhöhen bzw. etwas die größte Dicke vorziehen, damit der Abriß etwas hinausgeschoben wird. Aber das ist bei der B4 meist kein Problem.

Hans
 

bie

Vereinsmitglied
Hi Peter,

was für eine Größe soll deine B4 denn haben und was willst du damit machen?

Ich habe bisher fünf verschiedene geflogen:

• Graupner B4 mit 2,14 Meter Spannweite.

Da war ein RG-Profil drauf, wenn ich mich recht erinnere. Die brauchte gut Fahrt, der Strömungsabriss kam plötzlich.

• Schwabbauer B4 mit 2,14 Spannweite.

Die hat einen Eppler-Strak mit hoher Wölbung - trägt also gut, fliegt unkritisch, wird nicht richtig schnell und fliegt sowohl sehr leicht als auch mit Gewicht (ich habe sie auch in einer E-Version) sehr angenehm.

• Roebers B4 mit 3,75 Meter Spannweite.

Die hatte ein Ritz-Profil und war genau der richtige Einstieg in die Quarter-Scale-Klasse. Völlig unkritisch. Habe ich gerne geflogen.

• Müller/Rosenthal B4 mit 4,60 Spannweite.

Profil unbekannt (gebraucht gekauft). Fliegt unkritisch, geht auch durch Außenloopings. Full-Speed noch nicht ausgetestet
 

Piet

User
Also schonmal vielen Dank für die gegebenen Hinweise. Um die Frage nach der Spannweite zu beantworten: ich denke da an eine 4,6m Version.

Ich höre immer wieder was von Ritz irgendwas und dass das "völlig ungeeignet sei". Hat jemand eine stabile Meinung zu Ritz?

Gruß
Peter
 

bie

Vereinsmitglied
Peter,

die Ritz-Profile sind halt uralte Entwürfe und es gibt modernere Profile, die diesen Profilen offensichtlich (bin kein Profile-Profi) in jeder Hinsicht überlegen sind.

Hartmut Siegmann hat das Ritz 3 in einer seiner Profile-Kolumnen in AUFWIND letztens vernichtend kritisiert.

Ich habe meine 3,75er-B4 mit Ritz gerne geflogen - habe damit aber keinen Kunstflug gemacht. Ist dann wirklich eher ein gemütlicher Thermiksegler.

Wenn Du also die Wahl eines Profils hast, dann such dir ein besseres.

haru hat ja schon einige Hinweise gegeben.

[ 23. Juni 2003, 12:54: Beitrag editiert von: bie ]
 

Thommy

User †
Hallo,
vor ca 20 Jahren hatte ich auch mal zwei B4s mit Ritz (375 cm), und diesem Teckknick. Aus heutiger Sicht muß ich sagen, es ist nicht mehr zeitgemäß.

Es fliegt nicht schlecht und ist sehr gutmütig, so gutmütig, dass Du bis zum Boden das Modell durchsacken lassen kannst ohne abzureisen.
Fazit: Gleitet nicht und ist Todlangweilig.

Aus diesem Grund ist auf meiner aktuellen B4 das RG8. Das Modell ist damit immer noch handzahm, aber es kann jetzt auch Strecke machen. Auch im Kunstflug geht das Modell sehr gut ( siehe Video )

Meine heutige B4 ist bei größerem Flächeninhalt (2cm tiefere Fläche, eben dem originalentsprechend ) und 5500g Fluggewicht ein vielfaches dynamischer als meine Ritz B4 mit 6 kg. Ebenfalls wichtig war der Verzicht auf die früher stark übertriebene V-Form. Diese ist bei einem Schulterdecker wie der B4 nicht notwendig. Bau sie so, dass die Flächen Oberseite gerade ist, oder nur ganz wenig V-form (max 1° pro Seite) hat. So bleibt das Modell auf den QR agil.
Mit meiner jetzigen B4 sind auch Figuren wie Lawine, gerissene und gestossene Rollen möglich.

Der neue Ansatz hat sich bewährt, besseres Gleiten, bessere Thermikleistung, mehr Dynamik bei kaum veränderter Gutmütigkeit.
gruß
Thommy
 
Hallo,

schön hier einige B4-Fan´s zu treffen.

Die Rosenthal Rumpf für die 4,60m B4 hat nach Auskunft von Karl Bühner, dem Vater der ersten Modell-B4´s, ein Ritz 3-13. Anfangs der 80er hatte ich so eine mit Ritz 3/2/1. Über die Ritz-Profile ist ja genug gesagt, aber die ging auch dann noch, wenn an einem 30m-Hang gerade mal ein Amigo flog. Aber insgesamt war sie sehr majestätisch. Der Teck-Knick verstärkte die an sich geringe V-Form. Die aktuelle B4 von Müller hat Ritz 3/2/2.

Aus der HQ/W Familie lassen sich gute Profilkombinationen zusammenstellen:

HQ/W-2,5 für guten Durchzug und agilen Kunstflug.

HQ/W-3,0 als Kombination für Thermikflug und Kunstflug.

