Bavarian Open in Weißenburg

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Warum steht man an einem Samstag um 5:32 auf? Ganz einfach, weils schee wird! Zumindest hofft man es. Um es gleich vorweg zu nehmen, es war schee. Aber was war denn jetzt schee?
Das erste F5J Bavarian Open beim Modellbauverein in Weißenburg.
Mehr als 30 Teilnehmer, darunter 5 Jugendliche waren kurz nach 8:30 auf dem Platz, um beim Briefing die "Local Rules" des Platzes kennenzulernen. Und dieses Briefing hatte es in sich. Südöstlich gab es eine Baumreihe, die man unter gar keinen Umständen überfliegen durfte und wenn doch ... . Klar, als Gast bei einem Verein will man unter allen Umständen vermeiden, dass man gegen solche Regeln verstößt, aber wie hält man sie den ein? Und diese Frage schoss nicht nur mir durch den Kopf. Die fragliche Baumreihe war zwar schon etwas weiter weg. Aber noch so nahe, dass man sie beim Mitfliegen in der Thermik bestimmt erreichen würde. Aber man will und darf ja nicht gegen diese Local Rules verstoßen. Hm ...
Der Veranstalter hatte für dieses Problem eine einfach aber effektive Lösung zur Hand. 50m vor der Baumreihe saß jemand vom Verein und hat diese imaginäre Grenze überwacht. Kam man ihr zu nahe oder überflog man sie sogar, gab er ein Hupzeichen und man wusste als Pilot, dass es Zeit war aus diesem Eck zu verschwinden.
Im Wettbewerb hat es auch hervorragend geklappt und dank der Unterstützung des Hupers wurden die Local Rules eingehalten. Da die Piloten alle sehr diszipliniert geflogen sind, war die Hupe nur vereinzelt zu hören.
Nach dem Briefing gab es dann noch etwas Zeit, um die Zelte fertig aufzustellen, die Modelle herzurichten und die Startreihenfolge der 5 Runden mit jeweils 5 Gruppen zu verinnerlichen.
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Pünktlich um 9:07 ging es dann los und bis gegen 16:00 waren die Vorrunden geflogen und die 8 besten durften ins FlyOff. Durch das tolle Wetter waren schon in der Vorrunde tolle Flüge zu sehen. Während man in der ersten Gruppe doch vorsichtshalber mal mit einer dreistelligen Starthöhe in den Wettbewerb ging, wurden die Höhen in den kommenden Runden immer geringer. Das sommerliche Wetter und das schöne weitläufige Gelände mit einer Vielzahl von Ablösepunkten für die Thermik haben dafür gesorgt, dass man, bei entsprechendem Können, sein Modell auch aus Bodennähe wieder in die Höhe bekam, um dann die 10 Minuten vollzufliegen. Die Thermik hat es einem aber auch nicht immer leicht gemacht und hat sich bei der einen oder Gruppe rar gemacht, die 10 Minuten waren also nicht immer automatisch drin.
Im FlyOff ist dann Lukas Dietrich zweimal aus spektakulär geringer Höhe los, hat sicher die Thermik gefunden, ist die 15 Minuten durchgeflogen, um dann auf die Sekunde am Punkt zu landen. Da nicht nur Lukas solche Flüge gezeigt hat, saßen die heimischen Milane mit ihren Küken im Nest und haben ihnen diese Fliegekünste zur Nachahmung empfohlen.
Bei den Jugendlichen hat zum Schluss Lukas Dietrich Nase vorn gehabt, zweiter wurde David Schütz vor Sebastian Merz. Den unglücklichen vierten Platz belegte Anna Schütz vor ihrem Bruder Simon Schütz.

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Das FlyOff der Senioren gewann auch Lukas Dietrich, vor Claus Scholz und Stephan Merz. Platz vier ging dann an Thomas Schütz.

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Ich hab auf dem Wettbewerb meine persönlichen Ziele auch wieder erreicht, alle Modelle sind heil nach Hause gekommen, dank meiner Coaches Stefan Schwartz und Karl Hinsch hatte ich ein paar tolle Flüge und hab wieder viel gelernt. Ich war bei beiden auch Zeitnehmer und habe dann von ihren Flügen noch mehr gelernt. Sowohl bei den Vorbereitungen zum Start als auch während des Fluges haben sie ihre Flüge und Entscheidungen etwas kommentiert und mich an ihrem Wissen teilhaben lassen. Wenn man neben solchen Top-Piloten steht und live erklärt bekommt, warum sie jetzt so fliegen wie sie fliegen lernt man mehr als bei noch so vielen Übungsstunden alleine auf dem heimischen Platz. Jetzt muss ich dieses theoretisch Gelernte nur noch verinnerlichen und dann umsetzen. Stefan und Karl, danke für den tollen Tag und die lehrreichen Erklärungen.
Und wenn ich schon beim "Danke" bin. Vielen Dank an den Verein und die vielen Helfer, die solche Wettbewerbe erst möglich machen. Die Zeitnehmer und Wertungsaufschreiber, der arme Huper der für uns die "Baumgrenze" bewacht hat, die Leute die sich um die Auswertung gekümmert haben, die vielen netten Leute in der Küche, die uns den ganzen Tag mit Speis und Trank versorgt haben.

Zusammengefasst, es war ein toller Tag, ich hatte viel Spaß, hab wieder viel gelernt und ich glaube, ich spreche im Namen aller Piloten: Wenn wir 2023 wieder kommen dürfen, wir kommen gerne!
 
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