3W48B2 Startprobleme

Ich hatte einen älteren 3W48B2 (mit Drehschieber) gebraucht gekauft und ihn im Winter versucht, probelaufen zu lassen. Nach längerem Bemühen, Hochlegen des Tanks und Einspritzen von Sprit habe ich ihn auch mal zum Laufen gekriegt und er brachte auch in etwa die erwartete Leistung. Erneute Anlassversuche schlugen jedoch wieder fehl. Ich hatte den Eindruck, dass der Motor nicht ansaugt.
Danach habe ich bei 3W angerufen und das Verhalten geschildert. Der Herr vermutete sofort, dass der Drehschieber nicht mehr richtig dicht ist und deshalb die Ansaugung des Kraftstoffs nicht funktioniert. Das leuchtete mir ein und ich habe den Motor dann eingeschickt.
Nach 2 Wochen, als ich etwa mit der Rücksendung des Motors rechnete, erhielt ich dann zunächst eine Rechnung, der zu entnehmen war, dass die Kerzenstecker defekt gewesen seien und nach Austausch ein erfolgreicher Probelauf durchgeführt worden sei. Diese Diagnose hat mich sehr verwundert, aber 3W ist ja die Fachfirma und da der Testlauf erfolgreich gewesen sein sollte, wäre dann ja alles i.O. gewesen.
Als nach weiteren 1 ½ Wochen der Motor immer noch nicht angekommen war, habe ich noch mal bei 3W angerufen. Da wurde mir gesagt, dass nach Eingang des Geldes die Reparatur ja erst mal durchgeführt werden musste. ??? Merkwürdig, da doch schon in der Rechnung stand, dass der Probelauf in Ordnung gewesen sein sollte.

Ich habe nach Erhalt des Motors diesen natürlich so bald wie möglich selbst geprüft. Er zeigt das gleiche Verhalten wie vor der "Reparatur". Ich habe durch Verkleinern des Loches in der Chokeklappe versucht, das Ansaugen zu verbessern. Mit geschlossenem Choke lässt der Motor sich an guten Tagen dann zu einigen Zündungen bewegen. Aber ihn dann (ohne Choke) zum richtigen Laufen zu kriegen, ist mir trotz zahlreicher Bemühungen jeweils bis zur Ermattung nur wenige Male gelungen. Dann lief er allerdings voll zufrieden stellend und brachte gute Leistung. Auch wenn der Motor offensichtlich feucht ist, springt er (kalt) nicht an. "Versaufen" kann er ja eigentlich nicht, da durch die unten liegenden Auslässe überschüssiger Sprit ablaufen kann.

Ich habe andere Benzinmotoren, u.a. auch von 3W, die ein sehr zuverlässiges Startverhalten haben und mit denen ich keine Probleme habe. Ich kenne das Vorgehen so: Mit geschlossenem Choke und leicht erhöhtem Standgas anwerfen, bis eine Zündung erfolgt, dann Choke öffnen und nach 3-5 mal anwerfen läuft der Motor dann. Dieser Motor tut das nicht. Sind bei diesem Motor (Boxer, Drehschieber) möglicherweise Besonderheiten zu beachten? Ich habe meine Versuche bei Temperaturen zwischen 0 und 12 °C durchgeführt, aber ich denke doch, auch bei Temperaturen um die 0 Grad sollte so ein Motor laufen. Ich habe auch mehrfach bei herausgedrehten Zündkerzen überprüft, dass Zündfunken vorhanden sind.

Ich habe 3W per Mail den ganzen Vorgang nochmal dargelegt und hoffte auf Hilfe, aber bis jetzt hüllen sich die Experten in Schweigen. Wenn man einen Motor da hin geschickt hat zur Überprüfung und ggf. Reparatur und wird auch kräftig zur Kasse gebeten und hinterher läuft der Motor immer noch nicht, sollte man doch wenigstens eine gewisse Hilfsbereitschaft erwarten. Schade, dass ich von einer deutschen Firma nichts besseres berichten kann. Ich bin mit meinem Latein an Ende und bald beginnt die Flugsaison, wer weiß Rat?
 

GAST_7832

User gesperrt
Hast denn wirklich mal geschaut ob der gescheit ansaugt ?

was macht er denn wenn Du - Zündung aus, Choke zu, Vollgas, ansaugen bis es "Schmatzt", Choke auf,Leerlauf,Zündung an und anwerfen ?- springt er dann an ?

beim anschmeißen nur Leerlauf- vor allem bei den Temperaturen momentan- sonst könnts auch sein das der nicht kommt...

