Aussenborder und Boote dazu

molalu

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Ja, genau diese Motoren, meinte ich. Ich kenne und verwendete sie in den Anfängen meiner Modellbauerkarriere auch, aber mittlerweile gibt’s die nicht mehr bzw. nur quasi antiquarisch oder täusche ich mich?

Ich glaube mit dem "antiquarisch" liegst Du richtig. Diese Motoren gibt es im Handel nicht mehr. Ich habe auch noch so ein Teil bei mir rumliegen:

DSC02085.JPG


Ich weiß jetzt nicht, wie groß diese Evinrude sind, die der GErd eingestellt hat. Meiner hier gehört in die Kategorie Spielzeug. Ich denke mal für 30cm Sportboote mit 200Gramm könnte das mit diesem AB klappen. Der verträgt 3V.

Ansonsten findet man für den scale-Bereich schon ganz gute Außenborder. Ob von Aeronaut, von Krick, von Graupner (Japan-Import) oder auch von TFL.

Entscheidend dabei ist, wie groß mein scale-Anspruch ist, wie groß und wie schwer der Kahn werden soll, und was ganz entscheidens ist - wie schnell will ich mit dem Außenborder fahren.

Christian mit seinen Eigenbauten und Entwürfen ist dann eher im TopSpeed-Bereich unterwegs. Da ist nicht scale gefragt, sondern performance. Und da gibt es nur wenige, die es mit Eigenbauten so gut hinbekommen wie der Chris.
 

molalu

User
Ja genau. Das waren diese Spielzeug-Bootchen. Das, was Du hier von Graupner zeigst Bernhard, ist ja fast schon die Königsklasse. Mein zuvor gezeigter Außenbordmotor hat ähnliche Abmessungen wie Deiner, brauchte aber nur 3V und war wohl eher etwas für Freifahrer. Der Motor kann für Kreisfahrten festgestellt werden und im Gehäuse ist ein kleiner Plastikschieber für Vor/zurück.
Mit ein wenig Geschick ist so ein Außenborder auch schnell auf RC-Betrieb und Servolenkung, bzw. Regler umgebaut.
 
Hi,
kleiner Tipp, für diese kleinen Antriebe könnte man noch eine Verctor Unit Fernsteuerung verweden. Geht zwar nicht Rückwärts aber zum Lenken und Gasgeben reicht es aus. Der Regler für den Motor und der Empfänger sind mit im Servo untergebracht. Man muss somit nur das Servo mit dem Anlenkgestänge zum Aussenborder einbauen und die Kabel vom Motor zum Servo. Akku anstecken und es fährt. Wäre sehr minimalistisch.

Noch meine Spielsachen für die schöneren Boote. Habe noch eine Rumpf aus einem Graupner Scimitar ABS Rumpf heraus laminiert in Glas /Kevlar. Das ist ein Glastron Boot für das ich mir ein ganz offenes Deck gedacht habe also nur eine kleine Windschutzscheibe und die Sitze , Liegefläche mehr nicht und die typische Flitterlack Lackierung der Glastron Boote . Sowas fahre ich manchmal im Urlaub herum mit 300 PS Mercury OB der bei den flachen Booten völlig ausreicht.

Die Motoren von Aeronaut , in den Evinrud habe ich kleine Aussenläufer . Im Seven ist ein 540ziger Brushless von Scorpion mit 6,5 Windungen drin, da werde ich aber die Lagerung der Propellerwelle noch auf Kugellager umrüsten , die DU Buchsen werden bei den Drehzahlen des Motors inerhalb von Sekunden glühend Heis und das Unterteil wird weich und ist dann nicht mehr zu gebrauchen. Bei einem ist das gleich passiert und aus den Gehäuseteilen wird jetzt ein Flexwellen AB von TFL verwendet. Flexwellen und diverse Teile dazu findet man manchmal bei Ersatzteilen ect. in den Schubläden manche Modellbaugeschäfte , man muss nur Fragen.
Das letzte Bild zeigt ein push pull Getriebe Unterteil . Daraus möchte ich eine Aussenborder ähnlich dem Dicken Mercury Verado bauen. Der Trick beim Verado ist das der ganze Motor fest am Heckspiegel befestigt wird und sich nur noch zum Trimmen an und weg klappen lässt. Gelenkt wird dann nur noch mit dem Lenkbaren Getriebeunterteil. Also nicht mehr der ganze Antrieb Lenkt. Durch gehenläufige Propeller sollte es auch ohne Skegfin funktionieren oder halt nur ein ganz kleines .

