Verriegelungsmechanismus
Verriegelungsmechanismus
Der Verriegelungsmeachanismus des Fahrwerks (in diesem Falle beschreibe ich die Funktion nur für's Bugrad, der Rest ist analog dazu) funzt so: Ein stinknormales Servo - früher waren das die Graupner C577, heute ein 3,15€-Servo von HK - wird gehackt. Den Begriff kennt der ein oder andere vielleicht schon, wäre schlimm wenn nicht
Das heißt, das Poti wird von der Drehachse abgekoppelt und außen seperat angebracht, sodass es von der großen Drehscheibe nur noch zu fest vorgegebenen Positionen berührt wird. Dies erreicht man dadurch, dass auf der Scheibe ein Mitnehmer sitzt, der bei entsprechender Stellung der Scheibe zum Poti diesen berührt und die voreingestellte Sollabweichung von lumpigen 10% (dadurch dreht das Servo auch so schön langsam) innerhalb von Bruchteilen eines Millimeters abbaut. Das Servo kommt also zum Stehen, sobald der Poti auch nur einen winzigen Ticken bewegt wird. Die Verbindung Mitnehmer zu Poti wird durch eine auf dem Poti aufgeklebte Nadel erreicht, es kann auch ein dünner Hebel sein. Dieser ist durch eine zugfeder gespannt, sodass der Mitnehmer auf der Servoscheibe den Hebel mit dem Poti von beiden Seiten aus anfahren kann. Dies gewährleistet den Betrieb des Servos für Vor- und Zurückdrehen. Also Fahrwerk ein- und ausfahren.
Von der großen Servoscheibe laufen dann drei Bowdenzüge ab. Zwei für die hinteren Hauptfahrwerke, einer fürs Bugrad. Wie das noch alles an eine Servoscheibe passen soll, weis ich selbst noch nicht so recht, ich hoffe keinen Drahtverhau zu bekommen, wenn ich das mal ausprobiere.
Und jetzt kommt der Teil, bei dem sich alle immer Fragen: Wie krieg ich so ein Fahrwerksbein bloß verriegelt??? Nunja, im Original wurde dies durch doppelte Kniehebel (bei großen Flugzeugen) oder durch einhaken in Verriegelungskulissen realisiert. Bei mir wird es die Verriegelung mittels seitlichem Scherstift sein. Das schwierige daran ist im Modellbau, dass man zwei Bowdenzüge, die unterschiedliche Steuerzeiten haben, an einem Servo betrieben muss. Ok, man muss nicht, man kann's auch aufwändig machen mit Doorsequenzer oder mehreren Servos, die alle miteinander über den Sender programmiert sind. So einen Sender hab ich aber nicht, außderdem soll es ja schön klein werden und leicht bleiben.
Die beiden Bowdenzüge (zwei für je ein Fahrwerksbein: einer fürs Einklappen, der andere verriegelt) werden irgendwann auf dem Weg zwischen Servo und Fahrwerksbein zusammengefasst. Das gemeinsame Ende sitzt am Servo, vorn am Bugrad zB. kommen zwei Drähte an. Jetzt das knifflige: Während der eine das Bein ausklappt, darf der andere noch nicht verriegeln. Oder anders herum, während der eine verriegelt, darf der andere das Bein nicht weiter ausklappen. Ja das hört sich jetzt mal total perplex an, ist aber so. Die Lösung dieses Problems ist denkbar einfach: Währden der eine verriegelt, dehnt sich der andere. Oder wieder umgekehrt: währden der eine ausklappt, wird der andere gedehnt. Die Dehnung muss sein, denn einer der beiden darf sich ja nicht bewegen, sonst klemmt's. Das geht mit zwei Drähten die von der Betätigung zueinander gekoppelt sind nur dann, wenn einer sich eben bewegen darf, der andere nicht. Nun kann man die Dehnung aber schön einfach abfangen: Über eine Feder! Diese ist im Draht eingebaut, besser gesagt, der Draht wird an einer Stelle zu einer Feder Z-förmig gefaltet. So kann er sich schön dehnen, während der andere weiterzieht und das Fahrwerksbein verriegelt. Der Dehndraht wird dann gedehnt, wenn das Fahrwerksbein vollständig ausgeklappt ist. Dann fängt die Feder an zu arbeiten und wird gestaucht, währen der zweite Draht den Scherstift einschiebt. Beim Einklappen geht das dann in umgekehrter Reihenfolge. Der Scherstift wird herausgezogen, sobald dies geschehen ist, wird die gespannte Feder des anderen Drahts entlastet und das Bein wird wieder eingezogen.
Puh, jetzt ham wir was geschafft, meine Finger sind wund vom Schreiben, meine Augen sehen nix anderes mehr als einen viereckigen Bildschirm
Jetzt dürft ihr euch die Köpfe wunddenken, ob da vlt ein Haken drinne is oder ob's tatsächlich funzt. Leider kann diese Methode bei dem kleinen Flieger hier eine Menge Gewicht mitbringen. Mal sehen....
Jetzt erstmal gut Nacht