Antrieb für Pusher-Tug (50x20cm, ca.2,5-3kg) gesucht

hallo Bootfahrer,

für ein Bergeboot suche ich eine Antriebsempfehlung von Euch. Da es mein erstes selbst genautes RC-Boot wird, habe ich genau Null Ahnung von benötigten Leistung, Drehzahl, Propellergrösse und -Steigung. Es soll kein "Rennboot" werden (obwohl es schon einigermassen zügig zum verunfallten Wasserflugzeug fahren können soll) und dafür besser schieben können.

Ich habe verschiedene Aussenläufer aus dem Flugmodellbereich übrig, da sollte was dabei sein. Wasserkühlung werde ich wohl nicht brauchen, da ich je keine Rennen fahren will und die Einsätze eher kurz sein sollen (5min oder so). In der Luftfahrt würde man dann zum Propeller "Steigpropeller" - im Gegensatz zum Reisepropeller - sagen, also die Schiffsschraube eher grösser und flacher?

Also: wieviele Watt, wieviel "kV" (U/V), welche Drehzahl - und für welche Schraube? Schraubenvorschläge aus dem Krick-Programm wären nicht schlecht (aber keine Bedingung), da ich daraus sowieso Beschlagteile bestellen werde.

Das Bergeboot wird ein pusher tug, 50x20cm, und, wenn ich das Volumen unter der Wasserlinie abschätze, ca. 2,8-3,0kg wiegen.
Und es soll ein konventioneller Antrieb (kein Schottelantrieb) werden.

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.

Bertram
 

molalu

User
Hallo Bertram,
mit einem TUG flott fahren ist nicht ganz einfach. "Eine Schrankwand lässt sich auch nicht leicht durchs Wasser schieben"🤣

Ein AL mit ca. 1500kv in Kombination mit einer 40mm 3-Blatt Schraube sollte an 3S mit ca. 16.000 Umdrehungen ausreichend sein. Ein 40A-Regler wäre passend. Solltest Du auch beim Regler auf Deinen Fundus aus der Fliegerei zugreifen wollen, dann lass es bitte, weil die Flugregler nicht "Vor-/Zurück" können. Ich empfehle Dir einen 40A Seawing Marine-Regler, der bei ebay für schmales Geld neu angeboten wird.

Die Auswahl an Schiffschrauben ist bei Krick besonders gut. Angefangen bei einem Kunststoff-Prop für weniger als € 5 bis hin zum Edel-Prop von Raboesch für € 20. Ich denke aber das für Deine Einsatzzwecke ein K-Prop ausreichend ist. Die Steigung ist wurscht. Unterschiedliche Steigungen sind nur für Powerboat-Fahrer von Interesse. Die Standard-Props von Krick sind für Deinen TUG perfekt.

Noch ein Tipp: Kauf Dir gleich mehrere und am besten in 3 unterschiedlichen Durchmessern (z.B. 38 - 40 - 42mm). Du kannst dann auf dem Wasser testen, welche Prop-Größe am besten zu Deinen Anforderungen passt. Aber Achtung - zu groß kann zum Problem für Motor und Regler werden (Überhitzung). Es kommt auch schon mal vor, dass man einen Prop während der Fahrt verliert.
 
hi Ingolf, vielen Dank, das hilft sehr. Ja, ohne Shottelantrieb wollte ich schon einen Regler mit Rückwärtsgang verwenden.

"mit einem TUG flott fahren ist nicht ganz einfach. Eine Schrankwand lässt sich auch nicht leicht durchs Wasser schieben..."
Wenn mich mal der Schalk überkommt, baue ich unten eine schöne Stufe, und dann sehen wir mal...
😄

LG Bertram
 

SB 13

User
Hallo Bertram,

schliesse mich da an Ingolfs Empfehlung an.
In meinem Springer Tug habe ich einen AL 4258 mit 800kv verbaut. Ist eigentlich ein Hubschraubermotor aus einem 500er Scaler den ich noch rumliegen hatte. Als Prop einen 50er Drei oder Vierblatt und das ganze an 3S Lipo. Spass ohne Ende!
Motorsteller habe ich einen 60A HK Autoregler mit rueckwerts Funktion.

Gruss Ralf
 
hi,
ich habe drei ALs mit um die 1000kV, und anhand Ingolfs Antwort die Schraubengrösse schon von geplant 40mm (bei 1500kV) auf 50mm (bei mir) erhöht. Und 3s sind genügend da. Regler kommt auch noch.
LG Bertram
 
so, es geht voran. Jetzt die Frage nach der Kühlung:
Der Maximalstrom wird 30A sein - wenn ich einen 60A-Regler nehme und nicht länger als 5-10min fahre: geht das auch ohne Wasserkühlung? Ggf. ohne Schrumpfschlauch (trockene Umgebung wird sichergestellt). Im Moment favorisiere ich die Wave-Serie von d-power, zumindest bekomme ich die hier geliefert.
LG Bertram
 

molalu

User
Hallo Bertram, Du brauchst keine Kühlung. Ich bevorzuge die gelben Roxxy-Regler. Die sind sehr robust und können mit der Progbox in einem Untermenue "Boat" perfekt programmiert werden.
 