Happy Amps Christian
 

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Baloo

User
Im Beitrag #16 ist ganz unten ein abgeschnittenes Bild zur "Aussenborder: Marktübersicht".

Den kompletten Artikel findet ihr hier: Marktübersicht

Gruß Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
von den Aussenbordern mit Kegelradgetriebe läuft für meine begriffe nur der AMPS richtig gut und leise. Bei allen anderen hat man immer das gefühl das die Kegelräder schnell Karries bekommen. Flexwellen sind wenn sie im Teflonröhchen laufen sehr leise.
Wie man mit Flexwelle sich einen Ab selbst aufbauen kann , mal kurz die Bilder zu meiner CFK Version die durch ihren flachen Aufbau einen tiefen Schwerpunkt hat. Das Boot dafür ein SAW Canard entsteht gerade.
Um das CFK abzuwinkeln zur Motorbefestigung habe ich per Lichtbogen schmale Stellen im CFK dort wo es abgewinkelt werden soll erhitzt und dort das Harz erweicht und teils verbrannt. Die Laschen aufgestellt und mit super dünnflüssigen Injektions Harz gefüllt und ausgehärtet. Die sind jetzt wieder fest. Es gibt auch CFK Plattenmaterial mit Termoplastkunstsoff als Matrix , die lassen sich per Heissluft oder glühenden Draht erweichen und dann einfach abwinkeln. Die sind aber leider nicht so fest wie mit Epoxidharz gefertigte Plattenlaminate.
Mit Forstfreien Kugellagern und volltränkung des Stators , Bleche und Wicklung , kann der ganze AB auch problemlos ein Vollbad nehmen ohne größeren Schanden zu nehmen. Jetzt muss ich noch die aerodynamische Verkleidung herstellen. Das machie ich aus Balsaholzblöcken die ich zurecht Säge und Schleife . Über diesen Formklotz ziehe ich dann eine Folie tief. Da muss ich noch schauen was ich verwende. Eingentlich habe ich Makrolon ( Lexan ) platten zuhause , aus denen ich auch mal Slotracer Karossen und Chassis per Tiefziehen hergestellt habe, das ist auch sehr robust und läst sich optimal von innen Lackieren womit die Lackierung dann Aussen nicht mehr zerkratzt.
Und ich habe dem AB zwei 0,2 mm Skegfinnen verpasst , das wollte ich halt mal ausprobieren.

Happy Amps Christian
 

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Hallo Christian,
Respekt - eine tolle Konstruktion; sauber gebaut und sehr gut durchdacht. Wenn ich mir das letzte Bild anschaue und die Konstruktion richtig verstehe, dann ist das wohl die Kurvensituation.
Sieht aus wie man braucht ein sehr kräftiges Servo mit möglichst wenig Spiel im Gestänge, fährt einen möglichst großen Radius oder mindestens eher langsam. Speed geht geradeaus ohne Limit. Grund: die Konstruktion ist recht lang. Richtig?
 
