Amerikanische Steuererklärung

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

jetzt hätte ich auch gerne mal ein Problem:

Ein Kind wird in den USA geboren, kommt sehr früh nach Deutschland, geht dort zur Schule, macht eine Ausbildung und arbeitet viele Jahre für einen internationalen Konzern in Deutschland.

Dann lernt der fleissige Mann eine Kollegin kennen, deren Vater ihr geraten hat, über das Firmenprogramm zur Vermögensbildung Anteilsscheine zu erwerben. Er findet das eine gute Idee, beantragt das auch – und fällt aus allen Wolken: Weil er noch immer einen amerikanischen Pass hat, müsste er als US-Bürger jährlich auch eine Steuererklärung in den USA abgeben, was er natürlich mangels Wissen bisher jahrzehntelang nicht gemacht hat.

Ich frag mal locker in die Runde, ob jemand diese Situation mit amerikanischer Steuererklärung aus eigener Erfahrung kennt und Tips hat, wie man das am besten anstellt. Oder Fachleute an der Hand hat, die helfen können.

Servus
Hans
 
Es gibt da eine Grauzone, wo man nach 'Selbstanzeige' damit beginnt, eine Steuererklärung and die IRS zu schicken. Dazu könnte ein US Steuerberater etwas mehr zu sagen. Da es keine Doppelbesteuerung gibt, ist es eher unwarscheinlich, daß er eine Nachzahlung bekommt. Es wäre nur der Differenzbetrag zwischen der bereits in D gezahlten Steuer und der US Steuer fällig, wobei es auch noch einen Freibetrag gibt. Ich mache meine Steuererklärung einfach mit einer Software wie Jackson Hewitt, das könnte er sicher auch tun, nachdem er die ersten Schritte gemacht hat.
 
oh, da klinke ich mich mal ein. mein adoptivsohn , in deutschland 1990 geboren, leiblicher vater amerikanischer (damals) soldat in deutschland, hat zusätzlich zur deutschen auch die amerikanische staatsbürgerschaft und paß, aber keinen wohnsitz in den staaten. würde das mit der regelmäßigen jährlichen steuererklärung für´s irs auch auf ihn zutreffen? er bezieht aber nur lohn/gehalt nur in deutschland.
gruß thomas
 
oh, da klinke ich mich mal ein. mein adoptivsohn , in deutschland 1990 geboren, leiblicher vater amerikanischer (damals) soldat in deutschland, hat zusätzlich zur deutschen auch die amerikanische staatsbürgerschaft und paß, aber keinen wohnsitz in den staaten. würde das mit der regelmäßigen jährlichen steuererklärung für´s irs auch auf ihn zutreffen? er bezieht aber nur lohn/gehalt nur in deutschland.
gruß thomas
Ja, jeder US Buerger muss eine Steuererklaerung einreichen - egal, wo man wohnt. Wer in den USA wohnt, muss je nach Staat auch 'state tax' zahlen, sprich eine eigene Steuererklaerung dafuer einreichen. In dem Fall ist nur die 'Federal tax' faellig.
Bisher kenne ich keinen Fall, wo in D geborene Kinder von der IRS verfolgt werden, es wird dann ein Problem, wenn die Leute in die USA einwandern wollen. Eigentlich geht es hier um US Buerger, die in ein Steuerparadies umziehen, die stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Ein Steuerberater oder Immigrationsanwalt in den USA kann Euch da genauere Infos geben. Auch auf Facebook gibt es Gruppen, die sich damit befassen.
 
danke für die auskunft. amerikanische steuerberater und/oder anwälte sind natürlich ein erheblicher kostenfaktor. gibt es nicht da auch formularismen zum ausfüllen und zum download, und vor allem, wenn mein sohnemann keinen wohnsitz in den staaten hat, eine zustelladresse des irs für solche fälle? gibt es in den usa eine extra steuernummer oder läuft das über die social security number (vorausgesetzt, er hat als auslands-us-bürger überhaupt eine, die wird doch glaub ich auch nur bei wohnsitz in den usa zugeteilt)?
ich bin dahingehend schon zu lange mit kenntnis bei solchen themen raus:( und finde es immer gut, wenn man so wie hier mal direkte tipps bekommen kann:)
 