Bisschen OFF-TOPIC, aber ich fahre meine TUGs lieber mit alten Speed-600. Die sind immer noch viel zu stark, dafür schön schwer, denn Trimmgewicht braucht man sowieso, wenn man nicht gerade aus Beton baut. Gute, günstige "EASY"Regler für Bürstenmotoren gibt es auch noch. Warm wird da ungekühlt im Tug auch nichts zu viel, der Leistungsdurchsatz ist zu gering. 15 Ampere Regler reichen locker.
 

molalu

User
Absolut - 600er hatte ich in meinem Retti-TUG auch. War für diese Zwecke perfekt.
 
Naja, ich habe drei passende Brushless rumliegen und keinen Bürsti mehr... und @molalu: die Roxxys sind doch für Bürstis?
LG Bertram
 

molalu

User
Guten Tag Bertram,
ich habe gesehen dass Du einen 2ten Beitrag erstellt hast.
unsere Konfiguration Springer Tug:
Motor 2x Brushless Aussenläufer 600U/min/V
Akku 4S Lifepo Headway 10 000mAh
Prop 2308-55 Steigung 0.52 links und rechtsdrehend
Regler 2xTurnigy Marine ESC 50A.
Ich habe zu Illustration ein paar Bildchen aus unserem Wasserflugforum angehängt.

Bei Bedarf einfach nochmal fragen :)

Ich betone an dieser Stelle nochmals dass dies unsere eigenen Erfahrungen aus zahlreichen Bergungen sind und sich diese nicht mit den Erfahrungen der Kollegen decken müssen und werden.

029.jpg
107.jpg
118 mit augenbalken.jpg
119.jpg
 
Da mir alle so nett helfen (Danke!) noch eine Antriebsfrage:
Soll ich das Stevenrohr mit möglichts geringem Spalt einharzen oder den Kanal im Rumpf vorsichtig zum Wasser hin etwas aufweiten und dann mit satt UHU-Kraft einkleben? Dieser würde elastisch wie Silikon bleiben (ähnlich wie UHU-Por, nur fester). Es geht mir um das Pappelsperrholz direkt hinter der GFK-Matte - es reicht ja, dass sich das spröde Klebeharz in den äussersten 0,5mm durch Vibration löst (tut es das?) und dann kann Wasser das PSpH aufquellen.
Bertram
 

molalu

User
Ich verwende für das verkleben und abdichten von Stevenrohren dieses Material. Härtet relativ schnell aus, bleibt dauerelastisch und soll das Stevenrohr mal ausgetauscht werden, kann der Kleber mit einem Skalpell leicht entfernt werden.
 

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  • s-l1600.jpg
    s-l1600.jpg
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damit die TUG einigermassen gerade aus fährt habe ich grosszügige Längsflossen eingebaut. Das hat das Modell von Aeronaut auch so. Ausserdem kann ich die TUG in die Wiese stellen und Schrauben und Ruder sind geschützt. An der Achter Reling sind noch die 4 Magnete der Gewichte für die Trimmversuche zu sehen. Die Acter Reling ist so fest dass ich das schwere Schiff daran aus dem Wasser heben kannn.
Zur Wellenwartung müssen die Ruder abgebaut werden, beim Backbordruder fehlt die hintere Flosse vom Beckerruder, die liegt irgendwo am Grund des Sees:confused:
02601.JPG
 
die Längsflossen scheinen mir eine gute Idee. Ich hatte bisher nur Dreiecke oberhalb des Stevenrohrs vorgesehen.
LG Bertram
 

molalu

User
Bertram, ich hoffe Du bist mir nicht böse, wenn ich Deinen thread nutze, um das Thema "Bergungsboot" mit zusätzlichen Informationen zu ergänzen. Denn ich glaube es gibt eine größere Anzahl von Neueinsteigern, die vor der Frage stehen "was wenn das Boot mitten im See stehen bleibt" und vielleicht auch deshalb Abstand nehmen vom Schiffsmodellbau.

Im Forum der Rennbootfahrer habe ich den interesanten Beitrag eines Tüftlers für ein Bergeboot (Retti) gefunden. Diese Bauweise ist mal vornehmlich für relativ flache Boote gedacht. Die Konstruktion kann aber ohne Probleme auch für Modelle mit hohen Aufbauten gebaut werden.

Ziemlich tricky finde ich den Kran mit aufgesetzter Video-Kamera. Das System ist auch FPV-fähig.



1642092001658.jpeg


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Ich finde den Rumpfbau sehr interessant und für die Holzwürmer unter den Flugmodellbauern sicherlich keine Herausforderung.
 
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