Hi Kalle,

ja , dafür ist der Antrieb gedacht , Straight Away Rennen. Man muss nur langsamer Wenden für die Gerade zurrück. Ja ich weis das ist schon extrem. Aber es geht noch extremer. Man muss sich halt von den Bauformen wie man sie kennt trennen.
Ein Beispiel der Aussenläufer motor der ganz kurz am Heck , direkt einen Propeller antreibt. Um jetzt keine komischen Winkel und Kreisbahnen für die Propellerblätter erzeugen zu müssen , die kleine Idee . Der Aussenläufer ist im Normalfall nicht für extrem hohe Drehzahlen ausgelegt. 40000 U/min sind gut mit Stahlglocken die einen hohen Eisenanteil haben zu machen. Mit CFK Glocken gehen aber auch extreme Drehzahlen.
mit Umfangsgeschwindigkeiten bis Mach 2 .
Also ein Getriebe muss her aber das Kostet Effizients. Aber nein ! das muss nicht sein , das Effektivste Getriebe ist der Hebelarm. Keine Zahnräder ext. verschlechtern den ETA. Ich brauche für SAW gut 100000 U/min am Propeller. 100000/40000 = 2,5 :1 Übersetzt. Der weitere Gedanke ist , ich brauche das als Umfangsgeschwindigkeit der Propellerblätter. Also warum nicht die gleichen Propellerblätter eines 40 mm Propellers so weit aussen anzusetzen dass sie die gleiche Umfangsgeschwindigkeit erreichen nur bei der niedriegeren Drehzahl. Also habe ich die Propellerblätter an eine Scheibe hin konstruiert mit 70 mm Durchmesser wodurch dann ein Propellerrad mit um die 100 mm entsteht. Um die gleiche Propellerblattfrequenz wie bei einem 2 Blatt Prop zu erhalten muss man die Blattanzahl auch entsprechend der Übersetzung anpassen 2 x 2,5 = 5 Blätter . Das alles umgesetzt in eine 3d STL Datei und in Stahl Lasergesintert sieht dann so aus wie im Bild. Erfüllt alles was legitim ist und der Motor kann frei am Heck montiert in alle Richtungen Geschwenkt werden erfüllt die Kritärien eines Aussenborderantriebs.
Das selbe geht auch mit Zahnrädern wie in den weiteren Bildern gezeigt. Aber da sind halt dann Zahnräder im Spiel, die will man ja möglichst nicht haben.

Happy Amps Christian
 

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Verrückt - was es alles gibt! Ich bin tief beeindruckt und staune. Über solche zusammenhänge habe ich noch nie nachgedacht.
Das Ergebnis schaut zunächst merkwürdig aus, eröffnet aber auch völlig neue Möglichkeiten.
Danke dir für die Einblicke in eine mir bisher unbekannte Ecke unseres Genres. Man(n) lernt halt nie aus.
Grüße Kalle
 
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Shark_PS

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Ja, der Christian hat immer wieder sehr interessante Ideen und Lösungsansätze. 👍

Das geht dann leider immer nur soweit mit der Umsetzung, dass ein anfassbarer und vorzeigbarer Prototyp gebaut wird.
Der wirkliche Test, ob und wie gut das ganze dann in der Realität auch funktioniert, bleibt dann bedauerlicherweise aus oder wird nicht gezeigt, was ich sehr schade finde !

Ich bleibe gespannt, ob der letzte Schritt auch noch mal kommt. Andeutungen dazu waren ja schon da ...
 

molalu

User
Ich bin nicht annähernd ein Tüftler und Entwickler wie Christian, der Eröffner dieses threads. Ich greife dann bei den diversen Antriebs-Varianten eher auf Kauf-Produkte des Marktes zurück. Das tüfteln findet bei mir eher am Modell statt.

Christian, ich hoffe, es ist OK, wenn hier nicht nur die schöpferischen Antriebs-Entwicklungen/Erfindungen zum Zuge kommen, sondern die RCN-User auch allgemeine Erfahrensberichte mit Außenbord-Motoren lesen können. Hier sind dann doch etliche stille Mitleser und "stille Nachbauer".

Ich würde das an dieser Stelle gerne tun und über meine Erfahrungen mit einem Außenborder aus dem Hause MHZ berichten. In meinem post #11 hatte ich bereits über meinen kläglichen Versuch berichtet ein Mono mit ca. 1,40mtr. Länge und einer Verdrängung von knapp unter 5 kg mit einem Außenborder auszustatten, der aus einem K&B 3,5 Unterteil und einem Leopard Inrunner der Baugröße 36 bestehen sollte.

Als Alternative zu der oben beschriebenen Kombo bin ich bei MHZ fündig geworden. Der 2021 bei MHZ gefundene Außenbordmotor ist aktuell nicht mehr im MHZ-Lieferprogramm.

