Hallo RCN,
das hier wird der Abschlusspost in diesem Thread. Wird lang, aber lohnt sich bestimmt zu lesen wenn man den Beitrag bis jetzt verfolgt hat! Der anschließende Trip war nicht weniger stressig, als die vorherigen Wochen. Deshalb kommt der Post erst jetzt. Natürlich werde ich noch auf Antworten und Kommentare eingehen.
Kurz gesagt: Wir haben beim Wettbewerb letztendlich den 30ten Platz gemacht. Zufrieden sind wir damit nicht, der Flieger hätte viel mehr Potential gehabt. Zum größten Teil lag es daran, dass wir zu viele "Anfängerfehler" gemacht haben bzw. die nötige Erfahrung für den Wettbewerb gefehlt hat. Dazu kam noch eine ordentliche Portion Pech.
Ein Überlick über die vier Wettbewerbstage:
Donnerstag: Wir haben ohne Probleme die Tech Inspection bestanden. Die Jury war begeistert von unserem Klappmechanismus und unserer sauberen Bauweise (im Gegensatz zu manch anderen
)
Freitag: Mission 1 wurde geflogen und erfolgreich bestanden. Die Kiste ist ohne Probleme mit 20,5x12WE Props abgehoben. Darauf wurde direkt der Versuch für Mission 2 gemacht. Leider hatten wir nach den 3 zu fliegenden Runden einen Motorabsteller. Die darauffolgende Landung war zu hart und das vordere Fahrwerk, Tailbooms und Props sind gebrochen. Das Flugzeug hat dazu noch einen Purzelbaum gemacht. Dabei hat sich auch noch eine Motorwelle verbogen. Damit war der Versuch ungültig. Bereits Freitags stand der Gewinner quasi fest. Die Universität Ljubiljana hat ganze 17 Darts abgeworfen. Kein anderes Team hatte so viele Abwurfmöglichkeiten. Größten Respekt für die Leistung. Man hat gesehen das der Pilot das Modell voll unter Kontrolle hatte und Ideallinie geflogen ist. Davon waren wir durch fehlende Erfahrung Meilenweit entfernt. Bis Spätabends wurde wieder alles geklebt und auf Vordermann gebracht. Wir haben zusätzlich die Folie im vorderen Teil des Rumpfes ausgeschnitten, für eine bessere Kühlung.
Die Motoren hatten sich extrem erhitzt. Beim Auseinanderbauen der Motoren ist aufgefallen, dass sich sehr viel (auch noch magnetischer) Wüstensand im Motor gesammelt hatte. Dieser hat bei einem Stator den Lackdraht teilweise abisoliert. Daraufhin haben wir aus den beiden "angeschlagenen" Motoren einen funktionierenden zusammengesetzt. Als zweiter Motor wurde der Ersatzmotor eingebaut.
Samstag: Der nächste Versuch für Mission 2 stand an. Wir hatten Probleme mit dem Klappmechanismus (Lötstelle am Endstop für die Verriegelung hatte sich gelöst) und der Versuch war erneut ungültig. Im ganzen Stress ist dann auch noch ein Kanal vom neuen Vierfachladegerät ausgefallen. Dann Nachmittags beim dritten Versuch für Mission 2 hat zum Glück (fast) alles geklappt. Leider war die Landung wieder sehr hart und das Fahrwerk und Props (diesmal die 20x12WE) sind erneut gebrochen. Zum Glück war der Versuch trotzdem "erfolgreich" und wurde gewertet. Abends wurde dann wieder bis spät geklebt.
Sonntag: Beim ersten Versuch für Mission 3 mussten wir die 19x12WE nutzen, weil keine anderen Props mehr verfügbar waren. Dazu kam starker Seitenwind und beim Start haben die Tailbooms auf dem Boden aufgesetzt. Wieder einmal ungütlig. Von der University of Southern California haben wir 21x13 Props bekommen. Vielen Dank nochmal dafür!! Uns war bewusst, dass wir mit den 20,5x12WE schon am oberen Limit von Motorstrom und Akkuleistung waren. Wir hatten leider keine andere Möglichkeit als die 21x13 Props zu nutzen.. Beim zweiten Versuch für Mission 3 sah es Anfangs sehr vielversprechend aus. Ohne Probleme ist die Kiste abgehoben und der erste Dart war abgeworfen. Nur dann gabs es wiedermal einen Motorabsteller. Wir wissen immer noch nicht wirklich woran es gelegen hat. Damit war dann Mission 3 endgültig gelaufen. Da wir zeitlich nicht mehr die Möglichkeit für einen dritten Versuch hatten, war es mit Mission 3 gelaufen.
Die "Lessons Learned" Liste ist verdammt lang. Ein kurzer Ausschnitt....
