Auslegung Elektro-Antrieb für Kunstflug-/Schleppmaschine (2,50 Meter Spannw,ca 7 kg)

Jan

Moderator
Habe mir einen schönen Antrieb von Reisenauer zusammen stellen lassen, der mit ca. 2.800 Watt Eingangsleistung (an 10s) und < 80 Amps voraussichtlich ca. 6500 mit einer 21*14 Fiala Holz E Prop, einen Standschub von mehr als 12,6 kp zieht. Strahlgeschwindigkeit dabei 114 km/h.

Der Vergleich mit dem von Okon modifizierten Strecker (weiter oben), der bei einer höheren Eingangsleistung ca. 1 kp weniger Standschub bei lediglich 74 km/h Strahlgeschwindigkeit bringt, ist erfreulich. Fast 50 % mehr Strahlgeschwindigkeit...

Der Unterschied in der Effizienz ist - was auch nicht anders zu erwarten war - erstaunlich groß.

Reisenauer deutet an, dass der Antrieb durch die hohe Steigung bei niedrigsten Strömen noch genug Vortrieb bringt, um gerade noch so in der Luft zu bleiben. Der hohe Standschub ist ideal für den Schlepp. Die hohe Strahlgeschwindigkeit erlaubt Spaß beim Heizen und beim Kunstflug.

Es handelt sich allerdings nicht um einen wirkungsgradschwachen Direktantrieb, sondern doch um einen Getriebeantrieb :rolleyes: . Habe mich überzeugen lassen. Wobei Herr Reisenauer da nicht viel Überzeugungsarbeit leisten musste. So sieht der Antrieb aus:

IMG_3622.JPG
IMG_3623.JPG
IMG_3625.JPG

Wenn es jemanden interessiert: Strecker 378.15-18-08P L

Beeindruckend auch die Daten mit einer 21*12 Fiala. Dann zwar nur noch 97 km/h Strahlgeschwindigkeit. Aber auch nur noch einen Strom von knapp 67 Amps und immer noch 11,46 kp Schub. Der Okon Motor braucht dafür fast 500 Watt Eingangsleistung mehr bei fast 25 km/h weniger Strahlgeschwindigkeit. Dabei ist der Okon Motor sicherlich an der Grenze zum Optimum, was die Wicklungsdichte angeht...

Ganz nebenbei wiegt der Motor nur 235 gr. plus Getriebe (wiegt ca. 80 gr.). Der Okon Strecker mehr als 600 gr. :cool:
 

Jan

Moderator
Auf Grund einer Nachfrage: Lasst Euch von der dunkelgrauen Scheibe nicht täuschen. Die habe ich dort untergebracht, damit sie nicht verloren geht. Das ist eine Bohrschablone. Die Propelleraufnahme hat vier Passstifte, für die im Prop. Aufnahmen gefunden werden mussen. Die Scheibe kommt natürlich weg.

Vor meinem Urlaub habe ich noch keine Testläufe geschafft. Das kommt Ende August. Dann werden wir wissen, ob der gigantische Standschub tatsächlich geschafft wird, oder ob der Fiala Prop mit der hohen Steigung im Stand gar nicht "greift", sondern stallt.

Eines steht fest: Wenn die Daten stimmen, dann ist dieser Antrieb eine Rakete.

Ganz nebenbei: Hat einer Ahnung, ob die Fiala Props mal vermessen wurden?
 
Sorry, ich möchte keinen Getriebeantrieb. Ich vermute, dass das Getriebegeräusch bei diesen hohen Leistungen noch einmal "kreischiger" wird... :rolleyes:

Ich will einen seidenweichen Lauf!! :cool:

Habt Ihr zu den Motoren eigentlich auch Daten?

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Habe mir einen schönen Antrieb von Reisenauer zusammen stellen lassen, der mit ca. 2.800 Watt Eingangsleistung (an 10s) und < 80 Amps voraussichtlich ca. 6500 mit einer 21*14 Fiala Holz E Prop, einen Standschub von mehr als 12,6 kp zieht. Strahlgeschwindigkeit dabei 114 km/h.