MFG,Chris
 
Durch einen transparenten Benzinschlauch kann man sehen, dass Benzin angesaugt wird. Und nach längerem Ansaugen ist auch schon Sprit aus dem Schalldämpfer getropft. Ich habe auch schon Benzin direkt in die Zylinder eingespritzt. Gleichzeitig sind Zündfunken vorhanden. Einzelne Zündungen kriegt man manchmal zustande, aber er läuft nicht hoch. Und wenn es mal klappte, dann mit erhöhtem Standgas. Wenn er erstmal läuft, ist das Laufverhalten einwandfrei, auch der Leerlauf. Könnte der Grad zwischen trocken und zu nass so schmal sein, dass man ihn so schwer trifft? Könnte die Verteilung des Sprits auf die beiden Zylinder beim Anwerfen so ungleich sein, dass kein Zylinder eine "brauchbare" Mischung bekommt? Ich hoffe, dass das Problem sich bei steigenden Temperaturen bessert, was auch immer es ist.
 
ein zu großer abstand zündkerzenelektrode hat mich mal zum lernen gebracht,
daß neue kerzen "out-of-the-box" mitnichten immer richtig eingestellt sind.

elektroden waren zu weit auseinander, der effekt war auch so wie du beschreibst.

so 0.4-0.5 funktioniert bei meinem allerdings einzylinder.

beim sprit bin ich nach versuchen mit den neuen geruchlos varianten wieder bei super bleifrei
mit "gewöhnlicher" schmierung. irgendwer sagte, das könne mit dem vergaser zusammenhängen.

hannesk
 

Hequax

User
Hallo -
die gleichen Probleme (schlechtes Anspringen) habe ich bei meinem MEISS T45 Boxer auch !
Ich nehme an, dass bei dem die Abdichtung des Drehschiebers nicht richtig funktioniert + er deshalb schlecht ansaugt.
Jetzt habe ich ein Stück des Spritschlauchs zum Vergaser sichtbar nach außen verlegt, damit man sieht, ob der Motor überhaupt ansaugt.
Nach ca. 20-30x Ansaugen schmatzt der Motor nun und springt einigermaßen an.
Um dem Geleiere ein Ende zu machen, hab ich mir einen Getriebe-Anlasser vom Leipziger Modellbauzentrum zugelegt, damit funktioniert das Anschmeißen jetzt problemlos.

Mittlerweile ist mir klar geworden, daß diese kleinvolumigen Boxer nur einen Vorteil haben: die geringen Vibrationen + die Optik.

Leistungsmäßig und vom Handling bringen die offenbar nicht viel.

Zukünftig werde ich mir bis ca. 60 ccm nur 1-Zylinder zulegen.

MFG

AL
 
Ich betreibe einen 3W 56B2 in meiner Ulti. Der Motor läuft bestens und springt einwandfrei an. Nachdem ich auf Aspen umgestiegen bin, hatte ich Anspringprobleme. Hat zwar gezündet, brauchte aber ewig, bis er mal durchgelaufen ist. War im Herbst, also auch schon etwas kälter.
Ich könnte mir vorstellen, daß der Aspen (o. Stihl) eine etwas höhere Zündtemperatur hat als der normale Sprit. Deswegen könnte es sein, daß bei den niedrigen Außentemperaturen das Zündverhalten verschlechtert wird. Wenn der Motor mal warm ist, läuft er ja.
Nach Umstellung auf den Normalsprit lief meiner wieder.

Gruß
 
Danke für die Beiträge bis jetzt.

Ich nehme Normalsprit 1:50 mit Sythetiköl, daran kann es also auch nicht liegen.

Habe es gerade mal probiert mit der Methode, die Zündung während des Ansaugens erstmal aus zu lassen. Wirkt auch nicht. Bei Benzinern kann ich dieses Schnalzen allerdings nicht so genau raushören wie bei Methanolern.
Habe mal Starthilfespray in die Zylinder direkt eingespritzt, da gab's ein paar Zündungen. Der Kontaktabstand ist übrigens auch im grünen Bereich. In meinem Wintergarten ist es jetzt 10°C, sollte auch nicht unzumutbar sein. Selbst wenn der Motor schon einige Sekunden gelaufen hat, kann er wieder aus gehen und springt auch nicht ohne weiteres wieder an, evtl. nach erneutem Ansaugen mit geschl. Choke. Als er mal lief mit erhöhtem Standgas habe ich an der Leerlaufeinstellschraube gedreht und sie "spaßeshalber" auch mal bis zum Anschlag zugedreht - der Motor lief weiter, eine ganze Zeit zumindest, ist das normal?

