Moin,
ich steuere mal ein paar meiner neueren Erkenntnisse zum Thema bei (wer nicht will: sofort wegklicken)
Offensichtlich ist 'NiCd leer lagern' inzwischen bis zu den konservativsten Schichten der Anwender durchgedrungen. Warum hat es so lange gedauert?
Man versetze sich in die Zeit, als noch mit 100 mA Konstantstrom geladen wurde. Halb verschlissene Akkus bilden Brücken zwischen Anode und Kathode, somit einen Kurzschluß. Im vollen oder halbvollen Zustand werden solche Kurzschlüsse sofort wieder zerstört, im leeren Zustand reicht die im Akku gespeicherte Energie dazu ggf. nicht mehr aus.
Leer gelagerte gebrauchte Akkus können also kurzschließen, und 100mA reichen evtl. nicht aus, diese Brücken zu zerstören. Damit ist der Akku scheinbar hin, also hieß es jahrelang: "nicht leer lagern".
Bei NiMH, einer vergleichsweise jungen Technologie, nun alles von vorn. Weder Sanyo noch Panasonic noch Saft (und wer bleibt dann noch) empfehlen in ihren technischen Spezifikationen eine Lagerung in geladenem Zustand. Lediglich Panasonic gibt an, dass bei Lagerung länger als ein Jahr(!) die Zelle einmal jährlich einen Lade-/Entladezyklus durchlaufen sollte, und das ist sicher auch für NiCd vernünftig.
Also bitte Schluß mit dem 'ich habe gehört, NiMH soll man voll lagern'! Gerüchte werden durch ihre Verbreitung nicht wahrer!
Im Gegenteil: Voll gelagerte NiMH-Packs werden zu einem Problem bei der Formierung und sacken mit der Zeit in der Spannung ab.
Grüße, Ulrich Horn