Steckung aufdicken, EWD und Flieger einmessen, Messinggewichte
Steckung aufdicken, EWD und Flieger einmessen, Messinggewichte
@kneubi:
kneubi
Zu fette Hülse oder zu schlanker Verbinder?
Hallo Uwe
Ist mir auch schon passiert - halb so wild. Von der Festigkeit her wäre das ganze kein Problem. Doch wer will schon so ein Gelottere ....
Danke für den Tip, so in etwa habe ich das Problem auch gelöst.
Habe Flächenverbinder mit Tesastreifen zuerst dort aufgedickt, wo Spiel vorhanden war und so das notwendige (Über-)Maß gewonnen.
Dann mit einer Lage Rovings bzw. 100 Unidirektionalgewebe aufgefüttert, die ganze Steckung mit etwas mit 24h Harz seitlich eingepinselt, auf eine gewachste Granitplatte mit Granitsockelleiste auf der Oberseite gegengelagert eingespannt, und gut war‘s.
Nach einem Tag Trockenzeit wurde das erreichte (stellenweise) Übermaß dann fein mit Schleiflatte abgeschliffen bis die Steckung saugend passte. Funktionierte prima, hatte ich für aufwendiger erachtet, als es dann tatsächlich war, und die Granitsteinplatte ergab eine tolle Oberfläche am Verbinder.
Einmessen der EWD und Ausrichten der Flugzeuggeometrie
Draufsicht der Geometrie (XY Ebene):Die Flächen werden rechtwinklig zur Rumpfmitte angesteckt und das Maß zwischen identischen Punkt an der Flächenhinterkante zur Anschraubung HR Mitte vermessen.
Frontansicht (XZ Ebene): Mit Hilfe einer Wasserwaage am Rumpf (auf die Horizontale bezogen) und dem identischen auf beiden Seiten gemessenen Höhenmaß der Flächen zum Boden wird die exakte V-Form für jede Seite und so die Symmetrie des Fliegers zur Hochachse gewährleistet.
EWD und die Torsionsstifte habe ich wie folgend gebaut (ist wohl besser anhand der Bilder zu sehen)
- Torsionshülsen (ø innen6mm) überlang in den Flächen verklebt.
- Flächen sind rechtwinklig zur Anformung aus- und gewünschte EWD (ca. 0,5° bis 1°) eingerichtet und mit EWD Waage gegenkontrolliert. (exakt kann die EWD über die Anpassung HR Auflage eingestellt werden)
- Torsionshülsen vorne mit Nagellack der besten Ehefrau von allen eingepinselt und damit die Position am Rumpf markiert. (Nagellack klebt super gut an allem!)
- Flächen wieder abgebaut und Torsionsstifte mit ca.2 mm größeren Durchmesser am Rumpf gebohrt.
- Überlange Torsionshülsen werden bis auf etwa 2 mm Überstand zur Wurzelrippe abgeschnitten
Für die Fixierung der Stifte im Rumpf ergibt sich m.M.n. ein Paradox in den Anforderungen der Verklebung.
Einerseits soll sie hochfest sein, was den Einsatz von Uhu Endfest und 24h Harz (lange Binderzeit) empfiehlt,
anderseits ist sicherzustellen, dass die Verklebung rasch aushärtet und so die eingemessene Position der Hülsen im Rumpf herstellt, ein Versetzen sicher unterbunden wird(kurze Binderzeit).
Ich helfe mir, indem Endfest 300 in ausreichender Menge angerührt, mit Heißluftpistole superflüssig gemacht wird, Thixotropiermittel und dann kurzgeschnittene Glasfasern zugegeben werden.
Dies ergibt bereits beim Anrühren eine etwas breiige Fasermasse, die ich im ersten Schritt auf die Messinghülsen gebe, welche später im Rumpf platziert werden.
Danach führe ich die vorher abgelängten und mit Sprühsilikon benetzten Torsionsbolzen in diese ein.
Von der Innenseite des Rumpfs kommend suche ich durch die Bohrungen die Torsionsstifte im Flügel und schiebe die Bolzen einschließlich der Hülsen
rumpfseitig auf.
Erst jetzt, wo Lage und Position der (rumpfseitigen) Bolzen zum Flügel passen, wird die mit der Endfestpampe benetzte Hülse in Richtung Innenwand Rumpf geschoben.
Dann mit einem Gummihandschuh bewehrten Finger das Glasfaser-Endfestgemenge wie eine Raupe um Torsionshülse und Rumpfinnenwand gedrückt- fertig.
Ich beginne mit den hinteren Torsionsstiften und kann so bei einer Abweichung der EWD die Vorderen nochmals anpassen.
Die Positionierung, das Ausrichten die Vorbereitung der Stifte und das Vermengen des Harz-Fasergemisches dauert so gut 30 bis 40 Minuten, so dass die ganze Pampe schon leicht breiig wird, was ein Verlaufen der Verklebung im Weiteren verhindert.
Nach Austrocknung wird dann mit reichlich 24h Harz die fixierten Hülsen und die MonoBlocs endgültig mit dem Rumpf verklebt.
Wem das alles jetzt für sehr aufwendig erscheint, dem möchte ich zu bedenken geben den Aufwand einer irrtümlichen Verklebung Torsionsstift in Hülse zu schätzen.
Falls dies bei meinem Verfahren geschieht, erwärme ich den Stift einfach mit einem Lötkolben und kann diesen zerstörungsfrei wieder lösen, ohne die doch recht aufwendige Geometrievermessung und EWD-Anpassung des Fliegers zu wiederholen.
Die Wurzelrippe aus Sperrholz lässt den Übergang der Haist‘schen Rumpfanformung zum verwendeten Profil sichtbar werden. Da das elfprozentige RG15 recht gut im Nasen- und Endleistenbereich zur Flächenanformung des Rumpfs passt, wird später einfach auf den ersten 20 cm auf der Flächenoberseite der Übergang gespachtelt.
Mein Messingstücke zur Aufbalastierung sind auch geliefert, das regnerische WE kann kommen....
Uwe