für den Holmsteg 90° (senkrecht).
Einspruch. Die Hauptlast für den Holmsteg ist der Schubfluss zwischen Ober- Und Untergurt, d.h. Scherung. Optimale Faserrichtung dafür ist +/- 45°. Daneben bekommt er schon noch Druck, aber nur in einem Rahmen, den der Stützstoff und das Beschichtungmaterial in nicht-idealer Beanspruchungsrichtung auch aufnehmen kann. Wird die Druckbelastung höher, ist der Holmgurt schon eingeknickt.
(Zur Veranschaulichung: ein Holm ohne Schubübertragung zwischen den Stegen verhält sich wie eine geschichtete Blattfeder. Die Gurte biegen sich unabhängig voneinander, die Versteifung durch die auf Abstand stehenden Zug- und Druckstege bleibt aus.)
@Chris zur D-Box: Immer wenn es um Torsionsauslegung geht, werden die Kriterien etwas schwammig. Anders als bei einer Holmauslegung auf Biegung, wo man eine Geschwindigkeit und einen Auftriebsbeiwert annehmen kann und dann harte Fakten zum Biegemoment hat, geht es bei Torsion um eine Steifigkeitsauslegung. Konkret: Wieviel Flächenverdrehung lasse ich zu? Und das noch mit der grossen Unbekannten des polaren Trägheitsmoments der D-Box, das i.d.R. niemand so genau rechnet.
Deswegen arbeitet man in diesem Bereich eher mit Erfahrungswerten. Und wenn ich mich so umhöre bist Du mit 80 (oder jetzt wohl eher 100 g Gelege) für einen 3 m Flieger in guter Gesellschaft. Den DS-Weltrekord wirst Du damit nicht brechen, aber für flotten Alltagsflugstil ist das genug.
Ich würde Dir empfehlen, auch die Ruder auf Torsionssteifigkeit zu belegen. Also gleich wie die D-Box. Das sind ja relativ schmale Streifen, die i.d.R. an einem Ende festgehalten und am anderen von den Luftkräften verdreht werden. Wegen der Belastung der Sevogetriebe lieber etwas leichtere Belegung, aber wenn du nicht so viel verschiedenes Material beschaffen willst geht 100g als Kompromiss schon auch. Was ich einmal versuchen möchte, aber bisher nicht gemacht habe: Ruder mit Schlauch einhüllen. Gibt es mit relativ moderaten Flächengewichten, Faserrichtung stimmt, und man hat nicht das Verschnittproblem.