1. TESTEN TESTEN TESTEN
2. Früher anfangen
3. Was nicht ausdrücklich in den Regeln verboten ist, ist erlaubt
4. Prototyp(en) bauen
5. Untersysteme sofort testen
6. NICHT Overengineeren (waren unser Klappmechanismus und Tragflächengeometrie)
7. Keine NiMH Packs nutzen, damit ist die Akkuspannung flexibler und man kann besser selektieren
8. Aerodynamik einfach gestalten: nur eine Rippengröße, keine Verschränkung, Leitwerk ohne Profil
9......und noch viel viel mehr
Auch wenn wir nicht unser Ziel erreicht haben war es eine verdammt geile Erfahrung und es hat viel Spaß gemacht. Grüße und Glückwünsche für den 3. Platz beim "Bewerb" gehen an die FH Joanneum mit denen wir uns gut angefreundet haben! Das Team hat diesen Beitrag auch aufmerksam verfolgt. Und danke auch für die tollen Bilder! Hat Spaß gemacht mit euch!!
VIELEN DANK AN ALLE DIE UNS UNTERSTÜTZT HABEN:
Kontronik: Danke für die Antriebskombi und den unglaublichen Support!!!!
CTG Carbon Team Germany GmbH : Danke für die Carbon-Rohre (+jede Menge Ersatz)!
R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH: Danke für Carbon-und GFK-Platten und Carbon-Rohre!
Aconity3D: Danke für die Aluminium 3D Druck Teile, die beim Klappmechanismus gebraucht wurden!
LANITZ-PRENA FOLIEN FACTORY GmbH : Danke für die Bespannfolie!
Otesys: Danke für die Plaketten um in Deutschland die Testflüge zu machen! https://otesys.com/
Graupner: Danke für Händlerpreise!
Der himmlische Höllein: Danke für günstigere Preise!
Modellbau Lindinger: Danke für 2 Propeller!
und an meinen Papa, der uns seine CNC-Fräse und Werkzeug zur Verfügung gestellt hat
Hat uns gefreut, das sich einige für das Projekt interessiert haben! Ich hänge noch ein paar Fotos vom Wettbewerb dran.
Lg Henry
PS: Und nochmal zu den NiMH Akkus. Es macht wirklich Sinn, dort keine Lixx Akkus zu verwenden. Wenn man da einige "Flugzeuge" sieht, weiß man nicht ob man lachen oder weinen soll Man hat auch öfters mal Dampfwölkchen aufsteigen sehen. Die Sicherheit geht da auf jeden Fall vor. Zudem steigt auch mit dem benutzen von NiMH Akkus der Schwierigkeitsgrad für alle Teams gleich an und man sieht, das es auch damit geklappt hat!
das hier wird der Abschlusspost in diesem Thread. Wird lang, aber lohnt sich bestimmt zu lesen wenn man den Beitrag bis jetzt verfolgt hat! Der anschließende Trip war nicht weniger stressig, als die vorherigen Wochen. Deshalb kommt der Post erst jetzt. Natürlich werde ich noch auf Antworten und Kommentare eingehen.
Kurz gesagt: Wir haben beim Wettbewerb letztendlich den 30ten Platz gemacht. Zufrieden sind wir damit nicht, der Flieger hätte viel mehr Potential gehabt. Zum größten Teil lag es daran, dass wir zu viele "Anfängerfehler" gemacht haben bzw. die nötige Erfahrung für den Wettbewerb gefehlt hat. Dazu kam noch eine ordentliche Portion Pech.
Ein Überlick über die vier Wettbewerbstage:
Donnerstag: Wir haben ohne Probleme die Tech Inspection bestanden. Die Jury war begeistert von unserem Klappmechanismus und unserer sauberen Bauweise (im Gegensatz zu manch anderen
)Freitag: Mission 1 wurde geflogen und erfolgreich bestanden. Die Kiste ist ohne Probleme mit 20,5x12WE Props abgehoben. Darauf wurde direkt der Versuch für Mission 2 gemacht. Leider hatten wir nach den 3 zu fliegenden Runden einen Motorabsteller. Die darauffolgende Landung war zu hart und das vordere Fahrwerk, Tailbooms und Props sind gebrochen. Das Flugzeug hat dazu noch einen Purzelbaum gemacht. Dabei hat sich auch noch eine Motorwelle verbogen. Damit war der Versuch ungültig. Bereits Freitags stand der Gewinner quasi fest. Die Universität Ljubiljana hat ganze 17 Darts abgeworfen. Kein anderes Team hatte so viele Abwurfmöglichkeiten. Größten Respekt für die Leistung. Man hat gesehen das der Pilot das Modell voll unter Kontrolle hatte und Ideallinie geflogen ist. Davon waren wir durch fehlende Erfahrung Meilenweit entfernt. Bis Spätabends wurde wieder alles geklebt und auf Vordermann gebracht. Wir haben zusätzlich die Folie im vorderen Teil des Rumpfes ausgeschnitten, für eine bessere Kühlung.