Mir hat dieser Antrieb seinerzeit imponiert, weil er a) von seinen Abmessungen perfekt zu meinem Modell-Maßstab passte und b) weil er für Motoren der der 40-iger, aber auch der 50-iger Baugröße geeignet war. Ich entschied mich für einen exclusiv von MHZ vertriebenen, wassergekühlten Scorpion Außenläufer. Konkret, ein 4035 mit 1260kv. Dafür hatte ich Strom aus 8 Lipozellen vorgesehen.

DSC01224.JPG


Vorab eine Bitte - keine Kommentierungen zur Positionierung des Außenborders. Ja, er hängt zu tief. Das war alles Neuland für mich und viel testen/probieren.

Auch dieser Außenborder wird über Kegelräder angetrieben. Zum Lieferumfang gehörte neben einer Tube Wellenfett eine weitere Tube mit Getriebe-Öl und diverse O-Ringe als Ersatz. Das Getriebe-Öl wurde per Spritze in das untere Alugußgehäuse injiziert. Dazu mußte eine Entlüftungsschraube geöffnet werden. Lt. MHZ sollte das Geriebe-Öl nach jedem Einsatz gewechselt werden und das ausgelaufene Oel sollte auf Metallspäne untersucht werden. Anscheinend hatte MHZ nicht viel Vertrauen in die Kegelräder:confused:

Die grundsätzliche Problematik mit Kegelrädern im Außenborder kam in diesem thread schon zur Sprache. Bei meiner ersten Testfahrt schaffte ich mit einer gefahrenen Kurve 2 x 50mtr. und dann lief mein Gaskanal ins Leere. Zuhause habe ich den Außenborder zerlegt und sehr viel lose Stahlteile vorgefunden (Zahnausfall). Nach einem Telefonat mit Ernest (MHZ) habe ich den AB eingeschickt und nach 1 Woche lag das Teil mit neuen Kegelrädern wieder auf der Werkbank.

Mit großer Erwartung dann die 2. Testfahrt, die etwas länger dauerte und weiter raus ging, aber auch schlußendlich nach 2 Minuten endete. Und wieder erzeugte meinen Gaskanal keinen Vorschub. Wieder die Kegelräder? Nein, diesmal war es die Hochlast-Kupplung, deren Mittelteil aus Hartgummi zerbröselt ist.

Zum besseren Verständnis hier 2 Fotos dieser besagten Hochlast-Kupplung. Einziger Unterschied zu meiner Kupplung - das Mittelteil war bei mir grau und nicht rot:

1721-Kupplung.JPG


Quelle Foto: MHZ Powerboats

1722-Kupplung.2_1920x1920.JPG


Quelle Foto: MHZ Powerboats

Wieder sehr lange mit MHZ telefoniert und ich weiß nicht wieviele Erklärungen ich für das "warum" erhalten. Schlußendlich habe ich dann aber auch kostenfrei eine neue Hochlastkupplung erhalten.

Wochen später war das Modell fertig. Ich auch:

DSC01709.JPG


Das war dann eines der ganz wenigen Bauprojekte, wo ich am Ende unzufrieden war, weil dieser Antrieb immer wieder für ein ungutes Gefühl in der Magengegend sorgte. Man wußte nie, ob das Modell mit eigener Motorkraft an Land kommt.
Und weil es ein Bauservice für einen Messe-Bekannten aus NRW war, war ich dann auch froh, als das Modell die Reise in Richtung NRW angetreten hat. Ich kann nichts über den momentanen technischen Stand des Außenborders sagen, weil das Modell meines Wissens lediglich 1x im Wasser war. Ansonsten die Zeit in einem Showroom, zusammen mit ca. 30 anderen sehr hochwertigen, einzeln angefertigen Schiffsmodellen verbringt.

Dieser Außenborder hatte bei MHZ seine Daseinsberechtigung und wurde das eine oder andere Mal an großen Monos auch doppelt verbaut. Dabei kamen beeindruckende Fahrbilder heraus. Ob die Eigner auf Dauer mit den Außenbordern glücklich geworden sind, ist öffentlich nicht bekannt (oder nur Insidern). MHZ hat die Außenborder (es gab noch eine kleinere Baugröße) mittlerweile komplett aus dem Programm genommen. Alternativ hat MHZ Z-Antriebe angeboten. Diese Z-Antriebe haben das selbe Unterteil wie der hier vorgestelle Außenborder. Aber auch die Z-Antriebe sind aktuell nicht lieferbar.