Der Vergleich mit dem von Okon modifizierten Strecker (weiter oben), der bei einer höheren Eingangsleistung ca. 1 kp weniger Standschub bei lediglich 74 km/h Strahlgeschwindigkeit bringt, ist erfreulich. Fast 50 % mehr Strahlgeschwindigkeit...

Der Unterschied in der Effizienz ist - was auch nicht anders zu erwarten war - erstaunlich groß.

Reisenauer deutet an, dass der Antrieb durch die hohe Steigung bei niedrigsten Strömen noch genug Vortrieb bringt, um gerade noch so in der Luft zu bleiben. Der hohe Standschub ist ideal für den Schlepp. Die hohe Strahlgeschwindigkeit erlaubt Spaß beim Heizen und beim Kunstflug.

Es handelt sich allerdings nicht um einen wirkungsgradschwachen Direktantrieb, sondern doch um einen Getriebeantrieb :rolleyes: . Habe mich überzeugen lassen. Wobei Herr Reisenauer da nicht viel Überzeugungsarbeit leisten musste. So sieht der Antrieb aus:

Anhang anzeigen 499686
Anhang anzeigen 499687
Anhang anzeigen 499688

Wenn es jemanden interessiert: Strecker 378.15-18-08P L

Beeindruckend auch die Daten mit einer 21*12 Fiala. Dann zwar nur noch 97 km/h Strahlgeschwindigkeit. Aber auch nur noch einen Strom von knapp 67 Amps und immer noch 11,46 kp Schub. Der Okon Motor braucht dafür fast 500 Watt Eingangsleistung mehr bei fast 25 km/h weniger Strahlgeschwindigkeit. Dabei ist der Okon Motor sicherlich an der Grenze zum Optimum, was die Wicklungsdichte angeht...

Ganz nebenbei wiegt der Motor nur 235 gr. plus Getriebe (wiegt ca. 80 gr.). Der Okon Strecker mehr als 600 gr. :cool:

Hi Jan,

woher die doch deutliche Kehrtwende ??
 

Jan

Moderator
Hi Jan,

woher die doch deutliche Kehrtwende ??

Ich hatte schon vor knapp 10 Jahren die Erfahrung gemacht, dass ein Getriebeantrieb erstaunliche Vorteile gegenüber einem Direktantrieb hat. Das war in Zeiten, in denen man die mAh noch in schwergewichtigen und schwachbrüstigen Becherzellen herumschleppte.

Dann kam die Zeit der viel leichteren Lipo Antriebe - in denen die Direktantriebe zu einer Art Renaissance kamen. Denn schließlich kam es nicht mehr auf Wirkungsgrade an. Man hatte ja genug Amperestunden an Bord. Und da alle möglichen Halb-Experten oder Groß-Tester oder Firmen-Pusher ihre Begeisterung für Direktantriebe publizierten, hat das auch mich beeindruckt.

Nun hat Herr Reisenauer mich erinnert, dass ein gescheiter Getriebantieb auch früher schon gut war und sicherlich auch heute nicht schlechter sein muss. Durch die Idee, einen Außenläufer zu untersetzen, hat man die thermischen Probleme - so es sie denn gab - in den Griff bekommen. Und dadurch kann man jetzt mit Motoren arbeiten, die statt 700 oder 800 gr. weniger als 400 gr. wiegen. INKL. Getriebe. Und bei ähnlichen oder sogar deutlich besseren Daten nur 10s statt 12s brauchen.

Schade eigentlich, dass die Platzhirsche das ignorieren. Warum das geschieht, darüber vermag ich nur zu spekulieren.

Der Hauptgrund BILLIG wird nämlich nicht genannt. Denn ein Getriebeantrieb ist immer teuerer als ein vergleichbarer Direktantrieb. Denn ein Getriebe ist ein aufwändiges Gerät, das man nicht billig machen kann.

Das Betriebsgeräusch ist auch ein (Gegen-)Argument. Aber kein wesentliches. Denn gute Getriebe klingen gar nicht so schlimm. Sie fallen nur manchmal stärker auf, weil die Props weniger Krach machen.

Aber irgendwie ist ja vieles in Vergessenheit geraten. Z.B., dass ein gut gemachter Bürstenantrieb im Teillastbereich zumindest vom Wirkungsgrad her gut mit einem Brushless Antrieb mithalten kann. Das musste so manch einer bemerken, der einen Speed-400 mit Getriebe durch einen vermeintlich edlen Brushless ersetzt hat.