Die geringeren Vibrationen verglichen mit Einzylindern finde ich schon einen wichtigen Punkt.

@ Hequax: Ich habe im Netz bei Modellbauzentrum Leipzig einen Getriebestarter gefunden, allerdings wird angegeben "bis 26 ccm". Ist das der Starter, den du hast? Zieht der so einen Motor noch durch?
Ich hatte auch schon an einen Elektrostarter gedacht, evtl aus einem Akkuschrauber gebastelt. Dazu bräuchte ich eine Gummiglocke, die Metallteile könnte ich mir drehen. Kennt jemand ein geeignetes Teil?
 

Hequax

User
Hallo Carlos -
ja - das ist der Anlasser. Als ich den gekauft habe, war allerdings noch ´bis 40 ccm´angegeben.
Ich betreibe den Anlasser mit einem 7 Ah-Akku, wenn der Motor dann einmal gelaufen ist, zieht er eigentlich ganz gut durch.
Testweise hab ich mal meinen ZG 26 + ZG38 damit angeschmissen (die springen von Hand aber sonst gut an), die zieht der Anlasser einwandfrei durch.

Diese Gummiglocke gibts übrigens beim MZ Leipzig auch einzeln.

... so long

AL
 

GAST_7832

User gesperrt
Hallo Carlos !

das mitm Lerrlauf ist normal !- nur Gasannehmen tut er dann nicht mehr- wird ja abgewürgt... also Lerrlaufschraube wieder soweit raus bis er wieder Gas annimmt...und des schlagartig...

..ca ne halbe Minute würd ich den Motor aber schon laufen lassen bevor Du mit dem Gasgeben anfängst, das brauchen die um warm zu werden...
ansonsten gibt mann Gas und der Motor geht schlagartig wieder aus (wer mal nen Moped gehabt hat weis bescheid... da müssen die Motoren auch erst warmlaufen)
...das der Motor aber schon vorher mal ausgehen kann ist auch normal....dann einfach wieder Anwerfen....

wenn Du erstmal nur ansaugst hört mann das schmatzen schon (genauer hinhören...ist eigentlich deutlich genug (so 30mal drehen sollten reichen...dann ist er entweder versoffen oder grade richtig angesaugt,je nach Verhältnissen-auf jeden Fall hört mann das schatzen dann sehr deutlich),- dann anwerfen...)

MFG,Chris
 
Motor für's warme?

Motor für's warme?

Ich hatte nach einer Woche 3W noch mal einen "Reminder" geschickt, d.h. einen an den Support und einen an den Verkauf. Vom Verkauf bekam ich dann eine Antwort, in dem versichert wurde, der Motor habe bei ihnen gut gelaufen und man stellt mir frei, den Motor noch mal einzuschicken.

Das habe ich zunächst nicht getan, sondern meine Startversuche weiter betrieben, und siehe da, je wärmer es wurde, umso besser springt er an. Bei Temperaturen um 20 °C und darüber (in meinem Wintergarten) springt er problemlos an, nach bekanntem Muster. Den Gegenbeweiß, dass es an der Temperatur liegt, kann ich aber wohl erst im nächsten Winter machen. Ich hatte 3W auch gefragt, ob es an der Temperatur liegen kann, darauf hatte man mir leider nicht geantwortet. Ich nehme mal an, dass die Werkstatt von 3W gut geheizt ist, da haben die von dem Problem gar nichts gemerkt.

Nun gut, dann ist es eben ein Motor (und Modell) für die warme Jahreszeit. Verstehen tue ich das immer noch nicht. Letztes WE bei Temp. kurz über 0 habe ich eine Runde mit einem anderen Flieger mit einem 3W24i geflogen, der sprang problemlos an und lief einwandfrei! Na klar, warum auch nicht ???????
 

Chriss

User
Hallo Karl,
bei 3W gibts kleine Unterschiede,die Wintermotoren sind BLAU,die für den Sommer unlackiert.
Ach ja ,ich habe noch ein Gas Heizgebläse,man könnte ihn ja vorwärmen??????
Hat man bei der Bundeswehr doch auch mal gemacht.
Gruß
Chriss
 
Hallo Christian,

danke für die Aufklärung, jetzt fügt sich alles zusammen! Die sind unlackiert, damit beim Vorheizen die Farbe nicht abblättert!
Eine geniale Farbcodierung: BLAU steht für Eis und Schnee, ROT vermutlich für Sonne und Hitze (Las Vegas).
 
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