HQ/W-3,5 zum absoluten Dachrinnenschleichen.

Bei jedem Profil sollte man allerdings die Dicken straken.

Eine Frage habe ich: Hat jemand von Euch Informationen zur Original B4 HB-1141, die scheint verschollen zu sein. Weder bei Pilatus, dem Restaurationsbetrieb ewms noch beim AeCS weiß man etwas.

In diesem Sinne

[ 23. Juni 2003, 20:09: Beitrag editiert von: Helmut Steinigeweg ]
 

Mefra

User
Hallo Peter,

ich hatte recht gute Erfahrungen mit meiner zweiten B-4 mit dem Eppler E-374 machen können, Spw. 3,40 mtr.
An das Profil meiner ersten B-4 kann ich mich leider nicht mehr erinnern :( ( ist schon so lange her.... )

Meine persönliche , bescheidene, Meinung zu Ritz Profilen ist:
Diese Profile sind sicherlich heute nicht mehr zeitgemäß. Jedoch ist m.E. nicht alles gut, was neu ist oder nicht alles schlecht was alt und bewährt ist.

Die recht breite Verbreitung der Ritz Profilfamilie liegt sicherlich damit begründet, dass diese in den letzten Jahren (Jahrzehnten ;) ) d i e Hangflugprofile waren.
Zu Beginn der Sandwichbauweise konnten diese auch recht einfach gebaut werden, da sie auch kleine Bauungenauigkeiten verziehen habe, was z.B. bei den aktuellen Profilfamilien wie RG oder H/Q zu teilweise extremen Abfall der Leistungen geführt hätten.

Ich denke, ein leicht vermurkstes Ritz bringt immer noch recht annehmbare Leistungen gegenüber einem in gleicher Weise vermurkstes RG oder H/Q.

Damit ist m.E. der historische Erfolg dieser Profile zu erklären.

Ich kann jedoch nur bei einem Modell, einer Gewalt Foka auf eigene Erfahrungen mit Ritz Profilen zurückgreifen. Das Profil ist nicht schlecht, aber im Vergleich zu anderen Profilen vermisse ich doch schon die Dynamik und den Durchzug....

Ich hoffe nun, ich werde von den, auch heute noch, stark verbreiteten Ritz Anhänger nicht vom Hang geworfen :) :) :)

Ich schließe mich der Meinung von Thommy und Helmut an und würde auch die Profilfamilie H/Q W 2,5 oder ein RG 8 einsetzen.
 

Piet

User
Also heißen Dank schonmal für Eure Beiträge.

Die B4, wie sie mir vorschwebt, wird knapp unter 5m Spannweite liegen. Als Abfluggewicht schätze ich ca. 8 bis 10 kg. Die Tragflächentiefe dürfte an der Wurzel bei ca. 30cm liegen.

Also, hat noch jemand "Input" für mich?

Na dann her damit...
Peter
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

mal kurz meine Gedanken zum nachlesen:

B4
4,6m und 8-10 also sagen wir 10kg (alle B4 die ich in der Größe kennen wiegen mehr!)

Mein Proggie (war schon eine Scale-B4 hinterlegt, muss also nur die Größe kurz ändern)erzählt mir
- Fläche rd 1,3 qm
- Bezugsflügeltiefe 299mm (innen 322mm, aussen 153mm)
- Flächenbelastung rd. 75gr./dm2 (bei 10kg)
- Re-Zahl auch im Langsamflug aussen über 140k, innen 275k -> da arbeiten alle angesprochenen Profile schon gut

Ergebnis:
richtig satt Durchzug nur mit einem relativ dünnen, schwach gewölbten (ich würde auf maximal 2% gehen) Profil. Thermikleistung oder gutmütiger Abriß ist sowieso durch die große Fläche/Profiltiefe eingebaut.

Die HQW würde ich persönlich nicht nehmen, da ihre große Stärke der Wölbklappenreaktion ohne große Trimmveränderungen nicht zum tragen kommen.

Andererseits braucht man sich bei dem Restwiderstand (Rumpf!) auch nicht zu arg den Kopf übers Profil zerbrechen. Also Profil 10-12% dick (je nach Kohleeinsatz ;) ), 2-2,5% gewölbt und so bauen, dass man sie ohne Bedenken an besseren Tagen auf 15kg aufballastieren kann. Ob dann am Ende ein HQW 2,5/12 oder ein HN951 oder ein RG8 drauf ist, ist dann nebensächlich.

Hans
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

weiter oben hatte ich geschrieben, dass ich eine B4 mit 4,60 Meter habe, deren Profil ich nicht kenne (da gebraucht gekauft).

Meine Frage an die Experten: Welche Möglichkeit habe ich, das Profil zu bestimmen?

Was braucht man für Daten? Was kann/muss ich vermessen?
 

Thommy

User †
Hi,
fotografiere doch einfach mal die Wurzel und poste es hier, die Experten werden Dir sicher weiterhelfen können.
Gruß
Thommy
 
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