Bedenkt man, das dieser Außenbordmotor mit den vielen zusätzlichen Bauteilen, die man zum Betrieb erwerben muß, ca. € 800 kostet, dann sind meine beiden Totalausfälle eigentlich nicht zu akzeptieren. Ich habe nach diesen Erlebnissen das Kapitel "Außenbordmotor" begraben und beschäftige mich lieber mit funktionierenden, konventionellen Wellen-Antrieben. Die funktionieren immer (wenn sie richtig verbaut wurden).

Ich habe 2 YT-Video von einem Bauprojekt mit genau diesen MHZ-Außenbordern gefunden. Im ersten Video wird zwar primär auf den Umbau als Langschaft eingegangen - dennoch sehr interessant, wie ich finde.


Dieses 2. Video ist eigentlich nur interessant bis 0.27. a) wegen der SetUp-Beschreibung und b) wegen des sehr schönen Fahrbild. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den genialen Sound der Scorpion Außenläufer. Hört sich fast schon wie ein Jet an.

 
Hi Ingolf,
klar ist das Willkommen wenn Du zu einem Aussenborderantrieb etwas schreibst. Die AB von Ernest hatte ich noch nicht. Habe aber bei den Kegelrad Getrieben so meine Bedenken. Der Michael Werner hat mir ein paar spezielle Schmierstoffe Fette und Öle gegeben die Er bei seinen Mercury Unterteilen verwendet . Meinen AMPS Mercury hatte ich Ursprünglich an einem Seebold Cat verwendet wie der Michael in gefahren hat.
In München beim GP ist er mit einem speziellen 2,4 Liter Mercury in einem kleinen Cat gegen die großen Evinrude 4 Liter V8 gefahren und konnte sie gar kontrolieren bis halt ein Defekt in ausgebremst hat. Michael,Werner hat die Elektronische Einspritzung zu Mercury gebracht und damit dann 5 Weltmeistertitel eingefahren.
Tja Patrick, was soll ich den noch vorführen ? Als ich mit Halbtauchenden Antrieben , mit Aussenbordern und Outriggern angefangen habe hat praktisch Niemand in Europa damit ausser den Fesselrennbooten solche Boote Ferngesteuert gefahren. Es gab nur ganz vereinzelte Verbrenner die das mal ausprobiert haben. Die einzigen Propeller die dafür geeignet waren musste ich extra aus den USA bestellen . Als ich 1984 den US Weltrekord verdoppelt habe kam Peter Schmidt von Graupner auf mich zu , da er ein Boot , die Portofino mit Halbtauchenden Propellern ausrüsten wollt , das Boot aber nicht zum Laufen brachte. Das habe ich dann mit modifizierten Props erledigt und in anlehnung an den Arnesondrive die Lenkantrieb dazu Das hat für jeden ganz einfach funktioniert und die Leute hatten Spaß an den Roostertail hinter den Booten.
Dann haben wir die Graupner Hydro Cup Rennen eingeführt mit damals ehr Scalelastigen Regelwerk. Als dann der Naticus darauf aufmerksam wurde und dann auch die Naviga wurde es immer weniger Scalelastig , die Outrigger wurden immer Populärer. Was.ich in der Zeit alles an Booten und Antrieben ausgetestet habe haben eigentlich nur die Ismaninger aus der Zeit miterlebt. Wobei ich nie im Ismaniger Club war sondern mit Werner Woyzek , Valerino Modelle München einen quasi Einzelkämpfer Club Taufkirchen waren . Per Valerino hatten wir die Kontakte zu den US Herstellern wie Octurs, K&B , Jimy Gale , Aeromarine , Prather usw. aber auch zu Rossi, Picco und OPS in Italien. Das war auch der Grund weshalb ich 1984 in Italien SAW gefahren bin , da es sonst keine solchen Veranstaltungen in Europa gab , bzw. die Schweden und Norweger dann auch Wettbewerbe in ganz Europa ausgeschrieben haben. Ich denke das ich wohl,der Einzige bislang war der mit Halbtauchenden Propellern auch F1 - 1 Kg und F1 + 1kg gefahren ist , mit den Antrieben gleiche Kurvenradien fahren konnte .
Die Aussenläufer sind mittlerweile der Modellflug Antrieb schlechthin, genauso wie die Sensorlosen Motorelektroniken die auch ich eingeführt habe und wer die hochdrehenden Innenläufer an Lehner vermittelt hat von KAVO hm. sicherlich hast du recht dass ich nicht alles vorführere, ich mache das ja Hauptsächlich für mich und zeige lieber wie man sich etwas selbst bauen kann. Das habe ich ja beim Aussenläufer Elektromotor ganz bewust so gemacht nachdem die Hersteller in Deutschland nichts von den Motoren wissen wollten. Heute haben sie alle fast nur noch diese Motoren im Programm , die größeren Dronen fliegen fast ausschliesslich damit. Mir bleibt halt nicht immer die Zeit für Modellbau bin nach wie vor in der Entwicklung für Hochleistungsantriebe Involviert , machen Maschinen mit 1 Megawatt und mehr und Brennstoffzellen dazu die in der Luftfahrt ihren Platz finden sollen. Alle Antriebe die ich hier zeige habe ich in irgendeiner Form , meist als kleinere Versionen schon getestet und für weiterentwicklungsfähig empfunden. Wenn ich Zeit finde mache ich auch immer weiter, mich drängt nichts.