Die Motoren hatten sich extrem erhitzt. Beim Auseinanderbauen der Motoren ist aufgefallen, dass sich sehr viel (auch noch magnetischer) Wüstensand im Motor gesammelt hatte. Dieser hat bei einem Stator den Lackdraht teilweise abisoliert. Daraufhin haben wir aus den beiden "angeschlagenen" Motoren einen funktionierenden zusammengesetzt. Als zweiter Motor wurde der Ersatzmotor eingebaut.
Samstag: Der nächste Versuch für Mission 2 stand an. Wir hatten Probleme mit dem Klappmechanismus (Lötstelle am Endstop für die Verriegelung hatte sich gelöst) und der Versuch war erneut ungültig. Im ganzen Stress ist dann auch noch ein Kanal vom neuen Vierfachladegerät ausgefallen. Dann Nachmittags beim dritten Versuch für Mission 2 hat zum Glück (fast) alles geklappt. Leider war die Landung wieder sehr hart und das Fahrwerk und Props (diesmal die 20x12WE) sind erneut gebrochen. Zum Glück war der Versuch trotzdem "erfolgreich" und wurde gewertet. Abends wurde dann wieder bis spät geklebt.
Sonntag: Beim ersten Versuch für Mission 3 mussten wir die 19x12WE nutzen, weil keine anderen Props mehr verfügbar waren. Dazu kam starker Seitenwind und beim Start haben die Tailbooms auf dem Boden aufgesetzt. Wieder einmal ungütlig. Von der University of Southern California haben wir 21x13 Props bekommen. Vielen Dank nochmal dafür!! Uns war bewusst, dass wir mit den 20,5x12WE schon am oberen Limit von Motorstrom und Akkuleistung waren. Wir hatten leider keine andere Möglichkeit als die 21x13 Props zu nutzen.. Beim zweiten Versuch für Mission 3 sah es Anfangs sehr vielversprechend aus. Ohne Probleme ist die Kiste abgehoben und der erste Dart war abgeworfen. Nur dann gabs es wiedermal einen Motorabsteller. Wir wissen immer noch nicht wirklich woran es gelegen hat. Damit war dann Mission 3 endgültig gelaufen. Da wir zeitlich nicht mehr die Möglichkeit für einen dritten Versuch hatten, war es mit Mission 3 gelaufen.
Die "Lessons Learned" Liste ist verdammt lang. Ein kurzer Ausschnitt....
1. TESTEN TESTEN TESTEN
2. Früher anfangen
3. Was nicht ausdrücklich in den Regeln verboten ist, ist erlaubt
4. Prototyp(en) bauen
5. Untersysteme sofort testen
6. NICHT Overengineeren (waren unser Klappmechanismus und Tragflächengeometrie)
7. Keine NiMH Packs nutzen, damit ist die Akkuspannung flexibler und man kann besser selektieren
8. Aerodynamik einfach gestalten: nur eine Rippengröße, keine Verschränkung, Leitwerk ohne Profil
9......und noch viel viel mehr
Auch wenn wir nicht unser Ziel erreicht haben war es eine verdammt geile Erfahrung und es hat viel Spaß gemacht. Grüße und Glückwünsche für den 3. Platz beim "Bewerb"
gehen an die FH Joanneum mit denen wir uns gut angefreundet haben! Das Team hat diesen Beitrag auch aufmerksam verfolgt. Und danke auch für die tollen Bilder! Hat Spaß gemacht mit euch!!VIELEN DANK AN ALLE DIE UNS UNTERSTÜTZT HABEN:
Kontronik: Danke für die Antriebskombi und den unglaublichen Support!!!!
CTG Carbon Team Germany GmbH : Danke für die Carbon-Rohre (+jede Menge Ersatz)!
R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH: Danke für Carbon-und GFK-Platten und Carbon-Rohre!
Aconity3D: Danke für die Aluminium 3D Druck Teile, die beim Klappmechanismus gebraucht wurden!
LANITZ-PRENA FOLIEN FACTORY GmbH : Danke für die Bespannfolie!
Otesys: Danke für die Plaketten um in Deutschland die Testflüge zu machen! https://otesys.com/
Graupner: Danke für Händlerpreise!
Der himmlische Höllein: Danke für günstigere Preise!
Modellbau Lindinger: Danke für 2 Propeller!
und an meinen Papa, der uns seine CNC-Fräse und Werkzeug zur Verfügung gestellt hat
Hat uns gefreut, das sich einige für das Projekt interessiert haben! Ich hänge noch ein paar Fotos vom Wettbewerb dran.
Lg Henry
PS: Und nochmal zu den NiMH Akkus. Es macht wirklich Sinn, dort keine Lixx Akkus zu verwenden. Wenn man da einige "Flugzeuge" sieht, weiß man nicht ob man lachen oder weinen soll
Man hat auch öfters mal Dampfwölkchen aufsteigen sehen. Die Sicherheit geht da auf jeden Fall vor. Zudem steigt auch mit dem benutzen von NiMH Akkus der Schwierigkeitsgrad für alle Teams gleich an und man sieht, das es auch damit geklappt hat!