Zurück zum Thema:
Die Daten oben sind doch zumindest theoretisch beeindruckend. Und das wäre - ich habe nachgezählt - der dritte Antrieb, den ich von Reisenauer habe. Und bisher hat jeder genau das gebracht, was er bringen sollte. Im September geht es weiter. Jetzt ist Urlaub...
 
Ein etwa gleich schwerer Motor mit niedrigerer U/min/Volt:

Technische Daten Black Warlock 5330-21.5T
Max. Fluggewicht für Flugmodelle bis zu 10000 gramm
Propeller 22" x 12e"
UPM/V 200
Akku Zellenanzahl 10 Li-Poly
Maße 63 x 60 mm
Wellendurchmesser 8 mm
Flight-8 Bestellnummer 2225
Optimaler Arbeitsbereich bis 80 A
Leerlaufstrom / 10V 1,5 A
Maximaler Strom 90 A / 30 Sec.
Befestigungsspant beiliegend
Gewicht mit Kabel 600 gramm
Empf.ESC ESC-80

Quelle: http://www.flight-8.com/BW5330-215T-263.html?PHPSESSID=dk0rs22edel4gded8sh4ds0q72


Hallo Jan,
Bin Zufällig auf den Thread hier gestoßen.

Bin zur Zeit am Bau einer 2.72m Pilatus Turbo Porter.

Diese wird ebenfalls mit einem Brushless Motor ausgerüstet (bzw. ist es schon).

Eingebaut ist ein Emax 5345/8 an 10s. Werde Anfangs eine Versuchs reihe an LS testen, um Ströme so wie Standschub zu erfahren. Laut Hersteller Angaben soll er an einer 20x10 bei ca. 90A um die 10kg Standschub haben. Werd mal LS Testen bis 22" Größer geht leider nicht.

Will die Kiste ebenfalls als Schlepper nutzen, später evtl noch Springer Abwurf.


Hab mir aber gerade mal die Black Warlock Motoren Angeschaut.
Von den Daten her schauen diese ja nicht Schlecht aus.

Doch iwie find ich leider keinen Vertrieb wo man diese kaufen könnte ??? Und in welchem Preislichen Rahmen diese sich befinden ?



Weist du vlt. wo man diese Motoren bekommt ?



Gruß
Udo
 

Jan

Moderator
Hallo Jan,
[...]
Hab mir aber gerade mal die Black Warlock Motoren Angeschaut.
Von den Daten her schauen diese ja nicht Schlecht aus.

Doch iwie find ich leider keinen Vertrieb wo man diese kaufen könnte ??? Und in welchem Preislichen Rahmen diese sich befinden ?

Weist du vlt. wo man diese Motoren bekommt ?

Gruß
Udo


Frag mal nach bei Modellbau Grupp.
http://www.grupp-modellbau.de/
Der vertreibt auch die ganz große Bellanca von Flight8 und hatte wohl über diesen Kontakt einige der E-Motoren im Vertrieb. Ob er noch welche hat, weiß ich nicht. Ich hatte vor ca. einem Jahr mal Kontakt zu Herrn Grupp.
 

Jan

Moderator
Hi,
mit ziemlicher Verzoegerung ist meine Bellanca flugfertig geworden.
Danke an Andi Maier fuer die freundschaftliche Unterstuetzung.
:D
Der oben beschriebene Antrieb wurde von Andi auf Gummis gelagert. Ich war erst gegen diese Idee. Das Ergebnis hat mich aber ueberzeugt. Der Antrieb hat erfreulich viel Leistung bei vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme. Grob geschaetzt ca 500 Watt Eingangsleistung weniger. Und das bei einem sehr schoenen Motorgeraeusch. So gar kein nerviges Getriebe-Kreischen. Eher dumpf, wie bei einem Mehrzylinder Verbrenner. Kein Zweitakte-Geknatter, sondern eher ein Viertakter. Einfach klasse. Das angenehme Laufgeruaeusch ist eindeutig eine Folge der Motorlagerung. Gerade bei Modellen mit grossen Resonanzkoerpern kann man die Lagerung in den Gummimuffen sehr empfehlen.

