Ausfallmodus prismatische LiFePO4-Zellen

WalterH

Fördermitglied
... Man kriegt jede Zelle zu tollen Effekten bewegt, nur eine Frage der Maßnahmen denen sie ausgesetzt ist.

In der Tat.
Aber daher ist es vermutlich besser, die Diskussion über die Zellenchemie von der Freisetzung der gespeicherten elektrischen Energie zu trennen.
Beides hat unterschiedliche Grundlagen und unterschiedliche Strategien zur Verringerung der Risiken.
Gemeinsam ist natürlich die thermische Wirkung die sowohl auf Grund der elektrischen Energiefreisetzung als auch auf Grund der chemischen Reaktionen entstehen. Am Ende kommt immer thermische Energie raus.
Das ist dann die dritte Komponente die zu beachten und zu handeln ist.
Grüße
Walter
 
Wie bereits erwähnt, hatte ich die Gefahren moderner Akkutechnologie bei Fehlbehandlung als prinzipbedingt akzeptiert. Die gab es schon immer, NiCd sind ebenfalls oft genug explodiert bei massiver Überladung mit viel Strom. Auch Lipos unter Aufsicht auf feuerfester Unterlage zu laden wäre kein Problem für mich.

Absolut inakzeptabel fand ich, dass einige Lipozellen bei einfacher Lagerung nach unauffälligen Wochen(!) hochgegangen sind. Selbst wenn dies auf voll lagern zurückzuführen ist, das ist meiner Meinung nach ein üblicher Betriebsfall und darf nicht passieren. Ich vermute, dass es einfach an der immer massiveren Hochzüchtung auf hohe Entladeströme liegt, wobei auf Stabilität verzichtet wird. (Das würde erklären, warum die in Normaluserspielzeug verbauten Lipozellen (Smartphones haben das oft genug ..) meist völlig unauffällig sind.) Soetwas kommt mir nicht ins Haus.

Die prismatischen LiFePO4 werde ich bei Gelegenheit testen, da dürfte so etwas nicht passieren.

Ahja, und ich kanns nicht lassen, tut mir leid:

Thermal Runaway setzt voraus das die in der Zelle generierte Wärme höher ist als die die an die Umgebung abgegeben werden kann.

Vermutlich ist das richtige gemeint, aber so wie es hier geschrieben ist, bedeutet das erstmal nur das die Zelle wärmer wird. Die exakte Voraussetzung ist, dass die Zunahme der Wärmeentwicklung über die Temperatur größer ist als die Zunahme der Wärmeabfuhr an die Umgebung (die i.d.R. als linear über die Differenztemperatur approximiert werden kann). Da die Zersetzung der Zellenchemie exponentiell von der Temperatur abhängt, ist dies ab einer bestimmten Zellentemperatur immer der Fall. Darunter stellt sich nur ein neues, höheres Gleichgewicht ein.

Gruß,
Christian
 

BaHaBa

User
Hallo,
ich habe 2 LiFePo Antriebsakku (2300mAh) im E-Segler und bin sehr zufrieden damit.

Jetzt habe ich ein Elektromotormodell und würde gerne auf diese "eigen/bransicheren" Akkus auch dort umsteigen. Leider benötige ich da etwas mehr Kapazität wie beim Segler.

Gibt es Auch LiFePo-Antriebsakkus mit höherer Kapazität, also z.B.3300 mAh ?
Und was sind LiFePo4 Zellen?

Danke
 

haegar

User
Hi,
LiFePO4-Akkus oder kurz LiFePOs sind Akkus mit Lithium-Eisenphosphat Chemie. Das ist also kein "o" sondern ein "O" (Sauerstoff) und die (eigentlich tiefgestellte) 4 kommt aus der Stöchiometrie.
LiPos sind dagegen Lithum-Polymer-Akkus da ist das "o" richtig.
 

BaHaBa

User
ok, und gibt es die mit höherer Kapazität als 1100 und 2300 mAh ?
Ich meine mal in Beiträgen gelesen zu haben, daß nur die originalen 2300 mAh haben.

Aber was bedeutet original ?:confused:
 

RC-PPG

User
Wer kann mich etwas sagen über die Lebensdauer von LiIon/LiFePO4 Zellen in verband mit Lagerung usw.
LiPo Zellen sollte bei Lagerung über längere Zeit nur bis ungefähr 60% geladen sein.
Bei Langzeitlagerung von vollständig geladen LiPo’s geht ja bekanntlich die Kapazität zurück.

Braucht man das Verfahren von Lipo’s auch bei LiIon/LiFePO4 Zellen?

Mfg,

Piet
 

Crizz

User
Prinzipiell ist es schonender, die Akkus nicht vollgeladen zu lagern. Ebenso sollte die Lagertemperatur deutlich unter der Zimmertempartur liegen, am besten unter 16°C , ideal sind 4 - 12°C da die chemischen Prozesse langsam er ablaufen und der AKku weniger bzw. langsamer altert. Das ist übrigens von der Chemie unabhängig und schont jede Zelle.
 

BZFrank

User
Nach den mir vorliegenden Untersuchungen haben LiFePO4 Zellen diesbezüglich bessere Werte als LiPos (und auch LiIon) sofern sie unter 30 °C gelagert werden. Dann spielt der Ladezustand auch keine so grosse Rolle bei der Alterung (wobei ein niedriger immer noch hilfreich ist).

Wers genau wissen will schaut sich z.b. "Calendar aging of a Graphite/LiFePO4 cell, M. Kassem,a J. Bernard,b R. Revel,b S. Pélissier,c F. Duclaud,d and C. Delacourta, Laboratoire de Réactivité et Chimie des Solides, Journal of Power Sources 208 (2012) pp. 296-305" an:

http://hal.archives-ouvertes.fr/docs/00/87/65/55/PDF/doc00013674.pdf

(und keine Panik wegen "Wissenschaft", hab extra einen mit schönen Grafiken gewählt ;) -> Seite 6 folgende)

The extent of capacity loss was found to be directly related to the storage temperature. It is most prominent for the most severe aging condition (T = 60°C and SOCnom = 100%). Storage SOC also influences the capacity loss, though it is of secondary importance compared to storage temperature.

Gruß

Frank
 

bruweb

User
Unterschied prismatische LiFePO4-Zellen zu A123

Unterschied prismatische LiFePO4-Zellen zu A123

Hallo,
Ich setze prismatische LiFePO4-Zellen, 2S, 1700 mA (e-power, untern Schrumpfschlauch steht Desire) als Empfängerstromversorgung ein. Mich würde interesssieren was genau der Unterschied zu A123 ist. Da die A123 ja als sehr sicher gelten. Ist es nur auf die mechanische stabilität (Aluhülle wie bei LiPo gegen Stahlbecher bei A123) oder gibt es auch noch andere Unterschiede?
Gruss
Bruno
 

BZFrank

User
Hi,

chemisch besteht bei LeFePO4-Zellen kein prinzieller Unterschied zwischen den Bauformen

- Cylinder
- Pouch cell/Prismatic

Jetzt kommt aber trotzdem noch hinzu wie die Selektion der Zellen war und welche Charge man gekauft hat. Grundsätzlich wird bei den Chinesen alles verkauft, was einen Käufer findet - und daher gibts Akkus die besser sind (höherer Preis) und andere die eher schlechter daher kommen. Auch Shenzhen Desire Power Technology Co. Ltd macht das so.

Gruß

Frank
 
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