Happy Amps Christian
 

Shark_PS

User
Hi Christian,

deine Leistungen für unser Hobby stelle ich in kleinster Weise in Frage. Hat sicherlich damals einen großen Push / Fortschritt gebracht. Das war allerdings alles vor meiner Zeit und ist jetzt Stand der Technik. Wusste gar nicht, dass man F1 auch mal nicht voll getauchten Antrieb fahren durfte.
Ich bezweifle auch nicht, dass deine Ideen nicht funktionieren, das werden sie schon in irgendeiner Form. Die Frage für mich ist vielmehr, ob sie besser funktionieren und / oder Vorteile bringen in gewissen Bereichen. Die Niveaus liegen heute so hoch aus meiner Sicht, dass ich da keine allzu großen Sprünge mehr erwarte.
Ferner ist meine Feststellung, dass sich immer weniger Leute Performance orientiert experimentieren bzw. entwickeln aus diversen Gründen ( Zeit, technische Möglichkeiten, eigene Fähigkeiten etc.). Und diejenigen, die es tun, so wie ich, gehen dann doch lieber ihren eigenen Ideen und Konzepten nach, als die Ideen von anderen zu übernehmen / zu überprüfen. Des weiteren hat sich für mich gezeigt, dass man meinst nicht drum herum kommt es selbst aus zu probieren, weiter zu entwickeln / optimieren und zu zeigen, dass es funktioniert oder auch nicht. Jedenfalls im Modellbaubereich.
Daher bin ich gespannt und sehr interessiert dran, wenn da was von dir in der Richtung noch mal kommt wenn es deine Zeit zulässt. Man lernt ja nie aus ... und eventuell kann am sich bei anderen was abschauen.

Aber zurück zum Thema.
Mein erstes RC Boot war damals die Seahorse / Prinzess von robbe mit dem entsprechenden Außenborder. War schon cool das Teil damals, aber mit den heutigen Leistungen nicht zu vergleichen. Und das Landen der 8 NiCd Zellen mit 1200-1500mAh oder so (kann mich nicht mehr ganz daran erinnern) hat auch gefüllt eine Ewigkeit gedauert mit dem Ladegerät was wir hatten.

Der Gedanke mal selbst einen Außenborder zu bauen habe ich auch schon länger im Kopf. Wenn sich irgendwann mal die Zeit findet werde ich das auch angehen. Mal schauen ob Cat oder Mono, auf jeden Fall etwas Performance orientiert mit angesteuerter Neigungsverstellung sonst wäre es ja langweilig und ein Vorteil des Außenborders ginge verloren ...
 