Leider tretenbeim Betrieb Feldverluste auf. Der Motor kommt am Boden und in der Luft reproduzierbar mit einem haesslichen Quietschgeraeusch zum Stehen u "springt" erst wieder an, wenn man Gas wegnimmt. Gibt flotte Herzimpulse.

Ich habe den Steller auf SLOW gestellt. Jetzt ist die bissige Gasannahme weg u der Motor braucht ca 2 Sek zum Hochlaufen. Am Boden tritt die Fehlfunktion nicht mehr auf. In der Luft leider immer noch.
Die Ursache koennten "Stoerspannungen" auf dem Pro-Stecker des Stellers sein. Herr Reisenauer hat mir empfohlen, als Gegenmittel eine Buchse zu basteln u den Programmierstecker des YGE Stellers damit "kurz" zuschliessen. Impuls des Programmiersteckers auf Minus. Ich werde es ausprobieren u berichten.

Leider habe ich mit den bei Herrn Reisenauer gekauften Akkus keine guten Erfahrungen gemacht.
Es handelt sich um 5s 5000er Akkus (20c). Ich habe sie nur nach Ueberpruefung der Spannung gelagert u nicht benutzt. Da der Flieger jetzt erst fertig geworden ist, haben sie ca 20 Monate gelagert. In jedem der beiden Packs ist eine Zelle defekt. Sie nimmt keine Spannung an. Ich habe Herrn Reisenauer gefragt, ob er mir da entgegen kommen wuerde. Er hat auf diese Frage noch nicht einmal reagiert. Ich glaube nicht, dass ich bei ihm noch einmal Akkus kaufen werde.
 

Jan

Moderator
Mein Strecker Motor (8-Poler) mit Reisenauer Motor Chief Getriebe 1:5 hatte Feldverluste im Betrieb mit dem YGE 120 HV Steller. Trotz aller Bemühungen und zig Einstellversuchen am Steller mittels Prog-Card traten am Boden oder - noch viel ärgerlicher - in der Luft Feldverluste auf. Der Motor verlor dabei kreischend an Drehzahl bis zum Stillstand, ließ sich aber durch "Gas-Wegnehmen" und vorsichtiges "Gas-Geben" wieder aktivieren.

Herr Jung - der Hersteller des Stellers - schlug ein bestimmtes Timing vor. Dieses hatte ich schon durch, probierte es erneut und hatte wieder keinen Erfolg. Darauf schrieb Herr Jung, dass die Probleme mit dem Strecker 8-Poler bekannt seien und ich einen anderen Motor oder einen anderen Steller nehmen sollte.

Herr Strecker wirkte auf mich so, als ob er das Problem kennen würde. Er schlug vor, einen kleineren Prop zu nehmen. Das kommt aber nicht in Frage, da ich die Eingangsleistung will. Alternativ sollte ich einen anderen Steller nehmen. Das will ich auf keinen Fall, da ich viel Wert auf die besonders guten Teillastfähigkeiten des YGE Stellers lege. Sucht man einen Antrieb für einen Segler (Dauer-Volllast), dann sind die Anforderungen an den Steller geringer.

Herr Reisenauer hatte für meine Kritikpunkte Verständnis. Er war entgegenkommend und tauschte den Strecker-Motor in einen Skorpion HK-4025-890KV. Ineinander geschraubt sieht nun so aus:

IMAG0414a.jpg

Nach den mitgelieferten Leistungsdiagrammen hat der Skorpion mit dem 21*16 Fiala sogar etwas mehr Leistungsaufnahme als der Strecker. Er sieht auch größer aus und ist wohl auch schwerer. Ich bin gespannt, ob der Antrieb nun ordnungsgemäß funktioniert.

Die Akkus hatte ich Herrn Reisenauer auch geschickt. Er hat sie wohl an ein eigenes Ladegerät gehängt und versucht, sie zu laden. Dabei war er wohl erfolgreich. Auf einem mitgelieferten Zettel ist zu erkennen, dass nun alle Zellen Ladung annehmen. Wie sich die Akkus beim Entladen verhalten werde prüfen. Erst mal Danke bis hierher.
 
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