danke für die auskunft. amerikanische steuerberater und/oder anwälte sind natürlich ein erheblicher kostenfaktor. gibt es nicht da auch formularismen zum ausfüllen und zum download, und vor allem, wenn mein sohnemann keinen wohnsitz in den staaten hat, eine zustelladresse des irs für solche fälle? gibt es in den usa eine extra steuernummer oder läuft das über die social security number (vorausgesetzt, er hat als auslands-us-bürger überhaupt eine, die wird doch glaub ich auch nur bei wohnsitz in den usa zugeteilt)?
ich bin dahingehend schon zu lange mit kenntnis bei solchen themen raus:( und finde es immer gut, wenn man so wie hier mal direkte tipps bekommen kann:)
Ja, zuerst muss man eine SSN haben:
https://www.ssa.gov/number-card/request-number-first-time

dann kann man beim IRS nachfragen (E-mail - Frage fuer einen Freund...), wie man damit beginnt.


die Steuererklaerung ist kein Hexenwerk, wenn einmal die Huerden beseitigt wurde, kann man das einfach online machen
 
Hab ich vergessen - die Steuernummer ist die SSN, die kann man beim o.g. Link nachfragen.
Ich wuerde fuer's erste Jahr schon in einen Steuerberater investieren, der sich mit solchen Faellen auskennt.
 
hmhhh, mein sohn hatte noch nie einen wohnsitz in den usa, nur hier in deutschland, das, soweit ich kurz quergelesen habe, wird schwierig mit der ssn?
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Danke erst mal für Eure Infos und Meinungen!
Daß das nix für Amateure ist und zumindest beim ersten Mal Expertenunterstüzung hilfreich ist, das ist keine Frage.
Man ist ja dankbar für jeden Hinweis, wo man ansetzen und einsteigen kann.

Es gibt auch noch andere Alternativen: kein Beteiligungsprogramm und weiter den Ahnungslosen spielen.
Oder die Staatsbürgerschaft abgeben. Das soll aber ca. 3.000 Euro kosten, warum auch immer.

Servus
Hans
 
guten morgen hans, naja die us-staatsbürgerschaft abgeben ist keine option für meinen filius, es war ja schon ein akt, daß er 2015 endlich seinen us-paß bekam. hab ihm da auch durch die ganzen formularismen geholfen, nur seitdem mich gar nimmer mit so etwas beschäftigt.
die erste alternative auf unseren fall bezogen, die du vorstehend nennst, ruft bei mir halt etwas kopfschmerzen hervor, nicht daß es doch irgendwann bei einer einreise von ihm ärger gibt, weil sich in den staaten regularien geändert haben, die wir hier in deutschland gar nicht mitbekommen. ich weiß nur eines, die dortigen behörden können ziemlich eklig werden bei regelverstößen (was ich mir manchmal von unseren aber auch wünsche;) ).
ich besprech das mal mit sohnemann, und werde dann ggf berichten.
gruß thomas.

p.s. hans, könntest du das thema in die rechtsfragen verschieben?
 
Wenn er Gelegentlich mal in die USA einreist, wird er wenig Probleme bekommen. Hat er vor, in den naechsten Jahren in die USA umzuziehen, sollte er sich vorher mit der IRS 'anfreunden'.
Uebrigens gibt es ab dem 26 Juni ein neues Gesetz, so dass man mit der Annahme einer neuen Staatsbuergerschaft die Deutsche beibehaelt. Das war frueher nur eine Option, die unter Umstaenden gewaehrt wurde.
Das Ganze wurde als grossartiges Geschenk verkauft, aber letztendlich koennte es zu einer aehnlichen Situation wie bei den US Buergern fuehren.
Die IRS ist mit den 'dicken Fischen' schon sehr beschaeftigt, da gibt es auch lange Haftstrafen (sogar Politiker werden in den USA bestraft), aber wenn man nicht gerade Reich und Beruehmt ist, gibt es weniger Anlass zur Sorge. Ich wollte hier eigentlich keine Politik einbringen, ich fand es eben relevant.
So, super Wetter hier, zeit zum Fliegen :cool:
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Danke für die weiteren Infos, Oliver!

Das Thema sollte damit so weit durch sein, wie das in so einem Hobbyforum möglich und sinnvoll ist.
Jetzt soll sich der junge Mann mal überlegen, wo er hin will und die entsprechende fachliche Hilfe suchen.

Servus
Hans
 
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