Hallo Patrick,

es geht mir ja eben genau so wie Dir um mein Hobby. Ich bin auch in einer Zeit aufgewachsen in der es kein Internet ect. gegeben hat und die
Dokumentation und Vorzeigen von Ergebnissen überhaupt kein Thema war. Wir haben dass Alles nur zu unsere Spaß , Freizeitvergnügen gemacht. Allein Graupner hat auf allen Bereichen des Modellbaus Leute angesprochen und um deren Mittarbeit gebeten um das Angebot zu erweitern. Reich ist davon niemand geworden , das war ehr die Ehre etwas beizutragen.
Die Robbe Prinzess hatte ich auch als sie Angeboten wurde nur halt mit dem K&B Unterteil Keller 30/8 an 12 Zellen , das war dann schon recht Spassig unterwegs.
Wenn Du dir einen Aussenborder bauen möchtest raten ich dir nicht nur zur Anstellwinkelverstellung ( die haben ich auch per Servo an einigen Tunnelbooten eingebaut , teils mit ersten Kreiselstabilisierungen von den Hubschraubern ) , es gehört umbedingt auch eine Höhenverstellung dazu. Ich habe das mit einer Linearkugelrollenführung bewerkstelligt und auch mit Paralleogram Vorrichtungen. Dabei bleibt der Winkel der Propellerwelle zum Bootkörper an sich fest . Was natürlich auch nicht wirklich stimmt, da das Boot ja bei höhersetzen der Propwelle quasi die Schwimmer mehr anstellt und sich somit der Winkel zur Wasseroberfläche verändert. Bei Parallelogrammen hat man dazu die Freiheit durch Unterschiedliche Auslegerarmlängen diesen Winkel beim Verstellen zu verstärken oder zurück zu nehmen. Ist ja Ähnlich den Dreiecklenkern bei Fahrzeugaufhängungen . Da kann man sich sehr viel Spielen. Der Michael Werner hatte solche Aussenborderaufhängungen an seinen Booten und so das Boot und den Antrieb je nach Wetter, Wind und Wellen angepasst um nicht abzufliegen. Tunnelboote fliegen ja auf den Geraden so frei dass sie praktisch keine Seitenführung durch die Schwimmer mehr haben . Wenn man in dem Zustand zur Kurve einschlägt fliegt das Boot etwas Schräg angestellt einfach geradeaus, Kurvenwille nicht vorhanden. Erst wenn man vor der Kurve den Bug herunter Trimmt und etwas Druck vorne auf die Schwimmer einstellt greifen diese hart ins Wasser ein und das Boot geht mit sehr hohen Fliehkräften um die Kurve. Dann muss man wiederum Massnahmen ergreiffen dass diese Kurvengriffigkeit nicht zu sehr überhand nimmt. Dazu setzt man vorne auf die Schwimmerlauffläcchen keile die bei tieferen Eintauchen gegen das Eintauchen das anströmende Wasser umlenken und ein noch tieferes Eintauchen verhindern. Tunnelboote neigen , wenn man das nicht begegnet dazu sich in den Kurven einzukringeln. Ein großen Skegfinn wirkt auch dagegen , hat aber einen viel größeren Strömungswiederstand das Bremsend wirkt. Bei meinem ersten Tunnelboot das Okergelbe mit dem Messingrohraussenborder hatte gar keine Skegfinne . Dort habe ich die Schwimmer im Bugbereich mit gar keinen V Winkel der Laufflächen ausgeführt aber nach hinten zum Heck hin dann die Laufflächen mit einem V-Winkel gestalltet. Dadurch hatte das Boot hinten immer mehr Grip wie vorne wo es eben nicht so ins Wasser einsinken will und verhindert dass die Kuven sich eingragen im Wasser. So kein Spinout ,lief Wunderbar. Ein Freund von mir hat sich seinen Kat mit Konkaven , Tunnelförmigen Laufflächen gebaut der auch sehr gut und Stabil um die Kurven gelaufen ist. Da auf der Geraden praktisch nur dünne Schneiden das Wasser berührten war das Boot auch recht schnell.

Happy Amps Christian
 
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